Schwachstellen in der gängigen Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft

Barrieren und Chancen einer marxistischen Mensch-Umwelt-Theorie

Dezember 2011

Ich möchte mit meiner Titelformulierung zwei Weisen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft zu betreiben, unterscheiden, die allerdings nicht, wie man meinen könnte, auf die verbreitete Gegenüberstellung von „bürgerlicher“ und „marxistischer Wissenschaft“ anspielen. Als „gängige Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft“ bezeichne ich die Menge derjenigen gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlichen Texte, die marktgängig sind, auch ohne unbedingt einem Mainstream zugehörig zu sein. Und „Marxismus“ nenne ich die Menge der Produkte derjenigen Autorinnen und Autoren, die sich, zu Recht oder Unrecht, auf Marxsche Texte als Quelle mehr oder minder gültiger Erkenntnis berufen. Da sich beide Wissenschaftsarten mehr als eineinhalb Jahrhunderte lang gegeneinander, miteinander und durch einander entwickelt haben, ist es nicht verwunderlich, daß sich die beiden Mengen erheblich überschneiden.

Schwarze Löcher

Eine der wichtigsten Schwachstellen, wenn nicht das wichtigste Loch, das die verschiedenen Fassungen gängiger Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft aufweisen, ist, daß sie sich nach einem Gegenstand benennen, von dem sie in der Regel nicht zu sagen wissen, was er ist. Man sucht in den einschlägigen Hand- und Lehrbüchern vergeblich nach einer innerfachlich anerkannten oder überhaupt einer plausiblen Definition von „Gesellschaft“ und „Wirtschaft“ – abgesehen von Banalitäten wie „menschliches Zusammenleben“ oder „Bereitstellung von Gütern“ stößt man allenfalls auf Luftblasen wie: „Gesellschaft ist die Gesamtheit der produktiven und reproduktiven Verhältnisse der Menschen zueinander und zur Natur“ (Tjaden 1990, 339) oder auf Rückzugsgefechte, etwa: „der als Ökonomie bezeichnete Realitätsausschnitt existiert nur […] in theoretischen Abhandlungen, nicht in der Wirklichkeit“ (Zinn 1994 [1976], V). Ein Großteil der Texte der jeweiligen Theorie- oder besser Dogmengeschichte schlägt sich daher auch mit der Frage herum, womit sich Gesellschaftswissenschaften, insbesondere die Soziologie, und Wirtschaftswissenschaften, hier die Volkswirtschaftslehre, überhaupt befassen. Dabei wird der jeweilige Hauptgegenstand – „Gesellschaft“, „Wirtschaft“ – meistens fiktional unterstellt. Die Annahme solcher Zentralfiktionen ist in den Gesellschafts-, Wirtschafts-, Staats- und Kulturwissenschaften durchaus üblich; ein weiteres Beispiel ist die Fiktion einer Entität namens „Staat“ (Koschorke u. a. 2007). Da die Fachvertreter/innen in der Regel davon ausgehen, daß es so etwas wie eine Gesellschaft und eine Wirtschaft auch außerhalb ihres Bewußtseins gibt, können sie sich um so eifriger Fragen wie denjenigen zuwenden, was diese Gesellschaft eigentlich konstituiert und wie diese Wirtschaft am besten funktioniert. Auf welche Weise und zu welchem Ziel kommt die Gesellschaftlichkeit von Menschen zustande, diese Fragestellung durchzieht die gesamte Geschichte der Soziologie; und: darf man, muß man und ggf. wie kann man die Wirtschaftstätigkeit der Menschen zwecks Steigerung ihrer Leistung beeinflussen, das fragen sich jeweils die Repräsentanten der diversen makroökonomischen Paradigma-Varianten in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten.

Das Fehlen eines inhaltsreichen allgemeinen Begriffs Gesellschaft rührt meines Erachtens daher, daß die gemeinten Gesamtheiten gesellschaftlicher Tätigkeiten von Menschen nicht als Subsysteme des globalen Systems der Geo-Bio-Atmosphäre unseres Planeten aufgefaßt, sondern einem Abstraktum „Natur“ gegenüber gestellt werden. Daraus ergibt sich, daß diese Tätigkeiten nicht als Interaktionen zwischen den Mitgliedern menschlicher Populationen und Gegebenheiten natürlicher Habitate und als deren Beziehungen Vermittelndes wahrgenommen werden können und daß die zwischenmenschlichen und damit auch das Gesamt der Mensch-Umwelt-Interaktionen nicht als ein durch solche Beziehungen Vermitteltes begriffen werden können. Diese Trennung von menschlicher Tätigkeit und Geschichte einerseits und außermenschlicher Natur andererseits, die gemeinhin den handlungs-, verhaltens- und systemtheoretischen Soziologie-Konzepten des vergangenen Jahrhunderts wie selbstverständlich innewohnt, findet sich bereits bei den Gründungsvätern dieser Wissenschaft im 19. Jahrhundert, die jene Momente zwar, jeweils auf ihre Weise, naturalisierend in entwicklungsgesetzlichen Weltbildern zusammenzwingen, aber nur, um ein wissenschaftlich-zielgerichtetes Zusammenwirken der Mitglieder des „Menschengeschlechts“ zum Zweck industrieller Produktion zu propagieren (Auguste Comte), oder mit dem Ziel, der „überorganischen“ Realität, als welche die vergesellschafteten Menschen erscheinen, zu einer perfekt-gleichgewichtigen Anpassung an die Lebensumstände in der übrigen Natur zu verhelfen, zu welcher sie von Anbeginn an gehören (Herbert Spencer); und diese Trennung von menschlicher Tätigkeit und außermenschlicher Natur, die die Bildung eines sachhaltigen Begriffs von Gesellschaft verhindert, findet sich noch in großen Entwürfen zu einer Gesellschaftslehre im 20. Jahrhundert, z. B. bei Talcott Parsons (im einzelnen: Tjaden 1972).

