Privateigentum, Macht, Herrschende Klasse

Herrschende Klasse Revisited

März 2004

I. Der Begriff der herrschenden Klasse

Mit dem Begriff der herrschenden Klasse wurde das uralte Phänomen der Herrschaft an das Schicksal des Klassenbegriffs gekoppelt. Durch eben diese Koppelung wurde Herrschaft als Klassenherrschaft präzisiert bzw. gelegentlich auch verengt. Zugleich erfasste der Begriff der herrschenden Klasse jedoch immer schon mehr und anderes als etwa der Begriff der Kapitalistenklasse. Der Begriff dürfte sich also auch in der postmodernen Phase des Kapitalismus bewähren, die durch den Übergang von ökonomischer Herrschaft in kulturelle und von kultureller Herrschaft in ökonomische gekennzeichnet ist. Der Begriff der herrschenden Klasse wurde und wird – insbesondere im angelsächsischen Raum – häufig synonym mit dem Begriff der Machteliten (nicht: Eliten) gebraucht. Auf diese Bedeutung verweist z.B. Carl Schmitts Diktum: „Elite sind diejenigen, deren Soziologie keiner zu schreiben wagt.“ (1995, 147) Mit dem Begriff der herrschenden Klasse kam historisch Bewegung ins Herrschaftsspiel; auch die Arbeiterklasse konnte als herrschende Klasse in spe betrachtet werden: „Das Proletariat wird seine politische Herrschaft dazu benutzen, der Bourgeoisie nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsmittel in den Händen des Staats, d. h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zu zentralisieren und die Masse der Produktivkräfte möglichst rasch zu vermehren.“ (Marx u. Engels, MEW 4, 481) Klassenbeziehungen und –bündnisse erweiterten die Möglichkeiten von Herrschaft: „Je mehr eine herrschende Klasse fähig ist, die bedeutendsten Männer der beherrschten Klassen in sich aufzunehmen, desto solider und gefährlicher ist ihre Herrschaft.“ (Marx, MEW 25, 614) Unterentwickelt in Theorien der herrschenden Klasse blieb – abgesehen von der Analyse der ökonomischen Handlungen der Kapitalistenklasse – die allgemeine Handlungsanalyse: „What does the ruling class do when it rules?“ (Therborn 1978) Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die empirische Nähe zu Herrschaftshandlungen qua definitionem Herrschenden vorbehalten ist. Das „Herrschaftswissen“ Beherrschter ist folglich zwar hinsichtlich der Auswirkungen von Herrschaft konkret, hinsichtlich des Handelns und Verhaltens herrschender Klassen aber eher abstrakt. Diese Tendenz zur Abstraktion bzw. Entsubjektivierung findet sich denn auch in vielen ‘im Interesse der Beherrschten’ formulierten Theorien der herrschenden Klasse. Der „Aufstieg zum Konkreten“ könnte dann gleichbedeutend mit Revolution sein.

