Mit seinen theologischen und philosophischen Schriften leistete G. E. Lessing (22.01.1729 Kamenz – 25.02.1781 Braunschweig) einen bedeutenden Beitrag zur Kritik des religiösen Bewusstseins, zum Toleranzproblem, zur Analyse des Verhältnisses von Humanität und Wirklichkeit und zur Entwicklung der aufklärerischen Geschichtsphilosophie. In umfassenden textkritischen Untersuchungen sucht Lessing den humanistischen Gehalt religiös erscheinender Abhandlungen zu erschließen. Deren progressive ethische Maximen belegen nach Lessing die Kontinuität einer Denktradition, die der kirchlichen Orthodoxie und neueren Formen der Vermittlung von religiösem Glauben und Offenbarung entgegensteht. Lessing schließt an Gedankenströme der Ketzerbewegung und an weitere Positionen an, die im Kontrast zu den Deformationen der lutherischen Lehre stehen. Die bei Lessing vorhandene Vorstellung einer „natürlichen Religion” entwickelt Ansätze des religionskritischen Denkens in England weiter. Der später zutage tretende historische Aspekt erweist Religion für Lessing als notwendige, jedoch niedere Stufe menschlichen Bewusstseins, die durch emanzipierte Vernunft aufzuheben ist. Seine Weltanschauung formt sich zu einem idealistischen Pantheismus aus, der durch leibnizianische und spinozistische Elemente gespeist wird.
In dem frühen Aufsatz „Gedanken über die Herrnhuter” äußert Lessing: „Der Mensch ward zum Tun und nicht zum Vernünfteln erschaffen.”[1] Bereits hier findet sich Opposition gegen die herrschende christliche Dogmatik. Lessing unterstreicht in diesem Aufsatz den Gegensatz zwischen der ursprünglichen christlichen Lehre und der späteren Praxis des Christentums. In der Geschichte vollziehe sich eigentlich ein Verfallsprozess. Das „ausübende Christentum” habe von Tag zu Tag abgenommen, während „das beschauende durch phantastische Grillen und menschliche Erweiterungen zu einer Höhe stieg, zu welcher der Aberglaube noch nie eine Religion gebracht hat”. Den Beginn einer Erneuerung des Christentums erblickt Lessing bei Jan Hus. Dieser und andere waren die „gewissen Vorboten von Männern”, die „das Ansehen des Statthalters Christi ... glücklicher gänzlich über den Haufen werfen würden”[2]. Das Herrnhuter-Fragment wendet sich zugleich gegen die Vernunfttheologie, die nach Lessing einen anderen Irrweg beschritten habe. In ihr sei „eine so vortreffliche Zusammensetzung von Gottesgelahrtheit und Weltweisheit” gemacht worden, „worinne eine die andere schwächt, indem diese den Glauben durch Beweise erzwingen, und jene die Beweise durch den Glauben unterstützen soll”[3].
In dem 1753 verfassten Aufsatz „Das Christentum der Vernunft” findet sich eine Gleichsetzung von göttlicher Trinität und Welt. Gott ist lediglich schöpferisches Prinzip, nicht außerweltlich gedeutet. Bereits hier näherte sich Lessing dem Pantheismus: „Gott dachte seine Vollkommenheiten zerteilt”. „Alle diese Wesen zusammen heißen die Welt”, deren „Unendlichkeit ... unwidersprechlich ist”[4]. Die von Gott geschaffenen „einfache(n) Wesen” seien „eingeschränkte Götter”[5]. Ihre Vollkommenheiten müssen denen Gottes ähnlich sein. Die Vollkommenheit Gottes schließt Bewusstheit und Handlungsfähigkeit als deren Siegel ein. Letztere kommen „moralische(n) Wesen“, also den Menschen, zu. Moralische Wesen können einem Gesetze gemäß handeln. Bereits in diesem frühen Fragment ist die „Rückführung des moralischen Gesetzes aus dem unbestirnten Himmel in das Individuum”[6] als Maxime Lessingschen Denkens fixiert. Die Argumentation des „Christentums der Vernunft” bereitet die endgültige Auflösung der Theologie, die sich in der Entwicklung der Lessingschen Weltanschauung vollzieht, vor.
1754 verfasst Lessing eine dem italienischen Renaissancephilosophen Cardanus gewidmete Abhandlung, in der er die von diesem geforderte Vergleichung der Religionen unterstützt. Sie könne dazu dienen, der Unterbewertung der nichtchristlichen Religionen entgegenzutreten. Lessing würdigt Cardanus’ Feststellung, dass die christliche Religion von armen Leuten gepredigt worden war. Auch angesichts der von Sekten zerrissenen Religion habe nach Cardanus die Religion Bestand gehabt, was ihren Wahrheitsgehalt bezeuge. Cardanus behaupte, dass die ganze Lehre Christi nichts enthalte, was mit der Moral und der natürlichen Weltweisheit nicht in Übereinstimmung gebracht werden könne.
