Marx-Engels-Forschung

Politische Ökonomie und Theoriegeschichte der Arbeiterbewe-gung im sozialphilosophischen Komparativ

Zur Auseinandersetzung mit Conrad Schmidt

Dezember 2004

1889 veröffentlichte der Sozialdemokrat Conrad Schmidt (1863–1932) das gerade einmal 112 Seiten starke Werk „Die Durchschnittsprofitrate auf Grundlage des Marx’schen Werthgesetzes“. Als einer der ersten reagierte er darin auf die von Friedrich Engels im Vorwort zum zweiten Band des „Kapital“ (1885) gestellte Preisfrage, wie sich auf Grundlage des Arbeitswertgesetzes eine gleiche Durchschnittsprofitrate bilden könne. Die Thematik ist später als das Problem der Wert-Preis-Transformation bei Marx bekannt geworden und wurde als solche inzwischen vielfach behandelt. Schmidts Arbeit gilt als wichtiger Beitrag in der Frühphase dieser Diskussion. Sie wurde von Engels – zu diesem Zeitpunkt mit der Herausgabe des dritten Bandes (1894) beschäftigt – außerordentlich geschätzt. Obzwar auch dort das eigentliche Problem letztlich ungelöst blieb, betrachtete er sie als die bedeutendste ökonomische Leistung seit Marx’ Tod.[1] Um so überraschender wirkt es, daß Schmidt in der Theoriegeschichtsschreibung zur Arbeiterbewegung bislang wenig Beachtung gefunden hat.

I. Erzwungene Lebensumstände

Aus verschiedenen biographischen und anderen Quellen läßt sich zunächst das folgende Bild zur Person gewinnen:[2] Am 25. November 1863 in Königsberg geboren, wuchs Schmidt in einer dem liberalen Bildungsbürgertum zugehörenden Familie auf. Von Kindesbeinen an war er mit den ethisch-politischen Idealen in der Nachfolge Kants sowie mit den davon nicht zu trennenden Nachstellungen der obrigkeitlichen Behörden im Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung vertraut. Sein Großvater Julius Rupp (1809–1884) entstammte zeitgeschichtlich dem Lager der kirchlichen Opposition gegen den Staat und die Staatsauffassung Friedrich Wilhelms IV. Er war 1845 als Pfarrer amtsenthoben worden und gründete daraufhin in Königsberg die erste Freie Gemeinde in Deutschland (1846). Wie aus den autobiographischen Aufzeichnungen von Schmidts berühmter Schwester Käthe Kollwitz (1867–1945) hervorgeht, stand diese auf dem Boden des Urchristentums und schloß sich philosophisch an Kant an. Der Einfluß Rupps, dessen Theologie in 12 Bänden gesammelt vorliegt, war laut ihren Mitteilungen prägend für den jungen Schmidt. Nach seinem Tod übernahm Conrads Vater Carl Schmidt (1825–1898) die Leitung der Gemeinde. Er hatte ursprünglich eine juristische Laufbahn angestrebt, war aber 1853 wegen Zugehörigkeit zur Freien Gemeinde als junger Referendar aus dem Staatsdienst entlassen worden und gezwungen, einen anderen Weg einzuschlagen. Er erlernte das Maurerhandwerk, wurde Maurermeister und brachte es später als Bauunternehmer zu Wohlstand. Sein unternehmerischer Erfolg ermöglichte es ihm, sich frühzeitig aus dem Geschäft zurückzuziehen und bildete die materielle Basis für die Förderung der geistigen und künstlerischen Veranlagungen seiner Kinder. Ebenso wie zuvor Rupp wirkte er politisch lange Zeit als Mitglied der liberalen Fortschrittspartei, trat jedoch Ende der 1880er Jahre zur Sozialdemokratie über.

Schmidt selbst studierte Nationalökonomie, Philosophie, Staatswissenschaften und neuere Sprachen an den Universitäten in Königsberg und Berlin. 1886 promovierte er mit der Arbeit „Der natürliche Arbeitslohn“. Bereits in dieser Schrift, wenngleich im Ergebnis noch negativ, befaßte er sich mit einem Teilaspekt der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Nachdem er sie Engels zugesandt hatte und diesen 1887 auf eigene Veranlassung in London aufsuchte, revidierte er sein Urteil und fand zu dem Thema, das ihn ein Leben lang beschäftigen sollte. Eine angestrebte Hochschullaufbahn allerdings scheiterte. Aus politischen und konfessionellen Gründen wurde er mit einer Habilitationsarbeit über „Profit und Mehrwert“ in Halle und Leipzig nicht zugelassen. Ebenfalls negativ verliefen nachfolgende Bemühungen um Zulassung an mehreren Schweizer Universitäten. Daß die Arbeit unter dem eingangs genannten Titel dennoch erschien, war der Vermittlungstätigkeit von Engels geschuldet, mit dem er bis 1895 weiter in Briefkontakt stand: Durch die Konsultation Karl Kautskys gelang es, sie im Stuttgarter Verlag von J.H.W. Dietz unterzubringen.

