Die Ereignisse der Novemberrevolution, die ja eigentlich erst im Frühjahr 1919 ihr vorläufiges Ende fand, werden zumeist auf einzelne Perioden und Schlüsselereignisse reduziert, anhand derer sie dann im jeweiligen retrospektiven Blick eingeordnet und bewertet werden.[1] Jüngere Forschungsarbeiten hingegen widmeten sich stärker jenen prägenden Handlungsketten und Eruptionen zwischen den Januarstreiks 1918 und dem Ruhrkampf 1920 und legten dabei das Augenmerk auf die Singularität der untersuchten Zeiträume und handelnden Personen. Dadurch vermochten sie das Gesamtbild der revolutionären Ereignisse zwischen Januar 1918 und März 1920 zu vertiefen und weiter auszudifferenzieren.[2]
Schon deshalb konzentriert sich dieser Beitrag auf die Veränderungen und Verästelungen innerhalb des Interpretationsrahmens angesichts neuer Forschungsergebnisse, auf die Frage der Rolle der Gewalt im Prozess von Revolution, Staatsumgründung und Gegenrevolution, auf die Binnenbetrachtung des konkreten Handelns von Beteiligten jenseits der über lange Zeit fest gefahrenen Deutungsmuster, auch innerhalb der Arbeiterbewegung und ihrer Strömungen. Nicht zuletzt gilt dies auch für die Einbettung der Novemberrevolution in den Gesamtkontext der immerhin seit 1916 in Irland beginnenden und über die beiden russischen Revolutionen vom Februar und Oktober 1917 an Fahrt aufnehmenden europäischen Revolutionsbewegung. Vorausgesetzt wird dabei eine Vielschichtigkeit der Ereignisse und Motive, die – wie schon andere bedeutende europäische Durchbruchsrevolutionen wie in England 1688/89 und in Frankreich 1789-1795 beweisen – letztendlich den Interpretationsrahmen der deutschen Revolution wesentlich über die klassischen, zum Teil noch aus dem Kalten Krieg stammenden Muster hinaus erweitert. Dazu tragen nicht nur die methodischen Vertiefungen der Biographik, sondern auch Disziplinen wie die Kulturwissenschaften, die Mentalitätsgeschichte oder die Genderforschung bei, genauso wie die transnationale Öffnung des Betrachtungswinkels der Historikerinnen und Historiker, der Politischen Wissenschaften wie auch schlechthin der vergleichenden Revolutionsforschung.
„Stunde der Matrosen“
Vom 6. Mai 2018 bis Anfang März 2019 wird im Kieler Schifffahrtsmuseum die Ausstellung „Die Stunde der Matrosen. Kiel und die deutsche Revolution 1918“ präsentiert. Von Kiel aus nahm die revolutionäre Welle im Deutschen Reich ihren Ausgang und überrollte, genauso wie ihr Pendant aus München mit dem Ursprung Wien, das Land, besonders natürlich die Industriestädte. Diesem vom Land Schleswig-Holstein und der Kulturstiftung der Länder geförderten Erinnerungswerk und seinen Vorarbeiten verdankt sich das von Sonja Kinzler und Doris Tillmann herausgegebene, prächtig illustrierte Buch zur Ausstellung, das viel mehr ist als eine Katalogdokumentation.[3] Insgesamt 31 Autorinnen und Autoren richten ihren je spezifischen Blick auf die Vorgeschichte der Revolution in Kiel, den Revolutionsverlauf, seine Schauplätze und Räume, auf die politischen Positionen und deren Einbettung in den Revolutionszyklus seit 1917, auf die Reichweite der Revolution sowie auf die Gegenrevolution. Weiterhin werden die Rolle der Kunst und der damaligen Medien und die Rezeptionsgeschichte und die kollektive Erinnerung, auch in beiden deutschen Staaten, betrachtet. Die Einleitung der Herausgeberinnen bringt die Absicht zum Ausdruck, die alten ideologischen Grabenkämpfe der Historiographie zu überwinden und eine „zeitgemäße historische Aufarbeitung oder zumindest die wissenschaftlich korrekte Dokumentation und Interpretation der Ereignisgeschichte“ (S. 9) anzustreben. Zahlreiche zeitgenössische Zeichnungen und Fotos werden genauso wie die schriftlichen Dokumente den Beiträgen an die Seite gestellt und ergeben ein Kaleidoskop der revolutionären Ereignisse in Kiel, das nicht nur als Seehafen, sondern ebenso sehr als Waffenschmiede des kaiserlichen Lieblingsprojekts, der Kriegsflotte, diente. Die Veranschaulichung gehört zu den stärksten Seiten dieser Publikation.