Das Fehlen eines entsprechenden Allgemeinbegriffs Wirtschaft hat demgegenüber meiner Meinung nach seinen Grund in einer Fixierung von Ökonomik auf das Ziel wirtschaftlichen Erfolgs, welche zwar das Nachdenken über Wege zu diesem Ziel anreizt, aber die Grundlagen der Wirtschaftstätigkeit und wohl auch diese Zielvorstellung selber allenfalls beschränkt zu erhellen erlaubt. Daß Wirtschaft zunächst und vor allem eine die Ökonomie übergreifende Reproduktion der jeweiligen materiellen Basis bedeutet, kommt so kaum in den Blick. Schon dem Physiokraten François Quesnay, der ja der materiellen Basis der Nationalökonomie beträchtliche Aufmerksamkeit geschenkt hatte, ging es vor allem um die Förderung der sog. produktiven Klasse und ihrer Produktivität, die er beide allerdings nur einseitig begriff (Hofmann 1966, 41 ff). Und sogar das zuerst 1865 erschienene, außerordentlich hellsichtige Werk von W. Stanley Jevons über „The Coal Question“ war noch dem Ziel eines (ihm zufolge wegen vorhersehbarer Erschöpfung der Minen nicht erreichbaren) dauerhaften Wirtschaftswachstums in hohem Maße verhaftet, faßte aber angesichts einer kommenden Stagnation immerhin Ansätze zu einem ökonomisch-sozialen Umbau ins Auge (Jevons 1965, XXIV-XXXVII, X]VIff, 429f). Eine positive Bewertung ökonomischer Stagnation wie zum Beispiel bei John Stuart Mill gehört in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften zu den seltenen Ausnahmen (Zinn 2011). Daß Denkanstrengungen verschiedener Fachvertreter der Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft gleichwohl durchaus interessante Problemhorizonte eröffnet und erhellt haben, steht freilich ebenso außer Frage wie die Tatsache der Begrenztheit dieser Horizonte, die natürlich letztlich daher kommt, daß man nicht genau weiß, wovon man spricht, was wiederum die in den gängigen Wissenschaften dieses Bereichs vorherrschende Begriffsklapperei erklärt. Angesichts solcher Mängel wird man den gängigen Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften nicht absprechen können, einer gewissen nachholenden Entwicklung ihrer Wirklichkeitswahrnehmung bedürftig zu sein.

Vulgärmarxismus

Wieviel besser stehen da doch, schon auf den ersten Blick, wir Marxist/inn/en da, mit unserm Konzept der Gesellschaftsformation, mit unserer Kritik der politischen Ökonomie! Wie gut kann man damit, auf den ersten Blick, die Löcher in den theoretischen Grundlagen herkömmlicher Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft füllen, anscheinend also zu einer Wissenschaft von Wirtschaft und Gesellschaft kommen, die weiß, worüber sie redet! – Ein zweiter, genauerer Blick läßt uns aber vorsichtig werden. Was bedeutet eigentlich der Begriff „Gesellschaftsformation“, was die Wortfolge „Kritik der politischen Ökonomie“? Beides ist strittig, weil ungeklärt.

„Gesellschaftsformation“ heißt Formation (auch: Formierung) von Gesellschaft, was offen läßt, was Gesellschaft ist. Darüber hinaus ist Formation ein vieldeutiges Wort und der Zusatz in „ökonomische Gesellschaftsformation“, der oft als Gütesiegel für Durchblick gilt, macht die Sache nicht klarer. Man kann sich allerdings darüber verständigen, daß die ökonomische Formierung von Gesellschaft(en) durch eine geschichtliche Folge von Produktionsweisen hindurch den Entwicklungsgang der „westlichen“ Zivilisation kennzeichnet, verfügt damit aber immer noch nicht über einen Begriff von Gesellschaft. Ähnlich schwierig: die „Kritik der politischen Ökonomie“. Geht es vor allem um eine Kritik der bürgerlichen Ökonomik oder um eine Kritik des kapitalistischen Systems? Gibt es eine politische Ökonomie als einen allgemeinen, verschiedene Produktionsweisen übergreifenden Erkenntnisgegenstand oder -bereich? Und/oder gibt es verschiedene Arten von politischer Ökonomie (kapitalistische, sozialistische u. a.)? Und was heißt jeweils „Kritik“? Man sollte sich zwar darüber verständigen können, daß Marxens Kritik der politischen Ökonomie jedenfalls und vor allem das ist, was er in seinem Hauptwerk betreibt: eine kritisch verfahrende und Kritik ausübende modellhafte Darstellung des kapitalistischen ökonomischen Systems, aber man verfügt damit immer noch nicht über einen Begriff der Wirtschaft. Bringt uns der Marxismus also in dieser Frage auch nicht weiter?

Marx und Engels

Das, was die Begründer des später so genannten Marxismus wissenschaftlich eigentlich leisten wollten, kommt vielleicht eher in ihren frühen Schriften als in den späteren Hauptwerken ihrer Kapitalismuskritik zur Sprache, in solchen Schriften, bei denen es ums Ganze und noch nicht darum ging, das Räderwerk des Kapitalismus möglichst wissenschaftlich und makellos darzustellen. Jedenfalls scheint man, wenn man nach einem allgemeinen (nicht historisch spezifizierten) Gesellschaftsbegriff fahndet und sich mit der Vorstellung eines „produit de l’action réciproque des hommes“ (Marx 1979, 71) nicht begnügen will, in Marxens Ökonomisch-philosophischen Schriften (Marx 1982 [1844]) fündig werden. In seinem Versuch, die Geschichte menschlicher Gesellschaften als „werdende Natur“ und zugleich als „Werden der Natur zum Menschen“ zu begreifen, schreibt Marx einer „Erzeugung des Menschen durch die menschliche Arbeit“ eine zentrale Rolle zu (Marx 1982, 272, 274). Gesellschaftlich betätigen und bestätigen sich Menschen – das ist wohl mit der „Bewährung des Menschen als eines bewußten Gattungswesens“ gemeint – nicht nur durch unmittelbare Gemeinschaftlichkeit, sondern auch und vor allem durch die oder in der „Bearbeitung der unorganischen Natur“, das heißt der (außerhalb des menschlichen Organismus befindlichen) restlichen Natur (Marx 1982, 241, 267). Diese Arbeit verwirklicht sich als „Vergegenständlichung“ ihrer selbst im produzierten Gegenstand, was jedenfalls unter den gegebenen ökonomischen Verhältnissen „als Verlust des Gegenstandes und Knechtschaft unter dem Gegenstand“ und so als „Entfremdung“ erscheint (Marx 1982, 235f, Hervorhebungen im Original). Das Verhältnis zwischen Mensch als Gattungswesen und Natur als Restnatur soll, wenn die privatökonomischen Verhältnisse „positiv“ aufgehoben worden sind, durch Vollendung ihrer „Wesenseinheit“ gekennzeichnet sein und „die Gesellschaft“ sei diese vollendete Wesenseinheit. Das bedeute die „wahrhafte Auflösung des Widerstreits des Menschen mit der Natur und mit d[em] Menschen“ (Marx 1982, 263f, Hervorhebungen im Original). – Ähnlich die frühe Kapitalismuskritik von Engels, die er in seinen „Umrissen zu einer Kritik der Nationalökonomie“ unternahm. (Engels 1985 [1844]) Die Nationalökonomie oder politische Ökonomie müsse eigentlich „Privatökonomie“ heißen, denn was an ihr öffentlich sei, geschehe nur wegen des Privateigentums (Engels 1985, 473, Hervorhebung im Original). Die Wirtschaftstätigkeit ist vor allem Produktion gesellschaftlichen Reichtums, die auf zwei „Elementen“, der „Natur und den Menschen“, beruht (Engels 1985, 479). Die Erzeugung der Güter und der Handel mit ihnen werden bislang durch partikulare Interessen gesteuert. Die Wirtschaft als Ganzes wird durch eine Wissenschaft abgebildet, die man „Bereicherungswissenschaft“ nennen muß, woraus wir schließen können, daß Engels die Wirtschaft selber als Bereicherungswirtschaft bezeichnen würde. Grundsätzlich verfüge die „Menschheit“ über eine „unermeßliche Produktionsfähigkeit“ oder „Produktionskraft“, die aber „mit Bewußtsein und im Interesse aller“ zu handhaben sei, was eine Aufhebung des Privateigentums an Wirtschaftsvermögen erfordere (Engels 1985, 486). Dabei komme es schließlich darauf an, „Entscheidung[en] über die Produktion“ unter Beachtung der Brauchbarkeit der Erzeugnisse zu treffen (Engels 1985, 477, Hinzufügung KHT). Ein entsprechender „großer Umschwung“ in der Organisation der Ökonomie stehe bald bevor, er bedeute die „Versöhnung der Menschheit mit der Natur und mit sich selbst“ (Engels 1985, 475).

