In unserem Beitrag diskutieren wir zwei Theorieansätze, die mit dem analytischen Instrument der Warenkette die wechselhafte Geographie der Wertschöpfung erforschen: den Weltsystemansatz und die globale Güterkettenforschung, die im Kontext der vergleichenden Entwicklungsforschung in den 1990er Jahren entstanden sind. In einem zweiten Schritt unterziehen wir beide Ansätze einem Praxistest. Zunächst zeigen wir mit Hilfe makroökonomischer Daten die Veränderungen in der internationalen Arbeitsteilung seit den 1970er Jahren. Darauf aufbauend lassen sich Aussagen zum einen über die Bedeutung und Reichweite von globalen Güterketten, zum anderen über die ungleiche Integration der Länder des globalen Südens treffen. Die grundlegenden Annahmen der Denkschulen werden dann an Hand von zwei Fallbeispielen dargestellt: dem globalen Produktions- und Vertriebsnetz eines Mobiltelefonherstellers und der exportorientierten Schuhproduktion in einem Bundesstaat Brasiliens. Auf dieser Basis gelangen wir am Ende zu einer Einschätzung über die Erklärungskraft der vorgestellten Theorien...
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