II. Herrschende Klassen und Kapitalistenklasse: Die Produktionsverhältnisse

Die Einsicht in den sozialen, facettenreichen, „spezifischen, historischen und vorübergehenden Charakter“ der Produktionsverhältnisse ist bei Marx voll ausformuliert. Zwar sei es „jedesmal das unmittelbare Verhältnis der Eigentümer der Produktionsbedingungen zu den unmittelbaren Produzenten [...], worin wir das innerste Geheimnis, die verborgne Grundlage der ganzen gesellschaftlichen Konstruktion und daher auch der politischen Form des Souveränitäts- und Abhängigkeitsverhältnisses, kurz, der jedesmaligen spezifischen Staatsform finden.“ Doch hindere dies nicht, „daß dieselbe ökonomische Basis – dieselbe den Hauptbedingungen nach – durch zahllos verschiedne empirische Umstände, Naturbedingungen, Racenverhältnisse, von außen wirkende geschichtliche Einflüsse usw., unendliche Variationen und Abstufungen in der Erscheinung zeigen kann, die nur durch die Analyse dieser empirisch gegebnen Umstände zu begreifen sind.“ (MEW 25, 799f) Die Produktionsverhältnisse dienen der Organisation des Funktionszusammenhangs von Produktionsmitteln und Arbeitskräften. Innerhalb des „Systems der Produktionsverhältnisse“ lassen sich als Subsysteme Eigentumsverhältnisse, Verwertungsverhältnisse, Verteilungsverhältnisse und Arbeitsverhältnisse unterscheiden (Krysmanski 1990). Eigentumsverhältnisse stellen die Produktionsmittel bereit. Diese Aufgabe kann im Kapitalismus von individuellen und kollektiven Kapitaleigentümern, aber auch von Grund-, Staats-, Genossenschaftseigentümern, nicht-kapitalistischen Kleineigentümern usw. wahrgenommen werden. Doch die Eigentumsverhältnisse als solche sind nicht auf die unmittelbare Produktion fixiert. Als Auffangbecken für akkumulierte Werte sind sie der Ort des Reichtums, insbesondere des Geldreichtums, wobei gerade letzterer „für reale Kapitalisten nicht mehr als ein bestimmter sozialer Risikominderungs-Pfad ist, damit er – der Eigentümer – erstrebte Sanktionen innerhalb eines – seines – Lebens einhandele und befürchteten entrönne.“ (Clausen 1978, 112) Im übrigen kann Reichtum aus vielen Quellen stammen und zu beliebigen Zwecken eingesetzt werden. Das beginnt bei auffälligem Konsum und Verschwendung (Veblen 1899) und endet beim Erwerb von Einfluss in allen gesellschaftlichen Bereichen. Insofern sind die Eigentumsverhältnisse der Ursprung bzw. der Ort von Geldmacht, und in diesem Sinne eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung kapitalistischer Produktionsverhältnisse. Das wird anders, wenn Kapitaleigentum sich an der „verborgenen Stätte“ der Mehrwertproduktion, im Betrieb, verwertet. „Die spezifische ökonomische Form, in der unbezahlte Mehrarbeit aus den unmittelbaren Produzenten ausgepumpt wird, bestimmt das Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnis, wie es unmittelbar aus der Produktion selbst hervorwächst und seinerseits bestimmend auf sie zurückwirkt.“ (Marx, MEW 25, 799) Erst wenn also Geldmacht sich in Verwertungsmacht verwandelt, in diesem Sinne spezifisch wird und Verwertungsverhältnisse begründet, treten „Geldeliten“ als personifiziertes Kapital auf (MEW 25, 827), werden zur Kapitalistenklasse, die „Verwertungsmacht“ entwickelt und sich im Zuge der Erweiterung der Produktion in verschiedene „Verwertungseliten“ ausdifferenziert. So steht schließlich der mehr oder weniger homogenen Arbeiterklasse (Fabrikarbeiter, Büroangestellte, Dienstleistungsberufe) ein komplexes kapitalistisches Management gegenüber. Diese beiden – oft fernab von den Eigentümern bzw. „Geldeliten“ – sind es, die um die Kontrolle des Arbeitsprozesses und um die Aneignung des erzeugten Mehrwerts ringen (Braverman 1985). Im dritten Subsystem, den Verteilungsverhältnissen, generiert der Konflikt um die betriebliche und außerbetriebliche Verteilung der erwirtschafteten Güter und Werte, sobald die gesamtgesellschaftliche Ebene erreicht ist, „Verteilungseliten“ und „Verteilungsmacht“. Im parlamentarisch-demokratischen Raum kämpfen Spezialisten der Verteilungsmacht um einen gesellschaftlichen Konsens in Sachen „Verteilungsgerechtigkeit“, dies ist die Geburtsstunde politischer Eliten bzw. der politischen Klasse. Im Subsystem der Arbeitsverhältnisse schließlich wächst die Bedeutung des produktionsrelevanten Wissens. Fragen der Arbeitsorganisation, der Gestaltung von Arbeitsprozessen usw. müssen rational ver- und behandelt werden. Der Weg von der Entwertung ursprünglicher handwerklicher Fähigkeiten über hochgradig spezialisierte Detailarbeit (Fordismus) zur informatisierten Produktion (Toyotismus) erzeugt „Wissensmacht“ und schließlich spezialisierte „Wissenseliten“, die sich immer deutlicher von den „Geldeliten“, „Verwertungseliten“ und „Verteilungseliten“ unterscheiden lassen – und die innerhalb der Produktionsverhältnisse die Dynamik der Produktivkraftentwicklung verkörpern.