Marx faßt hier demnach Gesellschaftlichkeit als Interaktion von „Mensch“ und „Natur“, die durch (bislang: entfremdete vergegenständlichende) Arbeit vermittelt ist; und Gesellschaft erscheint ihm als künftig sich vollendende „Wesenseinheit des Menschen mit der Natur“. Engels betrachtet hier Wirtschaftstätigkeit vor allem als Produktion sachlichen Reichtums, die durch (bislang: private Sonder-) Interessen geleitet wird; und Wirtschaft gilt ihm als „Bereicherungs“-Wirtschaft, die auf grundsätzlich steigerbarer „unermeßlicher Produktionskraft“ beruht. Diese Begrifflichkeit in den genannten Frühwerken von Marx und Engels – Gesellschaftlichkeit der Menschen durch entfremdete Bearbeitung von Naturgegenständen, Wirtschaftstätigkeit als durch private Interessen gesteuerte Güterproduktion – stellte, wie sich zeigen sollte, einen angemessenen Rahmen für die späteren Untersuchungen der kapitalistischen Wirtschaft und der durch sie formierten Gesellschaft dar. Ihr früher Entwurf wurde nicht nur durch die politisch-ökonomischen Analysen dieser Wirtschaft und Gesellschaft eingelöst; seine Begrifflichkeit konnte und kann darüber hinaus auch ein Licht auf die vorkapitalistischen Klassengesellschaften in der westeuropäischen Zivilisation werfen. Diese beruhten allesamt auf einem Zusammenzwingen menschlicher und natürlicher Produktionsmomente durch entfremdete Arbeit und sie waren alle auf diese oder jene Weise Bereicherungswirtschaften mit einem Drang, sich auszuweiten. Einen Begriff der Wirtschaft und einen Begriff der Gesellschaft – beide müßten übrigens auch auf vorzivilisatorische Verhältnisse anwendbar sein, falls wir annehmen, daß es während der Steinzeiten eine „Wirtschaft“ und „Gesellschaft“ der Menschen gegeben hat – haben wir aber noch nicht, wenn wir vom (geschichtlich vorherrschenden) Sonderfall „Bereicherungswirtschaft“ sprechen und Gesellschaft als „Wesenseinheit“ der leerformelhaften Wesenheiten Mensch und Natur bezeichnen.

Die dualistische Idee, Gesellschaft gründe wesentlich in einem Zusammenhangt von „Mensch“ und „Natur“, der durch (gegebenenfalls: entfremdete vergegenständlichende) Arbeit vermittelt ist, erscheint als so attraktiv, daß sich viele Marxist/inn/en mit ihr zufrieden geben: Man hebe den geschichtlichen Sachverhalt der Entfremdung (volkstümlich: „Ausbeutung“) auf und bekomme so einen handfesten Begriff von Gesellschaft, als der Einheit und Vermittlung jener beiden getrennten Pole der Arbeit durch eine Arbeit, die zu Gegenständen wird und sich in ihnen vollenden soll („Produktion“). Und die expansionistische Idee, Wirtschaft sei wesentlich auf „Produktionskraft“-Steigerung basierende (und gegebenenfalls durch private Sonderinteressen gesteuerte) Bereicherungswirtschaft, ist für solche Marxist/inn/en ebenfalls sehr attraktiv: Man hebe aktuelle Privatinteressen (volkstümlich: „Kapitalinteresse“) auf und erhalte so einen handhabbaren Begriff von Wirtschaft, einen Begriff, der diese auf Erweiterung der Produktion mittels Produktivitätsfortschritt („Wirtschaftswachstum“ oder einfach „Wachstum“) festlegt. Damit sollte sich, meinten viele eine gewisse Zeit lang, auch eine sozialistische Wirtschaft begreifen und begründen lassen.

