Überall gibt es Zeichen, dass die natürlichen Ressourcen, welche die Grundlage für unsere materielle Warenökonomie darstellen, schneller aufgebraucht werden als sie durch jene physikalischen, biochemischen und ökologischen Prozesse ersetzt werden können, die sie überhaupt erst geschaffen haben. Das hervorstechendste Beispiel ist das Erdöl, aber nicht nur das. Unter all den Rufen, der Höhepunkt der Erdölförderung sei bereits überschritten, der beschleunigten Verwandlung der tropischen Regenwälder in Gebrauchswerte, der rapiden Erschöpfung der Fischbestände, steigenden Preisen für Metalle und Mineralien, und einem wachsenden Konsens der wissenschaftlichen Gemeinschaft, dass die von Menschen gemachte globale Erwärmung nicht nur ein Fakt ist, sondern wir bereits auf den entscheidenden katastrophalen Kipppunkt zusteuern, scheint es naheliegend zu sein, dies für jene Krise zu halten, die endlich den wilden Ritt des Kapitalismus beenden wird.
Dies ist die „ökologische Frage“[1] Aber die apokalyptische Sicht, dass die Erschöpfung von natürlichen Ressourcen die finale Krise des Kapitalismus hervorbringen wird, beruht auf einem allzu beschränkten Verständnis dessen, was genau natürliche Ressourcen ausmacht. Natürliche Ressourcen werden gefasst als etwas, das da draußen ist, natürliche Gegenstände, die aufgehoben, abgeschnitten, abgebaut oder in anderer Weise gesammelt, verarbeitet und genutzt werden können. Sie sind endlich und, einmal verbraucht, erschöpft. Es gibt natürlich einige Einschränkungen dieser Position: Wälder können aufgeforstet, Blechdosen und Glasflaschen recycelt werden. Aber sie nimmt Ressourcen als rein natürlich, statt sie als ebenso sozial zu betrachten. Das heißt, sie übersieht, dass Dinge, die in der natürlichen Welt gefunden werden, nur in Zusammenhang mit einem spezifischen sozio-technologischen Bezugssystem nützlich für menschliche Gesellschaften werden. Diese Sicht ist nicht in der Lage, Technologie adäquat zu erfassen und ganz besonders nicht die Dynamik des technischen Fortschritts im Kapitalismus. Im Weiteren tendiert diese Sicht der finalen Krise dazu, besondere Erscheinungen des Kapitalismus – d.h. besondere historisch bedingte Formen – mit dem Kapitalismus selbst zu verwechseln und damit die Flexibilität der Bestie zu unterschätzen. Dieser kurze Essay wird beide Behauptungen untersuchen und argumentieren, dass der Kapitalismus mit großer Wahrscheinlichkeit die „ökologische Herausforderung“ überleben wird, auch wenn dies nicht bedeutet, dass die Zukunft rosig, utopisch oder gar auf einer Art von post-ressourcen- (analog zu post-industriellen) Ökonomie basieren wird. Schließlich sollte der fast ausschließliche Fokus der Debatte auf staatliche Regulierung, dahingehend verschoben werden, wie der Kapitalismus sehr wohl seinen eigenen Ausweg finden könnte - zu welchen Kosten für die Menschheit auch immer.
Markt- oder Preis-getriebener technischer Wandel?
Die einfachste und intuitiv nächstliegende, allerdings auch vollständig inadäquate Antwort, warum der Kapitalismus nicht durch Ressourcenerschöpfung scheitern wird, ist, dass die Preise für jene Waren steigen, die knapp werden. Dies umfasst eine ganze Reihe von möglichen Reaktionen, angefangen von sinkendem Verbrauch einer Ressource durch einfaches Einsparen bis zu erhöhtem Abbau aus Quellen, die bislang zu randständig, schwierig, gefährlich oder aus anderen Gründen zu teuer waren. Holz wird in größerer Entfernung von Straßen oder an steileren Hängen geschlagen, Minen tiefer in den Berg getrieben oder entlang weniger ergiebiger Adern, usw. Höhere Preise erzeugen Anreize, neue und effizientere Wege zum Abbau und zur Verarbeitung von Ressourcen zu entwickeln und lösen den Wechsel hin zu bislang teureren Substituten oder Technologien aus. So haben die jüngsten Preissteigerungen für Öl die Chemiekonzerne dazu gebracht, wieder stärker auf Kohle als Ersatz für Erdöl zu setzen.[2] Sonnen- und Windenergie war viel zu kostspielig, als Öl noch zu 9 USD/barrel verkauft wurde, wurden aber ökonomisch interessant bei 70 USD/barrel.