Alexander Gallus (Chemnitz) unternimmt den Versuch einer „Historisierung und Aktualisierung der Umbrüche von 1918/19“. Konnte man angesichts des mangelnden Forschungsinteresses in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts noch von einer „vergessenen Revolution“ sprechen, so muss man heute das „Revival einer Revolution“ konstatieren. Lagen die Ursachen der Verdrängung der Novemberrevolution aus dem öffentlichen Gedächtnis vor allem an dem viel beschworenen „Ende der Geschichte“ (F. Fukuyama) nach der Implosion der sozialistischen Staatengemeinschaft und des fortgefallenen Bedarfs an Deutungskämpfen, so sind es heute neue historisch-politische Justierungsbedürfnisse innerhalb der „Berliner Republik“, die Rebellionen im arabischen Raum und in einigen Nachfolgestaaten der UdSSR und der erweiterte transnationale Blick der Historikerinnen und Historiker, die durch den Zusammenfluss neuer methodischer Elemente, jüngerer Wissenschaftsdisziplinen und neuerer Fragestellungen und Erkenntnisse aus anderen Revolutionszeiten und -räumen ein spürbar gewachsenes Interesse an der Novemberrevolution hervorgebracht haben. Gallus’ Beitrag (S. 18-23) führt den Leser auf diese Weise in die Thematik ein. Martin Rackwitz folgt ihm mit einer biographischen Rekonstruktion auf den Spuren des einer deutschnational orientierten Familie entstammenden Oberrealschülers und späteren Frontsoldaten Theodor Pinn aus Kiel. Ihm gelingt es dabei anschaulich, die Wandlung des im August 1914 Kriegsbegeisterten über den im Laufe des Stellungskrieges im Westen ernüchterten und desillusionierten „Feldgrauen“ hin zum den Frieden erwartenden Offiziersanwärter nachzuzeichnen, der der Revolution gegenüber skeptisch blieb, aber vor allem den Frieden nach einem furchtbaren Krieg erhoffte, der vielen seiner Freunde das Leben gekostet hatte. So rückt nicht der revolutionäre Volksmarinedivisionär in den Fokus, sondern der gewöhnliche Soldat mit einem konservativen politischen Hintergrund, der den Frieden als den Grund sieht, sich mit dem Neuen zu arrangieren. (S. 25-32) Auch das ein Versuch, Hagiographie zu vermeiden, deren nachteilige Seite, nämlich Dimensionalitätsreduktion, in der Historiographie während des „Kalten Krieges“ im Westen wie im Osten mitschwang. Eine ähnlich lokalgeschichtliche Betrachtungsperspektive, dieses Mal allerdings bezogen auf die Kieler Sozialdemokratie, führt Rolf Fischer durch. Die überwiegend dem „Burgfrieden“ treuen Kieler SPD-Genossen, orientiert an dem Gewerkschaftsführer Carl Legien, blieben auch nach der Parteispaltung in MSPD und USPD den Unabhängigen fern, wurden aber durch die Matrosenrevolution seit dem 3. November in die Ereignisse hineingezwungen und trugen sie ganz im Sinne der Linie Eberts und Scheidemanns mit.[4] In diesem Band zur Kieler Ausstellung finden die Leser auch Beiträge von Mark Jones, Axel Weipert und Gerhard Engel, die die Kieler Revolutionsbewegung wieder in einen übergeordneten Kontext einbetten.[5]
Konterrevolutionäre Entfesselung der Gewalt
Mark Jones setzte durch seine schon 2017 erschienene Monographie „Am Anfang war Gewalt“[6] einen Pflock im Hinblick auf die Diskussion über die Bedeutung des Faktors Gewalt im Prozess von Revolution und Staatsbildung. Jones formuliert die These, „dass die Auswüchse mörderischer Gewalt, die die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert prägten, ihren Anfang nicht 1933, 1939 oder 1941 nahmen. Vielmehr schlug ihre Geburtsstunde schon in der Gründungsphase der Weimarer Republik […] In den Winter- und Frühjahrsmonaten 1918/19 hielten Formen von Gewalt Einzug, die bis dahin auf dem Boden des Deutschen Reiches niemals vorgekommen waren, und das in einer nie dagewesenen Größenordnung“. (S. 10) Damit setzte er einen neuen Akzent in der Geschichtsschreibung der Novemberrevolution. Sein Fazit: „Die von Regierungstruppen und Freikorps begangenen Gewaltexzesse waren Teil des Gründungsaktes der Weimarer Republik“. Die Anordnung der von Einsatz zu Einsatz immer brutaleren und blutigeren staatlichen Gewalt gegen die Kräfte der Radikalen und der „zweiten Revolution“ seien ein „Kommunikationsmittel“ gewesen, um der Linken die unbedingte Entschlossenheit zu zeigen, mit allen Mittel gegen eine „bolschewistische“ Revolution vorzugehen, und den anderen Zeitgenossen Sicherheit vor der Angst des Abgleitens ins Chaos zu signalisieren. (S. 336) Interessant ist dabei, dass Jones – wie schon der marxistische Rechtswissenschaftler Andreas Fisahn in „Die Saat des Kadmos“[7] – dem Gründungsmythos des bürgerlichen Staatsrechtsdenkens, nämlich der Dogmatisierung der Vorstellung einer freiwilligen Übergabe der naturrechtlichen Gewalt durch einen Gesellschaftsvertrag an den Staat, der nun das Gewaltmonopol besitzt, als Historiker zu Leibe rückt. Nach Fisahn entstanden, in Anlehnung an Marx und Engels, Staaten vor allem durch das gewaltsame Handeln von