Marx und Engels hatten darüber allerdings genauer nachgedacht. Die „Entfremdung“, in deren Gestalt die im Produkt sich fixierende Arbeit erscheint, wird zwar von Marx als Ausdruck der kapitalistischen Aneignung dieses Arbeitsergebnisses begriffen, aber es bleibt offen, ob nicht bereits die Vergegenständlichung lebendiger Arbeit als solche, zumindest im Fall ihrer übermäßigen Verwirklichung, zur „Knechtschaft unter dem Gegenstand“ führt (Marx 1982, 236; vgl. hierzu Quante 2009, 259f). Mit anderen Worten: es fragt sich, ob nicht ein übermäßiges Gewicht der vergegenständlichten gegenüber der lebendigen Arbeit als solches der Kritik bedarf. Die Gesellschaft wäre dann, in emanzipatorischer Perspektive, so weit wie möglich von der Last der produzierten (Produktions- und Konsumtions-) Güter zu befreien, und jedenfalls gründete sie dann nicht in der Herstellung von Gütern als einer Vermittlung von „Mensch“ und „Natur“. Auch Engels hatte bereits in seinem Frühwerk gewissermaßen ein marxismuskritisches Schlupfloch eröffnet und über den kapitalistischen Wachstumswahn hinausgedacht, als er in Ansätzen zu einem kritischen Wertbegriff die erforderlichen gesellschaftlichen Entscheidungen über die Gütererzeugung mit dem Kriterium einer „wirklichen inhärenten Brauchbarkeit der Sache“ verband. Damit wurde seinem späteren Gedanken vorgearbeitet, der Vergleich des Aufwands gesellschaftlicher Arbeit mit dem „Nutzeffekt“ der hergestellten Sache sei alles, was einmal vom Wertbegriff übrig bleibe (Engels 1985, 477; Engels 1988, 469). Wirtschaft wird so eher als das Gegenteil von Bereicherungswirtschaft gedacht. Doch stehen solche weiterweisenden Denkmöglichkeiten und Gedanken (zu ihnen gehören auch die vielzitierten Bemerkungen beider Denker zu den desaströsen externen Effekten kapitalistischer Ökonomie auf den Arbeiter und die Erde, auf „Mensch“ und „Natur“) am Rande ihrer Theorien, von denjenigen marxistischer Mainstreams ganz zu schweigen. Und so lange und so weit das dualistische Konzept eines „Mensch-Natur“-Verhältnisses als die Grundlage aller Gesellschaftlichkeit gilt und das expansionistische Konzept einer ständig sich erweiternden Produktion als das A und O jedweder Wirtschaftstätigkeit erscheint und diese Ideologien das Weltbild von Marxist/inn/en prägen, ist ihr Marxismus nicht entwicklungsfähig. Und wenn er nicht entwicklungsfähig ist, kann er natürlich auch nicht entwicklungsbedürftig sein.

Ökosozialismus

Stimmt das wirklich? Das muß man sich nicht zuletzt deshalb fragen, weil seit einigen Jahrzehnten marxistische Theoriekonzepte entwickelt worden sind, die sich um eine erweiterte Wahrnehmung der geschichtlichen Wirklichkeit bemühen. Solche Strömungen marxistischen Denkens sind gewiß auch durch das Offenbarwerden blinder Flecken des marxistisch-leninistischen Weltbildes veranlaßt worden, gründen aber wohl mehr in der Wahrnehmung des zentralen Realproblems kapitalistischer Produktionsweisen, der Kombination ihrer ökonomisch-sozialen Krise mit der akuten, aber seit langem angebahnten und schwelenden Ressourcen- und Umwelt-Krise und den daraus resultierenden politischen und technischen Problemen. Eröffnet wurde diese theoretische Diskussion schon 1971 durch das grundlegende Werk Barry Commoners „The Closing Circle“ (Commoner 1971). Das Buch trug zwar den verkürzenden Untertitel „Nature, Man and Technology“, zeigte aber vor allem, daß diese Momente gegenwärtiger gesellschaftlicher Realitäten auf der als „global ecosystem“ begriffenen Erde mit ihren Stoffkreisläufen und Energieflüssen verortet sind und macht darüber hinaus deutlich, wie die moderne Krise erdgeschichtlich einzuordnen ist. Viele neuere Ansätze zur Diskussion marxistischer Theorie beziehen sich auf ein solches Verständnis ihres Gegenstandsbereichs und firmieren in diesem Sinn unter dem Titel „Ökosozialismus“ oder auch „ökologischer Marxismus“, wobei des öfteren auch die klassische politische Frage „Was tun?“ eine Rolle spielt. Helfen sie uns bei der Klärung der Begriffe Wirtschaft und Gesellschaft? Das läßt sich nicht eindeutig mit ja oder nein beantworten. Hierzu nur ein paar Bemerkungen, bezogen auf einigermaßen willkürlich ausgewählte Autoren und Konzepte.

Was die „Gesellschaft“ betrifft, so bleibt der „Mensch-Natur“-Dualismus als meist nicht weiter überdachte Grundannahme der Gesellschaftslehre in der Regel erhalten, wenn er nicht sogar bekräftigt oder verstärkt wird. Ein Beispiel für letzteres ist das Konzept eines „Second Contradiction of Capitalism“, nämlich (über den Widerspruch von „Produktivkräften und Produktionsverhältnissen“ hinausgehend) eines Widerspruchs zwischen diesen insgesamt, das heißt der Produktionsweise, und den naturwüchsigen wie menschgemachten Produktionsbedingungen. Dieses Konzept, das dann verschiedentlich als abstrakt kritisiert worden ist, hat James O’Connor 1988 in einem gleichnamigen Aufsatz in die Diskussion gebracht (O’Connor sowie verschiedene Diskussionsbeiträge in Benton 1996, 197-221, 222-239; O’Connor 1998). Stark betont wird die dualistische Realitätskonzeption auch bei John Bellamy Foster, der in seinen Kapitalismusanalysen dem Marxschen Begriff des gesellschaftlich vermittelten Stoffwechsels zwischen „Mensch und Natur“ besonderes Gewicht zuerkennt. Anknüpfend an Bemerkungen von Marx (zum Verhältnis von Großgrundbesitz und städtischer Industrie im Grundrentenkapitel des dritten Kapital-Bandes) geht Foster von einem (im Kapitalismus) „irreparable rift“, einem „unheilbaren Riß“ im Stoffwechsel zwischen Mensch und Erde aus, letztlich einem „capitalism’s war on the earth“. Das führe bei Fortdauer dieser Produktionsweise zu einem „ecological crash“, der nur durch eine „ecological revolution“ verhindert werden könne (Foster 1999, 378-383; Foster/Clark/York 2010, 412, 45, auch 76ff). Demgegenüber nimmt sich die realistische Beschreibung der durch kapitalistische Ökonomie geprägten Gesellschaft und ihrer denkbaren und erforderlichen Umformungen in eine nachhaltige Gesellschaft, die Saral Sarkar 1999 vorgelegt hat, scheinbar konkretistisch aus; sie verzichtet dafür aber weitgehend auf einen abstrakten Begriffsrahmen, nicht ohne daß ihr Verfasser lapidar bemerkt: „Vieles im Marxismus ist wahr und wertvoll […]. Aber es ist nicht unsere Aufgabe, den Marxismus zu retten.“ (Sarkar 2008, 317 [engl. Original 1999]) Was den Begriff der in traditioneller Sicht für die Gesellschaftsbildung, ja für die Menschwerdung grundlegenden Arbeit angeht (die ein Prozeß der Bearbeitung von Naturgegenständen durch Verausgabung von Arbeitskraft sein soll, der im Produkt erlischt, wie Marx meinte), so wird dieser Arbeitsbegriff von Ted Benton als einseitig gefaßt und auf Stoffumwandlung begrenzt und als insofern nur beschränkt tragfähig kritisiert. Behandelt wird insbesondere die Arbeit in der Land- und Tierwirtschaft (Benton 1996, 158ff). Bentons Kritik ist einer der wenigen Ansätze dazu, die Gestaltung von Gesellschaftlichkeit, zumal die gesellschaftlichen Interaktionen menschlicher Lebewesen und ihrer natürlichen Umwelten neu zu denken. Ansonsten werden das gesellschaftliche Verhältnis beider im Kapitalismus und der Zielzustand einer postkapitalistischen Gesellschaft in der Regel simpel als bloßer Gegensatz bzw. als Aussöhnung, Balance oder Gleichgewicht von „Mensch und Natur“ geschildert (z. B. Wallis 2001, 534).

