Die Ausbreitung von Wertschöpfungsketten, die Länder unterschiedlichen Entwicklungsgrads verbinden, die Zunahme von Arbeitsmigration sowie Berichte zur Arbeitssituation migrantischer Lohnabhängiger haben das Thema Überausbeutung auf die Tagesordnung gesetzt. Dieser Begriff ist aber nur sinnvoll, wenn man ihn zur von Marx entwickelten Kategorie der Ausbeutung in Beziehung setzt. Janina Puder, Eleonora Roldán Mendívil und Bafta Sarbo zufolge muss von Überausbeutung immer dann gesprochen werden, wenn die Entlohnung der abhängig Beschäftigten nicht ausreicht, um deren Reproduktion unter jeweils unterschiedlichen historischen und moralischen Bedingungen zu sichern. Sie unterscheiden zwei Dimensionen ...