Eliten, herrschenden Klassen oder zwischen ihnen, nicht aber durch Akte der Volkssouveränität. Jones bringt eine Fülle von Augenzeugenberichten und Zeitungsmeldungen, Erinnerungen etc. zum Tragen, die von einer Allgegenwart der Angst vor Gewalt, vor einer blühenden und als Kommunikationsmittel eingesetzten Gerüchteküche, von kollektiven Panikausbrüchen usw. zeugen, die die Massenempfindungen während der Revolution entscheidend mit beeinflussten. Er bezweifelt keinesfalls die friedlichen Absichten der Revolutionäre und sieht auch nur in Einzelfällen eine bewusste Anwendung von Gewalt mit dem Ziel ihrer sozialpsychologischen Kommunizierung. Vor allem aber nimmt er das Verhalten der mehrheitssozialdemokratischen Regierungsmitglieder, der Befehlshaber der Truppen und die bewaffnete Macht selbst unter die Lupe und stellt fest, dass die Gewaltakte zwischen den Schüssen auf Demonstranten in der Berliner Chausseestraße am 6. Dezember 1918 und der blutigen Niederschlagung der Münchener Räterepublik im Mai 1919 von mal zu mal exzessiver innergesellschaftliche Tabus in Sachen Gewaltanwendung brachen, mit steigenden Opferzahlen unter Revolutionären und Zivilisten: „Dass die Regierung militärische Gewalt als Kommunikationsmittel einsetzte, bietet eine Erklärung dafür, dass die staatlich legitimierte Gewalt im Verhältnis sehr viel mehr Menschenleben kostete als die Gewalttaten der Regierungsgegner von der äußersten Linken.“ (S. 336) Richtig ist zweifelsohne, dass die staatliche Gewalt bei der Gründung der Weimarer Republik bislang eher als defensive Gewalt präsentiert wurde, um das vermeintliche Gute, die bürgerlich-parlamentarische Staatsgründung, vor dem Abfallen ins Chaos, verursacht von der radikalen Linken, zu bewahren. Jones dreht den Spieß nun um und schreibt von einer bewusst und offensiv propagierten, konsequent angewendeten und von einer Mehrheit geteilten Gewalt bei der Staatsgründung. Gerhard Engel kritisierte in seiner Rezension von Jones’ Buch nicht zu Unrecht, dass die Fokussierung auf Gewalt, Angst und Panik strategische Ziele der Beteiligten der Revolution und der Gegenrevolution vernachlässigt hätte.[8] Doch müssen nun die Historikerinnen und Historiker, die sich mit Mark Jones und seinen Ergebnissen und Deutungen befassen, den Schatten vermessen, den die Rolle der Gewalt auch bei der Ausrufung der ersten deutschen demokratischen Republik tatsächlich geworfen hat. Auf einige kleinere Mängel, z. B. bei der Interpretation von standortgebundenen Quellen der Presse, die lediglich deren eigene Sichtweise wiedergeben, die Jones aber zu sehr verallgemeinert hat, hat Georg Fülberth in dieser Zeitschrift hingewiesen.[9]
Die Gewaltfrage in der Revolution, speziell die gegenrevolutionäre Gewalt steht im Fokus der Arbeiten Klaus Gietingers, der ein ausgewiesener Experte in Sachen der Konterrevolution und ihrer führenden Gestalten wie Waldemar Pabst ist. Sein neues Buch trägt den Titel „November 1918. Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts“.[10] Schonungslos setzt sich Gietinger auch mit der für das Erstarken der Gegenrevolution verhängnisvollen Rolle führender gemäßigter Sozialdemokraten wie Gustav Noske und Friedrich Ebert auseinander. Seine spezifische Periodisierung der Phasen der Revolution mit Blick auf das blutige Treiben der Freikorps und des Militärs umreißt Gietinger wie folgt: „Diese Revolution hat zwei entscheidende Phasen, Phasen der Radikalisierung. Nach dem Frühling kommt gleich der Herbst. Einen Sommer gibt es hier nicht (und auch deswegen ist diese Revolution vergessen).“ (S. 21) Einen Sommer, also eine Phase der Konsolidierung der revolutionären Errungenschaften, eine Sicherung ihrer politischen, sozialen und ökonomischen Umgestaltungsergebnisse, hat es nie gegeben, denn jeder revolutionäre Aufbruch bis in den März 1920 hinein wurde mit gegenrevolutionärer Gewalt in Blut erstickt, führte „erneut zu Massakern, Massakern der von den Massen geretteten Regierung an diesen Massen“, wie Gietinger angesichts der erfolgreichen Abwehr des Kapp-Lüttwitz-Putsches und der Ruhrkämpfe 1920 resümiert. (S. 22) Doch bieten Gietingers Ausführungen weit mehr als eine Entlarvung der Konterrevolution und ihrer Nutznießer. Ausdrücklich beruft er sich auf bahnbrechende Arbeiten zur Rätebewegung und sieht deren Wirken als die eigentliche Innovationschance der damaligen Situation. Damit verknüpft er generationsübergreifend die Betrachtungsweise älterer Studien wie jener von Peter von Oertzen oder Ulrich Kluge zur Rätebewegung mit den erwähnten neueren Studien etwa von Ralf Hoffrogge, Axel Weipert oder Dietmar Lange sowie von Mark Jones. Für die Annahme, dass es eine Traditionslinie von Waldemar Pabst zum Terror von SA und SS, vom „Hype“ des Ausnahmezustands zur Hitlerdiktatur gab, findet man bei Gietinger mehr als hinreichende Belege. Und immer wieder den Hinweis auf die Rolle Gustav Noskes.