III. Global Ruling Class?

Der Begriff der herrschenden Klasse, der das Phänomen der Herrschaft an das Schicksal des Klassenbegriffs bindet, ist ein instabiler Begriff. Der Klassenbegriff war so eng an die gesellschaftlichen Strukturen der Moderne, an den nationalstaatlichen Rahmen gebunden, dass seine schon im Kommunistischen Manifest beschworene globale Dimension selten tatsächliche Handlungsebenen berührte. Das Konzept eines Weltklassensystems (Wallerstein) ist kaum durchgesetzt. Der Begriff der Kapitalistenklasse, gebunden an die in den Produktionsverhältnissen generierte „Verwertungsmacht“ (vgl. Abschn. IV) und eingebunden in Eigentums-, Verteilungs- und Wissensverhältnisse, ist zudem schwer als Begriff für eine soziale Klasse zu etablieren. Diese Schwierigkeit begleitet auch die Diskussion um eine global ruling class bzw. um eine Transnational Capitalist Class (TCC) (Robinson u. Harris 2000; van der Pijl 2001; Sklair 2000; Cox 1987). Gerade für das Entstehen einer sozial definierbaren globalen herrschenden Klasse sind empirische Belege intrinsisch schwer zu beschaffen; kapitalistische Eliten sind eben „secretive“ (vgl. Moyser u. Wagstaffe 1987). Außerdem ermöglichen Marktstrukturen die Diffusion der Macht. Autoritative oder gar autoritäre Macht konstituiert sich gegenwärtig in Organisationen wie Weltbank, WTO, IMF und bei anderen „akronymen Akteuren“ (Robinson u. Harris) der Weltwirtschaft sowie in großen privaten – multinationalen oder transnationalen – Konzernen. Besonders schwierig ist es, auf dieser Analyseebene die (globale) Rolle staatlicher Organisationen zu fixieren. Mit dem Konzept einer „soft geopolitics“ wird versucht, das ganze Geflecht von Verhandlungen und Absprachen zwischen Staaten einzufangen. Dabei stößt man selbstverständlich auf eine US-amerikanische „Quasi-Hegemonie“. Innerhalb der Gruppen, die für eine TCC in Frage kommen, finden heftige ideologische Konflikte zwischen free-market conservatives, neoliberal structuralists, neoliberal regulationists und „Third Way“-Protagonisten statt, weiter verkompliziert durch nationale Achsen und andere Allianzen. Dennoch ist die Versuchung groß, die transnationale Kapitalistenklasse, die von keiner anderen Klasse herausgefordert wird, „als den einzigen Herrscher über die Weltökonomie zu betrachten.“ (Robinson u. Harris 2000) Die Frage aber bleibt, ob auf diesem Boden auch eine soziale globale herrschende Klasse konzipiert werden kann. Giovanni Arrighi (1994) sieht Chancen für ein wachsendes Klassenbewusstsein innerhalb der TCC überall dort, wo transnationale staatliche Strukturen entstehen. Doch wird bezweifelt, ob es sich dabei jemals um einen neuen globalen „historischen Block“ handeln kann (Jason W. Moore, 2001/02). Die Entwicklung zielt eher auf eine flüchtigere Form von Klassenbildungen, wenn man etwa an die Bedeutung von „cadres“ denkt, die seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts im transnationalen Raum agieren und eine teils demokratische, teils technokratische und teils „planetarische“ Perspektive entwickeln. „Die cadres sind eine Klasse von Mediatoren, die Leitungsaufgaben für die herrschende Klasse ausführen, aber gleichzeitig, wie Arbeiter, als ein lohnabhängiges Stratum ihre Arbeitskraft verkaufen.“ (van der Pijl 2001/02, 498) Leslie Sklair (1997) unterscheidet in diesem Zusammenhang z.B. CEOs transnationaler Konzerne, am Globalisierungsprozess beteiligte Bürokraten, „globalisierende“ Politiker und Experten sowie Eliten im Konsumbereich (Handel und Medien). Einen wichtigen Schritt in Richtung des Begriffs einer sozialen globalen herrschenden Klasse geht eine Forschergruppe um J.V. Beaverstock (2001). Sie setzt nicht bei der Kapitalistenklasse im engeren Sinne, sondern bei den „Geldmächtigen“ an und nähert sich damit einem Machtzentrum, das weitaus fluider und ‘sozialer’, aber auch dynamischer ist als rein ökonomische Verwertungsmacht. Es geht um die globale Rolle jener kleinen Gruppe von wenigen tausend „ultra-high-net-worth individuals“, die zusammen über mehr Geldmittel verfügen als die unteren vier Fünftel der Weltbevölkerung. Beaverstock u.a. argumentieren gegen Sklair und andere, dass die „globale Klassenscheide“ nicht zwischen „verwertungs- und wissensmächtigen“ Dienstklassen auf der einen Seite und den diese wiederum bedienenden, unwissenden Arbeitsklassen auf der anderen Seite (so etwa auch Manuel Castells 1989) bestehe, sondern im Gegensatz zwischen einer superreichen Geldelite und dem Rest der Welt: „Es ist deshalb entscheidend, zwischen zwei Gruppen innerhalb der globalen Elite zu unterscheiden: einerseits wohlhabenden „global managers“ und andererseits Individuen mit einem „ultra-hohen Nettowert, den globalen Superreichen“ (Beaverstock u.a.). Die Superreichen verkörpern in partikularer, ‘privatisierter’ Form den Globalzusammenhang, indem sie mit Hilfe von „Mikro-Netzwerken“ oder „Beziehungsmodulen“ (Vidich 1997) den „global space of flows“ (Castells) beherrschen. Überhaupt sind „globale Klassen“ und erst recht eine globale herrschende Klasse nur zu begreifen, wenn die „Verfügungsgewalt über den globalen Raum“ als neue Dimension der Klassenstrukturierung mitberücksichtigt wird (Jain 2000). So spielen neben der „Zonierung“ des Raums unter ‘privaten’ Gesichtspunkten vor allem „global cities“ (Sassen 1991) eine wichtige Rolle bei der Formierung fungibler globaler Herrschaft (und fungiblen Superreichtums). Die globalen Eliten leben vom Aufspüren lokaler Differenzen im globalen Zusammenhang: die globale Klasse „betreibt einen eklektizistischen Imperialismus und instrumentalisiert die örtlichen Unterschiede für ihre Zwecke.“ (Jain 2000, 55) In bestimmter Weise konsumiert in diesem Kontext die Gruppe der Superreichen den Planeten als Ganzen – in der Tradition der „conspicuous consumption“ (Veblen 1899) –, auch wenn diese Phänomene bislang nur trivialisierend oder mystifizierend unter Begriffen wie „Jet Set“ oder „Bourgeois Bohemians“ (Brooks 2001) beschrieben wurden. Hier tritt – mit der Entfaltung des Cyberspace und seiner Finanznetze – eine bislang nicht denkbare Privatisierung des Universellen ein, die alles, was der Feudalismus an ‘Klüngelei’ zuwege brachte, in den Schatten stellt.