Diese Arten von Wechsel, Reaktionen auf exogene Preisschocks, sind real und werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die ökonomischen Auswirkungen steigernder Ressourcenknappheit zu mildern. Aber wenn das Erdöl knapp wird und über 100 USD/barrel klettert, 400 oder 500 USD/barrel erreicht: wird dies jene radikale Beschleunigung und Raumverdichtung in Gefahr bringen, so wie sie Elmar Altvater [3] beschreibt, und im Zusammenhang damit den Zusammenbruch jener komplexen Systeme auslösen, welche heute Industrie, Landwirtschaft, Städte und moderne Gesellschaften zusammen halten? Sicherlich werden dann schrittweise Anpassungen und Verbesserungen existierender Technologien nicht mehr ausreichen? An dieser Stelle erinnern wir uns an Vorhersagen aus dem späten 19. Jahrhundert, dass die zu erwartende Erschöpfung der Kohlereserven zu einem Zusammenbruch der industriellen Welt führen werde – Vorhersagen, die unmittelbar vor der Entdeckung des Erdöls gemacht worden waren. Kann eine solche Zivilisations-erhaltende Entdeckung wiederholt werden oder war das ein einmaliger Glücksfall? Welche wundersame Entdeckung wird uns dieses Mal retten?[4]
Die übliche Antwort auf diese Fragen ist, dass neue wissenschaftliche Durchbrüche und technologische Fortschritte uns retten werden. Aber die Geschichte der Entdeckung des Erdöls stellt uns eine ganz andere Frage – warum wurde es nicht bereits früher entdeckt? Das Erdöl war die ganze Zeit über vorhanden, normalerweise als zähflüssige, übel riechende Plage betrachtet - was führte in eben dieser Zeit und an jenem Ort zu seiner Entdeckung? Und wo wir gerade dabei sind – impliziert die Vorstellung, dass sich ändernde Preisparameter einen Wechsel zu anderen Technologien und Ressourcen auslösen nicht, dass diese Technologien bereits vorhanden sind, bereit, aufgelesen und gebraucht zu werden? Dass die neuen Ressourcen bereits Ressourcen sind, also bereits „entdeckt“? Ist unser Gebrauch des Wortes „Entdeckung“ ein Teil des Problems? Von diesem Standpunkt aus betrachtet ist der Begriff der „natürlichen Ressource“ zu einem bedeutenden Teil ein Widerspruch in sich, da die Elemente der natürlichen Welt nur im Kontext eines besonderen sozio-technologischen Bezugssystems für Menschen nützlich werden. Damit steht die Frage nach der Technologie wieder im Zentrum der Untersuchung.
Akkumulationsgetriebener technischer Wandel
Obwohl die oben beschriebene Dynamik real ist und ein wichtiger Antrieb für Veränderungen, ist sie nur eine „schwache“ Version technologischer Umwälzungen, die die Zentralität der Technik für die kapitalistische Produktionsweise missversteht. Es ist ein Teil des Problems, dass technologischer Wandel als extern und exogen verstanden wird, statt als integraler Teil der kapitalistischen Dynamik. Im Zentrum der Marx’schen Kapitalismusanalyse steht die Arbeit: „Die Arbeit ist zunächst ein Prozeß zwischen Mensch und Natur, ein Prozeß, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert.“[5] So werden wir daran erinnert, dass allen Gesellschaften, an allen Orten und allen Zeiten, die Anwendung von Arbeit (die immer gesellschaftliche Arbeit in der einen oder anderen Form ist) auf die Natur gemeinsam ist, um diese in Gebrauchswerte zu verwandeln, die Menschen verbrauchen um zu überleben[6], auf welchem sozial und historisch bestimmten Niveau des Verbrauchs auch immer.[7] Alle Arbeit ist also sozial und letztlich– egal wie entfernt – verbunden mit der Umwandlung von Natur in Gebrauchswert. Auf den ersten Blick scheint es, dass Marx Natur als etwas versteht, dass da draußen ist, als Ressource, welche die menschliche Arbeit sich „aneignen“ und in Gebrauchswert verwandeln kann. Aber diese menschliche Arbeit ist nicht unschuldig oder „natürlich“. Einige Kapitel weiter im „Kapital“ lesen wir: „Die Technologie enthüllt das aktive Verhalten des Menschen zur Natur, den unmittelbaren Produktionsprozeß seines Lebens, damit auch seiner gesellschaftlichen Lebensverhältnisse und der ihnen entquellenden geistigen Vorstellungen.“[8] Obwohl also die Menschen „dem Naturstoff selbst als eine Naturmacht“ gegenüber treten, ist dieses Gegenübertreten nicht nur sozial, es ist immer bereits überlegt, ausgeübt und tatsächlich konstituiert durch Technik.[9] Weiterhin hebt die Passage hervor, wie Technik im Zentrum eines Gewebes von dialektisch verbundenen Komponenten einer sozialen Formation liegt (Komponenten im umfänglichsten Sinne sind: Technologie, das Verhältnis des Menschen zur Natur, Strukturen der Produktion und mentale Konzepte).