Was die „Wirtschaft“ betrifft, so wird das traditionell expansionistische Ökonomie-Konzept, wie nicht anders zu erwarten, in der Regel kritisiert. Dies geschieht zuweilen in Form einer abstrakten Kritik der Orientierung kapitalistischer Ökonomie an der Produktion und Zirkulation von (Tausch-)Werten, denen die von Gebrauchswerten überzuordnen sei. Dabei bedient sich solche Kritik des allerdings inhaltsleeren Postulats, Gebrauchswerte und Bedürfnisse aufeinander abzustimmen (Löwy/Kovel 2001; Kovel 2002, Löwy 2005). Jedoch verbinden sich diese Argumente – die, wie etwa bei Joel Kovel, durch beeindruckend realistische Darstellungen der desaströsen Kombination von ökonomischer Gewalt und ökologischem Unheil gestützt werden – mit Dechiffrierungen des expansionistischen Charakters kapitalistischer Ökonomie (Kovel 2002, 38-46). Hieraus ergibt sich die verbreitete Forderung nach „ökosozialistischer“ Beschränkung der gesellschaftlichen Produktion, ja nach „Schrumpfung“ der „industriellen Wirtschaft“ (Sarkar 2008, 320). Das Schlagwort „Tretmühle der Produktion“, mit dem auf gelegentliche Bemerkungen Marxens zurückgegriffen wird und von dem auch jenseits der marxistischen Literatur, insbesondere in der Umweltsoziologie, Gebrauch gemacht worden ist, wird gerne zur Brandmarkung kapitalistischen Wirtschaftswachstums und externer Effekte expandierender Produktion auf Menschen und Umwelt benutzt. Hiergegen ist von John Bellamy Foster und Koautoren kritisch eingewandt worden: „But the core issue where capitalism is concerned is accumulation. It is this which accounts for the dynamism and the contradictions of the capitalist mode.“ (Foster/Clark/York 2010, 201; vgl. zur wechselvollen Geschichte des „treadmill“-Begriffs ebda., 193-206) Solle der planetarische ökologische Kollaps verhindert werden, komme es somit darauf an, „to bring capital accumulation as such to a halt“, was jedoch der „internal logic“ des „regime of capital itself“ widerspreche und daher eine „transformation of these material relations themselves“ erfordere (Foster/Clark/York 2010, 396f). Die Annahme eines im Kapitalismus unaufhebbaren Akkumulationszwangs hindert die Autoren jedoch nicht, bestimmte organisatorisch-technische Umstellungsforderungen zu erheben, die möglicherweise verwertungsbeschränkend sind. Michael Löwy hat diesbezüglich betont, daß „the struggle for ecosocial reforms can be the vehicle for dynamic change”, der letztlich die Aufhebung des privatwirtschaftlichen „control over means of production, especially decisions on investment and technological change” erfordere (Löwy 2005, 19). Michael A. Lebowitz hat in Überlegungen zur Strategie einer Socialist Transition das Prinzip eines Vorantreibens von Einschränkungen der Kapitalverwertung hervorgehoben. Der Begriff „socialist conditionality“ bezeichnet einschränkende Bedingungen, unter denen unternehmerisches Kapital im Zuge einer solchen Transition übergangsweise weiter wirtschaften kann, u. a. Produktionsregulierungen, welche „specific investment targets” einschließen (Lebowitz 2010, 135). Das sind Ansätze zu einer Kehrtwendung im Nachdenken über die Entwicklungsweise der Wirtschaft und die Regeln der Wirtschaftstätigkeit. Man begreift den Kern traditionellen Wirtschaftens, die möglichst ununterbrochene Anhäufung von Vermögen, als grundsätzlich veränderbar, wenn auch die Entwicklung der spezifisch kapitalistischen Wirtschaft meistens als unveränderlich gesetzmäßiger Vorgang aufgefaßt wird.

Mensch-Umwelt-Theorie, Selbstbeschränkungstheorie

Es ist nicht verwunderlich, daß dualistische marxistische Theorien die Relationen zwischen „Mensch“ und „Natur“ als eine Art von Arbeit begreifen möchten, die man sich nach mechanistischem Muster als Bewegung von Körpern durch Kräfte, als Veränderung von Arbeitsgegenständen durch Verausgabung von Arbeitskraft vorstellt – wobei auf die Art und Weise der Gesellschaftlichkeit der Menschen dann nur wenig Licht fällt. Und es verwundert auch nicht, wenn eben solche, zudem expansionistisch orientierte Theorien sich die Erweiterung der Wirtschaftstätigkeit ebenfalls mechanistisch, eben als Akkumulationsmechanismus vorstellen, so daß Möglichkeiten einer vorwärtsweisenden Umgestaltung dieser einmal gegebenen Wirtschaftsweise ausgeblendet werden. Daher ist es vielleicht auch kein Zufall, daß die (wenigen) Theoretiker, welche die Fiktionen der Mensch-Natur-Polarität und des Akkumulationszwangs über Bord geworfen haben und damit über die erwähnten sozialistischen Ansätze hierzu hinausgehen, nicht unbedingt Marxisten sind.