IV. Sprengsätze in den Produktionsverhältnissen

„Die Erkennung der Produkte als seiner eigenen und die Beurteilung der Trennung von den Bedingungen seiner Verwirklichung als einer ungehörigen, zwangsweisen - ist ein enormes Bewusstsein, selbst das Produkt der auf dem Kapital ruhenden Produktionsweise“ (Marx, Grundrisse 1953, 366f). Doch im Gegensatz zur globalen herrschenden Klasse – und deren Verfügungsgewalt über den globalen Raum – ist das „enorme Bewusstsein“ des globalen Proletariats (Wallerstein) ‘lokalisiert’ und füllt weder den Cyberspace noch den „global space of flows“. „Nur auf (illegalen) Schleichwegen können [die Proletarier] die ihnen gezogenen Grenzen durchbrechen. Doch auch wenn es ihnen gelingt, bis in die globalen Metropolen vorzudringen, bleiben sie meist ausgeschlossen. Als ‘Gastarbeiter’, ‘Illegale’, ‘Asylanten’ fristen sie ein Schattendasein.“ (Jain 2000, 61) Dennoch arbeitet das Proletariat lokal am Globalen, indem es täglich ‘adäquate’ Gebrauchswerte – und damit das wirkliche Allgemeine – produziert. Für das Proletariat vollzieht sich diese global-lokale Dialektik in lokalen, unmittelbaren, distanzlosen, alltäglichen Kämpfen. „Die Kämpfe des Proletariats bilden – und zwar in ganz realer, ontologischer Hinsicht – den Motor der kapitalistischen Entwicklung. Sie zwingen das Kapital dazu, das technologische Niveau ständig zu erhöhen und damit die Arbeitsprozesse zu verändern. Die Kämpfe nötigen das Kapital ununterbrochen, die Produktionsverhältnisse zu reformieren und die Herrschaftsverhältnisse zu transformieren.“ (Hardt u. Negri 2002, 220) Und so verändern sich die Produktionsverhältnisse. In den Eigentumsverhältnissen ist Produktionsmitteleigentum längst derart finanzkapitalistisch vermittelt, dass Geldmacht sich beispielsweise die allgemeinen Bedingungen kultureller Erfahrung (Rifkin 2000) ebenso wie das Gesamt der Natur (einschließlich ihrer Gesetze) aneignen kann. Davon profitiert, unter dem absolut dominanten Prinzip der Privatisierung, eine immer kleinere, global agierende Schicht, die viele historische Formen von Geldmacht in sich vereint: von arabischen Feudalherren über Großbetrüger und korrupte Usurpatoren bis zu klassischen Unternehmern usw. Die Finanzmärkte erfüllen in diesem Kontext ihre angebliche Aufgabe, die Ersparnisse der Gesellschaft in Richtung der besten Investitionen zu lenken, nur kümmerlich. Das globale Finanzsystem ist extrem teuer, gibt falsche Signale zur Lenkung der Kapitalströme und hat weniger mit wirklicher Investitionstätigkeit als mit der Konzentrierung von Reichtum zu tun. Der Mechanismus ist einfach. „Mithilfe staatlicher Verschuldung werden Einkommen von unten, von den einfachen Steuerzahlern, nach oben, zu den reichen bondholders, verschoben. Statt die Reichen zu besteuern, leiht die Regierung von ihnen, und bezahlt für dieses Privileg auch noch Zinsen. Auch die Konsumentenkredite bereichern die Reichen. Wer bei stagnierenden Löhnen und Gehältern seine VISA-Karte benutzt, um über die Runden zu kommen, füllt mit jeder Monatsrate die Brieftaschen der Gläubiger im Hintergrund. Unternehmen des produktiven Sektors zahlen ihren Aktionären Milliarden an jährlichen Dividenden, statt ins Geschäft zu investieren. Kein Wunder also, dass der Reichtum sich auf spektakuläre Weise immer mehr ganz oben zusammenballt.