Soziale Formationen sind immer historisch, was uns in einer anderen und klareren Weise zeigt, dass die technologische Dynamik zum Wesen des Kapitalismus gehört. Kapitalisten müssen konkurrieren und werden, wie Marx im „Kapital“ und poetischer im „Manifest“ zeigt, durch den Zwang der Konkurrenz zu ständiger Innovation getrieben, bei Strafe des Abstiegs ins Proletariat. Die Bourgeoisie „kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produktionsverhältnisse, also sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse fortwährend zu revolutionieren“.[10] In diesem weiteren Kontext erscheint das eingeschränkte Verständnis von Wandel, wie es im vorangegangenen Kapitel beschrieben worden ist, als Relikt jener Art beschränkten Denkens, wie es „Mainstream“-ökonomischen Theorien von der vollständigen Konkurrenz, in denen Kapitalisten rational auf sich verändernde Preissignale auf Märkten reagieren, eigen ist.[11] Innerhalb eines gesetzten Rahmens der Konkurrenz versuchen die Kapitalisten Schritt zu halten oder ihren Vorsprung zu wahren, indem sie nach Wegen suchen, Kosten zu senken oder billigere Produktionsmethoden zu finden – kurz gesagt, bestehende Ressourcen effizienter einzusetzen. So betrachtet ist technologischer Wandel reaktiv und auf seltsame Weise passiv. Er ist inkrementell und führt selten zur Veränderung des Bezugssystems der Konkurrenz; er bewirkt den Rückgang der Profitraten, worauf die Kapitalisten mit weiteren Kostensenkungen zu reagieren suchen. Ein Problem dieser Sichtweise ist, dass sie implizit annimmt, die Kapitalisten liebten es, auf der gleicher Ebene miteinander zu konkurrieren, dass sie ihre eigene Propaganda über die freie Konkurrenz auf freien Märkten tatsächlich glaubten. Was dagegen jeder Kapitalist wirklich will, ist ein Monopol, eine solide und unangreifbare Marktposition gegenüber der Konkurrenz. Einer der besten Wege dies zu erreichen (abgesehen von guten Freunden in hoher Stellung) besteht nicht darin, die Konkurrenz in kleinen Schritten im Rahmen einer bestehenden Konkurrenzanordnung zu schlagen, sondern darin, den Rahmen selbst zu überwinden um einen absoluten statt einen nur relativen Vorteil zu erringen (wenn auch nur zeitweise, bis andere aufgeholt haben). Die enormen Extraprofite, die den Pionieren einer solchen Transformation zuwachsen, treiben die Kapitalisten an, neue Formen eines absoluten Vorteils zu erreichen, indem Neues geschaffen wird – seien es neue Produkte, neue Produktionsprozesse oder Maschinen, neue Materialien, neue Ressourcen.
Es geht also nicht darum, bestehende Ressourcen bloß effizienter einzusetzen, sondern neue zu schaffen. Unnachgiebige Konkurrenz treibt diese Innovation im stärksten Sinne an, die dann auf andere Aspekte des modernen Lebens übergreift: „Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisieepoche vor allen anderen aus. Alle festen, eingerosteten Verhältnisse mit ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft…“[12] Soziale Formationen, diese Netze von Beziehungen, die ein Ganzes oder eine Totalität konstituieren, sind in diesem Sinne nicht nur historisch, sondern auch in ständiger Bewegung, umgewälzt durch nicht endende Wellen kreativer Zerstörung, die durch die Innovationen der Bourgeoisie entfesselt werden. Und im Herzen jeder sozialen Formation findet sich Technologie, oder um es genauer zu sagen, da eine Formation immer historisch ist, ein besonderes und historisch-spezifisches technologisches Bezugssystem oder ein Set naturwissenschaftlichen und technologischen Wissens bzw. entsprechender Praktiken.