Mit der Prämisse einer Polarität von Mensch und Natur hat zum Beispiel die Mensch-Umwelt-Theorie von James J. Gibson gebrochen, welche – 1979 veröffentlicht – die Grundlage seines ökologischen Verständnisses visueller Wahrnehmung bildet, einer psychologischen Konzeption, die hier nicht dargestellt werden muß (Gibson 1986). Das hier allein interessierende begriffliche Gerüst seiner Mensch-Umwelt-Theorie betrifft die – durch begreifende Wahrnehmung und handelndes Verhalten verwirklichten – Interaktionen von Menschen und ihren Umwelten, die sich im Rahmen menschlicher Populationen in natürlichen Habitaten abspielen. Schluß gemacht wird mit dem Dualismus von „Mensch“ und „Natur“ und damit zugleich von „Subjekt“ und „Objekt“ und von „Bewußtsein“ und „Sein“. Dabei schrumpft „die Menschheit“ auf die jeweils präsenten tierlichen Lebewesen dieser Art zusammen; das Abstraktum „die Natur“ verschwindet, denn auch die menschlichen Lebewesen leben in ihrer jeweiligen natürlichen, wenn auch manipulativ umgebildeten Umwelt, mit ihren (Ober-)Flächen, stofflichen Substanzen, Strahlen, Gegenständen und den anderen Tieren, die Mitmenschen eingeschlossen. Die jeweils gegebene Umwelt enthält Dargebote, „affordances“, für die in ihr jeweils lebenden Menschen, wobei beide Seiten einander ergänzen, also Komplemente sind. Ein solches Dargebot ist weder eine „objektive Eigenschaft“ der Umwelt noch eine „subjektive Eigenschaft“ des Menschen, sondern liegt quer zur Subjekt-Objekt-Dichotomie – „the theory of two worlds is rejected“ (Gibson 1986, 127ff). Wenn Gesellschaft als Kollektiv menschlicher Individuen in dieser Realität plaziert ist, dann kann von einem gesellschaftlichen Mensch-Natur-Verhältnis (ebenso wenig wie von „Natur“ überhaupt, vgl. hierzu auch Hampe 2011) keine Rede mehr sein, allerdings auch nicht von einer diesbezüglichen Wesenseinheit. Dies nicht nur, weil so etwas wie Wesen und andere idealistische Denkstützen in der Wirklichkeitsvorstellung Gibsons keine Rolle spielen, sondern auch, weil sein Ansatz – wie Edward S. Reed schreibt – überhaupt eine gründliche Revision unserer Konzeptionen einer objektiven und einer subjektiven Welt erfordert (Reed 1988, 46).

Mit dem Postulat eines Zwangs zur Akkumulation von Kapital wird in der Theorie der langfristigen Beschränkung der Wirtschaftsentwicklung gebrochen, die John Maynard Keynes in seinen Bemerkungen zum „long-term problem of full employment“ 1943 dargestellt hat (Keynes 1980). Es handelt sich, wie Karl Georg Zinn gezeigt hat, um eine „historische Theorie“ insofern, als der historische Prozeß der Wirtschaftsentwicklung in den kapitalistischen Industrieländern nach Weltkrieg II-Ende perspektivisch als ein bestimmter Vorgang von Veränderungen der Entscheidungsvoraussetzungen für Konsumenten und Investoren aufgefaßt wird, die letztlich zu wirtschaftlicher Stagnation führen. (Zinn 2008, 18, 24ff; vgl. Keynes 1980, 321-323) In unserem Zusammenhang ist die Auffassung von Keynes wichtig, daß dieser schließlichen Stagnation eine Reduktion der Investitionen zugrunde liegt, die bis zur Beschränkung auf abschreibungsfinanzierten Anlagenersatz führen kann, in dessen Rahmen aber auch technische Innovationen realisiert werden können. Das bedeutet Verzicht auf Erweiterung der kapitalistischen Reproduktion, also einen Akkumulationsstopp, so daß von einem Akkumulationszwang theoretisch nicht mehr die Rede sein kann. Nachzudenken ist aber über Möglichkeiten des praktischen Umgangs mit einer solchen Situation, von einer angemessenen Gestaltung der Konsumtion bis zur vernünftigen Lenkung der Investitionen. Letztlich impliziert eine Stagnations- oder besser Beschränkungstheorie die Notwendigkeit, mögliche historische Optionen des Umbaus der Wirtschaftsverfassung zu prüfen, darunter auch den zu einer „ökosozialen Marktwirtschaft“ (Zinn 2008, 29).

Marx hatte, den dualistischen und expansionistischen Traditionen im „abendländischen“ Denken zwar mißtrauend, aber ihnen schließlich doch verfallen, allerdings auch schon solche konträren Perspektiven auf Menschen und ihre Umwelten und auf Beschränkungen ihrer Wirtschaftstätigkeit im Blick, wie sie dann hundert und mehr Jahre später entworfen werden sollten. Das ging ohne Mehrdeutigkeiten nicht ab. Einerseits, beispielsweise, hatte Marx seinen aufgeblasenen Naturbegriff in Gestalt der „Erde […] als der allgemeine Gegenstand der menschlichen Arbeit“ in die Kritik der politischen Ökonomie hinübergerettet (Marx 1989, 193), andererseits sprach er hier auch von dem Zwang, den Stoffwechsel zwischen Mensch und Erde „systematisch als regelndes Gesetz der gesellschaftlichen Produktion und in einer der vollen menschlichen Entwicklung adäquaten Form herzustellen“ (Marx 1989, 193, 481f). Oder: einerseits vertrat er die grundlegende Auffassung, daß die kapitalistische Erweiterung der Produktion und Reproduktion durch Akkumulation, erzwungen durch die Konkurrenz der Kapitale, unausweichlich sei, so daß er sogar von einem „Accumulationstrieb“ sprach; andererseits anerkannte er als „Grenze“ der Akkumulation die Länge des „Gesammtarbeitstags“, was bekanntlich zu einer relativ positiven Würdigung der englischen Fabrikgesetzgebung als politisches Mittel zur Beschränkung von Ausbeutung geführt hat (Marx 1989, 303, 556; Marx 1992, 313, 468). Immerhin ist festzuhalten: Marx hält es für erforderlich, eine Regelung der gesellschaftlichen Produktion nach Maßgabe des Stoffwechsels zwischen Mensch und Erde herzustellen, und wir können ergänzen, daß solche praktischen Regelungen natürlich auch erforderlich sind, wenn es um die von Gibson konzipierten Mensch-Umwelt-Interaktionen in Habitaten kleineren Maßstabs geht. Dieses von Marx benannte Erfordernis mag man für ein Mittel der Verwirklichung seiner Idee jener Vollendung einer „Wesenseinheit des Menschen mit der Natur“ (und so von Gesellschaft) halten, die er als „wahre Resurrektion der Natur“ bezeichnet hat (Marx 1992, 264f). Die Vorstellung einer versöhnenden Auferstehung der mißhandelten Natur (offenbar ohne tätige Beseitigung der von den Menschen erzeugten Altlasten durch die Verursacher) würde man aber auch, mit gegenüber dem üblichen etwas verringertem Respekt gegenüber der Autorität von Marx, als unausgegorenen Unsinn begreifen können. Festzuhalten ist jedoch ferner: Marx hat die Möglichkeit einer Politik der Beschränkung der Kapitalverwertung durch gesetzliche Regelung (am Beispiel Arbeitszeit) klar erkannt und anerkannt. Dazu kann bemerkt werden, daß derartige Beschränkungen die von Keynes prognostizierte historische Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaft zur Stagnation ergänzen könnten, was zu denken um so leichter fällt, als Marxens These des unbedingten Akkumulationszwangs, der sich im Prozeß kapitalistischer Produktion aufgrund der Konkurrenz der Kapitale geltend mache, schwach begründet zu sein scheint.

