Marx-Engels-Forschung

„Das System Marx" in der öffentlichen Diskussion

Wirkungsgeschichte des II. Bandes des Kapital 1885-1895

von Eike Kopf
März 2009

Aus Anlass des Erscheinens von Band II/13 der MEGA[1] werden einige Fakten und Zusammenhänge zur Textgeschichte, zur „Entstehung und Überlieferung“ und zur Aufnahme des II. Bandes des marxschen „Kapitals“ aus den Jahren 1885 bis 1895 (Erscheinungsjahr des III. Bandes) vorgestellt.[2]

I.

Im Verlauf von nur zwei Jahren, von Karl Marx’ Tod im März 1883 bis etwa Juni 1885, bearbeitete Friedrich Engels die 8 hinterlassenen Manuskripte zum zweiten Buch des „Kapital“ seines verstorbenen Mitstreiters. Um welch große Leistung des 63- bis 65jährigen Herausgebers es sich dabei handelte, geht aus den etwa 5000 Textänderungen[3] hervor, die in den speziellen Verzeichnissen des Bandes II/12 der MEGA in jahrelanger Arbeit einer internationalen (vor allem japanischen) Forschergruppe dokumentiert wurden.[4] Dabei hatte Engels – „neben“ einer umfangreichen internationalen Korrespondenz[5] im gleichen Zeitraum solche herausragenden Arbeiten bewältigt wie die Herausgabe der dritten deutschen Auflage des ersten Bandes des „Kapital“ 1883[6], die Erarbeitung der Schrift „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ 1884[7] und die Betreuung der ersten deutschen Ausgabe von Marx’ „Elend der Philosophie“[8]

Gründe dafür, dass unter den Bedingungen des „Sozialistengesetzes“ bis März 1886 bereits 1300 Exemplare des zweiten Bandes des „Kapital“ verkauft waren[9], bestanden in der realen Wirkung grundlegender Erkenntnisse von Marx und Engels in der Sozialgeschichte seit dem Erscheinen des „Kapital“ von Marx 1867, der Herrschaft der Pariser Kommune, der Vereinigung der deutschen Arbeiterbewegung 1875 und dem Erscheinen des „Anti-Dühring“ von Engels 1877.[10]

1878 erschien schon die zweite Auflage von Professor Adolf Helds „Grundriss für Vorlesungen über Nationalökonomie. Zum Gebrauche seiner Zuhörer verfasst“, worin auf Marx und Engels verwiesen wurde.[11] 1879 war zum ersten Mal in einem Wiederholungsbuch für Studenten und Prüfungskandidaten ein Abschnitt über Marx enthalten[12]; 1882 und 1885 hatte Hans von Scheel in Gustav Schönbergs „Handbuch der Politischen Oekonomie“ den Beitrag „Socialismus und Communismus“[13] sowie Gustav Groß 1884 einen großen Artikel über Marx im 20. Band der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ und eine umfangreiche Studie, die auf etwa 40 Seiten das „wissenschaftliche System Marx’“ vorstellte, veröffentlicht.[14] Anhänger und Gegner von Marx bzw. der sozialistischen Bewegung waren gespannt auf den neuen Band.[15]

Anlässlich des Todes von Marx hatte der italienische Soziologe und Ökonom Professor Achille Loria behauptet, „Marx habe ‚seinen Gegnern immer mit einem zweiten Bande gedroht’, den zu schreiben ‚ihm auch nicht für einen Augenblick einfiel’; daß dieser zweite Band nichts sei als ‚ein pfiffiges Auskunftsmittel von Marx, womit er wissenschaftlichen Argumenten aus dem Wege ging.’“, wie Engels 1883 im „Sozialdemokrat“ mitteilte.[16]

Hinsichtlich der unmittelbaren Wirkung des zweiten Bandes des „Kapital“, der im Unterschied zur ursprünglichen Absicht von Marx nur das zweite Buch „Der Zirkulationsprozess des Kapitals“ enthielt (also nicht auch das dritte „Die Gestaltungen des Gesammtprocesses“[17]), ist zu berücksichtigen, dass die deutsche sozialistische Bewegung, insbesondere ihre Agitations-, publizistische und Schulungstätigkeit, seit Oktober 1878 dem „Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ unterlag und damit stark eingeschränkt war.

Insofern war es von Bedeutung, dass die Leser des in Zürich wöchentlich unter der Redaktion von Eduard Bernstein herausgegebenen Periodikums „Der Sozialdemokrat. Zentral-Organ der deutschen Sozialdemokratie“ am 16. Juli 1885 unter der Rubrik „Socialpolitische Rundschau“ lesen konnten:

„ – Der zweite Band des ‚Kapital’ ist nunmehr erschienen; wie man uns mittheilt, sind bereits 700 Exemplare fest bestellt. Auch der dritte Band wird binnen Kurzem herauskommen.

Unsere Herren Nationalökonomen, die schon beim ersten Band gezeigt haben, daß sie nicht lesen können, haben also reichlich Gelegenheit, sich neue Lorbeeren zu erwerben.

Wir werden in einer der nächsten Nummern versuchen, den Lesern in kurzen Umrissen ein Bild davon zu geben, was der zweite Band dem bietet, der wirklich studiren will.“[18]

Die Fakten für diese Meldung hatte Bernstein von Engels erhalten, der das Vorwort am 5. Mai (Marx’ Geburtstag) unterschrieben und am 4. Juli 1885 Marx’ Tochter Laura mitgeteilt hatte, dass es vom 2. Band nichts Neues zu berichten gäbe und er an den Verleger Otto Meißner schreiben wolle, wenn das Werk nicht innerhalb einer Woche herausgekommen sei.[19]

Zwei Wochen später erschien im „Sozialdemokrat“ die Annonce[20]

„Soeben erschien und ist durch uns zu beziehen:

K. Marx: Das Kapital. Kritik der politischen
Oekonomie. Bd. II.

Preis: Mk. 8 - = Fr. 10 -.

***
Verlagsbuchhandlung Hottingen-Zürich
und
Expedition des ‚Sozialdemokrat’.“

Wiederum zwei Wochen später, am 13. August 1885, erschien an Stelle des angekündigten Umrisses zum zweiten Band des „Kapital“[21] der Artikel „Die ‚Norddeutsche Allgemeine’ und die Akkordlöhne“, worin ausführlich auf das 19. Kapitel „Der Stücklohn“[22] des ersten Bandes Bezug genommen wurde.[23] Schließlich wurde die zwei Wochen vorher erschienene Annonce wiederholt.[24]

Für die unter den Bedingungen der Illegalität wirkende deutsche sozialistische Bewegung, insbesondere für deren führende Kräfte (z. B. Parlamentsabgeordnete), war die Artikelserie „’Das Elend der Philosophie’ und ‚Das Kapital’“ von Bedeutung, die Karl Kautsky 1886 in der von ihm in Stuttgart redigierten Zeitschrift „Die Neue Zeit. Revue des geistigen und öffentlichen Lebens“ (die wegen des großen Umfangs ihrer Jahresbände nicht unter das Verbot des „Sozialistengesetzes“ fiel) veröffentlichte.[25] Er gab in der ersten Folge einen Überblick über das Schaffen von Marx bis zur Schrift „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ von 1859 und ging in der zweiten zum „Kapital“ über. Marx’ Feststellung aufgreifend, dass das Kapital „nicht als ruhendes Ding begriffen“ werden kann[26], behandelte er Probleme des zweiten Bandes – im Zusammenhang mit denen des ersten – in der dritten und vierten Folge. Schließlich auf drei Seiten einen Einblick in Probleme des dritten Abschnitts „Reproduktion und Zirkulation des gesellschaftlichen Gesamtkapitals“ gebend, rief Kautsky zum selbstständigen Studieren des Buches auf.[27]

II.

Die von Engels erwähnte Ungeduld am 4. Juni 1885 war unbegründet. Der Verleger Meißner war durchaus aktiv. Für den relativ kleinen Hamburger Verlag, in welchem erst 1½ Jahre zuvor, Ende 1883, der erste Band in der dritten deutschen Auflage erschienen war[28], entfaltete sich eine erfolgreiche Verkaufsgeschichte.

Das wichtigste Werbemittel für alle deutschen Verlage war das dem Börsenverein deutscher Buchhändler in Leipzig gehörende „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige“. Dort erschien bereits am 30. Juni 1885 unter der Rubrik „Künftig erscheinende Bücher“ folgendes „Cirkular“:

„Ich beehre mich Ihnen mitzuteilen, daß der seit Jahren erwartete

zweite Band von Marx’ Kapital
in einigen Wochen unter dem Titel:

Das Kapital.
Kritik der politischen Oekonomie.

Von
Karl Marx.

Zweiter Band.
Der Cirkulationsprocess des Kapitals.

Herausgegeben von Friedrich Engels.

34¾ Bogen.[29] Gr. 8°.[30] Geheftet 8 M. ord.[31]

erscheinen wird.

Der Stoff dieses Bandes gehört wesentlich der ‚höheren’ Ökonomie an, und bedingt Untersuchungen, die den ökonomischen Tagesfragen ferner liegen als dies im ersten Bande der Fall war. Die Lebensbedingungen der heutigen kapitalistischen Produktion sind aber nicht zu verstehen ohne klare Einsicht in die Vorgänge der Cirkulation, die den Austausch der einzelnen Kapitalien unter einander, und damit die Reproduktion und den Ersatz ihrer Kapitale vermitteln. Je weniger diese Vorgänge bisher im Zusammenhange untersucht worden, desto mehr Gelegenheit bot sich dem Verfasser, hier wesentlich neue Gesichtspunkte zur Geltung zu bringen, und man darf kühn behaupten, daß die neuen Resultate des zweiten Bandes sich denen des ersten ebenbürtig zur Seite stellen, wenn nicht gar sie übertreffen.

Der größte Teil des Manuskripts ist verfasst zu einer Zeit, wo über die Schwerverständlichkeit des ersten Bandes sehr geklagt wurde. Der Verfasser hat sich demnach bemüht, den Gegenstand so klar und verständlich darzustellen wie nur möglich; die Natur des Stoffes bedingt freilich, daß der Leser sich nicht die Mühe des Selbstdenkens erspart.

Zur weiteren Orientierung lasse ich die reichhaltige Inhaltsübersicht folgen:

Inhalts-Übersicht.

Zweites Buch. Der Circulationsprocess des Kapitals.

Erster Abschnitt. Die Metamorphosen des Kapitals und ihr Kreislauf.

Erstes Kapitel. Der Kreislauf des Geldkapitals.

Zweites Kapitel. Der Kreislauf des produktiven Kapitals.

I. Einfache Reproduktion.

II. Akkumulation und erweiterte Reproduktion.

III. Geldakkumulation.

IV. Reservefonds.

Drittes Kapitel. Der Kreislauf des Waarenkapitals.

Viertes Kapitel. Die drei Figuren des Kreislaufs (Natural-, Geld-, Kreditwirthschaft. – Decken von Nachfrage und Zufuhr.)

Fünftes Kapitel. Die Umlaufszeit.

Sechstes Kapitel. Die Die Cirkulationskosten.

I. Reine Cirkulationskosten;

II. Aufbewahrungskosten;

III. Transportkosten.

Zweiter Abschnitt. Der Umschlag des Kapitals.

Siebentes Kapitel. Umschlagszeit u. Umschlagszahl.

Achtes Kapitel. Fixes Kapital und cirkulirendes Kapital.

I. Die Formunterschiede.

II. Bestandtheile, Ersatz, Reparatur, Akkumulation des fixen Kapitals.

Neuntes Kapitel. Der Gesammt-Umschlag des vorgeschossnen Kapitals. Umschlagscyklen.

Zehntes Kapitel. Theorien über fixes und cirkulirendes Kapital. Die Physiokraten und Adam Smith.

Elftes Kapitel. Theorien über fixes u. cirkulirendes Kapital. Ricardo.

Zwölftes Kapitel. Die Arbeitsperiode.

Dreizehntes Kapitel. Die Productionszeit.

Vierzehntes Kapitel. Die Umlaufszeit.

Fünfzehntes Kapitel. Wirkung der Umschlagszeit auf die Größe des Kapitalvorschusses.

Sechszehntes Kapitel. Der Umschlag des variablen Kapitals.