“ (Henwood 1997, 4) In den Verwertungsverhältnissen hat eine beispiellose Verschärfung (und „Verwissenschaftlichung“) der Ausbeutungspraxis begonnen. Entwickelte betriebliche Managementmethoden werden durch Kontroll- und Überwachungsoperationen ergänzt. Die durch die Liberalisierung der Arbeitsmärkte endemische ‘Jobangst’ verhindert kollektiven Widerstand. Unter dem „Unified Global Command“ (Hardt u. Negri) der führenden kapitalistischen Länder und Institutionen verdichten sich Ausbeutungsstrategien zur „Biopolitik“ bzw. „biopolitischen Produktion“, die nichts anderes ist als profitorientierte Reproduktion von Menschen unter Arbeitskraftgesichtspunkten (Foucault 1976; Hardt u. Negri 2002, 394), bis hin zu einer (Welt)Bevölkerungspolitik, die vor Genozid nicht zurückschreckt (George 2001). In den Verteilungsverhältnissen bricht auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene der auf wohlfahrtsstaatlichen Strukturen und kollektiven (gewerkschaftlichen) Rechten basierende Konsens zusammen. Die Ideologie individueller Freiheitsrechte macht nicht einmal mehr den Versuch, eine gerechte Verteilung der produzierten Werte zu begründen. „Ohne das Eintretenkönnen für die Vollendung der Verheißungen des Liberalismus aber wird es für die herrschenden Schichten des Weltsystems überall [...] unmöglich, die arbeitenden Klassen durch irgendetwas anderes als Gewalt zu kontrollieren.“ (Wallerstein 1995, 242) In den Arbeitsverhältnissen schließlich wird in den fortgeschrittensten Produktionsbereichen die „alte, unmittelbare Befehlsgewalt über die Arbeitenden, die dem Kapitalisten qua Verfügung über die Produktionsmittel zukam, [...] ersetzt durch den unmittelbaren Marktdruck, der direkt auf die Produktionsgruppen und Individuen weitergeleitet wird.“ Die Individuen selbst sollen die Verwertung von Werten exekutieren und dafür ihre Kreativität mobilisieren – „bei Gefahr des Untergangs und mit der Chance der Entfaltung.“ (Meretz 1999) Dieses Identischwerden von Person und Arbeitskraft in der informatisierten Produktion verlangt eine andere Allgemeinbildung als die des Staates, die einst alle Bürger zur Leitung des Gemeinwesens befähigen sollte (Lohmann 1987). Inhalt der Allgemeinbildung wird, was der privaten Profitwirtschaft nutzt: die „Ökonomisierung des Sozialen“, aber auch eine soziale Befähigung zur Leitung von Wirtschaftsprozessen – eine Mentalität des „Regierens ohne Staat“, einer „Global Corporate Statesman-ship“ (de Pury u. Lehmann 2000) oder eben „Gouvernementalität“ (Bröckling u.a. 2000). Dies ist heute u.a. die Triebkraft der Forderung nach einer umfassenden Privatisierung und Kommerzialisierung des Bildungswesens. Die so in die Arbeitenden selbst injizierte Wissensmacht allerdings ist ambivalent, paradox, dialektisch und produziert subversives Potential (vgl. z.B. The Cluetrain Manifesto, Locke u.a. 2001).