Von seiner ganzen Geistesrichtung her ein akademischer Forscher und nach Engels’ Meinung für einen Journalisten viel zu schwerfällig, wandte sich Schmidt in der Folgezeit dem Zeitungswesen zu. Er schrieb für die „Vossische Zeitung“ und die sozialdemokratische „Berliner Volks-Tribüne“ . Gleichzeitig verkehrte er in Berlin zusammen mit Max Schippel, Bruno Wille, Paul Kampffmeyer und Paul Ernst in einem Kreise jüngerer sozialdemokratischer Akademiker. Sie verband nicht nur eine Begeisterung für die zeitgenössische naturalistische Literatur (Schmidt wurde 1890 Mitbegründer der Freien Volksbühne) sowie die Bereitschaft zu theoretischer Auseinandersetzung (alle vier publizierten nahezu zeitgleich separate Arbeiten zur Agrarfrage), sondern auch ein zunehmend oppositionelles Interesse innerhalb der sozialdemokratischen Partei. Spätestens mit der Übernahme der Redaktion der „Berliner Volks-Tribüne“ im August 1890 war Schmidt in die sogenannte Opposition der „Jungen“ auch tagespolitisch involviert. Gleichwohl nahm er als Leiter der Redaktion eine vermittelnde Position gegenüber der Parteiführung ein und stieß darin auf eine wohlwollende Bewertung durch Engels. Doch bereits Ende des Jahres gab er seinen Posten in Berlin auf, um eine Stellung als Handelsredakteur bei der demokratischen „Züricher Post“ anzutreten. Ab 1891 wirkte er in der Schweiz auch als Privatdozent an der Züricher Universität, stieß dort aber auf den Widerstand des Nationalökonomen und Marxkritikers Julius Wolf. Offenbar auch hier ohne Aussichten auf eine langfristige akademische Karriere kehrte er 1895 nach Deutschland zurück Er arbeitete nun als Redakteur des Berliner „Vorwärts“, verantwortete lange Zeit dessen Theaterredaktion, schrieb für der Arbeiterbewegung nahestehende wissenschaftliche Periodika und war seit 1897 als Vorsitzender des neukonstituierten Vereins der Freien Volksbühne tätig. Eine Kandidatur für den Reichstag im Jahr 1898 blieb erfolglos. Bekannt ist ferner seine langjährige Mitarbeit an den revisionistischen „Sozialistischen Monatsheften“, deren Sparte Sozialwissenschaftliche Rundschau er 1908–1930 betreute, sowie eine Tätigkeit als Lehrer für Nationalökonomie an der Berliner Arbeiterbildungsschule.

Während des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution teilte Schmidt die Positionen der Mehrheitssozialdemokratie. Er publizierte in der Zeitschrift „Die Glocke“, die als Organ des rechten Parteiflügels galt und die Kriegszielpolitik rechtfertigte. Nach der Revolution erreichte ihn die lang ersehnte Professur: Der sozialdemokratische preußische Wissenschaftsminister Konrad Haenisch berief ihn 1919 als Honorarprofessor für Geschichte und Theorie des Sozialismus an die Technische Hochschule in Berlin. Eine größere Wirkung konnte er hier nicht mehr entfalten. Verbittert von dem frühen Tod seiner Frau Anna, geb. Butzke (1863–1924) und gesundheitlich geschwächt durch eine früh einsetzende sklerotische Vergreisung lebte er seit 1925 bei seiner Schwester in Berlin. Dort verstarb er nach langer Krankheit am 14. Oktober 1932. Schmidt hinterließ, auch das war offenbar eine Folge der erzwungenen Lebensumstände, kein Opus magnum. Vielmehr entfaltete er Teilergebnisse seines Denkens in zahlreichen, verstreut vorliegenden Aufsätzen.[3] Neben nationalökonomischen Abhandlungen sowie literatur- und theaterkritischen Arbeiten zählen hierzu vor allem philosophische Beiträge, von denen die Auseinandersetzung mit Georgi Plechanow über das Wesen der materialistischen Geschichtsauffassung (1898/99)[4] zu den bekannteren zählt. Über den Verbleib seines Nachlasses – darunter Notizen aus Gesprächen mit Engels aus dem Jahr 1887 sowie Aufzeichnungen zu einem unabgeschlossen gebliebenen System der theoretischen Nationalökonomie – ist nichts bekannt. Möglicherweise wurde er bei einem Bombenangriff im November 1943, durch den die Berliner Wohnung von Käthe Kollwitz in der Weißenburger Straße ausbrannte, vernichtet.