In dem Fragment „Über die Entstehung der geoffenbarten Religion” stellt Lessing – im Anschluss an Hume – fest, dass jeder Mensch zu einer „natürlichen Religion ... aufgelegt und verbunden”[7] sei. Die Verschiedenheit der religiösen Vorstellungen zwinge mit der Errichtung der bürgerlichen Gesellschaft dazu, eine „positive Religion” zu schaffen, die ihre Sanktion durch das Ansehen ihres Stiftes erhielt. Die Unentbehrlichkeit der positiven Religion bestehe in ihrer inneren Wahrheit. Alle positiven und geoffenbarten Religionen seien gleich wahr und gleich falsch. Lessing bemerkt: „Die beste geoffenbarte oder positive Religion ist die, welche die wenigsten konventionellen Zusätze zur natürlichen Religion enthält, die guten Wirkungen der natürlichen Religion am wenigsten einschränkt.”[8] Die Konzeption einer vernünftigen Religion verträgt sich weder mit der im Inspirationsglauben festgefahrenen lutherischen Orthodoxie, noch mit der „pseudoaufklärerischen Neologie, die zwischen Vernunft und Offenbarung, Bibelgläubigkeit und Bibelkritik vermitteln wollte”[9].
Die oppositionelle Haltung Lessings gegenüber der herrschenden christlichen Lehre bezeugt auch seine 1770 verfasste Schrift „Berengarius Turonensis”, in der er den im 11. Jahrhundert lebenden Berengar gegenüber späteren Angriffen der Katholiken und Lutheraner in Schutz nimmt, die ihn als Ketzer zu verunglimpfen suchten. In „gewissen Jahrhunderten ist der Name Ketzer die größte Empfehlung, die von einem Gelehrten auf die Nachwelt gebracht werden können; noch größer, als der Name Zaubrer, Magnus, Teufelsbanner; denn unter diesen läuft doch mancher Betrieger mit unter”.[10] Lessing belegt, dass Berengars Schriften vorsätzlich vernichtet worden sind.
Das Fragment „Über die Wirklichkeit der Dinge ausser Gott” enthält eine Polemik Lessings gegen die Verdoppelung der Wirklichkeit. Das Urbild der Dinge sei das Ding selbst. Es könne nicht zwei Wirklichkeiten geben, eine in und eine außer Gott. Es sei eine Ungereimtheit anzunehmen, dass in der Wirklichkeit etwas sei, wovon Gott keinen Begriff habe. Beide Wirklichkeiten seien eins, und alles, was außer Gott existieren soll, existiere in Gott. Die Begriffe, die Gott von den wirklichen Dingen habe, sollen die wirklichen Dinge selbst sein. Diese antidualistische Argumentation erweist sich als Wesenszug der Lessingschen Weltanschauung überhaupt.
In seiner Arbeit zur Erschließung von Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel verfasste Lessing mehrere Schriften, die Aspekten der Leibnizschen Philosophie gewidmet sind. In ihnen rekapituliert er umfassend die arianisch-sozinianische Aufklärung.[11] In seinem Aufsatz „Leibniz von den ewigen Strafen” unterscheidet Lessing bei Leibniz eine „exoterische” und eine „esoterische” Lehre. Er habe die Lehre von der „ewigen Verdammung sehr exoterisch” dargestellt und „sich esoterisch ganz anders” ausgedrückt. Aber Leibniz habe seine esoterische Philosophie nicht „in dem rohen und wüsten Begriffe”[12] genommen, in dem sie manche Theologen nehmen. Der esoterische Gehalt seiner Lehre könne nichts sein als der fruchtbare Satz, „dass in der Welt nichts insulieret, nichts ohne Folgen, nichts ohne ewige Folgen ist”[13]. In Lessings Leibnizinterpretation ist die Idee der gesetzmäßigen Entwicklung in der Welt, die Annahme eines universellen Ursache-Wirkungs-Zusammenhangs, eingeschlossen.
Lessing macht geltend, dass sittliche „Besserung nicht anders als durch die Fortdauer der Strafen erhalten werden könne; sondern ... auch auf eine andere Weise mehr als wahrscheinlich gemacht”[14] werden kann. „Nämlich, wenn man in Erwägung zieht, dass obschon Strafe und Belohnung etwas Positives sein werden und sein müssen, dennoch ein Stand von Strafen und ein Stand von Belohnungen zugleich relative Begriffe sind, welche die nämlichen bleiben, solange sie in dem nämlichen Verhältnisse abnehmen oder wachsen.”[15] Die „gänzliche Scheidung, welche die gemeine Denkungsart zwischen Himmel und Hölle macht, sei weit unphilosophischer ..., als der allergröbste Begriff von der ewigen Dauer der Strafen nur immer sein kann”.[16] Nach Auffassung orthodoxer Theologen sei die Hölle der Inbegriff der Strafen. Durch die „intensive Unendlichkeit” der Strafen werde aber die Besserung ausgeschlossen. Sittliche Besserung könne nicht allein durch Ewigkeit der Strafen gewährleistet werden. Lessing bemerkt, auch die „lebhafte Erinnerung”[17] an sie müsse als Strafe gelten. Sittliche Besserung sei bei Reichen und Armen unterschiedlich zu bewerten. Lessing betont die Relativität von Gut und Böse. Die orthodoxe theologische Vorstellungswelt wird revidiert, wenn Lessing erklärt: „Sondern, wenn es wahr ist, dass der beste Mensch noch viel Böses hat, und der schlimmste nicht ohne alles Gute ist; so müssen die Folgen des Bösen jenem auch in den Himmel nachziehen, und Folgen des Guten diesen auch bis in die Hölle begleiten; ein jeder muss seine Hölle noch im Himmel, und seinen Himmel noch in der Hölle finden.”[18] Gut und Böse werden als ein Prozess begriffen, wobei das Negative mit wechselnden Vorzeichen in ein Positives umschlagen muss und umgekehrt. Falsch sei die Auffassung, dass die Lehre von den ewigen Strafen unter den Christen entstanden sei. Sie sei allen Religionen gemeinsam. Es müsse also eine allen gemeinsame Wahrheit geben. Sokrates habe die Strafe nicht überhaupt, ohne Unterschied, als ewig angesehen. Es genüge, für mögliche dauernde Sünder auch dauernde Strafen auszusprechen. Lessings Polemik kann man als Versuch der Konstruktion einer vorreligiösen humanistischen Moralität betrachten.