I. Die Jahresrate des Mehrwerths.

II. Der Umschlag des variablen Einzelkapitals.

III. Der Umschlag des variablen Kapitals, gesellschaftlich betrachtet.

Siebzehntes Kapitel. Die Circulation des Mehrwerths.

Dritter Abschnitt. Die Reproduktion und

Cirkulation des gesellschaftlichen Gesammtkapitals.

Achtzehntes Kapitel. Einleitung.

Neunzehntes Kapitel. Frühere Darstellungen des Gegenstandes.

Zwanzigstes Kapitel. Einfache Reproduktion.

Einundzwanzigstes Kapitel. Erweiterte Reproduktion.

Vorläufig kann ich nur feste Bestellungen ausliefern, da bei der großen Kontinuation – vom ersten Bandes wurden 5000 Exemplare abgesetzt – die Auflage schnell vergriffen sein wird.

Verlangzettel mit gleichzeitigen à cond.-Bestellungen[32] werden nach der allgemeinen Versendung ausgeliefert, wenn der Vorrat genügt.

Ein Zweifel darüber, ob die Abnehmer des ersten Bandes auch den zweiten kaufen werden, kann nicht aufkommen, weil durch das Erscheinen des zweiten Bandes der erste einen noch größeren Wert erhält und das Verständnis desselben erleichtert wird.

Ich liefere den zweiten Band à 8 M. ord. mit 25% und 13/12 in Rechnung[33], bei Barbezug 11/10 mit 25%.[34]

Bestellungen, die mir bis Ende Juli dieses Jahres zugehen, liefere ich, so lange der Vorrat reicht, à 5 M. gegen bar ohne Freiexemplar, auch nicht bei grösseren Partieen.

Hamburg, 20. Juni 1885. Otto Meissner.“[35]

Dieses „Cirkular“ – das höchstwahrscheinlich in Zusammenarbeit mit Engels entstanden ist, was die kurze Darstellung des behandelten Gegenstandes und die Reduzierung des Inhaltsverzeichnisses um Detailüberschriften (vor allem zum dritten Abschnitt) im Vergleich zur Buchausgabe anbelangt – wurde nochmals sonnabends am 4. und 11. Juli 1885 abgedruckt, allerdings unter Weglassung der „Inhalts-Übersicht“.[36] Es könnte, wie das Meißner auch schon bei anderen „Kapital“-Ausgaben praktiziert hatte, zugleich auch als Prospekt „umgelaufen“, vertrieben worden sein.[37]

Am 27. Juli 1885 erschien schließlich im „Amtlichen Teil“ unter der Rubrik „Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels (Mitgeteilt von der J. C. Hinrichs’schen Buchhandlung.)“ in dem täglich (außer sonntags) in Leipzig erschienenen „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“ folgende Annonce:

„O. Meißner’s Verlag in Hamburg.

Marx, K., das Kapital. Kritik der polit.

Oekonomie. 2. Bd. 2. Buch: Der Cirku-

lationsprozeß d. Kapitals. Hrsg. v. F. Engels.

gr. 8°. *8,-“[38]

Anzeigen für diese Rubrik, die von der Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig bis 19.00 Uhr eingingen, wurden in die zweitnächsten Nummer des „Börsenblattes“ aufgenommen. Die Annonce vom 27. musste also bis spätestens 25. Juli bei Hinrichs eingetroffen sein. Dem musste der Versand des Buches oder der Meldung von der Druckerei Guido Reusche[39] in Leipzig vorausgegangen sein. Somit kann man annehmen, dass der zweite Band des „Kapital“ etwa am 24. Juli 1885 erschienen ist.

III.

Die Exemplare scheinen Ende Juli 1885 in den Buchhandel gekommen zu sein. Engels könnte im Auftrag von Meißner direkt eine Vorabsendung von Freiexemplaren aus Leipzig erhalten haben. An August Bebel, der auf Engels’ Liste der mit Frei- bzw. Widmungsexemplaren zu versorgenden Personen mit ganz oben gestanden haben dürfte, schrieb Engels am 24. Juli 1885, dass der zweite Band an ihn (möglicherweise aus Leipzig) abgesandt worden sei.[40]

Am 8. August 1885 schrieb Engels an Marx’ Tochter Laura Lafargue in Paris: „To my astonishment I find that in all copies I can lay my hands on, the index has been omitted in the binding. I have at once written to Meissner for explanations and shall send you a copy as soon as received.“[41] Eineinhalb Monate später schrieb Engels an Hermann Schlüter: „An der Ausstattung des II. Bandes ‚Kapital’ habe ich Herrn Meißner vieles auszusetzen gehabt. Die Typen der Vorrede und des Texts sind überall durcheinandergeworfen, und ich habe sie großenteils erst in der Korrektur etwas sortiert, soweit es ging. Das ist unverzeihlich. Auch ist bei 500 Ex. das Register ganz ausgefallen. Ich lege eins bei fürs [SPD-Partei-]Archiv-Exemplar.“[42] Was für ein Verzeichnis könnte Engels mit dem „Index“ bzw. „Register“ gemeint haben? Wie alle Auflagen aller drei Bände des „Kapitals“, die zu Lebzeiten von Marx und Engels im Verlag von Otto Meißner erschienen sind, erschien auch die erste deutsche Auflage des zweiten Bandes 1885 mit einem gelblichen Papierumschlag zu einem Preis von 8 Reichsmark bzw. 10 Schweizer Franken. Auf der Rückseite des hinteren gelben Einbandes war eine Liste „Verlag von Otto Meissner in Hamburg.“ abgedruckt. Darin waren verzeichnet: „Marx, Karl. Das Kapital. I. Band. 3. Auflage. 9 M.“ und „Marx, Karl. Der achtzehnte Brumaire. 3. Auflage. 1 M.“[43] Es könnte sein, dass Engels dieses Verzeichnis im Auge hatte, worin auch für die Marxsche Schrift zur französischen Geschichte geworben wurde. Ein Teil der Auflage wurde vom Verlag als Halbfranzbände, also mit festem Deckel und marmorartigem Schnitt für 1,6 Reichsmark Aufpreis je Band gestaltet. Beim Binden dieser Bände wurden gewöhnlich die Papierumschläge entfernt.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Engels ein Verzeichnis von Druckfehlern[44] gemeint hat, das er beim Lesen der Druckbogen angefertigt hatte. Ob es auf dem Postweg von Engels in London zum Verleger Meißner in Hamburg oder von dort zur Druckerei Reusche in Leipzig und zurück nach Hamburg oder bei der Zerstörung des Verlagsarchivs während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg verlorengegangen ist[45], ist nicht zu sagen; es ist nicht überliefert.

Die Veröffentlichungen im „Börsenblatt ...“ bildeten die Vorlage für mehrere Kataloge von Neuerscheinungen des deutschen Buchhandels, die auch von großen Bibliotheken Europas und Nordamerikas für die ständige Komplettierung ihrer Bücherbestände genutzt wurden. So verzeichnete zuerst die vom Verlagshaus F. A. Brockhaus in Leipzig herausgegebene „Allgemeine Bibliographie. Monatliches Verzeichniss der wichtigern neuen Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur“ im September 1885 unter der Rubrik „IV. Rechts- und Staatswissenschaft“ den zweiten Band.[46]

In Hinrichs’ fünfjährigem Bücher-Catalog erschien 1886 die Mitteilung:

Marx, K, ... d. Kapital. Kritik d. polit. Oekonomie. 1. Bd. Buch I: Der Produktionsprocess d. Kapitals. 3. Aufl. 8. (808) Hamb. 83, O. Meissner’s V. n. 9.- || 2. Bd. Buch II: Der Cirkulationsprocess d. Kapitals. Hrsg. v. F. Engels. (526) 85. n. 8.-“[47]

1887 folgte der Eintrag in Kayser’s vollständigem Bücher-Lexikon:

Marx, Karl, ... das Kapital. Kritik der polit. Oekonomie. 1. u. 2. Bd. gr. 8. Hamburg, O. Meissner. n. 17.-

1. Buch I: Der Produktionsprocess d. Kapitals. 3. Aufl. (XXXIII, 808 S.) 1883. n. 9.-

2. Buch II: Der Cirkulationsprocess d. Kapitals. Hrsg. v. Fr. Engels. (XXIV, 526 S.) 1885. n. 8.-“[48]

1890 annoncierte das Allgemeine Bücher-Lexikon von Heinsius:

Marx, Karl, ... das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. 2. Bd. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hrsg. von Friedr. Engels. Gr. 8. (XXIV, 526 S.) Hamburg 885, O. Meissner’s Verlag. * 8- 1. Bd. Buch I. Ebendas. 1883. * M. 9.-“[49]

Der Kongress der deutschen Sozialdemokratie, der vom 29. März bis 2. April 1883 unter den Bedingungen des „Sozialistengesetzes“ in Kopenhagen durchgeführt wurde, beschloss, „daß die Parteivertretung mit Friedrich Engels und der Familie von Marx ... in Verbindung treten solle, um das Andenken“ des „Verstorbenen in einer seiner Bedeutung und seiner Denkweise würdigen Weise zu ehren.“[50] Die Veröffentlichung der 3. deutschen Auflage des ersten Bandes des „Kapital“, des „Ursprung der Familie ...“, der deutschen Ausgabe Marx’ „Elend der Philosophie“ und der 1. deutschen Auflage des zweiten Bandes des „Kapital“ von 1883 bis 1885[51] waren wichtige Elemente dieser Würdigung und verliehen der Wirkungsgeschichte des „Kapital“ einen qualitativ neuen Schub.

IV.

1886 konnte sich zum ersten Mal ein wissenschaftlicher Kandidat (Georg Adler) mit einer Arbeit über Marx und Engels an einer deutschen Universität habilitieren[52]; 1888 wurden zum ersten Mal in „Meyers Konversations-Lexikon“ Beiträge über Engels[53] und Marx abgedruckt.[54] Dabei wurde auf Engels als Herausgeber von Marx’ Hauptwerk seit 1883 verwiesen. 1894 folgte auch „Brockhaus’ Konversations-Lexikon“ und verwies in seinem Artikel über Marx auf dessen „Hauptwerk“: „... ‚Das Kapital’ (Bd. 1, Hamb. 1867; 4. Aufl. 1892; Bd. 2 ebd. 1885)“[55]

1890 erschien der erste Band des auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften renommierten „Handbuch der Politischen Oekonomie ... herausgegeben von Dr. G. Schönberg“ in Tübingen in dritter Auflage. In dem darin enthaltenen umfangreichen III. Aufsatz „Socialismus und Kommunismus“ von Hans von Scheel wurde ausführlich und sachlich mitgeteilt:

„§ 11. Karl Marx[56]; zuerst in seiner Schrift: Zur Kritik der Politischen Oekonomie (1859) und dann in dem mit scharfer Dialektik, großer Gelehrsamkeit und Belesenheit und Beibringung reichen Thatsachen-Materials geschriebenen Werke: Das Kapital, Kritik der Politischen Oekonomie. (Bd. I. Der Produktionsprozeß des Kapitals 1. Aufl. 1867, Bd. II 1885.), sucht nachzuweisen, wie das Kapital nur dadurch entstehe und sich vermehre, daß es den möglich größten Teil des Arbeitsprodukts in sich aufsauge, vermöge der heutigen Produktionsweise. Das Kapital selbst setze dem Produkt gar keinen Wert zu; sondern nur die Arbeit, wie auch A. Smith und Ricardo lehren, schaffe den Wert und damit auch den Mehrwert, durch dessen Aneignung der Kapitalist sich nährt. Wenn also z. B. ein Arbeiter in einer bestimmten Zeit den Wert von 10 Mark schafft und der ihn beschäftigende Kapitalist ihm den Wert seines ganzen Arbeitsprodukts, abgesehen von dem des Rohmaterials, als Lohn zahlen wollte, so würde er ja nichts für sich übrig behalten. Er muß und wird ihm mithin weniger zahlen, und je weniger er ihm zahlt, desto mehr behält der Kapitalist für sich und desto rascher wächst das Kapital. Als Mittel der Mehrwert-Aufsaugung dient aber nicht nur der unmittelbare Druck auf den Arbeitslohn, sondern auch die extensive und intensive Ausnutzung des Arbeitstages. Dieser nämlich kommt deswegen in Betracht, weil das Kapital desto mehr gewinnt, je länger der Arbeitstag ist, bezw. Je intensiver die Arbeitskraft innerhalb vierundzwanzig Stunden ausgenutzt wird, und zwar, weil der Arbeitslohn nicht in innerem Zusammenhange mit dem Werke der Leistung steht – im Accordlohn ist ein solcher nur scheinbar, ganz äußerlich und willkürlich hergestellt – sondern sich auf die Dauer nach dem notwendigen Tagesunterhalt des Arbeiters richtet (Der ‚notwendige Arbeitslohn’ Ricardo’s S. Abh[andlung] II.). Je intensiver ihn also der Kapitalist in der Zeit, für welche er ihm seinen Lebensunterhalt zahlt, ausbeutet, je mehr er den Wert des Arbeitstages und der Arbeitsleistung durch Beistellung von Maschinen, strenge Disziplin und durch Anspornungsmittel (Accordlohn) steigert, desto mehr ‚Mehrwert’ saugt er auf und desto rascher geht die Anhäufung des Kapitals vor sich.