Gesamtdarstellungen
Eine umfassende Gesamtgeschichte der Novemberrevolution veröffentlichte 2017 Wolfgang Niess.[11] Der Autor bedauert zutiefst das Scheitern der Zusammenarbeit zwischen MSPD und USPD. Durch eine längerfristige Kooperation wäre seines Erachtens nicht nur das politische System grundlegend demokratisiert worden, sondern Wirtschaft, Gesellschaft und auch das Militär hätten eine demokratisch-sozialistische Prägung erhalten können. Dass dieses Szenario nicht eintrat, führt Niess auf das Agieren der Militärführung und auf die Folgen des als hoch problematisch eingestuften Zusammenwirkens der MSPD-Spitze mit der Generalität (Ebert-Groener-Bündnis) zurück: „Ins Reich der Legenden gehört ebenso, dass nur durch die enge und dauerhafte Zusammenarbeit der sozialdemokratischen Regierung mit der alten kaiserlichen Armeeführung die Demokratie gesichert werden konnte. Das Gegenteil ist wahr: Dieses enge Bündnis ist unnötig gewesen und hat sich sehr schnell zu einer existenziellen Gefahr für die junge Republik entwickelt.“ (S. 15) Niess weist die Kontinuitäten auf, die zwischen der Gegenrevolution und ihrem blutgetränkten Wirken besonders 1919 und dem Terror der Nationalsozialisten bestanden. Zu Recht hebt er am Schluss seines Buches hervor, dass die Novemberrevolution zu den Sternstunden der Freiheits- und Demokratiebewegung in Deutschland zu zählen ist und in eine Reihe mit der Revolution von 1848/49 gehört. Dies gelte für die noch heute spürbaren Errungenschaften wie das Frauenwahlrecht, den Achtstunden-Arbeitstag, die Mitbestimmung und die Existenz der Betriebsräte. (S. 443) Ein wenig zu optimistisch scheint an manchen Stellen seine Hoffnung auf die Möglichkeit einer längerfristige Kooperation von MSPD und USPD zu sein, bedeuteten das „Regierungsprogramm“ der Volksbeauftragten vom 12. November 1918 und das „Stinnes-Legien-Abkommen“ vom 15. November für MSPD und Gewerkschaftsführung eher das Maximum, für die USPD das Minimum an Konsens in Bezug auf die weitere Neugestaltung eines demokratischen und sozialistischen Deutschlands. Insgesamt folgt Niess eher einer klassisch-sozialdemokratischen Interpretation der Revolution, legt aber eine gut lesbare und umfassende Darstellung vor.
Wer eine zeitgenössische Historiographie zur Hand nehmen möchte, sei auf die Neuausgabe des Werkes des Revolutionären Obmanns und Vorsitzenden des Vollzugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte, Richard Müller, verwiesen. 1924 und 1925 erschienen, gibt uns dieses Erinnerungsbuch des sicherlich zu den bedeutendsten Akteuren der Revolutionsbewegung seit den Januarstreiks von 1918 bis zu den Märzkämpfen 1919 zu zählenden Metallarbeiters und USPD-Mitglieds Richard Müller einen authentischen Einblick in die sich turbulent unter dem Eindruck der Revolution wandelnde Zeit. Das abrupte Schwanken zwischen Euphorie und Schrecken, zwischen revolutionärer Selbstermächtigung und Ohnmacht gegenüber der erstarkenden Gegenrevolution, das aktuell besonders Mark Jones inspirierte, wird hier greifbar. Diese dreiteilige Revolutionsgeschichte[12] ist von daher uneingeschränkt zu empfehlen.