In einem zweiten Aufsatz „Des Andreas Wissawatius Einwürfe wider die Dreieinigkeit” (1773) bekräftigt Lessing die Zweifel eines Geistlichen an dem Ausschließlichkeitsanspruch der christlichen Religion. Beständig artikuliert Lessing den Gegensatz orthodoxer und heterodoxer Thesen. Er bezeichnet diejenigen von den Sozinianern, welche Gott nicht mehr anbeten oder verehren, als die „bessern und vernünftigern Unitarier”[19]. Sozinianer und Locke seien vielleicht auf halbem Wege stehengeblieben. Von den Anhängern des Mohammedanismus seien sie nicht weit entfernt. Lessing referiert die Ansichten Leibniz’, wonach die Sozinianer auch über dessen Lehren hinausgingen. „Nach der vorgebrachten Stelle enthalten die Kühnheiten der sozinianischen Theorie 1. das Bekämpfen des Mysteriums der Trinität, 2. das Abschwächen der natürlichen Theologie, 3. das Verweigern der Annahme des Vorherwissens künftiger Ereignisse durch Gott, 4. das Ablehnen der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, 5. das Versichern einer Begrenztheit der göttlichen Allmacht.”[20] Ein 1774 veröffentlichter Bericht Lessings über Adam Neuser, einem Sozinianer und Unitarier aus der Pfalz, der über Polen und Siebenbürgen nach langer Verfolgung auf türkisches Gebiet gelangte und 1576 in Konstantinopel verstarb, ohne zum Islam überzutreten, lässt seine Auffassung erkennen, dass die positive Religion für Lessing eine geringere Bedeutung besitze als ihr ethischer Gehalt. Neuser ist offensichtlich für Lessing ein Humanist, der unabhängig von Bibel und Koran menschgemäßen ethischen Grundsätzen anhängen möchte, deren Herkunft für ihn unerheblich ist.
In den Auszügen aus der „Apologie“ von Hermann Samuel Reimarus, die Lessing unter den Titeln „Von Duldung der Deisten. Fragment eines Ungenannten” veröffentlichte, kommen Lessings eigene religionskritische Positionen mit Deutlichkeit zur Geltung. Lessing referiert, dass die reine Lehre Christi nichts enthalte „als eine vernünftige praktische Religion”[21]. Sittlichkeit sei auf die Vernunft gegründet und müsse sich nicht zwangsläufig aus der religiösen Offenbarung ergeben. Die „gesunde Vernunft und das Naturgesetz” seien die „eigentliche Quelle aller Pflichten und Tugenden”[22]. Lessing hat über Christentum, Dogma und Bibel nicht weniger radikal gedacht als Reimarus. Für Lessing, der die Herausgabe der Fragmente Reimarus’ mit eigenen kritischen Wertungen versah, bedeutete die Preisgabe der christlichen Dogmatik nicht, dass damit die weltgeschichtliche Bedeutung des Christentums erledigt war. Reimarus trat den Wundergeschichten und faktischen Widersprüchen der Bibel mit logischen Einwänden entgegen. Für Lessing sind die religiösen Ideologien historische, also vergängliche Erscheinungen. Schloss Reimarus aus den Widersprüchen innerhalb der Evangelientexte auf ein Täuschungsmanöver der ersten Verkündiger der Lehre, so war Lessing der Überzeugung, dass sich ein welthistorischer Prozess wie die Ausbreitung des Christentums nicht auf der Grundlage von Betrug und Täuschung vollzogen haben kann. Lessing interpretiert die Widersprüchlichkeit der biblischen Berichte als Argument für die historische Bedingtheit der christlichen Überlieferung.
Wenn allein die Arianer und Sozinianer nirgends geduldet, sondern ausgestoßen, verbannt, gehasst und verfolgt werden, liege dies daran, dass beide „eine fast gänzlich vernünftige Religion” haben, während „Ketzer, Fanatici, Juden, Türken, Heiden, bei allen übrigen Irrtümern doch noch dies Verdienst an sich haben, dass sie etwas glauben”[23]. In den Exzerpten Lessings wird deutlich, dass er die Verleumdungen des Freidenkertums entschieden missbilligt. „Von Naturalisten, Deisten, Freidenkern stellt sich der unwissende Haufe im bösen Verstande nicht Bessers vor, als dass sie die Natur zu Gott machen, und in ungezügelter Frechheit bloß nach ihren Lüsten handeln.”[24] Lessing gibt wieder, wie Reimarus die Ketzerverfolgungen und die religiöse Intoleranz besonders in den katholischen Ländern anprangert. Die in den protestantischen Ländern eingekehrte Toleranz erstrecke sich nicht auf jene, welche alle Offenbarung ablehnen und nur eine Vernunftreligion anerkennen. Nach Lessing konnte Adam Neuser nur durch die Verfolgung vor die Frage gestellt werden, den Übertritt zum Mohammedanismus zu erwägen. Er „war ein Deist, der eine geoffenbarte Religion für so erdichtet hielt, als die andere, und den nur die äußerste Verfolgung zu einem Tausche brachte”[25]. Die Intoleranz in den christlichen Ländern stehe im Gegensatz zur Praxis des Judentums, wo die Anhänger der Vernunftreligion nicht nur geduldet, sondern auch willig aufgenommen werden. Die Unterdrückung der Vernunft sei allen Lehren des Christentums zuwider. Aller Glaube müsse auf der Vernunft glauben. Die Unterdrückung der Freigeister sei darum nicht zu rechtfertigen.