Marx glaubt nachweisen zu können, daß aus dem gegenwärtigen kapitalistischen Produktions-Prozesse der kooperative entstehen müsse, indem sich ‚durch das Spiel der immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion’, da der stärkere Kapitalist im Konkurrenzkampfe viele kleinere tot mache, eine Konzentration der Kapitalien vollziehe; und Hand in Hand mit dieser Konzentration oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickle sich das Zusammenarbeiten der Arbeiter, die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, die bewusste technologische Anwendung der Wissenschaft, die planmäßig gemeinsame Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel und die Oekonomisierung aller Produktionsmittel, durch ihren Gebrauch als gemeinsame Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit. – Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtung, der Degradation, der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. - Die Konzentration der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Expropriateurs werden expropriiert. – Die kapitalistische Produktions- und Aneignungs-Weise, daher das kapitalistische Privateigentum ist die erste Negation des individuellen, auf eigene Arbeit gegründeten Privateigentums. Die Negation der kapitalistischen Produktion wird durch sie selbst mit der Notwendigkeit eines Naturprozesses produziert. Es ist Negation der Negation. Diese stellt das individuelle Eigentum wieder her, aber auf Grundlage der Errungenschaft der kapitalistischen Aera, der Kooperation freier Arbeiter und ihres Grundeigentums[57] an der Erde und den durch Arbeit selbst produzierten Produktionsmitteln. – Die Verwandlung des auf eigener Arbeit der Individuen beruhenden zersplitterten Privateigentums in kapitalistisches ist natürlich ein Prozeß ungleich mehr langwierig, hart und schwierig als die Verwandlung des faktisch bereits auf gesellschaftlichem Produktionsbetrieb beruhenden kapitalistischen Privateigentums in gesellschaftliches Eigentum. Dort handelte es sich um die Expropriation der Volksmasse durch wenige Usurpatoren, hier handelt es sich um die Expropriation weniger Usurpatoren durch die Volksmasse. – So Karl Marx, das Wieder-Erscheinen des Gesamteigentums in neuer Form durch die konsequente Ausbildung des Privateigentums prophezeihend.“[58]

Ab 1890 erschienen in Jena 6 Bände und 2 Supplementbände des „Handwörterbuch der Staatswissenschaften“, das von den einflussreichen Staats- und Rechtswissenschaftlern Johannes Conrad, Ludwig Elster, Wilhelm Lexis und Edgar Loening herausgegeben und vermutlich vor allem von Studenten, Wissenschaftlern, Politikern und Publizisten genutzt wurde und fortan zur Standardliteratur großer Bibliotheken gehörte.[59] In ihm gab es umfangreiche Artikel zu solchen Schlagwörtern wie „Engels, Friedrich“ (von der Redaktion)[60], „Kapital“ (von Eugen von Böhm-Bawerk)[61], „Marx, Karl Heinrich“ (von Friedrich Engels)[62], „Sozialdemokratie“ (von Georg Adler)[63] und „Sozialismus und Kommunismus“ (von Georg Adler).[64] Das Lexikon war schnell vergriffen und wurde daher 1898-1901 in umgearbeiteter zweiter Auflage herausgebracht.[65] In den genannten Artikeln wurde das „Kapital“ von Marx wie selbstverständlich als das Hauptwerk desselben und der Arbeiterbewegung behandelt und die wichtige Rolle von Engels ab 1883 als Marx’ Nachlassherausgeber betont.

Von 1894 bis 1896 erschienen im Verlags-Magazin von Jakob Schabelitz in Zürich 14 Lieferungen (zu je 64 Seiten) des „Handbuch des Socialismus“ von Carl Stegmann und Carl Hugo (eigentl. Carl Hugo Lindemann). Noch vor der Herausgabe des dritten Bandes des „Kapital“ erschienen in der 7. und 3. Lieferung (26. und 9. Druckbogen) die Artikel „Kapital“[66] und „Cirkulationsprozess des Kapitals“[67]. Der erst genannte Beitrag war eine Übersicht zum ersten Band. Darin hieß es einleitend: „Der erste Band dieses Werkes erschien 1867, der zweite wurde nach dem Tode von Marx von F. Engels 1885 herausgegeben, der dritte Band ist unter der Presse.“[68] Der zweite genannte Beitrag war eine Übersicht zum zweiten Buch bzw. Band von Marx’ „Kapital“. Der Leser wurde am Ende des ersten Beitrages auf den zweiten verwiesen: „Der Inhalt des zweiten Bandes ist resümiert in dem Artikel ‚Cirkulationsprozess des Kapitals’.“[69] Die Übersicht zum Inhalt des dritten und letzten Abschnitts des zweiten Buchs des „Kapital“ endete so: „Die Produktion zerfällt daher in die von Produktions- und die von Konsumtionsmitteln; das Jahresprodukt stellt sich dar als konstantes variables Kapital Mehrwert (k+v+m) in jeder der beiden Klassen [von Produktionszweigen A und B – E. Kopf].

Wie nun der Austausch der Klassen [von Produktionszweigen A und B – E. Kopf] untereinander im einzelnen erfolgt, dafür müssen wir auf Marx’ Buch selbst verweisen, ebenso hinsichtlich der im 6. Kapitel dargestellten Cirkulationskosten, wie die Unkosten des Kaufens und Verkaufens, der Buchführung, der Produktion und Reproduktion des cirkulierenden Geldes, die teils dem einzelnen, teils der Gesellschaft zur Last fallen.“[70]

So erhielten vor allem leitende Kräfte, Abgeordnete und Redakteure der Sozialdemokratie einen kurzen Überblick zum Inhalt der ersten zwei Bücher des Marxschen Hauptwerkes als eine Art Einführung zum Studium des Ende 1894 als dritter Band erschienenen dritten Buchs.

Seit 1889 gab Max Schippel die „Berliner Arbeiterbibliothek“ in Form von Broschüren heraus. Das 12. Heft „Die Arbeitsschutzgesetzgebung und die internationale Regelung“, verfasst von Paul Ernst, erschien 1890. Erkenntnisse aus dem ersten Band des „Kapital“ propagierend, wies er darauf hin, dass durch die Existenz der industriellen Reservearmee der Lohn niemals höher sein werde, als es die allerknappste Lebenshaltung des Arbeiters erfordere. Ab Seite 266 die 2. deutsche Auflage des ersten Bandes zitierend[71] wies er darauf hin, dass jede Arbeitszeit des Arbeiters, auch die Überstunde, objektiv in notwendige und in Mehrarbeitszeit zerfällt. Zur Erläuterung von Problemen der Zirkulation des Kapitals zitierte er auch den zweiten Band des „Kapital“ (S. 308): „Wird bloß 12 Stunden gearbeitet, so soll etwa die Maschinerie ihren vollen Werth erst in 10 Jahren abgegeben haben; wird 24 Stunden gearbeitet, so giebt sie ihn offenbar schon in 5 Jahren ab. Im zweiten Fall zirkulirt also das fixe Kapital noch einmal so schnell. Bei Beginn des ersten Produktionsprozesses muß nun das fixe Kapital schon ganz vorgeschossen sein; der Kapitalist ohne Nachtarbeit muß es also 10 Jahre, der Kapitalist mit Nachtarbeit braucht es nur auf 5 Jahre vorzuschießen. Der zweite hat sein Kapital eher wieder in der Hand.“[72]

V.

Die 1. deutsche Auflage des zweiten Bandes ging nach dem Erfurter Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Oktober 1891 (auf dem sich diese ein neues Programm gegeben hatte, das grundlegende Erkenntnisse aus Marx’ „Kapital“ berücksichtigte[73]), nach dem ersten Kongress der Gewerkschaften Deutschlands in Halberstadt März 1892 und nach den Reichstagswahlen im Juni 1893 (bei denen die SPD mit 1 786 738 Wählerstimmen und 44 Abgeordneten zur stärksten Fraktion wurde), zur Neige.

Engels nahm einige Korrekturen an dieser Auflage vor, las am 6. Juni 1893 die Druckbogen des letzten Teils[74] und schrieb am 15. Juli ein kurzes Vorwort zur 2. deutschen.[75] Am 12. Juli hatte er an Filippo Turati geschrieben, dass die 2. Auflage gegen September erscheinen werde.[76] Das „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“ teilte am 13. November 1893 im „Amtlichen Teil“ unter der Rubrik „Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels“ mit[77]:

Otto Meißner’s Verlag in Hamburg.
...
Marx, K., Das Kapital. Kritik der polit. Oekonomie. 2. Bd. Buch II:
Der Cirkulationsprocess des Kapitals. 2. Aufl. Hersg. v. F. Engels.
Gr. 8°. (XVII, 500 S.) n. 8,-; Einbd. in Halbfrz. n.n.[78] n. 1,60“

Auch diese Auflage erschien teilweise mit gelblichem Papierumschlag und der Reklame für den Verlag von Otto Meissner in Hamburg auf dem hinteren Umschlagblatt und teilweise als Halbfranzbände mit festen Buchdeckeln.[79]

Die Wirkung des zweiten Bandes des „Kapital“ in der sozialistischen Bewegung erhielt nachträglich einen neuen Schub, als 9½ Jahre nach seinem ersten Erscheinen der dritte Band herauskam. Hier sei nur auf das von Wilhelm Liebknecht redigierte Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands „Vorwärts. Berliner Volksblatt“ verwiesen. Dort erschien am 9. Dezember 1894, gestützt auf das Vorwort von Engels der Beitrag „Der III. Band des ‚Kapitals’“, gefolgt von Fortsetzungen im Januar 1895.[80]

Was Reaktionen von Kritikern anbelangt, so gab es von 1885 bis zum Erscheinen des dritten Bandes Ende 1894 in Büchern, Broschüren und Zeitschriftenartikeln wenigstens 180 Äußerungen von Ökonomen, Philosophen, Soziologen, Historikern, Juristen und Vertretern der Kirchen zum „Kapital“.[81] In mindestens 35 davon wurde auch auf den zweiten Band Bezug genommen, worunter eine von Ökonomen der Freihandelsschule[82] 23 von Ökonomen der jüngeren historischen Schule[83], 7 von Vertretern der Grenznutzenrichtung[84], drei von Juristen[85] und einer von einem Vertreter junkerlicher Interessen[86] verfasst worden waren.[87]

Dabei wurde jedoch kaum zum Inhalt des zweiten Buchs näher Stellung genommen; der Band wurde gemeinsam mit dem ersten genannt, es wurde behauptet, dass er nichts nennenswert Neues enthalte, oder es wurde auf Engels’ Vorwort mit dem Hinweis auf das Problem der Durchschnittsprofitrate im dritten Buch Bezug genommen.

Hatte der bedeutende preußische Historiker Professor Heinrich von Sybel schon 1872 dazu aufgerufen, das „Kapital“ von Marx nicht nur als ein ökonomisches Werk zu begreifen und zu kritisieren[88], so setzte sich die Position, Marx’ und Engels’ Lehre als ein theoretisches System mit philosophischen, ökonomischen und politischen Hauptbereichen anzugreifen (die Widerlegung von Marx’ ökonomischen Lehren und politischen Schlussfolgerungen setze zuerst die Bekämpfung der materialistischen Geschichtsauffassung voraus), nach dem Erscheinen von Engels’ „Anti-Dühring“ 1877/78 und vor allem nach der Veröffentlichung des zweiten Bandes des „Kapital“, in dessen Vorwort Engels das baldige Erscheinen auch des dritten angekündigt hatte[89], etwa ab 1887 (vor allem mit Georg Adler[90]) immer mehr durch.