Lange Wellen der Entwicklung
Im Kern des Kapital-Verhältnisses findet sich eine Logik der Selbst-Expansion; und wenn die verschiedenen Komponenten einer sozialen Formation nur hinreichend synergetisch zusammen wirken, expandiert die Formation.[13] Diese Expansion nimmt die materielle und soziale Form langer Wellen der Industrialisierung spezifischer Räume an. In ihrem Buch „The Capitalist Imperative“ behaupten Michael Storper und Richard Walker, dass sich im Herzen jeder dieser langen Wellen eine oder mehrere „Basistechnologien“ befinden, die ein technologisches Bezugssystem ausmachen. Im Gegensatz zum populären Verständnis und zu Mythen über exzentrische Wissenschaftler, die in ihren Laboratorien vor sich hin tüfteln, entstehen Innovationen oft schon vor der wissenschaftlichen Beschäftigung mit ihnen in der Praxis (Wissenschaftler finden dann heraus, warum sie funktionieren). Veränderungen entstehen, wenn von nicht nachlassender Konkurrenz getriebene Kapitalisten eine Reihe größerer und kleinerer Innovationen einsetzen, um zu einem neuen technologischen Bezugssystem durchzubrechen und dabei völlig neue Industriezweige erschaffen bzw. neue Möglichkeiten in bestehenden eröffnen. Die Kapitalisten drängen danach, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, aber diese verbreiten sich uneinheitlich in unterschiedlichen Industriezweigen. Für jede lange Welle der Entwicklung in den letzten Jahrhunderten können wir „Cluster“ führender Industriezweige erkennen, „vorangetrieben durch die sich entfaltenden Möglichkeiten einer oder mehrerer Basistechnologien“, die ganze Epochen der ökonomischen Geschichte bestimmen.[14]
Die Geschichte ist komplex und es gibt viele Überschneidungen, aber um einige wenige einfache Beispiele zu nennen: Spinnereien, Webereien und Eisenhütten trugen dazu bei, die industrielle Revolution einzuleiten; Fortschritte in der Maschinenproduktion transformierten die industrielle Technologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Elektrizität, chemische Produktion und der Verbrennungsmotor bewirkten eine erneute Transformation am Beginn des 20. Jahrhunderts; nur um durch Fortschritte in der Elektronik, der Petrochemie, der Luftfahrttechnik und einer Hand voll anderer Bereiche in der Nachkriegszeit erneut grundlegend verändert zu werden. Eine der wichtigsten führenden Bereiche der kapitalistischen Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten war die „silicon-revolution“, die „digitale Revolution“; wir sind Zeugen ihrer weiteren Entfaltung, in der selbst die banalsten Dinge den Bedingungen dieses neuen Bezugssystems entsprechend überarbeitet und verändert werden.[15] Bald werden wir alle Toaster besitzen, die gleichzeitig Metallteile aus der Metalltechnologie des späten 19. Jahrhunderts enthalten, Kunststoffkomponenten, die der petrochemischen Revolution der Nachkriegszeit entstammen und die von programmierten Computerchips gesteuert werden, die im späten 20. Jahrhundert entwickelt wurden.
Eine solche Sicht des Kapitalismus, der in der Form spezifischer, historischer sozialer Formationen besteht, die ständig in Bewegung sind, fortwährend voran getrieben, weil scharfe und unnachlässige Konkurrenz die Kapitalisten zwingt, mit immer neuen Innovationen die Produktion zu revolutionieren und soziale Beziehungen in Wellen schöpferischer Zerstörung durcheinander zu bringen, passt gut zusammen mit einer räumlich-materiellen Geschichte des Kapitalismus. Technologische Durchbrüche treiben immer neue Runden territorialer Expansion, wenn das Wachstum der führenden Sektoren im wörtlichen Sinne regionale Ökonomien hervorbringt, meistens solche Regionen überspringend, die in vorangegangenen langen Welle entstanden waren.[16] Selbstverständlich ist eine lange Welle des Produzierens und der Konkurrenz innerhalb eines gegebenen Bezugsystems für eine Weile wünschenswert für die Kapitalisten, da sie fixes Kapital erstellen und große Investitionen tätigen müssen, um produzieren und konkurrieren zu können. Schließlich aber führen die Möglichkeiten eines bestimmten technologischen Bezugssystems zu sinkenden Renditen oder sind erschöpft und eine Tendenz zur Angleichung und zum Rückgang der Profitraten setzt ein. Sobald dies der Fall ist, ist der einzige Weg, wirklich Geld zu machen, der Durchbruch zu einem neuen Bezugsystem (damit soll nicht gesagt sein, dass Kapitalisten abwarten, bis ein Bezugsystem erschöpft ist, bevor sie versuchen, neue Technologien zu entwickeln), und der Prozess wiederholt sich erneut, wobei sich meist auch eine neue räumliche Struktur entwickelt. Häufig geschieht dies in der Form komplett neuer industrieller Regionen, kann sich aber auch in der Re-Industrialisierung und Transformation bestehender vollziehen.
Das Überleben des Kapitalismus
Wird der Kapitalismus also überleben? Wir werden darauf in drei Schritten antworten. Zuerst: Was meinen wir mit „Überleben des Kapitalismus“? Selbst der kurze Abriss im vorangegangenen Abschnitt sollte deutlich gemacht haben, dass der Kapitalismus nicht bestimmt ist durch oder abhängig von irgendeinem bestimmten technologischen Bezugsystem oder irgendeiner besonderen Quelle von Bewegungsenergie. Am Ende dreht sich alles um soziale Beziehungen. Für Marx sind Maschinen, die Maschinen produzieren, der Inbegriff des Kapitalismus, nicht aber sein Wesen. Das Wesen des Kapitalismus sind Waren, die Waren hervorbringen. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung sowie soziale Beziehungen, unter ihnen die Trennung der Produzenten von den Produktionsmitteln, sind in diesem Sinne vorgängig zur Maschinerie und damit auch vor jeder besonderen Energiequelle der mechanisierten Produktion. Das Kapital, verstanden als Wert in Bewegung, interessiert sich nicht dafür, was es herstellt, mit welchen Maschinen es produziert oder für die Energieressource. Es interessiert sich allein für seine eigene Selbstexpansion und Inwertsetzung. Selbst wenn die Post-Öl-Ökonomie nachapokalyptische Visionen einer Rückkehr zu einfacher tierischer, menschlicher oder vielleicht Wasser- und Windkraft als bewegenden Kräften verwirklicht, werden wir es immer noch solange mit Kapitalismus zu tun haben, wie eine von Eigentum oder der Kontrolle der Produktionsmittel freie Lohnarbeiterschaft existiert, solange, wie die Produktion von Waren durch Waren vorherrscht. Wir sollten also vermeiden, bestimmte historische Formationen des Kapitalismus nicht mit dem Kapitalismus selbst zu verwechseln.