Gipfelpunkt der Religionskritik Lessings ist seine Schrift „Die Erziehung des Menschengeschlechts”, die im Jahre 1777 verfasst wurde und 1780 erstmals erschien. Religion fasst Lessing hier als historische Form der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins und als gesellschaftliches Erziehungsprinzip. „Die Erziehung des Menschengeschlechts” negiert alle positive Religion als Offenbarung und Glaubensinhalt, ist insofern antireligiös, lehnt aber auch die Tendenz der aufklärerischen Interpretation der Religion, in ihr nur Lüge und Betrug zu erblicken, ab. Der Entwicklungsgang der Aufklärung als „Erziehung” reiche von kindlicher Autoritätsgläubigkeit bis zu der auf eigenständiger Vernunfteinsicht beruhenden Mündigkeit.
Der Inhalt der göttlichen Offenbarung ist für Lessing die sittliche Erziehung der Menschheit. Die Offenbarung habe den Menschen bereits in den frühen Entwicklungsphasen der Menschheit sittliche Grundsätze vermittelt. Die Menschheitsentwicklung, gefasst als Erziehungsprozess, ist der Prozess der Entfaltung der immanenten Potenzen der Menschheit, der Prozess der Ausbildung ihrer universellen Fähigkeiten. Religion ist dabei bloßes Mittel dieses universellen Erziehungs- und Bildungsplanes. „Erziehung gibt dem Menschen nichts, was er nicht auch aus sich selbst haben könnte: sie gibt ihm das, was er aus sich selber haben könnte, nur geschwinder und leichter. Also gibt auch die Offenbarung dem Menschengeschlechte nichts, worauf die menschliche Vernunft, sich selbst überlassen, nicht auch kommen würde: sondern sie gab und gibt ihm die wichtigsten dieser Dinge nur früher.”[26]
In den frühen Entwicklungsphasen der Menschheit habe die Offenbarung dem rohen und ungebildeten Menschen sittliche Grundsätze vermittelt. In dieser Kindheitsphase der Menschheit musste die moralische Erziehung durch „unmittelbare sinnliche Strafen und Belohnungen”[27] erfolgen. Nach Lessing treffen hier Erziehung und Offenbarung unmittelbar zusammen. Das „Elementarbuch” des Alten Testaments habe die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und der künftigen Vergeltung noch nicht gekannt. Beim jüdischen Volk sei ein „heroischer Gehorsam” gegen die Gesetze Gottes zu beobachten, bloß weil es Gottes Gesetze sind. Das jüdische Volk mit seiner monotheistischen Religion habe Gott zum Erzieher aller übrigen Völker auserwählt. Chaldäer und Perser haben die Juden nach Lessing dazu gebracht, in Jehova nicht bloß ihren Nationalgott, sondern Gott zu erkennen. Durch sie wurden sie mit der Lehre der Unsterblichkeit der Seele vertraut. Mit der Erweiterung des menschlichen Begriffsvermögens, mit dem geistigen Fortschreiten des Menschengeschlechts begann die Vernunft zum herrschenden Prinzip zu werden. „Die Offenbarung hatte seine Vernunft geleitet, und nun erhellte die Vernunft auf einmal seine Offenbarung”[28]. Der zweite große Schritt in der sittlichen Erziehung der Menschheit habe sich mit der Entstehung des Christentums vollzogen. Mit ihm trete ein höheres geistiges Prinzip zutage. Sittliches Handeln solle nunmehr im Jenseits Würdigung erfahren, nicht durch zeitliche Belohnungen. Christus ist nach Lessing „der erste zuverlässige, praktische Lehrer der Unsterblichkeit der Seele”[29]. Das Neue Testament wurde das „zweite bessre Elementarbuch für das Menschengeschlecht”[30]. Das Christentum bewirkte neue sittliche Beweggründe des menschlichen Handelns, „eine innere Reinigkeit des Herzens in Hinsicht auf ein andres Leben”. In seinen Lehren lässt sich ein „neuer Richtungsstoß für die menschliche Vernunft”[31] erkennen. Auch die Offenbarungen des Neuen Testaments erweisen sich als Vernunftwahrheiten. So haben die Lehren von der göttlichen Dreieinigkeit, von der Erbsünde, von der Genugtuung des Sohnes einen moralischen Kern, den die Menschen auf den niederen Entwicklungsstufen der Gesellschaft noch nicht erfassen konnten. Die Religion ist für Lessing eine unentbehrliche Form des geistig-moralischen Fortschritts der Menschheit. Erst auf der höchsten Stufe der Menschheitsentwicklung werden die Vernunftwahrheiten unmittelbar als solche erkannt. Dies werde erst in der kommenden Gesellschaft, dem „dritten Zeitalter” [32] der Fall