Der kritische Punkt in der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der Schriften von Marx und Engels insgesamt war also überwunden; von da an spielten sie eine wachsende Rolle in der Geistes- und Sozialgeschichte.[91] Professor Werner Sombart sprach in seinem wissenschaftlichen Nachruf auf Engels 1895 vom „marx-engelsschen System“, wie es angesichts dessen großen Anteils „korrekt genannt werden“ solle.[92]

VI.

Dank Engels’ Leistung als Herausgeber verfügt die fortschrittliche Wissenschaft seit 1885 über Marx’ Analyse und Darstellung der Zirkulation des Kapitals, die berücksichtigt und methodisch nutzt, dass moderne ökonomische Vorgänge einen natürlichen Inhalt aufweisen, der sich in bestimmten, vor allem von Eigentumsverhältnissen abhängenden, gesellschaftlichen Formen bewegt und vollzieht. Diese Erkenntnisse und deren bewusste Nutzung für die planmäßige Gestaltung des Reproduktionsprozesses war und ist auch für sozialistische Gesellschaftsformen von lebenswichtiger Bedeutung. Wirtschaftliche Krisen verweisen immer darauf, dass diese Zusammenhänge gesamtgesellschaftlich nicht bewusst, zielstrebig und gekonnt beherrscht werden können, solange Gesellschaftszustände vorhanden sind, in denen Millionen Arbeiter und ihre Familien, die keine Produktionsmittel besitzen, nur arbeiten und damit normal existieren können, solange es die Gewinne einer relativ kleinen Zahl von Privateigentümern bzw. Besitzern von Aktienpaketen erlauben.

Hier einige Leseproben von 1885: „Durch diesen eine Reihe von Jahren umfassenden Cyklus von zusammenhängenden Umschlägen, in welchen das Kapital durch seinen fixen Bestandtheil gebannt ist, ergibt sich eine materielle Grundlage der periodischen Krisen, worin das Geschäft aufeinanderfolgende Perioden der Abspannung, mittleren Lebendigkeit, Ueberstürzung, Krise durchmacht. Es sind zwar Perioden, worin Kapital angelegt wird, sehr verschiedne und auseinanderfallende. Indessen bildet die Krise immer den Ausgangspunkt einer großen Neuanlage. Also auch – die ganze Gesellschaft betrachtet – mehr oder minder eine neue materielle Grundlage für den nächsten Umschlagscyklus.“[93] „Die Handelsbilanz zwischen England und Indien kann ausgeglichen scheinen oder nur schwache Schwankungen nach der einen oder andern Seite aufweisen. Sobald aber die Krise in England ausbricht, zeigt, sich, daß unverkaufte Baumwollwaaren in Indien lagern (sich also nicht aus Waarenkapital in Geldkapital verwandelt haben – Ueberproduktion nach dieser Seite), und daß andrerseits in England nicht nur unverkaufte Vorräthe indischer Produkte liegen, sondern daß ein großer Theil der verkauften und verzehrten Vorräthe noch gar nicht bezahlt ist. Was daher als Krise auf dem Geldmarkt erscheint, drückt in der That Anomalien im Produktions- und Reproduktionsproceß selbst aus.“[94] „Das fortwährende Angebot der Arbeitskraft von Seiten der Arbeiterklasse in I [Produktion von Produktionsmitteln – E. K.], die Rückverwandlung eines Theils des Waarenkapitals I in Geldform des variablen Kapitals [Lohn – E. K.], der Ersatz eines Theils des Waarenkapitals II [Produktion von Konsumtionsmittel – E. K] durch Naturalelemente des konstanten Kapitals [Produktionsmittel – E. K.] IIc – alle dies nothwendigen Voraussetzungen bedingen sich wechselseitig, werden aber vermittelt durch einen sehr komplicirten Proceß, der drei unabhängig von einander vorgehende, aber sich mit einander verschlingende Cirkulationsprocesse einschließt. Die Komplicirtheit des Processes selbst bietet ebenso viele Anlässe zu anormalem Verlauf.“[95] Ist das etwa theoretischer „Schnee von gestern“, nur für das 19. oder 20. Jahrhundert von Bedeutung? Wohl kaum! Marx und Engels sollten wieder mehr gelesen[96] und berücksichtigt statt verbal erhoben zu werden.

[1] Siehe Karl Marx, Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA). Zweite Abteilung „Das Kapital“ und Vorarbeiten. Band 13. Hrsg. von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung Amsterdam. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Herausgegeben von Friedrich Engels. Hamburg 1885. Bearbeitet von Izumi Omura, Keizo Hayasaka, Rolf Hecker, Seijiro Kubo, Akira Miyakawa, Kenji Mori, Sadao Ohno, Regina Roth, Shinya Shibata und Ryojiro Yatuyanagi. Akademie Verlag, Berlin 2008, X/795 Seiten.

[2] Für kompetente und engagierte Unterstützung bei den Recherchen zu dieser Studie sei der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt-Gotha, der Thüringer Landes- und Universitätsbibliothek Jena, der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Schwerin, der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Berlin sowie Georgij Bagaturija (Moskau) gedankt.

[3] Siehe Discussion Paper No. 11. Zu den Forschungsergebnissen der Sendaier MEGA-Arbeitsgruppe. Von Izumi Omura, Rolf Hecker u. a. TOHOKU University Sendai, 1 October 2005, S. 9; Rolf Hecker, Engels Umgang mit Marx’ Manuskripten zum zweiten Band des „Kapital“, in: Z Nr. 61, März 2005, S. 125-132.

[4] Siehe Verzeichnis der Textabweichungen des Redaktionsmanuskripts von Marx’ Manuskripten zum zweiten Buch des „Kapitals“. In: Karl Marx, Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA). Zweite Abteilung „Das Kapital“ und Vorarbeiten. Band 12. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweites Buch. Redaktionsmanuskript von Friedrich Engels 1884/1885. Akademie Verlag Berlin 2005, S. 934-1205.

[5] Siehe MEGA III/26 und III/27 (geplant) bzw. Karl Marx/Friedrich Engels: Werke. Dietz Verlag Berlin 1956 ff. (MEW), Bd. 36.

[6] Siehe MEGA II/8.

[7] Siehe MEGA I/29.

[8] Siehe MEGA I/30 (in Arbeit) bzw. MEW 21, S. 175-187.

[9] Siehe Engels an Nikolai Franzevič Danielson, 9. November 1886. In: MEGA III/28 (geplant) bzw. MEW 36, S. 566.

[10] Siehe Hans-Peter Diehl/Eike Kopf: Sozialdemokratische und bürgerliche Reaktionen auf den zweiten Band des „Kapitals“ von Karl Marx bis zum Erscheinen des dritten Bandes. In: Wirtschaftswissenschaft. Berlin. Heft 8/1985, S. 1199-1214.

[11] Siehe Adolf Held: Grundriss für Vorlesungen über Nationalökonomie. Zum Gebrauche seiner Zuhörer verfasst. Zweite Auflage. Bonn, 1878, S. 24 und 50-52.

[12] Siehe Ludwig Heinrich Schmidt: Repetitorium der National-Oekonomie für Studirende und Prüfungs-Candidaten (Juristische Repetitorien, Bd. 14). Leipzig 1879, S. 14.

[13] Siehe Hans von Scheel: Socialismus und Communismus. In: Handbuch der Politischen Oekonomie ... hrsg. von Dr. Gustav Schönberg. 1. Bd. Tübingen 1882, S. 89-99 sowie denselben Artikel in demselben Werk, 2. Aufl. 1885.

[14] Siehe Gustav Groß: Marx: Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie. 20. Bd. Leipzig 1884, S. 541-549; derselbe: Karl Marx. Eine Studie. Leipzig 1885 (außer einem Vorwort von Ende Juli 1884 enthaltend die Kapitel I „Die Jugendzeit Marx’“ [S. 1-14], II „Marx als Arbeiterführer und Publicist“ [S. 15-43] und III „Das wissenschaftliche System Marx’“ [S. 44-82]).

[15] Siehe Hans Knoop: Der Mehrwerth. Bremen 1883, S. 1: „Es ist weniger im Interesse von Marx und des Socialismus als von Seiten der Kritik zu bedauern, daß das Marx’sche Werk ‚das Kapital’ (Kritik der polit. Oekon. 1. Bd. 1. Aufl. 1867, 2. Aufl. 1872. Wir citiren durchweg nach der 2. Aufl.) unvollendet geblieben; es würde sich durch Fortsetzung noch deutlicher gezeigt haben, daß die Marx’schen Deduktionen zu Trugschlüssen und völlig haltlosen Resultaten führen.“ - Der Dozent der Staatswissenschaften an der Universität Leipzig Karl Walcker gab 1882-1884 sein 5 Bände umfassendes „Handbuch der Nationalökonomie für Studirende, Landwirthe, Industrielle, Kaufleute und andere Gebildete“ in erster Auflage in Leipzig heraus. Im 5. Band, S. 224 schrieb er im § 113 unter „Biographisches“: „M[arx]’s großes Werk: Das Capital. Kritik der polit. Oek. Bd. I. Der Productionsproceß des Capitals erschien 1867 in 1., 1872 in 2. u. 1883 in 3., von Engels besorgter Aufl. Der Letztere will auch den II., die Vertheilung und den Umlauf des Capitals behandelnden Band herausgeben.“ - Siehe Gustav Cohn: System der Nationalökonomie. Ein Lesebuch für Studirende. Erster Band. Grundlegung. Stuttgart 1885, S. 150 zum „Kapital“: „Ein zweiter Band ist aus dem Nachlasse in Aussicht gestellt.“

[16] Siehe Achille Loria: Karl Marx. In: Nuova Antologia di scienze, lettere ed arti. Roma. Ser. 2. Vol. 38, fasc. 7. 1 aprile 1883, S. 509-542; Friedrich Engels: Zum Tode von Karl Marx. II. In: Der Sozialdemokrat. Zentral-Organ der deutschen Sozialdemokratie. Zürich. Nr. 21. 17. Mai 1883, S. 1, Sp. 3; Engels an Conrad Schmidt, 12. April 1890 In: MEGA III/30 (geplant; vgl. MEW 37, S. 384), MEGA II/14. S. 326.41-42 und MEGA I/30 (in Arbeit; vgl. MEW 19, S. 347).

[17] Siehe MEGA II/5. S. 14.

[18] Der Sozialdemokrat. Zentral-Organ der deutschen Sozialdemokratie. Nr. 29. Zürich. Donnerstag, 17. Juli 1885, S. 2, Sp. 2.

[19] Siehe Engels an Laura Lafargue, 4. Juli 1885. In: MEGA III/27 (geplant) bzw. Karl Marx/Frederick Engels: Collected Works. International Publishers New York. Vol. 47, p. 311 (deutsche Übersetzung in MEW 36, S. 348)

[20] Der Sozialdemokrat. Zentral-Organ der deutschen Sozialdemokratie. Nr. 31. Zürich. Donnerstag, 30. Juli 1885, S. 4, Sp. 3.

[21] Dieser Umriss wurde vom Redakteur Eduard Bernstein gewissermaßen 9½ Jahre später, im Dezember 1894 an anderer Stelle („Der Sozialdemokrat“ erschien bis 1890) nachgereicht: „Der erste Band giebt neben und in dem speziellen Gegenstand, den er behandelt, das Fundament und den Grundriß des ganzen Werkes und gewährt weite Ausblicke nach den verschiedensten Seiten hin; zugleich aber ist sein spezieller Gegenstand, der Produktionsprozeß des Kapitals, von unmittelbarem Interesse für neunundneunzig Hundertstel der Gesellschaft. Er führt uns in die Produktionsstätten des Kapitals, zeigt uns ihre Geschichte, ihr Wesen und Getriebe, ihre technischen und ihre ökonomischen Mysterien, und entfaltet vor uns den Klassenkampf, der dort seine Wurzeln hat. Den Mittelpunkt dieses Buches bildet der Arbeiter und sein Werkzeug, seine Signatur die Fabrik.