Zum zweiten enthalten apokalyptische Visionen von der finalen Krise des Kapitalismus die implizite Annahme, dass der Kapitalismus überall enden werde. Aber der Kapitalismus hat niemals überall existiert: In seiner Geschichte kann unterschieden werden zwischen der Geschichte seiner Entwicklung im Kern und seiner Expansion bzw. der Vereinnahmung ehemals peripherer Orte und Regionen. Selbst im Kern ist seine Durchsetzung nicht total und wird es auch niemals sein. Die erste Zeile des „Kapitals“ beginnt mit den Worten „Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht …“, was beinhaltet, dass er selbst in seinem entwickelten Kerngebiet nur „vorherrscht“, aber nicht total wird.[17] Auch wenn es eine interne Tendenz des Kapitalismus geben mag, alle Aspekte des modernen Lebens zu kolonisieren und zu kommodifizieren[18], reicht ein auch nur kursorischer Blick auf die Art und Weise, wie sich die Kommodifizierung mit jeder Rekonstituierung des modernen Haushalts verschiebt[19], oder wie der Kapitalismus nicht-kapitalistische Bereiche außerhalb und sogar innerhalb seiner selbst kreiert, um sich an diesen zu nähren, um zu zeigen, dass die kapitalistische Produktionsweise, wie Gramscis Hegemonie, niemals total und vollständig sein wird. Wie tief und umfassend muss der Kapitalismus sein, damit wir ihn noch Kapitalismus nennen können? Selbst im Falle einer radikalen Runde raum-zeitlicher Ent-Dichtung – wer wagt zu sagen, dass nicht große Bereiche menschlicher Aktivität weiter existieren werden, in welchen die kapitalistische Produktionsweise vorherrscht? Nur weil die Warenform eine expansive Logik beinhaltet, muss das nicht heißen, dass der Kapitalismus nicht auch schrumpfen kann. Und einmal kontrahiert, wird er große Bereiche außerhalb seiner selbst vorfinden, in die hinein er erneut expandieren kann.[20] Aber die Metaphern der Expandierens und Kontrahierens sind letztlich zu plump, verdecken gar die komplexen Wege, in denen die ungleichzeitige kapitalistische Entwicklung Orte und Regionen im Rahmen einer nicht-konstanten Geographie territorialisiert, re-territorialisiert und sogar ent-territorialisiert.
Schließlich gibt es Wege, auf denen sich der Kapitalismus selbst durch eine ökologischen Krise hindurch oder aus ihr heraus ‚akkumulieren’ könnte. Das Überleben muss man sich nicht einmal annähernd so bizarr vorstellen, wie das Bild von übriggebliebenen isolierten Gemeinschaften, die mittels antiquierter Quellen von Bewegungsenergie eine beschränkte Anzahl minderwertiger Waren für eine begrenzte Verteilung produzieren. Der Kapitalismus ist unablässig in Bewegung und treibt sich dabei selbst immer weiter voran zu neuen technologischen Bezugsystemen und in neue Räume. Neue Bezugsysteme bringen neue lange Wellen der Entwicklung hervor und der technologische Wandel erzeugt seine eigene, neue Nachfrage. Die schöpferische Zerstörung fegt durch die etablierten Warenbestände und jedermann muss alles auf den neuesten Stand bringen – noch können wir uns an den beinahe stummen und nur ganz wenig störenden Zwang zum Umstieg von Video auf DVD erinnern und ahnen bereits den kommenden Schritt vom Bildröhren-Fernseher zum digitalen. Ebenso leicht vorstellbar ist es, dass Durchbrüche in Feldern wie Nanotechnologie, Biotechnologie oder Gentechnik nicht nur neue Treibstoffe, energieeffizientere Produkte und industrielle Prozesse bringen werden, sondern völlig neue Produkte, hergestellt mit Materialien und in Produktionsprozessen, die wir uns zur Zeit noch gar nicht vorstellen können. Und diese neuen Produkte werden ihre eigene, neue Nachfrage generieren, neue Wirtschaftsbereiche hervorbringen, die wiederum ganze Ansammlungen von Zulieferindustrien und unterstützenden Dienstleistungen nach sich ziehen und dabei neue Räume erschließen werden (oder bereits bestehende umwandeln).[21]