sein. Vom Anbruch der „Zeit eines neuen ewigen Evangeliums” haben bereits „gewisse Schwärmer des dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts”[33] gekündigt. Die Auffassung der mittelalterlichen Schwärmer und Sektierer vom „dreifachen Alter der Welt sei vielleicht „keine so leere Grille”[34] gewesen. Sie ist im Grunde der Ausdruck einer im Bewusstsein tief eingeprägten Erwartungshaltung auf eine bessere Zukunft. Gegen die religiös-schwärmerische Auffassung von einer raschen moralischen Wandlung des Menschen und gegen historische Skepsis gibt Lessing der Erwartung Ausdruck, dass die Menschheit im Resultat des Entwicklungsgangs der Natur einst zu einem Zustand der Vollendung gelangen werde: „Ja; sie wird kommen, sie wird gewiss kommen, die Zeit der Vollendung, da der Mensch, je überzeugter sein Verstand einer immer bessern Zukunft sich fühlet, von dieser Zukunft gleichwohl Bewegungsgründe zu seinen Handlungen zu erborgen nicht nötig haben wird; da er das Gute tun wird, weil es das Gute ist”.[35] Der positive Gehalt der Religion ist für Lessing die sich in ihrem Entwicklungsgang herauskristallisierende Sittlichkeit. Religion ist mithin eine geschichtliche Entwicklungslehre. Die von Lessing vorgenommene Relativierung des Wirklichkeitsgehalts der Religion ist Artikulation von Toleranz. Diese öffnet den Weg für den Abbau geistiger und politischer Gegensätze zwischen den Individuen, die der ständisch-feudalen Welt das Gepräge gaben, für die Gleichberechtigung aller Völker, für die Respektierung des einzelnen Individuums.
Wie Lessings geschichtsphilosophische Konzeption ist auch seine Toleranzauffassung erheblich von Positionen Leibniz’ beeinflusst. Der „Grenzwertcharakter der einen absoluten Wahrheit, die für einen endlichen Verstand immer nur in Verkürzung und Partialität erscheint und von ihm nur durch spekulative Konjekturen zu einem Modell des Ganzen integriert wird – die Grundrisse und ihre Rekonstruktion in der Parabel –, macht offenkundig von Leibniz’ Bild der Perspektivität und von seiner Unterscheidung zwischen den perceptions distinctes und den perceptions confuses Gebrauch und zieht daraus die Konsequenz des Respekts der Lehrmeinungen voreinander und der Toleranz gegeneinander.”[36]
Die Konzipierung einer künftigen Zeit der Vollendung des Menschengeschlechts ist Artikulation der Zukunftsgewissheit der bürgerlichen Klasse gegen die Erfahrung der erstarrten ständisch-feudalen Welt. Geschichte ist für Lessing ein Prozess der kollektiven Erkenntnis und Selbsterkenntnis der Menschheit. Religionsgeschichte wird zu einem menschheitlichen Entwicklungsprozess verweltlicht, dessen geistiger Reflex sie ist. Religiöses Denken ist für Lessing nur niedere Stufe des philosophisch-rationalen Bewusstseins. Religiöse Spekulation wird zur historisch vorübergehenden Erkenntnisform, auf die an einem bestimmten Punkt verzichtet werden kann. Die Immanenz des Geschichtsprozesses ist artikuliert. „Wird aber die Einheit des Menschengeschlechts als triadische Stufenfolge eines Prozesses gedacht, in deren Kindheits- und Jugendphase der Gott der Offenbarungsreligion erst notwendig ist, dann überflüssig wird, so ist in diesem Werden eine Menschengattung, eine Welt, ein ‘Gott’ als ein Zusammenhang gesetzt, eine Einheit, die in der Unterschiedlichkeit der Entwicklungsphasen sich herstellt. Dies ist nicht mehr im Schöpfungsverhältnis zwischen außerweltlichem Gott und Welt zu denken, der ‘Erzieher’ ist als Notwendigkeit und Gesetzlichkeit des Mündigwerdens der zu erziehenden, weil sich selbst, wenn auch nicht bewusst, ‘erziehenden’ Gattung immanent.”[37]