Wollen wir bei diesem Bild bleiben, so führt uns der zweite Band des ‚Kapital’ ins Komtoir, d. h. er verhält sich zum ersten wie die Buchhalterei zur Fabrik. Und man braucht kein süddeutscher Volksparteiler zu sein, um die Buchhalterei für eine etwas lederne Einrichtung zu halten. Es hat sie Keiner gern. Aber sie ist darum doch, wie jeder weiß, ein sehr wesentliches Glied des kapitalistischen Organismus. Uebrigens ist der Vergleich selbstverständlich nur mit einer sehr großen Quantität Salz zu nehmen. Die Probleme, die im zweiten Band behandelt werden, die Fragen des Kreislaufs der drei Kapitalarten: Geld-, Produktions- und Waaren-Kapital, der Arbeitsperiode, der Produktionszeit, - der Umschlagszeit, sind so wenig spezielle Angelegenheiten des Komptoirs wie die Fragen der Arbeitszeit und des Arbeitslohns. Sie beschäftigen es nur in höherem Grade; es spielt bei ihnen die Buchhalterei im Verhältniß eine größere Rolle, und dies gerade mit Bezug auf den Punkt, um den sich die ganze Untersuchung dreht: die Rückwirkung dieser Prozesse auf die Realisirung des Mehrwerths. Welch wahrhaft glänzende Untersuchungen dieser leider unvollendet gebliebene Theil des großen Werkes aufweist, das darzulegen ist hier nicht der Ort. Nur so viel, daß, wer den zweiten Band nicht begriffen hat, auch den dritten nur unvollkommen verstehen wird.

Dieser führt uns, um den Vergleich weiterzuspinnen, durch Vermittlung des Komptoirs in das große Getriebe des entwickelten kapitalistischen Geschäftslebens. Seine Signatur ist der Markt. Aber nicht schlechtweg der Markt der Waaren, sondern jetzt der Markt der Kapitale. Der Kampf um den Mehrwerth nicht zwischen den einzelnen Kapitalisten, sondern zwischen den verschiedenen Kapitalkategorien. Den wirthschaftlichen Kampf bezeichnet der Sprachgebrauch mit dem Namen der Konkurrenz, und mit dieser haben wir es denn auch hier wiederholt zu thun ...“ (Ed[uard] Bernstein: Der dritte Band des „Kapital“. I. Allgemeines. In: Die Neue Zeit. 13. Jg., 1. Bd. 1894-95. Stuttgart. Nr. 11, S. 333/334.)

[22] Siehe MEGA II/8. S. 519-527.

[23] Siehe Der Sozialdemokrat. Zentral-Organ der deutschen Sozialdemokratie. Nr. 33. Zürich. Donnerstag, 13. August 1885, S. 1, Sp. 1-3.

[24] Siehe ebenda, S. 4, Sp. 3.

[25] Siehe Karl Kautsky: „Das Elend der Philosophie“ und „Das Kapital“. In: Die Neue Zeit. Revue des geistigen und öffentlichen Lebens. 4. Jg. Stuttgart 1886, S. 7-19, 49-58, 117-129 und 157-165.

[26] „Das Kapital als sich verwerthender Werth umschliesst nicht nur Klassenverhältnisse, einen bestimmten gesellschaftlichen Charakter, der auf dem Dasein der Arbeit als Lohnarbeit ruht. Es ist eine Bewegung, ein Kreislaufprocess durch verschiedne Stadien, der selbst wieder drei verschiedne Formen des Kreislaufprocesses einschliesst. Es kann daher nur als Bewegung und nicht als ruhendes Ding begriffen werden.“ (Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Circulationsprocess des Kapitals. Herausgegeben von Friedrich Engels. Hamburg 1885, S. 82)

[27] Siehe Karl Kautsky: „Das Elend der Philosophie“ und „Das Kapital“, a. a. O., S. 160-165.

[28] Im Börsenblatt ... Nr. 251. Leipzig. 27. Oktober 1883, S. 4844, Sp. ½, „Amtlicher Theil. ... Künftig erscheinende Bücher u.s.w.“, erschien eine Anzeige von Meißners Verlag, bei der außer Zweifel steht, dass – von den buchhändlerischen Bemerkungen am Anfang und Schluss abgesehen – die kurze Inhaltsübersicht von Engels stammt:

„Im November erscheint bei mir:
Das Kapital.
Kritik der politischen Oeconomie

Von
Karl Marx.

Erster Band. Buch I.: Der Produktionsprozess des Kapitals.
Dritte vermehrte Auflage. Preis 9 M ord.

mit 25%. Gegen baar mit 33 1/3% u. 11.10. [10 Exemplare 1 Freiexemplar – E. K.]
Die dritte Auflage des ersten Bandes von Marx, ‚Kapital’ bedarf keiner besonderen Empfehlung mehr. Als der Verfasser im März dieses Jahres starb, erkannte die gesammte Presse an, dass er ein wissenschaftliches Werk ersten Ranges hinterlassen habe. Und dieses mit seltener Einstimmigkeit gefällt Urtheil wiegt um so schwerer, als die grosse Mehrzahl jener Presseorgane den im ‚Kapital’ aufgestellten Theorien feindlich gegenüberstand.
Diese dritte Auflage ist vermehrt worden theils durch handschriftliche Aenderungen und Zusätze des Verfassers, theils durch von ihm ausdrücklich bezeichnete Ergänzungen aus der französischen Ausgabe.
Ausser der bereits erschienenen russischen und französischen erscheint demnächst eine englische Uebersetzung.
Der zweite, handschriftlich hinterlassene Band, enthaltend das zweite und dritte Buch, wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres (1884) erscheinen können. Er gibt im zweiten Buch eingehende Untersuchungen über den bisher von der ökonomischen Wissenschaft sehr vernachlässigten, hier zum ersten Mal im Zusammenhang behandelten Circulationsprozess des Kapitals. Das dritte Buch untersucht die Erscheinungen des Gesammtprozesses der kapitalistischen Produktion.
Hamburg, 8. October 1883
Otto Meissner’s Verlag

Erst in Nr. 290. 15. Dezember 1983 wurde im „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige“. Leipzig unter der Rubrik „Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels“ auf S. 5802 mitgeteilt:

0. Meißner’s Verlag in Hamburg.
Marx, K., das Kapital. Kritik der polit. Oekonomie. 1. Bd. Buch 1:
Der Produktionsprocess d. Kapitals. 3. Aufl. gr. 8° * 9,-“
„Monatliches Verzeichniß der Neuigkeiten und Fortsetzungen des Deutschen Buchhandels. Beilage zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel.“ [Leipzig.] Nr. 12. Monat Dezember. 1883, S. 185:
„Marx, K., das Kapital. Kritik der polit. Oekonomie.
1. Bd. Buch 1: Der Produktionsprocess d. Kapitals.
3. Aufl. H. O. Meissner * 9“

– Siehe Fußnote 37.

[29] „34¾ Bogen“ war der Umfang des Bandes; jeder Druckbogen umfasste 16 Buchseiten. Der Band umfasste genau 526 arabisch bezifferte Seiten, denen 27 römisch bezifferte für das Vorwort und ein Manuskriptverzeichnis zum zweiten Buch sowie das Inhaltsverzeichnis von Engels vorangestellt waren.

[30] „Gr. 8°.“ war die Angabe des Buchformats (modern: A-5).

[31] „ord.“ hieß ordinär, d. h. geheftet und mit Papierumschlag, nicht mit festem Deckel gebunden.

[32] „à cond.-Bestellungen“, also à condition waren auf Bedingungen, also nicht fest gelieferte bzw. bezogene Exemplare.

[33] „ord. mit 25% und 13/12 in Rechnung“ bedeutete, dass Meissner bei 13 auf Rechnung und damit verbundener später erfolgender Bezahlung gelieferten gehefteten Büchern mit Papiereinband sich 12 Exemplare mit einem Preisnachlass von 25% bezahlen ließ.

[34] „Barbezug 11/10 mit 25%“ bedeutete, dass Buchhändler, die 11 Exemplare abholten, nur 10 zu je 25% Preisnachlass bar bezahlen brauchten.

[35] Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. 52. Jg. Nr. 148. Leipzig. 30. Juni 1885, S. 3065, Sp. 1/2.

[36] Siehe ebenda, Nr. 152. 4. Juli 1885, S. 3143, Sp. 2/3 sowie Nr. 158. 11. Juli 1885, S. 3252, Sp. 2/3, jeweils unter der Rubrik „Künftig erscheinende Bücher“.

[37] Siehe Eike Kopf: Zwei Prospekte zu Marx’ „Kapital“ gefunden. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Leipzig. 1976, S. 430-432; Inge Werchan: Gesuchter Prospekt von Karl Marx zur zweiten Auflage des „Kapitals“ identifiziert. In: Ebenda, S. 567/568; Eike Kopf: „Das Kapital“ Band III in der MEGA. Zum Erscheinen des Bandes II/15 der Marx-Engels-Gesamtausgabe. In: Z Nr. 61, März 2005, S. 115-124, speziell S. 118/119.

Marx’ Zuarbeit für den Verleger Otto Meißner bei der Abfassung eines Prospektes zur Erstausgabe des ersten Bandes des „Kapital“ 1867 umfasste mindestens folgende Passagen:

„Der Verfasser hat in diesem Werke, dessen Erscheinen seine Freunde und Gegner mit Spannung erwarten, die National-Oeconomie so zu sagen naturgeschichtlich behandelt. Er giebt uns darin nicht allein den Schlüssel zum Verständniss dessen, wie innerhalb der jetzigen Verhältnisse der Reichthum u. s. w. producirt wird, sondern auch, wie diese Verhältnisse selbst entstehen und sich entwickeln.

Von grosser Wichtigkeit ist die ausführliche Darstellung über den Fortschritt der englischen Industrie während der letzten zwanzig Jahre, über die gleichzeitige Lage der industriellen und agricolen Arbeiterklasse und den Zustand Irlands, die ausschliesslich auf officiellen, von Parlamentswegen veröffentlichten Documenten beruht, die nicht nur dem Continent bisher unbekannt, sondern in England selbst noch von Niemandem ausgebeutet sind. Das Werk wird hierdurch in den nächsten 10 Jahren allein denen, welche sich für Volkswirthschaft interessiren, eine ergiebige Fundgrube sein.

Ihrer Thätigkeit bietet sich hiermit ein lohnendes Feld, dessen Ausbeutung Sie sich nicht entgehen lassen werden. National-Oeconomen, Juristen, Fabrikanten, Kapitalisten etc. giebt es aller Orten und darunter sind Käufer dieses Buches nicht schwer zu finden.“ („Börsenblatt ...“, 1976, S. 431)

Für die 2. deutsche Auflage des ersten Bandes hatte Meißner am 8. April 1872 an Marx geschrieben, er wolle gern einen Prospekt drucken, der über den Inhalt des Werkes das Erforderliche enthält und fragte, ob Marx ihm dazu etwas liefern könne. Marx’ Zuarbeit umfasste mindestens folgende Passagen:

„Der Verfasser behandelt in diesem Werke die politische Oekonomie von einem ganz neuen Gesichtspunkte aus. Die Oekonomen einerseits haben bisher die Gesetze der kapitalistischen Produktion als ewige, allgemeine Naturgesetze dargestellt, die die Gesellschaft zu allen Zeiten mit unerbittlicher Nothwendigkeit beherrscht haben. Die bisherigen Socialisten andrerseits wiesen hin auf das durch diese Gesetze nothwendig erzeugte Elend der Massen, und appellirten von diesen Gesetzen an die sittliche Entrüstung fühlender Herzen. Marx, im Gegensatz gegen Beide, weist nach, dass die Gesetze der kapitalistischen Produktion mit allen ihren Konsequenzen, ganz wie die Gesetze der antiken und der feudalen Produktionsweise, die adäquate Form einer bestimmten geschichtlichen Entwicklungsphase sind; er deutet andrerseits hin auf die ökonomische Umwälzung, die die frei entfaltete kapitalistische Production mit Nothwendigkeit aus sich selbst erzeugt.