Mit zahlreichen Dokumenten und Aussagen von Zeitgenossen wartet der Band „1918. Die Deutschen zwischen Weltkrieg und Revolution“[13] auf. Wie von den Herausgebern Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz betont, wollen sie ein Kaleidoskop des Jahres 1918 anbieten und haben sich deshalb Dokumente herausgesucht, die unterschiedliche Lebens- und Erfahrungswelten abbilden. Und so beginnt ihre Rekonstruktion mit dem Jahresbeginn 1918, setzt sich fort über das „Frühjahr der Hoffnungen“, als die Oberste Heeresleitung mit einer „Frühjahrsoffensive“ glaubte, das Blatt noch wenden zu können, über den „Sommer der Enttäuschungen“, also den Sommer des militärischen Zurückweichens vor den Alliierten, und dem „Herbst der Niederlage“ zum „Winter der Revolution“. Familiäre Korrespondenzen, Feldpostbriefe und Tagebucheintragungen Kriegsbeteiligter finden hier genauso ihren Niederschlag wie Meldungen Prominenter wie Harry Graf Kessler, Max Weber oder Thomas Theodor Heine. So gelingt es tatsächlich, gut lesbar den Spannungsbogen zwischen Friedenssehnsucht und Ernüchterung, Zukunftsangst und Veränderungswillen, aber auch das zwanghafte Festhalten am Althergebrachten aufzubauen und den Leser mit dem „Zug der Zeit“ vertraut zu machen. Der persönliche Rückblick des bekannten liberalen Publizisten Sebastian Haffner, der seiner Verwirrung über die sich überschlagenden revolutionären Ereignisse Ausdruck verleiht, lässt die Verunsicherung innerhalb des Bürgertums angesichts von bewaffneten Arbeitern und aufeinander schießenden Truppenteilen im Winter 1918/19 erahnen. Die „neuen Machthaber“ charakterisierte Haffner als „Biedermänner, längst alt und bequem geworden in den Gewohnheiten loyaler Opposition“, darunter auch „Saboteure“, bereit, die Revolution „abzufangen“ wie der „schauerliche Noske“. Er thematisierte zudem die verzweifelten Versuche der „wirklichen Revolutionäre“, die an der blutigen Gegenrevolution scheiterten. (S. 258) Eine Chronologie ist jedem Kapitel vorangestellt, die Verfasserinnen und Verfasser der Quellen werden in Kurzbiographien präsentiert, ein Nachwort zur Erinnerungskultur schließt dieses durchaus gelungene Panorama ab.
Mit eindringlichen, auch aus der persönlichen Lern- und Studienperspektive stammenden Ausführungen zur zwiespältigen Erinnerungskultur im geteilten Deutschland und zum konservativ dominierten Blick auf die Novemberrevolution in der „alten“ Bundesrepublik eröffnet Joachim Käppner[14] seinen expliziten Versuch des „Beitrags zur Ehrenrettung der Revolutionäre“ und verweist dabei auf das Bemühen Fritz Fischers, schon vor beinahe sechs Jahrzehnten eine Bresche in jene Mauer des Antikommunismus zu schlagen, nach der die Demokratie von Anfang an vor allem von der Linken bedroht gewesen sei. (S. 15/16) Anhand der beiden Kieler Revolutionäre Karl Artelt und Lothar Popp, die als Matrosen die Initiative in Kiel ergriffen und somit zu den auslösend Handelnden der ersten Tage gehörten, macht Keppler den schmalen Grat deutlich, auf dem der Aufstand und die Aufständischen wandelten und sich mit der sofort einsetzenden Mischung aus Drohkulisse und Scheinrückzug, mit der die Vertreter des Alten und Morschen auf die sich anbahnenden Umwälzungen zu reagieren versuchten, auseinander setzten. Politisch völlig unerfahren, unterliefen den Revolutionären Fehleinschätzungen, die zu Maßnahmen führten, die sich später kontraproduktiv auswirken sollten. Ein Beispiel ist ihr Vertrauen in Gustav Noske. Der Narrativ der Revolution wird als deren Gesamtgeschichte präsentiert, Personalisierungen erfolgen anhand von Anna Siemsen (USPD), zudem von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht als der beiden prominentesten Opfer der Gegenrevolution. Mit der Darstellung der blutigen Exzesse der Gegenrevolution, der Niederschlagung des Januaraufstandes und der Münchener Räterepublik, beendet der Autor seine manchmal beklemmenden Rekonstruktionen. Seine Sympathien für die unterlegenen radikalen Revolutionäre sind überall spürbar und sprechen über normale Menschen, die unbesonnen ihren Anteil an der Umwälzung hatten und doch enttäuscht blieben, weil die „Besonnenen“ von Anfang an lediglich eine begrenzte politische Revolution anstrebten. Am Schluss finden wir auch hier zahlreiche Kurzbiographien von Karl Artelt bis zu Ernst Toller und Otto Wels. Die hinzugezogenen Quellen und Methoden beruhen eher auf traditionellem, gediegenem und solidem historischem Handwerk. Die Lesart dieses Buches ist dessen Stärke.
Einen ausgiebig und thematisch breitgefächerten illustrierten Band zur Revolution hat der Fotograf und Fotohistoriker Anton Holzer herausgegeben.[15] Er hat damit für Leser und vor allem Betrachter ein opulentes Zeitpanorama zusammengestellt, das in Kombination mit zeitgenössischen Dokumenten und kommentierenden Anmerkungen und Erinnerungen, z.B. von Käthe Kollwitz, Rosa Luxemburg, Viktor Klemperer, Harry Graf Kessler, Sebastian Haffner, Joseph Roth, Egon Erwin Kisch und Theodor Wolff, einen eindrucksvollen Einblick in die Kultur der Revolution und ihrer Nachwehen ermöglicht. Der Zeitbogen reicht bei Holzer von 1918 bis 1923, sogar bis ins Jahr 1925, als Deutschland in den Völkerbund aufgenommen wurde. Der Band reißt daher auch die politischen und kulturellen Wechselbäder und die sozialen Klüfte in der Weimarer Republik an, die eine wirkliche Stabilität kaum zuließen. Es geht es nicht um neue Erkenntnisse, sondern um die mediale Dokumentation einer Epoche. Eine Zeittafel unterlegt die eindrucksvoll illustrierte Periode. Erfreulicherweise gibt es im Vergleich mit der „Illustrierten Geschichte der Novemberrevolution in Deutschland“[16] anlässlich des 50. Jahrestages der Revolution und ihrer Würdigung in der DDR verhältnismäßig wenige Überschneidungen bei den Fotos und anderen Dokumenten, so dass dieser Band eine sinnvolle Ergänzungen zu jedem der erwähnten wissenschaftlichen Sachbücher darstellen kann.