Obwohl Lessing noch in der Tradition der theologischen Beweisführung die Dogmen von der Dreieinigkeit, der Erbsünde, von der Genugtuung des Sohnes und von der Wiedergeburt bemüht, hebt er doch die Offenbarung am Ende auf. Fazit der „Erziehung des Menschengeschlechts” ist die Perspektive einer vernünftig-moralischen Autonomie der Menschheit als gesetzmäßiges Resultat ihrer Entwicklung. Konturen einer Einsicht in die Historizität der Vernunft werden sichtbar. Lessings letzter Gottesbegriff zielt auf ein moralisches Handlungsbewusstsein, das der dritten, der emanzipierten Stufe des Menschengeschlechts, der Stufe vernünftiger und sachlich gegründeter Selbstbestimmung adäquat ist. „In der von theologisch–christlicher Tradition und Herkunft bestimmten und von diesen noch in der Negation abhängigen Form des Pantheismus manifestiert sich ihr Gegenteil: als endlich hervortretende Wahrheit des Gottes des Alten und Neuen Bundes erscheint die Natur, an die Stelle der Tat Gottes tritt der Menschengattung Tun, an die Stelle der Erlösung die zukünftige Gestaltung des Diesseits, der Menschenwelt, an die Stelle der chiliastischen Erwartung aber der gesetzmäßige Prozess, in dem der Menschen Tun und Erkennen sich entwickeln und ihre Kräfte sich entfalten.”[38]
Lessings ”Erziehung des Menschengeschlechts” begründet theoretisch-philo-sophisch ein weitreichendes bürgerliches Perspektivbewusstsein, historischen Optimismus, freilich entgegen Lessings unmittelbarer gesellschaftlicher Erfahrung. Der Umformungsprozess von Religion in Moral, der die klassische deutsche Philosophie auszeichnet, ist von Lessing nachhaltig mitgeprägt worden. Lessings Schrift schließt nach der vorangegangenen Verarbeitung der arianisch-sozinianischen Tradition und dem Fragmentenstreit eine über Jahrhunderte währende Auseinandersetzung ab, in der sich das rationale Denken vom religiösen Bewusstsein verselbständigte. Lessings Erziehungsschrift „zeigt die Historizität der christlichen Gottesvorstellung in einer weltimmanenten, der Aufklärungsgesetzlichkeit unterliegenden progredierenden Geschichte der Gattung Mensch, ohne diese Konsequenz eindeutig zu nennen”[39]. Entgegen der Interpretation der Auffassung Lessings als Säkularisierung religiöser Inhalte, als chiliastischer Erwartung des kommenden Gottes, ist hervorzuheben, dass Lessing auf den Gang der Natur setzt, der Weltimmanenz verhaftet bleibt. Das „Fazit der späten Wolfenbüttler Zeit sprengt den Horizont der unmittelbaren Frontstellung Lessings gegen Orthodoxie und Neologie, lässt die Intention der kirchengeschichtlichen Studien, sosehr sie für sich bestehen mögen und durchaus im Kontext mit der aufgeklärt-protestantischen kritischen Kirchenhistorie stehen, sich wandeln: lässt nach dem Warum von Kirche und Religion fragen”[40]. „Die Erziehung des Menschengeschlechts” markiert den Auflösungsprozess der Theologie in der Philosophie des Bürgertums. Die theoretische Begründung menschlicher Selbstbestimmung ist die Quintessenz des religionskritischen Denkens G. E. Lessings.
Auch das Fragment Lessings aus dem Jahre 1780 „Die Religion Christi” lässt mit der Unterscheidung von „Religion Christi” und „christlicher Religion” sein Bestreben erkennen, alle Hypostasierungen ins Überirdische auszuschalten. Die „Religion Christi” sei „diejenige Religion, die er als Mensch selbst erkannte und übte; die jeder Mensch ... um so viel mehr mit ihm gemein zu haben wünschen muss, je erhabener und liebenswürdiger der Charakter ist, den er sich von Christo als bloßen Menschen macht”. Die „christliche Religion” sei hingegen „diejenige Religion, die es für wahr annimmt, dass er mehr als Mensch gewesen, und ihn selbst als solchen, zu einem Gegenstande ihrer Verehrung macht. Dieses sei „ungewiss und vieldeutig”[41]. Das herrschende theologische Denken wird reduziert auf das bloße menschliche Vorbild, dass der Mensch sich vom Religionsstifter aufbaut.
N. Merker hob hervor, dass sich Lessing einer „nicht theologischen Interpretation des Christentums” bediente, „um dem ‚Christentum des Buchstabens’ ein ‚Christentum des Geistes’ entgegenzusetzen, welches durch Entfernung des ‘unnötigen Ballastes’ mythischer, zeitlich bedingter Auffassungen aus den Bibeltexten herausgeschält werden müsste, um dahinter die ‘innere Wahrheit’ der Dokumente zu bergen. ... In dieser Unterscheidung zwischen Schale und Kern des Christentums wird die Schale (das theologisch-dogmatische Lehrgebäude) verworfen, weil der Glaube dort auf der falschen Voraussetzung beruht, eine einfache historiographische Überlieferung könne einen bindenden universalen Wert haben. Der Kern bleibt aber gültig, insofern er auf eine rein praktische Vernunftreligion hinweist, welche die den Vernunftwahrheiten eigene Evidenz und Allgemeinheit besitzt”[42].