V. Umrisse eines Deskriptionsmodells der herrschenden Klassen heute

Durch Globalisierung und Informatisierung, schreibt Fredric Jameson, werden die Linke wie die Rechte und die Wirtschaft selbst mit der Unmöglichkeit konfrontiert, dass irgendein regionales oder nationales Gebiet den Zustand der Autonomie oder gar der Subsistenz erreicht, sich vom Weltmarkt abkoppelt. So hat die „Rettung der Utopie“ nur eine Chance, wenn die Marxisten „den Gedanken einer globalen Totalität festhalten oder – wie Hegel gesagt hätte – ‚dem Negativen folgen’ und so letztlich jenen Ort lebendig erhalten, von dem das – unverhoffte – Entstehen des Neuen erwartet werden kann.“ (1996, 174ff) So wie Erkenntnis ist auch Herrschaft Aus- oder Vorgriff auf weltgesellschaftliche Totalität. Die Strukturen der Moderne, insbesondere der Staat, entlang derer Totalität einst begriffen werden konnte, lösen sich auf. Die Moderne verabschiedet sich mit Karikaturen ihrer selbst, mit Zeugnissen eines „immensen monadischen Stils“ (Jameson 1994, 131f) wie den Weltbeherrschungsphantasien des Faschismus oder eines „American Empire“ (Rilling 2002). In den Sozialwissenschaften haben Systementwerfer wie Talcott Parsons (1964) und Niklas Luhmann (1997) einen Begriff von Weltgesellschaft vorbereitet, wie er subjektloser und indifferenter nicht sein kann. Dieser Be-griff erlaubt Handlungsorientierungen allenfalls denjenigen, die das System praktisch beherrschen. Doch wo Theorie ins Leere führt, finden sich nicht zuletzt in der Massenkultur Ansätze eines „cognitive mapping“ (Jameson) globaler Totalität. Mithilfe der „geopolitischen Ästhetik“ (Jameson) von „Weltfilmen“ (global vermarkteten Hollywoodproduktionen) erfahren wir, wie der Versuch der Insertierung der amerikanischen Perspektive in die übrigen Regionen verläuft. Wir bekommen eine Ahnung davon, wie die nationale Allegorie der USA sich in ein konzeptuelles Instrument umzuformen beginnt, „das tatsächlich dazu taugt, unser aller neues In-der-Welt-Sein zu begreifen.“ (Jameson 1992, 3) Wir sehen, wie die amerikanische Machtelite die Welterklärungs-Schemata des Kalten Krieges, des Trikontismus usw. ablegt, wie sie zu Globalmodellen vordringt, die einerseits etwas vom kolonialistischen Blick der Zeit vor dem ersten Weltkrieg haben, andererseits mit dem Cyberspace operieren. Hardt und Negri (2002) haben die eine Seite dieser Entwicklung – den Netzcharakter und die „nicht-euklidische Räumlichkeit“ (Jameson 1993; Sassen 1991) dieses Herrschaftshandelns – auf den Punkt gebracht. Die Voraussetzungen jedoch für die konkrete Beobachtung und Beschreibung der Akteure in diesem von den Strukturen der Moderne nicht mehr strukturierten globalen Raum hat – neben ‘Hollywood’ – das US-amerikanische Power Structure Research geschaffen.

1. C. Wright Mills

Das (post)moderne Power Structure Research - in der Tradition Thorstein Veblens (1899) und des amerikanischen „Muckraking“-Journalismus (Harrison u. Stein 1973) – begann mit C. Wright Mills’ The Power Elite (1956/2000), verfasst unter dem Eindruck der Faschismusanalysen Franz Neumanns (1944/1984). Mills beschreibt, wie F.D. Roosevelts Reformen und die Planungsanstrengungen des Zweiten Weltkriegs das traditionelle Establishment durcheinander gewirbelt hatten. Hielten zuvor wenige reiche Familien in jeder Metropole und in jedem Bundesstaat die lokalen Regierungen fest im Griff, so drängten nun neue Gruppen an die Schaltstellen der Macht: Washingtoner Bürokraten und Konzernmanager, medienwirksame Politiker, politische Generäle, Gewerkschaftsführer und die Chefs von FBI und CIA; auch Wissenschaftler aus Forschungszentren und Planungsstäben strebten nach politischer Mitbestimmung. Mills zeigt, wie die Reichen und Superreichen es lernten, in dieser neuen Welt der Massenmedien, des Aktieneigentums, der Werbung, des Massenkonsums sowie eines wachsenden Selbstbewusstseins der Mittelschichten ihren Einfluss zu bewahren und zu mehren. Der amerikanische Kapitalismus, so Mills, war immer noch eine perfekte Maschine zur Erzeugung von Millionären und Milliardären (1956, 112f). Aber der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Umbau der US-Gesellschaft brachte auch neue Formen der Macht und neue Privilegienstrukturen hervor, verkörpert durch eine noch weitgehend gesichtslose Konzern-Elite, die teilweise mit der traditionellen Geldelite zu einer neuen „upper class“ verschmolz, den Corporate Rich. Aufgrund ihrer Statusvorteile konnte diese Gruppe den komplexen Unterbau der neuen Industrie- und Staatsbürokratien zum eigenen Vorteil nutzen, etwa durch Beeinflussung der Steuergesetzgebung oder des Stiftungsrechts, und dabei vielfältige Tarnkappen verwenden, um die „im Kern völlig verantwortungslose Natur ihrer Macht zu verbergen“ (ebenda, 117). Die institutionelle Macht des reorganisierten Reichtums erlaubte es, Einflussimpulse über das gesamte politische System in streng hierarchisch-autoritärer Manier zu verteilen und zudem die Exekutivmacht allmählich einem der Parteiendemokratie entrückten „politischen Direktorat“ zuzuschanzen. Hervorzuheben ist Mills' Insistenz, in die Analyse der politischen Rolle der Corporate Rich auch die „militärische Elite“ einzubeziehen.