Wie bahnbrechend das Marx’sche Werk in dieser Richtung gewirkt hat, geht wohl am besten daraus hervor, dass nicht nur die starke erste Auflage bereits vergriffen, sondern auch eine russische Uebersetzung in St. Petersburg bereits erschienen und eine französische unter der Presse ist.

Die gegenwärtige zweite Auflage ist vom Verfasser durchgehend revidirt, in wesentlichen Punkten verbessert und mit vielen neuen Zusätzen versehen worden. Der Klage wegen Unübersichtlichkeit der langen Kapitel ist durch Eintheilung in kurze Unterabschnitte und Zugabe eines detaillirten Inhaltsverzeichnisses abgeholfen worden.

Abgesehen von seinem theoretischen Inhalt, ist das vorliegende Werk von hoher Wichtigkeit, schon desswegen, weil es das einzige ist, in dem die Entwickelungsgeschichte der modernen Industrie und der modernen Grundbesitzverhältnisse seit Anfang des sechszehnten Jahrhunderts in ihren Grundzügen nach den Quellen niedergelegt ist.“ (Eike Kopf: Wie sahen die deutschen Ausgaben des Marxschen „Kapitals“ tatsächlich aus (1867-1894)? In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (Leipzig). Bd. 142, Nr. 51/52 vom 23.12.1975, S. 961 ff. bzw. derselbe: In welcher Form erschien "Das Kapital" zu Lebzeiten von Marx und Engels in Deutschland? In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Nr. 3. Berlin 1978, S. 108; Jürgen Jungnickel: Prospekt zur zweiten Auflage des ersten Bandes des „Kapitals“ gesucht. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Nr. 33. Berlin 1982, S. 92-94; MEGA II/6. S. 55.)

Am 12. Juni desselben Jahres schrieb Meißner an Marx, dass er das erbetene Inhaltsverzeichnis erhalten habe [umfasste das der 1. deutschen Auflage nur zwei Seiten, so das der 2. Auflage 6 Seiten; siehe MEGA II/5, S. 9/10 und MEGA II/6, S. 711-719. – E. K.], jedoch einige Unterabteilungen streichen muss, weil der Prospekt mit Titel, Ansprache und Inhaltsverzeichnis nur 4 Seiten stark werden sollte. (Siehe „Börsenblatt ...“ 1976, S. 567; eine Mitteilung über die Versendung des Prospektes veröffentlichte „Der Volksstaat“. Leipzig, Nr. 53. 3. Juli 1872, S. 4, Sp. 3.)

Zur 3. deutschen Auflage des ersten Bandes des „Kapital“ 1883 siehe Fußnote 28.

Zur 4. deutschen Auflage des ersten Bandes des „Kapital“ erschienen im „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“. Nr. 194. Leipzig. 22. August 1890, S. 4402 die Vorankündigung

„Ende August erscheint in meinem Verlage:

Das Kapital.
Kritik der politischen Oeconomie,

I. Band:
Productionsprocess des Kapitals.

Von

Karl Marx.

Vierte Auflage

Preis 9 M ord.
Hamburg, 15. August 1890.
Otto Meissner’s Verlag.

und in Nr. 259. Leipzig. 7. November 1890, S. 6149 unter der Rubrik „Amtlicher Teil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels“ die Mitteilung:

„Otto Meißners Verlag in Hamburg.

Marx, K., das Kapital. Kritik der polit. Oekonomie. 1. Bd. Buch I:
Der Produktionsprocess d. Kapitals. 4. Aufl. Hrsg. v. F. Engels.

gr. 8°. (XXXII, 739 S.) * 9,-“

Zur 2. deutschen Auflage des zweiten Bandes des „Kapital“ siehe den Text zu den Fußnoten 74-79.

Engels’ Zuarbeit für den Verleger Meißner bei der Abfassung eines Prospektes bzw. eines „Zirkulars“ zum dritten Band des „Kapital“ 1894 ist rekonstruierbar anhand der Buchhändlerannonce zum dritten Band von Marx’ „Kapital“ im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. Leipzig. Nr. 265. 14. November 1894, S. 7208/7209 (nochmals abgedruckt ebenda, Nr. 271. 22. November 1894, S. 7384/7385) und der Anzeige „Das Grundwerk des wissenschaftlichen Sozialismus“ in: Vorwärts. Berliner Volksblatt. Nr. 266, 14. November 1894, worin folgender Passus [meines Erachtens von Engels – E. K.] identisch enthalten ist: „Dieses dritte Buch des Marxschen Hauptwerks bildet den Abschluss des theoretischen Theils. Das erste Buch behandelte den Produktionsprozess, das zweite den Cirkulationsprozess des Kapitals. Nachdem somit die beiden Hauptfunktionen, worin das Kapital sich bethätigt, jede einzeln und für sich in ihren Bedingungen, ihrem Verlauf und ihren Resultaten untersucht [sind], geht der Verfasser im dritten Buch über zur Darstellung des Gesamtverlaufs des kapitalistischen Bewegungsprozesses, der beide Phasen, Produktion und Cirkulation, als seine Momente einschliesst. Wenn das erste Buch entwickelte, wie der Mehrwert produziert wird, und das zweite wie er realisiert wird, so weist uns das dritte nach, wie er verteilt wird. Es ist gerade die Spaltung des Mehrwerts in seine einzelnen Unterabteilungen: industrieller Profit, Handelsgewinn, Zins, Grundrente und deren Aneignung durch die verschiedenen Interessenten, worin die Gesamtbewegung des Kapitals augenfällig und als entscheidende Macht an die Oberfläche der Gesellschaft tritt. Die Gesetze dieser Spaltung und Verteilung unter Industrielle, Warenhändler, Geldhändler, Kredithändler, Spekulanten, Grundeigentümer werden hier vom Verfasser im einzelnen nachgewiesen, und dadurch die in den früheren Bänden nicht zur Erledigung gekommenen Fragen der Reihe nach beantwortet. Diejenigen Seiten des kapitalistischen Systems, die in den früheren Bänden unberührt blieben oder nur leicht gestreift wurde, unterliegen im dritten Buch einer eingehenden Kritik. Mit derselben Entschiedenheit, wie im ersten Buch gegenüber dem industriellen Kapital, nimmt der Verfasser hier Stellung gegenüber dem Handelskapital, dem zinstragenden und Wucherkapital, den Aktiengesellschaften, der Spekulation und der Börse, dem kleinen und großen Grundeigentum ...“ (Eine ähnliche Vorankündigung von Engels war in Nr. 16. 12. Jg. 1893/94, 2. Bd., S. 504/505 im Januar 1894 von „Die Neue Zeit“ in Stuttgart erschienen [siehe MEGA I/32]. Im „Vorwärts. Berliner Volksblatt“ folgte dann 1894 – wie im oben zitierten „Cirkular“ für den zweiten Band 1885 im Leipziger „Börsenblatt“ – die Inhalts-Übersicht zu den beiden Teilen des dritten Bandes.)

[38] Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. 52. Jg. Nr. 171. Leipzig. 27. Juli 1885. Amtlicher Teil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. S. 3486, Sp. 1. - Siehe Eike Kopf: Wie sahen die deutschen Ausgaben des Marxschen „Kapitals“ tatsächlich aus (1867-1894)? In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel (Leipzig). Bd. 142, Nr. 51/52 vom 23.12.1975, S. 961 ff.; derselbe: In welcher Form erschien "Das Kapital" zu Lebzeiten von Marx und Engels in Deutschland? In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Nr. 3. Berlin 1978, S. 93-123.

[39] Wie Joachim Conrad und Edgar Klapperstück in ihrer Dissertation über die Bearbeitung des Bandes II/5 der MEGA, die 1980 an der Pädagogischen Hochschule Erfurt/Mühlhausen verteidigt wurde, nachwiesen, wurden die 1. und 2. deutsche Aufl. des ersten Bandes von Marx’ „Kapital“ 1867 und 1872/73 in der Druckerei von Otto Wigand in Leipzig, Rossplatz, Nr. 3 b gedruckt; ab 1883 wurden die 3. deutsche Aufl. des ersten und die 1. deutsche Aufl. des zweiten Bandes des „Kapital“ 1885 in der am 1. Januar 1865 gegründeten Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei von Guido Reusche in Leipzig, Brüderstraße 26 und 28 (zugleich Expedition der „Leipziger Nachrichten“) hergestellt. Die 4. deutsche Aufl. des ersten (1890), die 2. deutsche Aufl. des zweiten (1893) und die 1. deutsche Aufl. des dritten Bandes (1894) wurden bei Hesse & Becker in Leipzig gedruckt. – Siehe Eike Kopf: In welcher Form erschien "Das Kapital" zu Lebzeiten von Marx und Engels in Deutschland? In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Nr. 3. Berlin 1978, S. 96-98; MEGA II/5. S. 774, MEGA MEGA II/6. S. 1119, II/8. S. 850 und MEGA II/10. S. 709.

[40] Siehe Engels an August Bebel, 24. Juli 1885. In: MEGA III/27 (geplant) bzw. MEW 36, S. 348.

[41] Engels to Laura Lafargue, 8 August 1885. In: MEGA III/27 (geplant) bzw. Karl Marx/Frederick Engels: Collected Works. International Publishers New York. Vol. 47, p. 319 (deutsche Übersetzung in MEW 36, S. 352: „Zu meinem Erstaunen stelle ich fest, daß in allen Exemplaren, die ich mir beschaffen kann, der Index beim Binden weggelassen worden ist. Ich habe sofort an Meißner geschrieben und um Aufklärung gebeten und werde Dir ein Exemplar schicken, sobald ich es erhalte.“).

[42] Engels an Hermann Schlüter, 23. September 1885. In MEGA III/27 (geplant) bzw. MEW 36, S. 363. – Siehe auch Lothar Berthold: Wie „Das Kapital“ bei Otto Meißner erschien. Eine Editionsgeschichte in Briefen (Schluß). In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Leipzig 1989, S. 31-35.

[43] Exemplare, die noch den originalen gelben Papierumschlag haben, befinden sich im Märkischen Museum Berlin, in den Universitätsbibliotheken Greifswald, Hannover (TU), Jena, München und Rostock sowie in der Rossijskaja Gosudarstvennaja Biblioteka Moskau (vor 1991: Staatliche Lenin-Bibliothek).

[44] Im Vorwort zur 2. deutschen Auflage vom 15. Juli 1893 schrieb Engels: „Die Druckfehler sind verbessert, einige stylistische Nachlässigkeiten beseitigt, einige kurze, nur Wiederholungen enthaltende Absätze gestrichen worden.“ Dennoch verblieben in der 2. deutschen Auflage noch Stellen, die von Engels’ Druckvorlage fehlerhaft abwichen.

[45] Siehe MEGA II/5. S. 674.

[46] Allgemeine Bibliographie. Monatliches Verzeichniss der wichtigern neuen Erscheinungen der deutschen und ausländischen Literatur. 30. Jg. 1885. Nr. 9.Leipzig 1885, S. 132, unter der Überschrift „IV. Rechts- und Staatswissenschaft“: „2807. Marx, K. Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. II. Bd. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Herausgegeben von F. Engels. Hamburg, 1885. O. Meissner’s Verl. 8°. XXIV, 526 pp. 8 M.

S[iehe] 1867 Nr. 2275 [= Verweis auf die Mitteilung über das Erscheinen der 1. deutschen Aufl. des I. Bandes des „Kapital“, die im gleichen Periodikum, Nr. 9. 1867, unter der gleichen Rubrik, S. 132, also bemerkenswerterweise nicht unter der Rubrik „Wirtschaftswissenschaft“, erschienen war. – E. K.].“

[47] Hinrichs’ fünfjähriger Bücher-Catalog. Verzeichnis der in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher und Landkarten. 7. Bd. 1881-1885. Bearbeitet von Richardt Haupt. Leipzig 1886, S. 484.

[48] Christian Gottlob Kayser’s Vollständiges Bücher-Lexicon enthaltend die vom Jahre 1750 bis Ende des Jahres 1886 im deutschen Buchhandel erschienenen Bücher. 24. Bd. ... Bearbeitet von Richardt Haupt. L-Z. Leipzig 1887, S. 84.