Behandelte die „Erziehung des Menschengeschlechts” die moralisch-geistige Bildung der Menschheit in ihrem stadialen Fortschreiten, so beinhaltet die zur gleichen Zeit entstandene Schrift „Ernst und Falk” die Verwirklichung der Glückseligkeit des einzelnen Individuums. Die Gespräche zwischen Ernst und Falk haben die Bestimmung der notwendigen gesellschaftlichen Übel zum Gegenstand, die aus der Struktur und Funktion der bürgerlichen Gesellschaft resultieren sowie die Möglichkeiten, diesen Übeln zu begegnen. Lessing entwirft den Gedanken „von einer nichtinstitutionalisierten Gesinnungs- und Aktionsgemeinschaft als Träger einer – in der Konsequenz – gesellschaftsverändernden Moral, die Alternative zur politischen Sphäre und ihrer Logik der Macht ist”[43]. Die bürgerliche Gesellschaft müsste, so notiert Lessing, bei weit größeren Übeln noch gesegnet werden, wenn sie auch nur das Gute hätte, „dass allein in ihr die menschliche Vernunft angebauet werden kann”[44]. Nach Lessing trennt die bürgerliche Gesellschaft die Menschen in verschiedene Völker und Religionen, befestigt Klüfte zwischen ihnen und setzt diese Trennung ins Unendliche fort. Bürgerliche Gesetze erstrecken sich nicht über die Grenzen des Staats. Auch die Gleichheit des Eigentums in einem Staat kann die Entgegensetzungen zwischen den Menschen auf die Dauer nicht beseitigen, da die Menschen dies unterschiedlich nutzen würden. Sie reproduziert vielmehr aufs Neue soziale Unterschiede. Für Lessing ist die bürgerliche Gesellschaft nicht der letztliche „Zweck der Natur”[45]. Das radikal eudämonistische Humanitätsideal, das Lessing in den Gesprächen „Ernst und Falk” formuliert, tangiert eine nichtantagonistische Gesellschaft, in der alle Staatlichkeit ebenso wie Standesunterschiede und Privateigentum ausgeschaltet sind, da diese mit der menschlichen Glückseligkeit als dem eigentlichen Zweck menschlicher Existenz unverträglich sind. Konturen einer Zukunftsgesellschaft vermag Lessing freilich nicht zu entwerfen. Nach Lessing sind die Menschen nicht für Staaten, sondern die Staaten für die Menschen da. „Die Staaten vereinigen die Menschen, damit durch diese und in dieser Vereinigung jeder einzelne Mensch seinen Teil von Glückseligkeit desto besser und sichrer genießen könne. – Das Totale der einzelnen Glückseligkeiten aller Glieder ist die Glückseligkeit des Staats. Außer dieser gibt es gar keine. Jede andere Glückseligkeit des Staats, bei welcher auch noch so wenig einzelne Glieder leiden, und leiden müssen, ist Bemäntelung der Tyrannei.”[46] Die unsichtbare Vorhut jener erneuerten Gesellschaft bildet die Freimaurerei, die eine Art Gegengesellschaft zur bestehenden, auf Unterschieden und sozialen Gegensätzen beruhenden bürgerlichen Gesellschaft ist. Von der „wahren Freimaurerei” ist freilich die bestehende zu unterscheiden, die der Gefahr der Anpassung an die bestehende Gesellschaft unterliegt. Die Freimaurerei ist nach Lessing „etwas Notwendiges, das in dem Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist”[47]. Sie „beruht im Grunde nicht auf äußerlichen Verbindungen, die so leicht in bürgerliche Anordnungen ausarten; sondern auf dem gemeinschaftlichen Gefühl sympathisierender Geister”[48]. Diese „unsichtbare Kirche” ist Korrelat der bürgerlichen Gesellschaft, Korrektiv, das auf die Vereinigung der Menschen angesichts der vorhandenen gesellschaftlichen Trennungen abzielt, letztlich Ferment einer historischen Höherentwicklung, das die bürgerliche Ordnung transzendiert und eine neue gesellschaftliche Lebensform begründet. Die bürgerliche Gesellschaft ist historisch notwendig und zugleich vergänglich. Die von Lessing anvisierte Aufhebung der gesellschaftlichen Trennung bedeutet „Aufhebung von Herrschafts- und Knechtschaftsbeziehungen ..., Aufhebung einer selbständigen Staatsmacht durch das Sich-Selbst-Regieren der Individuen”, womit „auch die äußere Abgrenzung gegenüber den Herrschaftsobjekten anderer Staaten entfallen müsste”, Beseitigung der „repressive(n) Unterordnung unter ein verselbständigtes Allgemeines, ein ‘Abstraktum’ Staat und Vaterland und damit unter eine ihm fremde Gewalt”[49] sowie gleiche Geltung der Religionen. Im Hinblick auf die Realisierbarkeit einer, der Natur des Menschen gemäßen Gesellschaftsordnung bleibt Lessing freilich skeptisch. In Lessings auf die Vernunft begründete Gegnerschaft gegen die „Schwärmerei” kommt vor allem der Umstand zum Ausdruck, dass in Deutschland der Akteur sozialer Umgestaltungen, die bürgerliche Klasse, noch nicht entwickelt war. Maßgebend ist, dass für Lessing die Vernunft die Instanz menschlicher Selbstbestimmung, Orientierung auf sie Ausdruck moralisch-gesellschaftlicher Mündigkeit des Individuums, der Verzicht auf „höhere Gewalten”, auf die Annahme einer „Offenbarung” ist. „Der Sache nach ist ‘wahre Freimaurerei’ personalisierter spekulativer Ausdruck der Ausbildung und Entfaltung all jener Kräfte der Vereinigung und des Mündigwerdens, die – als Möglichkeit, als Perfektibilität im menschlichen Wesen naturgesetzlich angelegt – allein in der bürgerlichen Gesellschaft sich ausbilden und entwickeln können und müssen, um jene einmal, wenn sie überflüssig geworden, abzuschütteln. Wahre Freimaurerei ist nicht mit ihnen identisch, sondern deren Avantgarde, bewusster Förderer und Erzieher – als historisch sich wandelnde geheime Bewegungspartei.”[50] Lessings Kritik am Offenbarungsbegriff, mit der Gott als Wesensmerkmal der Natur gefasst wird, sein historischer Determinismus, der durch spinozistische und leibnizianische Momente geprägt ist, seine Überzeugung von einer gesetzmäßig und in notwendigen Stufen sich vollziehenden Höherentwicklung des Menschengeschlechts sind konstitutive Voraussetzungen dieser geschichtsphilosophischen Programmatik.