2. Entwicklungen des Power Structure Research

Zu den wichtigsten Vertretern des Power Structure Research zählen – neben C. Wright Mills und Floyd Hunter – Ferdinand Lundberg, Noam Chomsky, William Domhoff, Thomas R. Dye, Michael Parenti und Kevin Phillips. Hinzu kommen viele Journalisten und Literaten (z.B. Gore Vidal). Alle diese Autoren haben sich (oft oberflächlich) mit der Klassentheorie auseinandergesetzt, benutzen zum Teil auch den Begriff der „ruling class“ (Domhoff), haben sich aber insgesamt eher dafür entschieden, ihre Forschungen mit einem besser für die Deskription geeigneten Begriffsinstrumentarium zu betreiben und geben dem Begriff der Machtelite den Vorzug. Forschungsgegenstand sind u.a. das soziale Umfeld und die ökonomischen Interessen von einzelnen Mitgliedern der Machtelite, die innere Machtstruktur großer Konzerne und ihre Einflussnahme, der Geldfluss aus diesen Kreisen an politische Kandidaten und Parteien und die Rolle von special interest groups, Lobbyisten, Stiftungen, Denkfabriken und Unternehmensverbänden. Fokus des Interesses sind erstens die Gruppe der Reichen und Superreichen und deren soziale und kulturelle Netzwerke. Zweitens geht es um den Aufstieg der Chief Executive Officers, die seit dem New Deal in mehreren Konzentrationswellen eine zentrale Rolle im Gefüge der Machteliten eingenommen haben und im Gefolge der Globalisierung und Informatisierung durch die Gruppe der Finanzmanager ergänzt wurden. Drittens werden die Abhängigkeiten der politischen Klasse und der Parteien untersucht. Die ökonomische Konzentration und die Herausbildung verschiedener Teileliten (CEOs, Erben großer Vermögen, „politische Direktorate“ usw.) haben das Thema der „interlocking directorates“ auf die Tagesordnung gesetzt: Ein überschaubarer Kreis von wenigen tausend Personen besetzt in immer neuen Kombinationen die Vorstände der bedeutendsten Großkonzerne, Banken, Versicherungen, Investitionsfirmen, staatlichen Institutionen, Elite-Universitäten, kulturellen Institutionen, Stiftungen usw. Im Zentrum dieses hochgradig vernetzten Systems wirken Policy Discussion Groups (z.B. Council on Foreign Relations, Business Roundtable, Committee on Economic Development, The Brookings Institution, American Enterprise Institute usw.), in denen die wichtigsten staatlichen, parlamentarischen und gesetzgeberischen Aktivitäten vorentschieden werden. Das Power Structure Research ist auf die Beobachtung und Analyse neuester Entwicklungen eingestellt. Die Auflagen der Standardwerke (u.a. Dye , Domhoff, Parenti) werden ständig aktualisiert. Forschung und Präsentation nutzen alle Möglichkeiten des Internet (vgl. They Rule; Namebase; An Internet Guide to Power Structure Research).