[49] Allgemeines Bücher-Lexikon oder vollständiges Alphabetisches Verzeichniß aller von 1700 bis zu Ende 1888 erschienenen Bücher, welche in Deutschland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Ländern gedruckt worden sind. Von Wilhelm Heinsius. 18. Bd. ... Bearbeitet und hrsg. von Karl Bolhoevener. 2. Abth. L-Z. Leipzig: F. A. Brockhaus 1890, S. 115.

[50] Protokoll über den Kongreß der deutschen Sozialdemokratie in Kopenhagen. Abgehalten vom 29. März bis 2. April 1883. Hottingen-Zürich 1883, S. 32.

[51] Siehe Fußnoten 4-6.

[52] Siehe Georg Adler: Die Marx’sche Wertlehre und ihre Konsequenzen für die Kritik der kapitalistischen Produktionsweise. Freiburger Habilitationsschrift. Tübingen 1886.

[53] Siehe Engels, Friedrich. In: Meyers Konversations-Lexikon. Eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens. 4. Auflage. 5. Bd. Leipzig, 1888, S. 627: „... ferner gab er heraus ... neuerdings den von Marx im Manuskript hinterlassenen zweiten Band des bekannten Werkes: ‚Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie’ (Hamb. 1885), in welchem der Zirkulationsprozeß des Kapitals behandelt wird.“

[54] Siehe Marx, Karl. In: Ebenda. 11. Bd. Leipzig 1889, S. 303: „Von seinem unvollendet hinterlassenen Hauptwerk ‚Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie’, erschien 1867 der erste Band (3. Aufl., Hamb. 1883), die Grundlagen seiner sozialistischen Anschauungen und die Hauptzüge seiner Kritik der bestehenden Gesellschaft, der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer Folgen darlegend. Der zweite Band erschien 1883 [vielm.: 1885 E. K.], herausgegeben von Fr. Engels; ein dritter Band soll noch erscheinen. Das Werk ist zwar das wissenschaftlich bedeutendste der sozialistischen Litteratur, aber doch von viel geringerem Wert, als M. und seine Anhänger wähnen.“

[55] Siehe Brockhaus’ Konversations-Lexikon. 14. Aufl. 11. Bd. Leipzig, Berlin, Wien 1894, S. 642.

[56] In der 4. Aufl. 1896 desselben Werkes, 1. Bd., S. 132 wurde der Beitrag um folgende Einfügung ergänzt: „(† 1883)“.

[57] Bei Marx steht in der 2. deutschen Aufl. von 1872/73, die von Scheel benutzt hat, statt „ihres Grundeigentums“ „ihrem Gemeineigenthum“ (siehe MEGA II/6. S. 683.)

[58] III. [Hans] v. Scheel, Socialismus und Kommunismus. In: Handbuch der Politischen Oekonomie ... herausgegeben von Dr. G. von Schönberg, 3. Aufl. 1. Bd. Tübingen 1890, S. 124/125. – In der 4. Aufl. 1896 desselben Werkes, 1. Bd., S. 132 wurde der Beitrag um folgende Fußnote ergänzt: „Die Bände 2 und 3 sind von Fr. Engels herausgegeben. Der 3. Band (in 2 Teilen) ‚Der Gesammtprozeß der kapitalistischen Produktion’ enthält sehr feine Untersuchungen, z. B. über Zins und Unternehmergewinn, ist aber unfertig und vom Herausgeber nur notdürftig ergänzt.“

[59] Siehe Handwörterbuch der Staatswissenschaften. Hrsg. von Dr. J. Conrad ..., Dr. L. Elster ..., Dr. W. Lexis ..., Dr. Edg. Loening. Bd. 1-6. Jena 1890-1893, Supplementband. 1-2. Jena 1895, 1897.

[60] Siehe ebenda, 3. Bd. Jena 1892, S. 243: „Außerdem veranlasste er folgende Ausgaben mit Einleitungen, Vorreden etc.: I. Deutsche: K. Marx, Kapital, I. Band, 3. Aufl., 1883; 4. Aufl., 1890 (Vorrede über Brentano). Dasselbe, II. Bd. (Vorrede über Rodbertus), 1885.“

[61] Siehe ebenda, 4. Bd. Jena 1892, S. 655/656: „Litteratur: Allgemeine Litteratur. Das Thema des Kapitals wird in sämtlichen systematischen Werken über Nationalökonomie behandelt. Aus denselben seien nur folgende hervorgehoben: ... Monographien: ... Marx, Das Kapital.“

[62] Siehe ebenda, 4. Bd. Jena 1892, S. 1132: „Das Jahr 1859 ... brachte ... die erste Frucht seiner jahrelangen ökonomischen Studien im Britischen Museum, in der Gestalt des ersten Heftes von: Zur Kritik der politischen Oekonomie, Berlin 1859. Kaum aber war dies erste Heft erschienen, da entdeckte Marx auch, daß er mit der Detailausführung der Grundgedanken der folgenden Hefte noch nicht vollständig im Reinen sei; das noch vorhandene Manuskript ist der beste Beweis dafür. Er fing also sofort wieder von vorn an, und so erschien, statt jener Fortsetzung, erst 1867: Das Kapital. Erstes Buch: der Produktionsprozeß des Kapitals. Hamburg 1867.

Während er die ganzen drei Bände des ‚Kapital’ – das zweite und dritte wenigstens im Entwurfe – ausarbeitete, fand Marx endlich auch wieder eine Gelegenheit zu praktischer Thätigkeit in der Arbeiterwelt. 1864 wurde die internationale Arbeiterassociation gegründet.“ (Dieser Aufsatz von Engels wurde auch abgedruckt in „Vorwärts. Berliner Volksblatt“. Nr. 25. 29. Januar 1893. 2. Beilage. Siehe MEW 22, S. 337-345 und S. 614, Anm. 288, wo weitere Nachdrucke verzeichnet sind. Siehe auch MEGA I/32 [in Arbeit]).

[63] Siehe ebenda, 5. Bd. Jena 1893, S. 707-741, wo mehrfach auf das politische Wirken von Marx und Engels in der Arbeiterbewegung Bezug genommen wird, jedoch nicht auf das „Kapital“.

[64] Siehe ebenda, 5. Bd. Jena 1893, S. 769-784, worin ab S. 777 unter „Der wissenschaftliche Sozialismus“ behandelt wurden: Thompson und andere englische Sozialisten, Proudhon, Rodbertus, Marx und Dühring, wobei die Abhandlung über Marx (S. 778-781) die ausführlichste war. Zunächst wurden der dialektische Grundzug, die Klassenkampf- und Staatstheorie hervorgehoben. „Die weitere Idee von Marx bestand darin, nicht bloß die Politik, sondern gleichzeitig alle anderen Aeußerungen des geistigen, sozialen und kulturellen Lebens auf die ökonomischen Verhältnisse und ihre Entwickelung als einzige kausale Quelle zurückzuführen. Damit ist die materialistische Geschichtstheorie in ihren Elementen entwickelt. ... Der Klassenkampf hat nämlich jetzt eine Stufe erreicht, auf der die ausgebeutete und unterdrückte Klasse (das Proletariat) sich nicht mehr von der sie ausbeutenden und unterdrückenden Klasse (der Bourgeoisie) befreien kann, ohne zugleich die ganze Gesellschaft für immer von Ausbeutung, Unterdrückung und Klassenkämpfen zu befreien.

Damit mündet die Analyse des historischen Entwickelungsprozesses in diejenige der modernen Volkswirtschaft aus. ... Ueberdies hat Marx in strenger Konsequenz seiner Umstülpung der Hegelschen Methode – wodurch an Stelle der Selbstentwickelung der Idee die Selbstentwickelung der Thatsachen gesetzt wurde -, zu dem erwähnten allgemeinen Gedanken einen neuen von großer Tragweite hinzugefügt: daß nämlich die Bewegung der mehrwert-schaffenden Kapitals nicht bloß zum Elend, sondern auch zur Aufhebung des Elends führen müsse, indem die leidenden Klassen in Bedingungen versetzt werden, die ihnen die Umwälzung der bestehenden Gesellschaftsordnung im kommunistischen Sinne als Notwendigkeit auferlegen. Diese Marxsche Idee begründet einen wichtigen Unterschied zwischen seiner Theorie und allem sonstigen Sozialismus. Denn dieser meint, daß die thatsächlich stattfindende Aneignung unbezahlter Arbeit durch die Kapitalisten hinreiche, um den Kapitalismus zu verdammen und das Postulat einer Gesellschaftsordnung, die den Prinzipien der Gerechtigkeit genüge, aufzustellen; Marx hingegen lehnt jede Anwendung der Moral auf die Oekonomie prinzipiell ab, begründet vielmehr seine Forderungen ausschließlich auf eine angeblich in den Dingen selbst liegende Natur- resp. geschichtliche Notwendigkeit.

Bei seiner Analyse der modernen Wirtschaftsordnung deduziert Marx folgendermaßen.“ Es folgt S. 779-781 ein ausführliches Referieren des Inhalts des ersten Buchs des „Kapital“, also des Produktionsprozesses des Kapitals. „Und über den Ausgang kann kein Zweifel sein: der Untergang der Bourgeoisie und der Sieg des Proletariats sind gleich unvermeidlich.“ (S. 781)

[65] Siehe Handwörterbuch der Staatswissenschaften. Hrsg. von Dr. J. Conrad u. a. Zweite, gänzlich umgearb. Aufl. Bd. 1-7. Jena 1898-1901.

[66] Siehe Kapital. In: Handbuch des Socialismus. Von Dr. jur. Carl Stegmann und Dr. phil. C. Hugo. Zürich 1897, S. 409-419.

[67] Siehe Cirkulationsprozess des Kapitals. In: Ebenda, S. 131-135.

[68] Kapital. In: Ebenda, S. 410.

[69] Ebenda, S, 419.

[70] Ebenda, S. 135.

[71] Siehe MEGA II/6. S. 271 ff.

[72] Siehe Paul Ernst: Die Arbeitsschutzgesetzgebung und ihre internationale Regelung. In: Berliner Arbeiterbibliothek 12. Heft. Berlin 1890, S. 12.

[73] Siehe Friedrich Engels: Zur Kritik des sozialdemokratischen Programmentwurfs 1891. In: MEGA I/32 (geplant) bzw. MEW 22, S.225-240.

[74] Siehe Engels an Filippo Turati, 6. Juni 1893. In: MEGA III/33 (geplant) bzw. Karl Marx/Frederick Engels: Collected Works. International Publishers New York. Vol. 50, p. 149/150 (deutsche Übersetzung in MEW 39, S. 80/81).

[75] Siehe MEGA II/13 bzw. MEW 24, S. 27.

[76] Siehe Engels an Filippo Turati, 12. Juli 1893. In: MEGA III/34 (geplant) bzw. Karl Marx/Frederick Engels: Collected Works. International Publishers New York. Vol. 50, p. 161-163 (deutsche Übersetzung in MEW 39, S. 94).

[77] Börsenblatt für den deutschen Buchhandel und die verwandten Geschäftszweige. 60. Jg. Nr. 264. Leipzig. 13. November 1893, Amtlicher Teil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. S. 6906, Sp. 1.

[78] „n.n.“ bedeutete hier „außerdem“, „zusätzlich“.

[79] Exemplare sind zumindest vorhanden in der Rossijskaja Gosudarstvennaja Biblioteka Moskau (vor 1991: Staatliche Lenin-Bibliothek), in den Universitätsbibliotheken München und Wrocław, in der Hessischen Landesbibliothek Wiesbaden und im Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig.