[1] G. E. Lessing, Gedanken über die Herrnhuter, in: G.E. Lessing, Gesammelte Werke in 10 Bänden, hg. von P. Rilla (im folgenden: Werke), Berlin 1954 – 1958, Bd. 7, S. 186.
[2] Ebd., S. 191 f.
[3] Ebd., S. 192 f.
[4] G. E. Lessing, Das Christentum der Vernunft, in: Werke, Bd. 7, S. 198f.
[5] Ebd., S. 200.
[6] C. Träger, Lessings Kritizismus und die Geschichte, in M. Buhr/W. Förster, Aufklärung – Gesellschaft – Kritik, Studien zur Philosophie der Aufklärung (I). Berlin 1985, S. 404.
[7] G. E. Lessing, Über die Entstehung der geoffenbarten Religion, in: Werke, Bd. 7, S. 280.
[8] Ebd., S. 281.
[9] C. Träger, Nachwort zu: G.E. Lessing, Freimäurergespräche und anderes, Ausgewählte Schriften, Leipzig – Weimar 1981, S. 349.
[10] G. E. Lessing, Beregarius Turonensis, in: Werke, Bd. 7, S. 315.
[11] Vgl. H. Ley, Zu Lessings Religionskritik, in: Philosophie und Religion. Beiträge zur Religionskritik der deutschen Klassik, hg. E. Lange, Weimar 1981, S. 145 (Collegium philosophicum jenense 3).
[12] G. E. Lessing, Leibniz von den ewigen Strafen, in: Werke, Bd. 7, S. 470.
[13] Ebd., S. 476.
[14] Ebd., S. 481.
[15] Ebd.
[16] Ebd., S. 481f.
[17] Ebd., S. 478f.
[18] Ebd., S. 482f.
[19] G. E. Lessing, Des Andreas Wissawatius Einwürfe wider die Dreieinigkeit, in: Werke, Bd. 7, S. 530.
[20] H. Ley, Zu Lessings Religionskritik, a. a. O., S. 151.
[21] G.. E. Lessing, Von Duldung der Deisten. Fragment eines Ungenannten, in: Werke, Bd. 7, S. 652.
[22] Ebd., S. 657.
[23] Ebd., S. 654.
[24] Ebd., S. 657.
[25] Ebd., S. 667.
[26] G. E. Lessing, Die Erziehung des Menschengeschlechts, in: Werke, Bd. 8, S. 591.
[27] Ebd., S. 594.
[28] Ebd., S. 599 f.
[29] Ebd., S. 605.
[30] Ebd., S. 607.
[31] Ebd., S. 606 f.
[32] Ebd., S. 613.
[33] Ebd., S. 612.
[34] Ebd., S. 613.
[35] Ebd., S. 612.
[36] H. H. Holz, Lessing und Leibniz. Pluralismus, Perspektivität und Wahrheit, in: Lessing und die Toleranz, hg. von P. Freimark, F. Kopitzsch und H. Slessarew, Sonderband zum Lessing Yearbook, München 1986, S. 19f.
[37] W. Heise, Lessing: Das Sterben der Theodizee, in: Ders., Die Wirklichkeit des Möglichen, Berlin 1990, S. 177 f.
[38] Ebd., S. 183.
[39] Ebd., S. 192.
[40] Ebd., S. 183.
[41] G. E. Lessing, Die Religion Christi, in: Werke, Bd. 8, S. 538f.
[42] N. Merker, Die Aufklärung in Deutschland, München 1982, S. 200.
[43] W. Heise, Lessing: Das Sterben der Theodizee, a. a. O., S. 220.
[44] G. E. Lessing, Ernst und Falk. Gespräche für Freimaurer, in: Werke, Bd. 8, S. 561.
[45] Ebd., S. 557.
[46] Ebd., S. 556.
[47] Ebd., S. 549f.
[48] Ebd., S. 581 – W. Heise vermerkt: „Der Freimaurerlogen gesellschaftliche Hauptfunktion dürfte in der Bildung von Kommunikationsgemeinschaften gelegen haben, in der Organisation des Ideen- und Informationsflusses, in der Bildung von Freiräumen der Gedankenentwicklung, in der Formierung von Aktionsgemeinschaften und der Entwicklung solidarischer Beziehungen. Diese wirkten sich je nach der sozialen Struktur und politischen Grundtendenz aus. Was sozial zwischen fürstlichem Reformadel und bürgerlicher Intelligenz angesiedelt war, differenzierte sich politisch-ideologisch.” W. Heise, Lessing: Das Sterben der Theodizee, a. a. O., S. 219.
[49] Ebd., S. 228f.
[50] W. Heise, „Ernst und Falk, Gespräche für Freimäurer”. Zu Lessings Dialektik der geschichtlichen Perspektive, in: Ders., Realistik und Utopie. Aufsätze zur deutschen Literatur zwischen Lessing und Heine, Berlin 1982, S. 68.