3. Vier Ringe

Verallgemeinernd kann aus dem Power Structure Research ein bestimmtes Deskriptionsmodell herrschender Klassen oder Machteliten abgeleitet werden. Danach gibt es vier Gruppen, die in einem Funktionszusammenhang stehen, den man sich als ein System konzentrischer Ringe vorstellen kann. Der innere Ring ist der Ring der Geldmacht, bestehend aus der Gruppe der Superreichen. Über Mikro-Netzwerke, über ‘Philanthropie’ und über die Machtmaschine des Stiftungswesens übt diese Gruppe auf alle (auch die abseitigen) Bereiche des gesellschaftlichen und weltgesellschaftlichen Lebens einen enormen Einfluss aus. Diese neue Form des Gottesgnadentums steht, was seine gesellschaftliche Funktionsweise angeht, oberhalb der üblichen Kapitalverwertungsprozesse, kann nicht bestimmten „Kapitalfraktionen“ zugeordnet werden und ist vornehmlich mit transkapitalistischen Formen der „Kapitalvernichtung“ zwecks Verhinderung von Machtkonkurrenz beschäftigt. Mit dem Verschwinden der Souveränitätsformen der Moderne verfügt nur diese Gruppe, als einzige, noch über Souveränität; denn „das Regime privater Enteignung [tendiert dazu], universell zu werden.“ (Hardt u. Negri 2002, 313) Der nächste Ring ist der Ring der Verwertungsmacht. Ihn bilden die Chief Executive Officers aus Industrie, Finanz und Militär, die gewissermaßen einen Schutzring um den Kern der Superreichen formen und mit ihnen gemeinsam den Komplex der „Corporate Community/Upper Class“ (Domhoff) ausmachen. Die „Verwertungselite“ ist vorrangig mit der Mehrung und Verwaltung des Vermögens der Superreichen beschäftigt und weiß ihrerseits viele Multimillionäre unter sich; sie kann als Kapitalistenklasse im traditionellen Sinne begriffen werden. Innerhalb der Verwertungselite gibt es selbstverständlich Kapitalfraktionen und folglich ökonomisch begründete Interessengegensätze, insbesondere zwischen den „großen transnationalen Konzernen, die nationale Grenzen übergreifen und als Bindeglieder im globalen System fungieren“ und den „begrenzten modernen Unternehmen früherer Jahre“. (Hardt u. Negri 2002, 165) Der dritte Ring ist der Ring der Verteilungsmacht, den die politische Klasse bevölkert, eine echte Dienstklasse, zuständig für gesellschaftlichen Konsens und für die Aufrechterhaltung eines Anscheins von Verteilungsgerechtigkeit. Im Kern der politischen Klasse agieren Oligarchien oder „politische Direktorate“ (Mills). Wahlkämpfe drehen sich im allgemeinen nur um die Besetzung dieser Positionen. Im übrigen hat Verteilungspolitik unter Globalisierungsbedingungen eine Stufe erreicht, in welcher universelle Werte wie Gerechtigkeit überhaupt keine Rolle mehr spielen (können) und ‘Regierungskunst’ darin besteht, „Konflikte nicht zu integrieren, indem sie sie einem kohärenten sozialen Dispositiv unterwirft, sondern indem sie die Differenzen kontrolliert.“ (Hardt u. Negri 2002, 348) Der Außenring schließlich ist der Ring der Wissens- und Kommunikationsmacht, das Handlungsfeld der Schicht der Technokraten und Dienstleister. In diesem Heer von Beratern, Experten, Helfern aus allen Bereichen der Gesellschaft (Wissenschaft, Medien, Kultur, Technik usw.) sind genaue Kenntnisse über die Funktionsweisen des kapitalistischen Weltsystems und seiner Subsysteme mit kritischen und zum Teil subversiven Tendenzen vermischt, so dass hier Widersprüche zur Handlungsreife gelangen können. Insgesamt veranschaulicht und beschreibt dieses Vier-Ringe-System heute weltweit stattfindende Versuche einer Reorganisation von herrschenden Klassen, die sich ohne einen starken Staat und unter den Bedingungen einer Umstellung der Regulierung von ökonomisch-kollektiven Formen zu individuellen Formen das Überleben sichern müssen. Das durchaus benennbare Personal dieser ‘Ringburg’ – im Kern wenige Tausende, im Außenring einige Millionen – operiert zunehmend in einem Milieu absoluter Korruption: „Während Korruption in der Antike und in der Moderne im Verhältnis zu den [...] Wertrelationen bestimmt wurde und als deren Falsifikation galt, [...] kann Korruption heute [als Begründung] der Transformation von Regierungsformen gar keine Rolle spielen, weil sie selbst ja Substanz und Totalität des Empire ist. Korruption ist die reine Ausübung des Kommandos, ohne jeden verhältnismäßigen oder angemessenen Bezug zur Lebenswelt.“ (Hardt u. Negri 2002, 398)

Bibliographie

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Internet-Sites:

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Namebase: www.namebase.org/; They Rule: www.theyrule.