Wir hören, dass das derzeitige hochgradig zerstreute Siedlungsmuster im Westen so vollständig von billiger Energie abhängig sei, dass es nicht nachhaltig sei und mit dem Auftreten von „peak oil“ komplett überholt werden müsse.[22] Das hört sich nach Krise an, stellt vom Kapitalstandpunkt aus aber eine Chance dar – Hoch- und Tiefbau sowie die Erschließung von Siedlungs- und Industriegebieten sind ein enormer Wachstumsfaktor.[23] All diese Bautätigkeit wird neue Märkte hervorbringen, und es wird mit neuen Materialien, hergestellt mit neuen Technologien, gebaut werden, was den Aufstieg neuer Industriezweige, unterstützt von ebenso neuen Dienstleistern, mit sich bringt. Neue räumliche Formationen erzeugen neue Märkte für neue Güter – man beachte nur, wie die Suburbanisierung im Nachkriegsamerika Hand in Hand ging mit der Weiterentwicklung vieler der dominierenden Industriezweige dieser Generation: Automobil, Haushaltsgeräte, Lebensmittelindustrie … [24]
Manche werden an dieser Stelle einwenden, dass der Umstieg auf neue technologische Entwicklungspfade mit der Entwertung und Abschreibung enormer Kapitalmengen einhergehen wird, die bereits in der Form von Häusern und Gebäuden, Straßen und Transportnetzwerken in den Landschaftsraum eingebaut sind, und dass das kapitalistische System einen solchen finanziellen Schock nicht verkraften könne. Es ist aber wichtig in Erinnerung zu behalten, dass in den wiederkehrenden Phasen schöpferischer Zerstörung diese Landschaftsräume immer wieder hinweg gefegt werden und dass dieser Prozess zur inneren Dynamik des Kapitalismus selbst gehört. Fixes Kapital interessiert nur hinsichtlich der Abschreibungsrate. Kapital als Wert in Bewegung interessiert sich nicht für die vergänglichen Formen, die es annimmt, solange es sich im Rahmen spezifischer (gesellschaftlich determinierter) Zeithorizonte verwertet und dabei expandiert. [25]
Schlussfolgerungen
Wir sind gewähnt an dürftige Forschungs- und Entwicklungsausgaben für alternative Energien, aber dies wird sich sehr wahrscheinlich in Kürze ändern. Woher werden die Investitionen kommen, um die Forschung für diesen technologischen Wandel zu finanzieren? Steigende Energiepreise werden Raum für neue Investitionen in Forschung und Entwicklung schaffen. Aber noch entscheidender und grundlegender werden die Mittel sein, die vom Kapital selbst bereitgestellt werden, welches, selbst in der Form großer akkumulierter Kapitale, wie sie die multinationalen Ölkonzerne darstellen, letztlich eben nicht an Öl oder irgendeiner spezifischen Produktlinie interessiert ist. Es ist ausschließlich an seiner eignen expansiven Reproduktion interessiert.
Das soll nicht heißen, dass der individuelle Kapitalist alles auf sich nehmen muss. Eine andere Quelle für Investitionen und für die potenzielle Koordination von Innovation ist der Staat. Polanyi hat herausgearbeitet, wie die Gesellschaft sich gegen ungebührliche Vermarktung wehren kann. Üblicherweise sehen wir die Mitglieder der Bourgeoisie als individuelle Akteure, die sich in Konkurrenz miteinander befinden, aber wir sollten nicht vergessen, dass – wieMarx selbst gezeigt hat – sie von Zeit zu Zeit auch als Kollektiv handeln müssen, um ihre Reproduktion als Klasse zu sichern (indem sie Arbeiterrechte einführen, Bildung sichern). Welcher Theorie über den Staat und seine Beziehungen zur Wirtschaft, zur Gesamtgesellschaft oder der Bourgeoisie man auch immer folgen will, selbst Mineralölkapitale erkennen inzwischen die Notwendigkeit Alternativen zu entwickeln (z. B. eine Chevron-Annonce: „Wir haben die erste Billion Fässer in 125 Jahren aufgebraucht, die nächste Billion wird nur 35 Jahre lang reichen“, oder BPs Versuch, sich als „Beyond Petroleum“, zu deutsch „Jenseits vom Öl“ neu zu erfinden.) Die Jagd nach alternativen Energiequellen – einige davon werden sauberer sein, andere nicht – und den sie begleitenden Technologien hat bereits begonnen.[26]