Dieses zentrale Problem erfordert einen kleinen Exkurs. In Erörterungen von Funktionen der Akkumulation von Kapital wird in der Regel, völlig zu Recht, auf damit verbundene Vorgänge verwiesen wie ein phasenweises Anwachsen der „industriellen Reservearmee“ und ihrer Verelendung, ein mehr oder minder starkes Wachstum des Produkts unter Mißachtung von Nutz- und Schadeffekten oder eine Aufblähung des Produktionsapparats in Verbindung mit Steigerungen von Stoff- und Energieumsätzen, ohne freilich (wie zu erwarten wäre) den Akkumulationsimperativ als Resultat einer „internal logic“ des Kapitalismus auszuweisen. Letzterer müsse aber insgesamt abgeschafft werden, um solche Akkumulationseffekte zu vermeiden (z. B. Foster/Clark/York 2010, 396).

So weit ich sehe (Marxologen mögen mich bitte ggf. korrigieren) hat Marx selber Begriffe wie „Akkumulationstrieb“, „Akkumulationsbedürfnis“ erst in den Texten zu seinem Hauptwerk vorgestellt (z. B. Marx 1992, 313; Marx 1983, 494) und hierbei ein entsprechendes theoretisches Konzept in Auseinandersetzung mit ökonomischen Klassikern skizziert. Während ein Mehrprodukt in den verschiedensten früheren ökonomischen Gesellschaftsformationen erzeugt und auf unterschiedliche Weisen verwendet, insbesondere ge- und verbraucht wurde, ohne in Kapital verwandelt zu werden, wird der Mehrwert in der kapitalistischen Produktionsweise im wesentlichen weder zum Verzehr noch für eine Schatzbildung genommen, sondern als zusätzliches Kapital angelegt, dient also der Kapitalakkumulation. Diese Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital ansatzweise begriffen zu haben, ist eine Leistung der ökonomischen Klassiker, von wo aus wohl auch der berühmte Marxsche Spruch inspiriert worden ist: „Accumulirt, accumulirt! Das ist Moses und die Propheten.“ Marx wirft Smith und Ricardo nur vor, in ihren Akkumulationskonzepten die Verwandlung von Mehrwert in nicht nur variables, sondern auch konstantes Kapital bloß teilweise begriffen zu haben. Im übrigen wird diese Verwandlung von Surplusprodukt in produktives Kapital von Marx wohl zunächst vor allem als „charakteristisches Phänomen“ des kapitalistischen Wirtschaftsgeschehens, als „Willensakt“ des Kapitalisten als personifiziertes Kapital, als „historischer Beruf der Bourgeoisperiode“ gesehen. Er trägt aber im selben textlichen Zusammenhang den auch anderswo wiederholten Gedanken vor, daß „die immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise, welche die Konkurrenz jedem individuellen Kapitalisten als äußere Zwangsgesetze oktroyirt, [diesen zwingen,] sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu erhalten“ (Marx 1983, 475-482, bes. 477, Hervorh. i. Orig.).

Die Darstellung dieser immanenten Gesetze hat Marx im ersten Band des „Kapital“ (von 1867) knapp gehalten (Marx 1983, 255-259): Steigerungen der Produktivkraft der Arbeit, welche dem Unternehmer auch bei Senkung des Verkaufspreises seiner Erzeugnisse die Erzielung von Extraprofiten ermöglichen, nötigen durch das „Zwangsgesetz der Konkurrenz“ dessen Konkurrenten zur Einführung „der neuen [produktivitätssteigernden] Produktionsweise“. Obwohl der Produktionsmittel-Wert und das Arbeitsvolumen in Marxens Beispielen gleich bleiben, soll hiermit anscheinend eine Akkumulationsmechanik angenommen und begründet werden. Darauf weisen jedenfalls Aussagen an anderen Stellen dieses Werks hin, z. B. folgende: „alle Methoden zur Steigerung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit […] sind also zugleich Methoden der Produktion von Kapital durch Kapital oder Methoden seiner beschleunigten Accumulation“, und dies anscheinend bei Steigerung des Produktionsmittel-Anteils am akkumulierten Kapital (Marx 1983, 503, auch 501). Marx scheint hier Ergebnisse der Wahrnehmung der realen Geschichte der kapitalistischen Wirtschaftsweise etwas voreilig in Gesetzesaussagen verwandelt zu haben. In der in Marxens Todesjahr gedruckten Fassung des ersten Kapital-Bandes wird eine Zwangsgesetzlichkeit der Kapitalausdehnung denn auch nicht nur als Ergebnis von durch die Konkurrenz umgesetzten immanenten Gesetzen betrachtet, sondern auch einer „Entwicklung der kapitalistischen Produktion“, die nicht näher erläutert wird, zugeschrieben (Marx 1989, 556).