Uli Schöler und Thilo Scholle erweitern in dem von ihnen herausgegebenen Sammelband zur Sozialdemokratie in Krieg und Revolution[17] den Blick der Sozialdemokratie und den Blick auf sie selbst in einer ausführlichen Gesamtbetrachtung. In sieben Kapiteln behandeln die Autoren den Spaltungsprozess im Krieg – anhand von Feldpostzeugnissen, von konkurrierenden außenpolitischen Fundamentalkonzeptionen analog zur gegensätzlichen Haltung zum „Burgfrieden“, vom Spaltungsprozess in MSPD und USPD. Weiter werden untersucht die Haltung der Gewerkschaften, Positionierungen zwischen Demokratie und Diktatur des Proletariats und Wiederannäherungen nach 1920. Dazu kommen ergänzende Regionaluntersuchungen. Der biographische Ansatz trägt diese Publikation. Vertreter der gemäßigten Sozialdemokratie bzw. MSPD wie Wolfgang Heine, Heinrich Peus, Otto Braun, Paul Löbe und Friedrich Ebert, um nur einige zu nennen, werden ebenso in ihrem Handlungskontext vorgestellt wie auch Repräsentanten der Linken/USPD wie Georg Ledebour, Hugo Haase, Luise Zietz, Karl Kautsky und Robert Dißmann. Kommunisten wie Paul Levi und Ernst Däumig oder Clara Zetkin, die der KPD zeitweilig angehörten oder ihr die Treue hielten, werden hinzugezogen. Der Band ist der 2017 verstorbenen sozialdemokratischen Historikerin Helga Grebing gewidmet und ist darauf angelegt, alte Gräben innerhalb der Sozialdemokratie und der Arbeiterbewegung und der entsprechenden Geschichtsschreibung zu überwinden. Er soll, so die Herausgeber und Autoren, einen neuen Blick auf den „Zentrismus“ ermöglichen, da viele der „Zentristen“ zu den bedeutenden Revolutionären 1918/19 gehört hätten, und, wie es Antje Vollmer ausdrückte, endlich die eigene ewige Spaltungsgeschichte beendet werden solle. (S. 32)
Bedeutung und Folgen der Revolution
Weniger den Blick auf die Revolution, sondern stärker auf die Folgen des Krieges und des Zerfalls der Imperien für die internationale Staatenwelt und das zwischenstaatliche Gefüge mitsamt der Nachfolgekonflikte richtet Kersten Knipp[18]. Das Zerbrechen der überkommenen k.u.k.-Monarchie und des Osmanischen Reiches, die Pariser Friedenskonferenzen, die die neue Staatenordnung sanktionierten und die unterlegenen „Mittelmächte“ zur Verantwortung zogen, die je innenpolitischen Aufwallungen nach Versailles, St. Germain und Sévres und der Hoffnungsschimmer, den der Völkerbund kurzzeitig anbot, gliedern die politikwissenschaftlich angelegte Auseinandersetzung des Journalisten Knipp mit den internationalen Prozessen ausgangs des Krieges und am Beginn einer neuen und labilen Ordnung. So schildert er die komplexe ethnische Struktur des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn bzw. die noch heute brisanten Beziehungen der Türken zu den Griechen und Armeniern in ihren historischen Dimensionen. Nicht zuletzt bedeutete das Ende des Krieges das Wiedererstehen Polens und die Geburt neuer Staaten wie der Tschechoslowakei oder Jugoslawiens. Er zitiert am Beginn die prophetischen Worte Marschall Fochs über Versailles als Mahnung: „Das ist kein Frieden. Es ist ein Waffenstillstand für zwanzig Jahre“, die dieser 1919 äußerte und damit Recht behalten sollte. Angesichts der Re-Nationalisierung und des Rechtspopulismus in Europa plädiert Knipp für „mehr Europa“, aber nicht unbedingt im Geiste der gegenwärtig betriebenen Politik.
An ein englischsprachiges Publikum richtet sich der von Ralf Hoffrogge und Norman LaPorte herausgegebene Sammelband über den Kommunismus der Weimarer Republik als Massenbewegung.[19] Ausgehend von der Abspaltung der „Internationalen Kommunisten Deutschlands“ von der Sozialdemokratie 1916 zeichnen u.a. Gerhard Engel[20], Ottokar Luban, Florian Wilde, Ralf Hoffrogge, Mario Kessler, Norman LaPorte und Stefan Heinz die Geschichte der kommunistischen Bewegung mit ihren vielen Verästelungen und Konflikten und ideologischen Strömungen nach und machen die differenziert zu betrachtende Geschichte (nicht nur) der KPD bis zur ihrer Verfolgung durch die NS-Diktatur einer internationalen Leser- und Leserinnenschaft zugänglich. Hier macht sich der transnationale Blick der jüngeren Historiker- und Historikerinnenschaft produktiv geltend.