Es gibt gute Argumente, dass der Kapitalismus überleben wird. Aber mein entscheidender Einwand ist, dass eine Analyse der ökologischen Frage mit einem ausgewogeneren Verständnis von Ressourcen und Technologien beginnen und über die einfachen Gegenpole „Technikoptimismus“ (Naturwissenschaft, Technik und menschlicher Einfallsreichtum werden uns retten) und „ökologischer Pessimismus“ (die Ressourcen gehen zu Ende) hinausgehen muss.[27] Auch wenn der Kapitalismus überlebt, heißt dies nicht, dass wir uns auf rosige Zeiten freuen und von apokalyptischen Gegen-Utopien verabschieden können. Wir können die kommenden atemberaubenden Erfindungen bewundern, ohne die dunklen Seiten der neuen Technologien zu vergessen: neue Technologien der Kontrolle, der Überwachung und Ausgrenzung; neue Widersprüche, Externalitäten und Verschmutzung, wie wir sie uns noch gar nicht vorstellen können (oder wie sie nur in den gruseligsten Endzeitfiktionen auftauchen). Noch soll dies heißen, sich auf eine rosige demokratische Zukunft zu freuen, in der radikale neue Technologien Energie, Lebensmittel und Wasser billig, im Überfluss und für alle zugänglich machen werden. Technologische Durchbrüche schaffen neue Bereiche des Handelns und neue Möglichkeiten, neue Allmenden, indem technologische Entwicklungen, die aus dem Kapital heraus entstehen, sich neue Bereiche außerhalb der Kreise des Kapitals erschaffen, nur um diese wiederum durch neue Runden von Privatisierung, Eingrenzung, einfacher Akkumulation und Monopolisierung zu internalisieren. Die klassische Geschichte der Eingrenzung dreht sich um die Vertreibung der englischen Bauernschaften aus der Allmende, aber wir haben viele neuere Beispiele in der jüngeren Geschichte gesehen; die Kommodifizierung von Saaten[28], von Wasser[29], das Internet, gentechnisch veränderte Mäuse[30] und das menschliche Genom. In der derzeitigen Schaffung von Märkten für CO2-Emissionen erleben wir vielleicht die Verwandlung der Luft, die wir atmen, in Ware – Luft, die zunehmend gesundheitsschädlich für all jene werden könnte, die es sich nicht leisten können, saubere Luft käuflich zu erwerben.[31]
Übersetzung: Jörg Cezanne
[1] Diese „ökologische Frage“ schwingt zusammen mit einer langen Reihe anderer „Fragen“ oder Problemen innerhalb der Marx’schen Tradition: Marx’ „Die jüdische Frage“, Karl Kautskys „Agrarfrage“ und Manuel Castells’ „urbane Frage“.
[2] New York Times, 18.04.2006.
[3] Elmar Altvater, Socialist Register 2007, Das Konzept der raum-zeitlichen Verdichtung wurde ursprünglich entwickelt von David Harvey (The Conditions of Postmodernity: An Enquiry into the Origin of Cultural Change, Cambridge,: Blackwell, 1989), aufbauend auf Marx’ Beschreibung des Zwangs des Kapitals to „annihilate space by time“. Wie von Altvater in dieser Ausgabe klug angewendet, bezieht sich raum-zeitliche Ent-Dichtung auf das Sich-Auflösen der Weise, in der Entfernung und Zeit durch neue und hoch-komplexe Transportsysteme, die in erster Linie auf billigen fossilen Treibstoffen beruhen, reduziert und vernetzt wurden.
[4] Obwohl es tatsächlich ein Ende der Ölreserven geben wird, wäre es gut in Erinnerung zu behalten, dass „peak oil“ in wichtigen Beziehungen ein Mythos ist (Iain Boal, T.J. Clarke, Joseph Matthews, Michael Watts, Afflicted Powers: Capital and Spectacle in a New Age of War, London: Verso, 2005, S. 38-78).
[5] Karl Marx, Das Kapital, MEW Band 23, Berlin 1970, S. 192.
[6] Ebd., S.198 f.
[7] Ebd., S. 185.
[8] Ebd., S. 393, Anm. 89.
[9] Ebd., S. 192.
[10] Karl Marx, Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, MEW Bd. 4, S. 464.
[11] Dieser Abschnitt des Beitrags lehnt sich eng an Michael Storper, Richard Walker, The Capitalist Imperative: Territory, Technology, and Industrial Growth, Cambridge, Blackwell Publishers, 1989.
[12] Karl Marx, Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, ebd. S. 465.
[13] Harvey, Condition of Postmodernity; Storper and Walker, Capitalist Imperative, S. 202-03; Robert Boyer, The Regulation School: A Critical Introduction, New York: Columbia University Press, 1990.
[14] Storper and Walker, Capitalist Imperative, S.199.
[15] Ebd.. S. 199-202. Siehe auch Peter Dicken, Global Shift: Industrial Change in an Turbulent World, Third Edition, New York: Guildford Press, 1998, S. 148.