Die für tatsächliche Zwangsgesetze verantwortlichen kapitalistischen Produktionsverhältnisse sind (lediglich) „die Gesellschaft, nach ihrer ökonomischen Struktur betrachtet“ (Marx 2004, 793), und diese sollten daher – Konkurrenz hin, Konkurrenz her – zumindest durch außerökonomische Zwangsgewalt eingeschränkt werden können, auch mit dem Ziel der Neuausrichtung, Verringerung oder Unterlassung von Akkumulationsaktivitäten. Daß das geht, dafür gibt es mittlerweile viele Beispiele, und – um auch einmal dieses Wort zu gebrauchen – fortschrittliche Vorschläge zum menschen- und umweltfreundlichen Um- und Rückbau der Wirtschaftstätigkeit gibt es mittlerweile nicht nur zuhauf, sondern sie werden auch immer realistischer und konkreter (aktuell z.B. Henseling 2008; Bimboes/Brandt/Scheringer-Wright 2011).

Resümee

Eine materialistische Mensch-Umwelt-Theorie, die den weiterweisenden Erkenntnissen sowohl der Begründer des Marxismus als auch der neueren theoretischen Diskussion Rechnung tragen will, müßte Folgendes sich vornehmen: Interaktionen der Komplemente Menschen und Umwelt sollen unter Beachtung möglichst aller relevanten (nicht nur der arbeitsvermittelten) Stoff- und Energieflüsse in der betrachteten Population und ihrem Habitat behandelt werden, einschließlich ihrer denkbaren Instabilitäten. Die Handlungs-, Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen der Menschen müssen in ihren unterschiedlichen Grundformen – z. B. Untätigkeit, Umgestaltung, Besitzergreifung, Einbildung – begriffen, die Umweltgeschehnisse müssen in allen ihren unterschiedlichen Verlaufsformen berücksichtigt werden (z. B. Langfrist-, Kurzfristentwicklung, Zusammenbruch, Kreislauf). Besonderer Beachtung bedürfen die Herstellung, Bewegung, Verteilung und Verwendung von künstlichen Gegenständen, also Artefakten, und ihre Fernwirkungen sowie alle Gewaltverhältnisse, die seit langem alle Interaktionen durchdringen und die sich nicht nur als Klassengegensätze darstellen. Das ideologische Konzept einer zur Wesenseinheit sich wandelnden Wesensverschiedenheit von Mensch und Natur würde durch eine allgemeine Theorie ökosystemar fundierter Mensch-Umwelt-Interaktionen abgelöst. – Eine Theorie der Selbstbeschränkung der Entwicklung der Volkswirtschaft, einer Beschränkung sei es durch deren eigenen Fortgang, sei es durch gezielten, politischen Eingriff gesellschaftlicher Verfügungsgewalt, welche an diesbezügliche Einsichten marxistischer Autoren anknüpft und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse auswertet, erforderte, Folgendes zu beachten: Man sollte die Idee des so genannten Nullwachstums der Wirtschaft auf den Bestand schädlichen oder unnützen Produktivvermögens beziehen, wobei auch der Sachverhalt regelmäßiger Kapitalvernichtungen sowie die Möglichkeit zielgerichteten Kapitalabbaus zu bedenken sind. Letztlich in die Wege zu leiten ist die Unterlassung einer Akkumulation, die zu immer höherer technischer und organischer Kapitalzusammensetzung und zu gesteigerten Fehl- und Übernutzungen von Menschen und Umwelt führt. Umwandlung von Mehrwert in zusätzliche Lohn- und Gehaltseinkommen abhängig Beschäftigter mit gemeinwohlverträglicher Arbeitstätigkeit ist von dieser Beschränkung also eben so wenig betroffen wie die Nutzung von Ersatzinvestitionen für einen ökologisch-sozialen Umbau. Durch eine solche Beschränkung der gesellschaftlichen Wirtschaft wird die eigentumsrechtlich gestützte Verfügungsgewalt und Ausbeutungsmacht der Unternehmen begrenzt, aber nicht als Institution abgeschafft, und ihre Konkurrenz um Extraprofite wird nicht verhindert. Auf der Hand liegen die positiven beschäftigungs-, gesundheits-, ressourcen- und umweltpolitischen Effekte, die durch solche Restriktionen ermöglicht werden. Theoretisch erforderte dies die Verwandlung der herkömmlichen Ideologie der Bereicherungswirtschaft in eine Lehre von der – erforderlichenfalls gesellschaftlich erzwungenen – Selbstbeschränkungswirtschaft. Eine Theorie der gesellschaftlichen Mensch-Umwelt-Beziehungen und wirtschaftlichen Selbstbeschränkung müßte freilich auch begreifen, wie die Fiktion einer Spaltung der Welt in Natur und Menschheit und die Illusion einer unendlich steigerbaren Beherrschung natürlichen Geschehens durch menschliche Tätigkeit tastsächlich geschichtlich zustande gekommen sind. Eine materialistische und zugleich historisch und geographisch informierte Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaft sollte auch zu diesen Leerstellen des „abendländischen“ wissenschaftlichen Weltbildes etwas sagen können.

Diese lockeren Vorschläge zu einem Wechsel der gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlichen Paradigmen (marxistischer wie nicht-marxistischer Provenienz) erfordern gewiß ein Überdenken, sind aber möglicherweise des Nachdenkens wert. Die politische Relevanz der Thematik geht ja schon aus den oben en passant erwähnten Stichworten wie ecological reforms, ecological revolution, Investitionslenkung hervor, und richtige Politik setzt bekanntlich (wie auch ein kluger Militärpolitiker kürzlich bemerkt hat, vgl. junge Welt 8. 8. 2011) voraus, daß man weiß, womit man es zu tun hat. Die vorstehenden Ausführungen haben aber die Frage nach dem Inhalt der Begriffe „Gesellschaft“ und „Wirtschaft“, die sie durchzieht, allenfalls etwas erhellt, jedoch sicherlich auch nicht hinreichend beantwortet. Vielleicht ist da das Herkunftswörterbuch des Duden (Dudenredaktion 2007) nützlich: „ahd. giselliscaft‚ Vereinigung mehrerer Gefährten […]’“; „ahd. wirtscaft, […] die Tätigkeit des Hausherrn und Wirtes, die Bewirtung […]“. Falls das nicht reicht: vielleicht hilft eine bestimmte Negation jener Negation, welche durch die kapitalistische Produktionsweise und bürgerliche Gesellschaft realisiert wird, weiter. Man wird dann sehen, was als Wirtschaft und Gesellschaft übrig bleibt.

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