Stefan Bollinger beschäftigt sich mit der Novemberrevolution und ihrer Einordnung in den europäischen Revolutionszyklus.[21] Er untersucht nicht nur die Stimmungen und politischen Strömungen in der deutschen Revolution, sondern unternimmt den Versuch, die deutschen Umwälzungen in einen Gesamtkontext zu stellen, in dem die russischen Revolutionen von 1917 eine zentrale Funktion, nämlich die eines Katalysators, einnehmen. Eine seiner zentralen Schlussfolgerungen soll von daher zitiert werden: „Auch wenn es nach den zum Teil fatalen Erfahrungen mit dem Realsozialismus schwerfällt: Linke müssen sich die Geschichte der Revolutionen und Konterrevolutionen, von Reform und Diktatur seit 1917 in ihrer ganzen Komplexität aneignen. Dabei werden sie feststellen, dass alle Antikriegs-, demokratiefordernden und nationalbefreienden Bewegungen, Emeuten und Revolutionen von beiden russischen Revolutionen des Jahres 1917 motiviert wurden (ohne dass Zeitgenossen immer genau nach dem Charakter beider Ereignisse fragten); dass eine bipolare Weltordnung und eine nun staatlich organisierte Konfrontation von Realkapitalismus und Realsozialismus auf Jahrzehnte die Welt teilte, aber auch Demokratisierung, Sozialstaatlichkeit und das Ende des Kolonialismus beförderte, dass das russische Beispiel mit seiner kominterngestützten Organisationskraft, Agitatoren, Geld, Roter Armee erstmals linken und nationalen Bewegungen jene Unterstützung und jenen Rückhalt bot, den die Ausbeuterordnung immer schon und bis heute ihren Klassenfreunden mitgab. In einer solchen konsequenten Denkweise müsste die Betrachtung bei aller Kritik und Selbstkritik die zivilisatorische Kraft der russischen Revolutionen, der Bolschewiki, Lenins anerkennen und begreifen, dass das freundlicher, weniger konfrontativ daherkommende ‚sozialdemokratische Jahrhundert’ (Ralf Dahrendorf) ohne die Existenz dieses östlichen Sozialismusversuchs und seiner weltweiten kommunistischen Anhängerschaft nicht zustande gekommen wäre. Was aber auch heißt, dass mit der Reformunfähigkeit des Staatssozialismus und der ihm nahe stehenden Bewegung auch die sozialdemokratische wie die anarchistische Linke spätestens seit den 1968ern scheitern musste.“ (S. 204)
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Den Interessierten, so scheint es bis jetzt, wird publizistisch und von der Basis her viel mehr Produktives und Lehrreiches angeboten als von der offiziellen Erinnerungskultur selbst. Noch einige spannende Bücher sind zu erwarten und demgemäß zu sichten. Dass sich die Politik mit ihrer Gedenkkultur auch hundert Jahre nach der Revolution so schwer tut, ihrer mit etwas mehr Leidenschaft Anerkennung zu zollen, ist ein Befund, der zur Weiterarbeit veranlassen sollte.
[1] So erscheinen z.B. in einer Darstellung des bürgerlichen Staatsrechtlers und prominenten Carl Schmitt-Schülers Ernst-Wolfgang Böckenförde die Novemberereignisse mit dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik oder die Weimarer Nationalversammlung als die positiven Ankerpunkte der Umwälzungen, wohingegen der Januaraufstand, fälschlicherweise als „Spartakusaufstand“ bezeichnet, und die Frühjahrsunruhen bis hin zu den Berliner Märzkämpfen als die zu bekämpfenden Versuche linksradikaler Kräfte gesehen werden, die die gewonnenen bürgerlichen Freiheiten zugunsten kollektivistischer Rezepte beseitigen wollten. Ernst-Wolfgang Böckenförde, Der Zusammenbruch der Monarchie und die Entstehung der Weimarer Republik, in: Karl Dietrich Bracher/Manfred Funke/Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.), Die Weimarer Republik 1918-1933, Bonn 1987, S. 17-43, besonders S. 32/33.
[2] Beispielsweise sind hier anzuführen: Ralf Hoffrogge, Richard Müller. Der Mann hinter der Novemberrevolution, Berlin 2008; Volker Ullrich, Die Revolution von 1918/19, München 2009; Dietmar Lange, Massenstreik und Schießbefehl. Generalstreik und Märzkämpfe in Berlin, Münster 2012; Axel Weipert, Die Zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/1920, Berlin 2015; Axel Weipert/Salvador Oberhaus/Detlef Nakath/Bernd Hüttner (Hrsg.), „Maschine zur Brutalisierung der Welt?“. Der Erste Weltkrieg – Deutungen und Haltungen 1914 bis heute, Münster 2017; Klaus Gietinger, Der Konterrevolutionär. Waldemar Pabst – eine deutsche Karriere, Hamburg 2009. Auch zu nennen sind die beiden Beiträge von Peter Brandt: Der historische Ort der deutschen Revolution 1918/19 (2010), und: Hugo Preuß als verfassungspolitischer Publizist (2011) in: ders., „Freiheit und Einheit“, Band 2, Buskow bei Neuruppin 2017, S. 33-56 bzw. S. 57-80.