[16] Storper and Walker, Capitalist Imperative; Annalee Saxenian, Regional Advantage: Culture and Competition in Silicon Valley and Route 128, Cambridge: Harvard University Press, 1994.
[17] Anmerkung des Übersetzers: Die englische Ausgabe des „Kapitals“ liest sich hier wie folgt: „The wealth of those societies, in which the capitalist mode of production prevails…“. „Prevail“ hat im Englischen auch die Bedeutung „vorherrschen“, worauf der Autor an dieser Stelle abhebt.
[18] Guy Debord, Society of the Spectacle, Detroit: Black and Red Books, 1977; Siehe auch Henri Lefebvre, The Production of Space, Oxford, Blackwell, 1991.
[19] David Goodman and Michael Redclift, Refashioning Nature: Food, Ecology, and Culture, London: Routledge, 1991
[20] David Harvey, The New Imperialism, Oxford; Oxford University Press, 2003
[21] Selbst unsere Darstellung des technologischen Wandel ist in dieser Hinsicht nicht stark genug. Wir verweisen die LeserInnen auf Neil Smiths Erklärung der „Produktion von Natur“ in diesem Band [des Socialist Register, d.Übers.], für eine noch weiter gehende Version der zunehmend intensiven Weise, wie der Kapitalismus die der Natur eigenen Prozesse in seine Produktion aufnimmt und eingliedert.
[22] China ahmt dieses Muster mit dem rasanten Ausbau von Autobahnen, Vorstädten für gehobene Bedürfnisse und Einkaufszentren auf der grünen Wiese in wachsendem Maße nach – vorangetrieben und abgestützt von den „Pfeilern“ Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie.
[23] Carol Heim führt überzeugend aus, dass Städtebau ein wesentlicher Wachstumsfaktor im Amerika des 20. Jahrhunderts gewesen ist. In meiner Argumentation zum technologischem Wandel hallt wider, was sie unter dem Terminus „hypermarket forces“ fasst: „Spekulation und die Suche nach enormem Gewinnen durch Siedlungs- und Bürobauten und steigende Bodenpreis. Diese Gewinne, vielmehr als geringfügig höhere Profitraten durch die Neu-Allokation von Kapital und Arbeit im Produktionsprozess, sind der Anreiz für Städtebau, Zersiedlung von Landschaften sowie die „Wiederentdeckung“ alter Innenstadtbereiche und deren Gentrifizierung.“ Carl E. Heim, Structural Changes, Regional and Urban, in: Stanley L. Engerman und Robert E. Gallman, Hrsg., The Cambridge Economic History of the United States, Volume 3 The Twentieth Century, Cambridge, Cambridge University Press, 2000.
[24] Goodman und Redclift, Refashioning Nature.
[25] David Harvey, The Limits to Capital, Oxford, Basil Blackwell, 1982.
[26] Um nur einige Beispiele aus einer umfassenden Literatur zu nennen: Annalee Saxenian, Regional Advantage: Culture and Competition in Silicon Valley and Route 128, Cambridge; Harvard University Press, 1994; Lewis M. Branscomb, Fumio Kodama and Richard Florida, eds., Industrializing Knowledge: University-Industry Linkages in Japan and the United States, Cambridge, MIT Press, 1999; Storper and Walker, Capitalist Imperative; Michael Best, The New Competition: Institutions of Industrial Restructuring, Cambridge; Harvard University Press, 1990; Martin Kenney, Biotechnology: The University Industrial Complex, New Haven; Yale University Press, 1988; Manuel Castells and Peter Hall, Technopoles of the World: The Making of the 21st Century Industrial Complexes, London, Routledge, 1994; William Baumol, The Free-Market Innovation Machine: Analyzing the Growth Miracle of Capitalism, Princeton, Princeton University Press, 2002; und Richard Florida, The Rise of the Creative Class: And how it’s Transforming Work, Leisure, Community and Everyday Life, New York, Basic Books, 2003.
[27] Unser Argument sollte nicht als leichtfertige Abweisung von Anstrengungen zur Ressourceneinsparung oder gegen die globale Erwärmung missverstanden werden. Vielmehr ist es eine Kritik bestimmter Denkweisen über den Kapitalismus und sein Verhältnis zu Natur und Nachhaltigkeit.
[28] Jack Ralph Kloppenburg Jr., First the Seed: The Political Economy of Plant Biotechnology, 1492-2000, New York: Cambridge University Press, 1988.
[29] Erik Swyngedouw, siehe diesen Band.
[30] Donna J. Haraway, Modet_Witness@second_Millenium. FemaleMan©_Meets_OncoMouse™: Feminism and Technoscience, New York, routledge, 1997.
[31] Vgl. Swnygedouws Darstellung der Privatisierung des Wassers in diesem Band, um nur einen kurzen Blick auf die politischen Händel und Kämpfe zu werfen, die eine solche Kommodifizierung bestimmen könnten.