[80] Siehe M. P.: Der III. Band des „Kapitals“. In: Vorwärts. Berliner Volksblatt. 11. Jg. Nr. 287. 9. Dezember 1894, 2. Beilage; 12. Jg. Nr. 21. 25. Januar 1895; Nr. 23. 27. Januar 1895, 2. Beilage; Nr. 37. 13. Februar 1895. Die letzte Folge war mit J.B.M. gezeichnet. Als Verfasser wurde Julian Marchlewski identifiziert: Vgl. Julian Marchlewski, „... zu Nutz und Frommen des kämpfenden Proletariats ...“. Der Dritte Band des „Kapital“ 1894/1895 im „Vorwärts“. Mit einer Vorbemerkung von Eike Kopf, in: Z 68, Dezember 2006, S. 151-167:

[81] Siehe Eike Kopf: Engels’ „Anti-Dühring“ und die bürgerliche Marxismuskritik im 19. Jahrhundert. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie. 25. Jg. 1977. Heft 7, S. 813-831; derselbe: Reaktionen von Ideologen der Ausbeuterklassen auf die marxistische Philosophie von 1877 bis zum Fall des Sozialistengesetzes. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Erfurt/ Mühlhausen. Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe. 24. Jg. 1987. Heft 2, S. 22-45; derselbe: Zu Engels’ Mitwirkung am „Kapital“ und Reaktionen bürgerlicher Ideologen darauf. In: Beiträge zur Marx-Engels-Forschung. Nr. 27. Berlin 1989, S. 236-244; Eike Kopf/Norbert Zöllner: Zur Auseinandersetzung bürgerlicher Ideologen mit dem Marxismus von 1878 bis 1890. Ein Überblick. In: Jahrbuch für Geschichte. Bd. 22. Berlin 1981, S. 157-174. – Laut Anna Vassilevna Uroeva: Kniga, živušžaja v vekach. Vtoroe dopolnennoe izdanije. Moskva 1972, S. 85 (russ.) wurde in der „Allgemeinen Zeitung“ (Berlin) vom 25. September 1885 behauptet, dass der zweite Band des „Kapital“ kaum etwas Neues enthalte. In der genannten Zeitung konnte eine solche Wertung ebenso nicht gefunden werden wie in „Norddeutsche Allgemeine Zeitung.“ Nr. 447. Berlin. 25. September 1885, Morgens und Nr. 448. Berlin. 25. September 1885, Abends.

[82] Siehe Karl Walcker: Handbuch der Nationalökonomie. Bd. 5: Geschichte der Nationalökonomie und des Socialismus. 2. verbess. Aufl. Leipzig 1888, § 36: „Der I. Band seines Hauptwerkes ‚Das Capital’ erschien 1867, in 3. Aufl. 1883. Der II. Band wurde 1885 von Engels herausgegeben. Der III. Band ist noch nicht erschienen. ... Friedrich Engels ... theilt die Grundirrthümer Marx’s, obgleich er den Letzteren an Begabung bedeutend übertrifft.“ (S. 54/55); derselbe: dasselbe Werk, 3., völlig umgearb. Aufl. Leipzig 1895, § 26: „Der I. Band seines Hauptwerkes ‚Das Kapital’ erschien 1867, in 4. Aufl. 1890. Der II. Band wurde 1885 von Engels herausgegeben. Der III. Band ist noch nicht erschienen. Marx’s Auszüge aus englischen Fabrikinspektoren-Berichten sind interessant, und das Marx-Engels’sche Plaidoyer gegen die grossstädtische Überbevölkerung, ländliche Überbevölkerung ist, trotz der Übertreibungen Engels’, verdienstlich. Der Kern der Marx’schen Lehre ist indes ebenso unhaltbar, wie der Hexenglaube, oder ein anderer Aberglaube. Wenn das Unternehmerverhältnis wirklich an und für sich, abgesehen von einzelnen zu hohen Unternehmerlöhnen und zu niedrigen Arbeitslöhnen, ein unsittliches Ausbeutungsverhältnis wäre, so wäre auch der ganze Sozialismus verdammenswert, der ebensowenig ohne einen staatlichen Unternehmergewinn auskommen könnte, wie eine heutige, gut rentierende Staatsfabrik einer Monarchie, oder demokratischen Republik.“ (S. 57)

[83] Siehe Wilhelm Lexis: Die Marx’sche Kapitaltheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Neue Folge. 11. Bd. Jena 1885, S. 452-465; derselbe: Ueber gewisse Wertgesamtheiten und deren Beziehungen zum Geldwert. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 44. Bd. Tübingen 1888, S. 221-262 und 604-608; Gustav Groß: Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Zweiter Band, Buch II ... In: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft im Deutschen Reich. 10. Jg. Hrsg. von Gustav Schmoller. Heft 2. Leipzig 1886, S. 261-270; derselbe: Wirtschaftsformen und Wirtschaftsprinzipien. Ein Beitrag zur Lehre von der Organisation der Volkswirtschaft. Leipzig 1888, S. 52; Julius Lehr: K. Marx, Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie. In: Vierteljahrschrift für Volkswirtschaft, Politik und Kulturgeschichte. Bd. XC. Des XXIII. Jahrgangs II. Bd. Berlin 1886, S. 1 ff. und 87 ff. und Bd. XCI. Des XXIII. Jahrgangs III. Bd. Berlin 1886, S. 34 ff.; derselbe: Die Durchschnittsprofitrate auf der Grundlage des Marx’schen Wertgesetzes. In: Vierteljahrschrift für Volkswirtschaft, Politik und Kulturgeschichte. Bd. CXIII. Des XXIX. Jahrgangs I. Bd. Berlin 1892, S. 145-174 und Bd. CXIV. Des XXIX. Jahrgangs II. Bd. Berlin 1892, S. 68-92; [derselbe:] Hand- und Lehrbuch der Staatswissenschaften in selbständigen Bänden ... hrsg. von Kuno Frankenstein. Erste Abteilung: Volkswirtschaftslehre. I. Band. Grundbegriffe und Grundlagen der Volkswirtschaft von Dr. Julius Lehr, Professor an der Universität zu München. Leipzig 1893, S. 294, 304/305 und 310; Heinrich Soetbeer: Die Stellung der Sozialisten zur Malthus’schen Bevölkerungslehre. Eine von der philosophischen Fakultät der Georg-Augusts-Universität zu Göttingen gekrönte Preisschrift. Berlin 1886, S. 33 und 43/44; R[ichard] Stegemann: Die ökonomische Grundanschauung von Karl Marx. In: Preußische Jahrbücher. 57. Bd. 3. Heft. Berlin 1886, S. 234; Georg Adler: Die Grundlagen der Karl Marx’schen Kritik der bestehenden Volkswirtschaft. Kritische und ökonomisch-litterarische Studien. Tübingen 1887, S. 30-32, 76/77 und 180-183; Karl Trost: Sozialismus und Sozialpolitik. Kritischer Rück- und Vorblick. Stuttgart 1887, S. 68; Hans von Scheel: Socialismus und Communismus. In: Handbuch der Politischen Oekonomie ... hrsg. von Dr. Gustav Schönberg. 3. Aufl. 1. Bd. Tübingen 1890, S. 124/125; Otto Warschauer: Geschichtlich kritischer Ueberblick über die Systeme des Kommunismus und Sozialismus und deren Vertreter. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 46. Bd. Tübingen 1890, S. 331; Moritz Wirth: Warum schafft geistige Arbeit keine wirtschaftlichen Güter? In: Deutsche Worte. Monatshefte hrsg. von Engelbert Pernerstorfer. Wien. 11. Jg. 1891, S. 115/116; Heinrich Herkner: Die sociale Reform als Gebot des wirtschaftlichen Fortschrittes. Leipzig 1891, S. 16 f.; derselbe: Die Arbeiterfrage. Eine Einführung. Berlin 1894, S. 94/95 und 131; Julius Wolf: Das Rätsel der Durchschnittsprofitrate bei Marx. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. 3. Folge. 2. Bd. Jena 1891, S. 352-367; Peter Fireman: Kritik der Marx’schen Werttheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. 3. Folge. 3. Bd. Jena 1892, S. 793-808; A[leksandr Ivanovič] Skworzoff [Skvorcov]: Die Profitrate nach Marx und ihre Beziehungen zum Unternehmungszins und Leihzins. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 49. Jg. Tübingen 1893, S. 690-709; Arthur Mülberger: Der Irrthum von Karl Marx. Aus Ernst Busch’s Nachlaß herausgegeben. Basel 1894, S. 6/7 und 14/15; Gustav Rümelin: Die Marx’sche Dialektik und ihr Einfluss auf die Taktik der Sozialdemokratie. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 50. Jg. Tübingen 1894, S. 34; Adolph Wagner: Lehr- und Handbuch der politischen Oekonomie. In einzelnen selbständigen Abtheilungen ... Erste Hauptabtheilung: Grundlegung der politischen Oekonomie. Dritte Auflage. Zweiter Theil. Volkswirthschaft und Recht, besonders Vermögensrecht. Buch 1-3. Leipzig 1894, S. 190 und 285; Friedrich Bertheau: Fünf Briefe über Marx an Herrn Dr. Julius Wolf, Professor der Nationalökonomie in Zürich. Jena 1895, S. 42/43.

[84] Siehe Franz Graf von Kueffstein: Der Wirtschaftliche Wert in Theorie und Praxis mit einer Vorbemerkung über die Marx-Engels’sche Werttheorie. Wien 1885, S. I; Robert Meyer: Das Wesen des Einkommens. Eine volkswirthschaftliche Untersuchung nebst einem Anhange. Berlin 1887, S. 2/3, 11/12, 17, 34, 75, 91/92, 201, 216/217, 245-247, 259, 261/262; Friedrich Julius Neumann: Grundlagen der Volkswirtschaftlehre. Erste Abteilung. Tübingen 1889, S. 197/198; Eugen von Böhm-Bawerk: Schmidt, Dr. Conrad. Die Durchschnittsprofitrate auf Grundlage des Marx’schen Wertgesetzes ... In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 46. Bd. Tübingen 1890, S. 590-595; Otto Gerlach: Ueber die Bedingungen wirtschaftlicher Thätigkeit. Kritische Erörterungen zu den Wertlehren von Marx, Knies, Schäffle und Wieser. Jena 1890. In: Staatswissenschaftliche Studien. In Verbindung mit ... hrsg. von Dr. Ludwig Elster, Professor an der Universität Breslau. 3. Bd. 5. Heft. Jena 1890, S. 18; Eugen von Philippovich: Grundriß der Politischen Oekonomie. 1. Band. Allgemeine Volkswirthschaftslehre. Freiburg i. B. und Leipzig 1893, S. 139; Andreas Voigt: Produktion und Erwerb. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 49. Jg. Tübingen 1893, S. 260.

[85] Siehe Anton Menger: Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag in geschichtlicher Darstellung. Stuttgart 1886, S. 97-99; derselbe: dasselbe Werk, 2. verbess. Aufl. Stuttgart 1891, S. 52/53; Otto Hammann: Die kommunistische Gesellschaft. Lehren und Ziele der Socialdemokratie. Berlin 1891, S. 4/5, 13 und 25/26.

[86] Siehe Gustav Ruhland: Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. 2. Band, Buch II: Der Zirkulationsprozess des Kapitals ... In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft. 43. Bd. Tübingen 1887, S. 580 ff.

[87] Siehe Hans-Peter Diehl/Eike Kopf: Sozialdemokratische und bürgerliche Reaktionen auf den zweiten Band des „Kapitals“, a. a. O., S. 1208-1214.

[88] Siehe Heinrich von Sybel: Die Lehren des heutigen Socialismus und Kommunismus. In: Kölnische Zeitung. 29. März 1872, 3. Blatt.

[89] Siehe Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Hrsg. von Friedrich Engels. Hamburg 1885, S. XXIII. In: MEGA II/13.

[90] Siehe Georg Adler: Die Grundlagen der Karl Marx’schen Kritik der bestehenden Volkswirtschaft. Kritische und ökonomisch-litterarische Studien. Tübingen 1887, a. a. O.

[91] Siehe allein für das 19. und beginnende 20. Jahrhundert die etwa 1200 Seiten umfassende „Bibliographie des Socialismus und Communismus. Bearbeitet und herausgegeben von Josef Stammhammer, Bibliothekar des juridisch-politischen Lese-Vereins in Wien.“ Bd. 1-3. Jena (Gustav Fischer) 1893, 1900 und 1909.

[92] Siehe Werner Sombart: Friedrich Engels (1820-1895). Berlin 1895, S. 20.

[93] MEGA² II/13. S. 172.2-11.

[94] Ebenda, S. 294.37-295.6.

[95] Ebenda, S. 460.31-39.

[96] Siehe dann die Fortsetzung der nach wie vor aktuellen Analyse im dritten Band des „Kapital“ (MEGA² II/15. S. 238, 243-263, 432, 476-490 und 511/512.