[3] Sonja Kinzler/Doris Tillmann (Hrsg.), Die Stunde der Matrosen. Kiel und die deutsche Revolution 1918, Theiss-Verlag, Darmstadt 2018, 304 S., 29,95 Euro.
[4] Der Verfasser verlegt die Parteispaltung schon auf den Dezember 1915 (statt 24. März 1916) und lokalisiert den Gründungsparteitag der USPD in Gera statt in Gotha. (S. 40, 46).
[5] Vgl. Anm. 3, siehe die Beiträge von Mark Jones, Politik und Gewalt in den ersten vierundzwanzig Stunden der Revolution, S. 110-115; Axel Weipert, Räte als politischer Raum, S. 170-175, und Gerhard Engel, Der 9. November. Kein Feiertag, ein Gedenktag, S. 260-265.
[6] Mark Jones, Am Anfang war Gewalt. Die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik, Propyläen-Verlag, Berlin 2017 (2.Aufl.), 432 S., 26 Euro. Vgl. auch die Besprechung von Georg Fülberth in Z 113 (März 2018), S. 193-199.
[7] Andreas Fisahn, Die Saat des Kadmos. Staat, Demokratie und Kapitalismus, Münster 2016.
[8] Gerhard Engel, Rechte Gewaltexzesse und brodelnde Gerüchteküche. Rezension in „Neues Deutschland“, 25. November 2017, Literaturbeilage, S. 17.
[9] Georg Fülberth, a.a.O., S. 198-199.
[10] Klaus Gietinger, November 1918. Der verpasste Frühling des 20. Jahrhunderts, Edition Nautilus, Hamburg 2018, 272 S., 18 Euro.
[11] Wolfgang Niess, Die Revolution von 1918/19. Der wahre Beginn unserer Demokratie, Europa-Verlag, Berlin-München-Zürich-Wien 2017, 464 S., 24,90 Euro.
[12] Richard Müller, Eine Geschichte der Novemberrevolution. Band 1: Vom Kaiserreich zur Republik; Band 2: Die Novemberrevolution; Band 3: Der Bürgerkrieg in Deutschland, 11. unveränderte Aufl. Herausgegeben von Jochen Gester, Ralf Hoffrogge und Rainer Knirsch, Die Buchmacherei, Berlin 2017, 790 S., 24 Euro.
[13] Gerhard Hirschfeld/Gerd Krumeich/Irina Renz (Hrsg.), 1918. Die Deutschen zwischen Weltkrieg und Revolution, Christoph Links Verlag, Berlin 2018, 312 S., 25 Euro.
[14] Joachim Käppner, 1918. Aufstand für die Freiheit. Die Revolution der Besonnenen, Piper-Verlag, München 2017, 528 S., 28 Euro.
[15] Anton Holzer (Hrsg.), Krieg nach dem Krieg. Revolution und Umbruch 1918/19, Theiss-Verlag, Darmstadt 2017, 192 S., 39,95 Euro.
[16] Illustrierte Geschichte der Novemberrevolution in Deutschland, herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Berlin (DDR) 1968 (nicht zu verwechseln mit dem 1968 in Frankfurt/M. beim Verlag Neue Kritik erschienen Reprint der „Illustrierten Geschichte der Deutschen Revolution“ von 1929; Erstausgabe: Internationaler Arbeiter-Verlag, Berlin). 1978 erschien die umfangreichere und zeitlich weitergreifende „Illustrierte Geschichte der deutschen Novemberrevolution 1918/19“, herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (ebenfalls im Dietz-Verlag, Berlin/DDR, 451 S.).
[17] Uli Schöler/Thilo Scholle (Hrsg.), Weltkrieg-Spaltung-Revolution. Sozialdemokratie 1916-1922, J.H.W. Dietz-Verlag, Bonn 2018, 472 S., 30 Euro.
[18] Kersten Knipp, Im Taumel. 1918 – ein europäisches Schicksalsjahr, Theiss-Verlag, Darmstadt 2018, 424 S., 29,95 Euro.
[19] Ralf Hoffrogge/Norman Laporte (Edit.), Weimar Communism as Mass Movement 1918-1933, Lawrence and Wishart, London 2017, 294 S., 20£.
[20] Vgl. dessen aus diesem Band übernommenen Beitrag im vorliegenden Heft (Anm. d. Red.).
[21] Stefan Bollinger, November ´18. Als die Revolution nach Deutschland kam, Edition Ost, Berlin 2018, 256 S., 14,99 Euro. Vgl. vom gleichen Autoren: Oktoberrevolution. Aufstand gegen den Krieg, Berlin 2017, und: Lenin. Theoretiker, Stratege, marxistischer Realpolitiker, Köln 2017.