II. Beitrag zur Theorie

Das hier anzuzeigende Werk von Dimitrij Owetschkin ist die erste größere Monographie über Conrad Schmidt.[5] Es entstand als geschichtswissenschaftliche Dissertation am „Institut für Soziale Bewegungen“ – vormals „Institut zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung“ (IGA) – an der Ruhr-Universität Bochum. Die Namensänderung von 1999 war Ausdruck von veränderten Opportunitätsbedingungen für eine von ihren Ursprüngen her in Konkurrenz zur ostdeutschen Erforschung der Arbeiterbewegung gegründeten Einrichtung. Sie ging einher mit einer inhaltlichen Neuausrichtung: Eine Änderung des Aufgabenspektrums wurde mit der Maßgabe angezeigt, sich nun durch vergleichende Forschungen auf dem Gebiet der sozialen Bewegungen insgesamt zu profilieren. Helga Grebing, bis 1995 selbst Leiterin des IGA, hat zu der Schrift ein Vorwort beigesteuert, in dem sie Owetschkins theoriegeschichtlichen Bemühungen emphatisch preist. Mit seiner Laudatorin teilt der Autor nicht nur das Interesse für einen Gegenstand, der seit der Umstrukturierung nicht mehr zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts gehört, sondern auch einen Zugang, der methodisch dem klassischen Paradigma der Ideengeschichte verhaftet bleibt – nun allerdings modernisiert und ergänzt um eine spezifisch vergleichende Komponente. Eine biographisch-werkgeschichtliche Perspektive wird, trotz einiger orientierender Mitteilungen zur Person, nicht angestrebt. Im Kern stützt sich die Untersuchung auf gedruckte ideengeschichtliche Quellen. Sie erfaßt in drei thematisch strukturierten Kapiteln eine Teilauswahl der Schriften Schmidts aus den Bereichen Nationalökonomie und Philosophie. Der Untersuchungszeitraum selbst gilt der Spanne von 1889 bis 1914 und folgt in der zeitlichen Fixierung bis zum Ersten Weltkrieg etablierten Erklärungsansätzen zur Periodisierung der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. Letztere ermöglicht es, Schmidt im Kontext des Revisionismus und im Verhältnis zu den weiteren Theorieansätzen der Vorkriegssozialdemokratie zu betrachten, muß aber unter Berücksichtung einer fortgesetzten Publikationstätigkeit nach 1914 als eher willkürlich gewählt angesehen werden. Die zugrundegelegte Materialbasis wird vom Autor nicht problematisiert. Zwar erweist sich das vorgelegte Verzeichnis der Schriften Schmidts auf den ersten Blick als umfangreich, doch wird bei näherem Hinsehen deutlich, daß die Auflistung weder vollständig ist, noch daß auch alle dort aufgeführten Titel Eingang in die Arbeit fanden.

II.1. Conrad Schmidt als früher Kritiker der Marxschen Werttheorie

Der erste Themenkomplex behandelt „Die ökonomische Konzeption von C. Schmidt“ (S. 29–90). Nachgegangen wird den theoretisch grundlegenden Fragestellungen zur Durchschnittsprofitrate, zur Kritik an der Grenznutzentheorie, zu einem System der theoretischen Nationalökonomie, zur Interpretation der Krisentheorie und zu einer generellen Redundanz der Marxschen Werttheorie. Doch bei der Lektüre des Kapitels zeigt sich bald, daß der Autor auf dem Gebiet der theoretischen Nationalökonomie dilettiert und insbesondere mit dem fortgeschrittenen Stand der Diskussion zum Transformationsproblem nicht vertraut ist. Bereits Schmidts Profitratenarbeit von 1889 sowie die thematisch daran anschließenden Beiträge aus den 1890er Jahren werden in der Darstellung nur überblicksartig erfaßt. Eine tiefergehende inhaltliche Zuordnung zu der zeitgenössisch geführten Debatte erfolgt nicht. Diese war jedoch – wie die Rezensionen von Achille Loria und Wilhelm Lexis aus den Jahren 1890–91, Julius Wolfs Beiträge von 1891, die Debatte mit Hugo Landé in der „Neuen Zeit“ von 1892/93 und auch Peter Firemans Aufsatz von 1892 belegen[6] – maßgeblich durch Schmidt geprägt. Ähnliches gilt für seinen Einfluß auf die theoretische Position von Engels. Er hatte sich nach einer ursprünglich zuversichtlichen Ankündigung im Vorwort von 1885 lange Zeit bedeckt gehalten, um mit Abschluß der Arbeiten zum dritten Band immerhin zu der theoretisch und methodisch gravierenden Bewertung zu gelangen, daß das Wertgesetz allgemein für die Periode der einfachen Warenproduktion bis ins 15. Jahrhundert gegolten habe, seither aber einer Modifikation unterliege.[7] Eine systematische Auswertung des Briefwechsels[8] und weiterer Quellen aus den Jahren 1887–1895, die über diesen Sachverhalt genaueren Aufschluß bieten könnten, wird von Owetschkin nicht geleistet. Damit bleibt nicht nur ein wichtiges Feld zur Erforschung der frühen Diskussion über die Validität der Marxschen Arbeitswerttheorie – darum ging es im Kern der Auseinandersetzung – unbearbeitet, sondern wird auch die Möglichkeit zu einem Einblick in Schmidts Forschungsmethode und in die Genese seiner ökonomietheoretischen Anschauungen nicht genutzt. Das ist um so bedauerlicher, als die Thematik von diesem später, aufbauend auf der theorieimmanenten Kritik der frühen Jahre, in einer weitaus konzentrierteren Form fortgeführt wurde.

Schmidt bewertete die mit dem Erscheinen des dritten Bandes[9] eingetretene theoretische Situation in doppelter Hinsicht negativ: Einerseits mußte er Engels’ Einwand aus dem Vorwort von 1894[10] recht geben, daß der Widerspruch auch in der von ihm versuchten Form nicht lösbar war. Andererseits hielt gleichzeitig auch Marx’ nachträglich vorgelegter Text keine konsistente Lösung parat. Da er zu der Auffassung gelangte, daß die Grenznutzentheorie, deren normatives Fundament er bereits 1892 (!) einer ersten eingehenden Kritik unterzog,[11] als konkurrierendes ökonomisches Paradigma zu den wirklichen Problemen der theoretischen Ökonomie in keinerlei Verhältnis stand und zur Erklärung der Preisbildung unter den Bedingungen kapitalistischer Warenproduktion nicht heranzuziehen war, nahm er seine kritische Arbeit nach einer Phase der theoretischen Selbstvergewisserung wieder auf. Unter dem Titel „Grundriss zu einem System der theoretischen Nationalökonomie“ legte er einen Versuch vor, der 1909 in zwei Teilen in den „Sozialistischen Monatsheften“ erschien und vorgab, unter Ausschaltung des Marxschen Arbeitswertgesetzes eine widerspruchsfreie Erklärung der Preisbestimmung unter den Bedingungen des Warenaustausches im Gesamtprozeß zu liefern.[12]

Der sachkundige Leser wird bei diesen Stichworten hellhörig. Ein Blick in den lediglich 37 Seiten umfassenden Aufsatz zeigt, daß er dort eine Perspektive einnimmt, wie sie bislang nur durch das 1960 erschienene Buch von Piero Sraffa, „Warenproduktion mittels Waren“ (Frankfurt a.M. 1976),[13] bekannt geworden ist: Als Ausgangspunkt zur Bestimmung des ökonomischen Systems dient Schmidt die methodisch grundlegende Betrachtungsweise, daß sich „die Produktion von Gütern durchgängig und allgemein als Produktion von Waren vollzieht“.[14] Maßgebend für die Veräußerlichkeit von Waren sei ihre quantitative Unterschiedenheit durch die im Markt jeweils gegebenen Proportionalitätsverhältnisse. Eine jenseits des Austauschprozesses begründete substantielle Wertgleichheit von entsprechenden Güterquanten bestehe nicht. Die Bestimmung des Austauschverhältnisses zweier Waren ist demnach in einem gegebenen System von Tauschrelationen nicht unabhängig von den Proportionen des Gesamtsystems möglich. Unter Zuhilfenahme weiterer konkretisierender Annahmen (u.a. gewinnorientiertes Unternehmerhandeln, Bestehen einer Durchschnittsprofitrate, Vergütung der Arbeit zu einem vorgegebenen Lohnsatz) kann Schmidt im Fortgang seiner konzis logischen Argumentation zeigen, daß preisgleiche Waren unmöglich zugleich Arbeitsäquivalente sein können. Ausgenommen von diesem generellen Befund bleibt lediglich ein Spezialfall. Dieser widerspricht jedoch der zugrundegelegten Ausgangsannahme vom Bestand einer branchenübergreifenden Durchschnittsprofitrate.

Schmidt verstand seinen Beitrag ausdrücklich als eine positive Kritik der Marxschen Arbeitswerttheorie.[15] Er hielt das Wertgesetz für überflüssig, war aber der Meinung, daß sich zentrale Aussagen der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie auch ohne „des Umwegs“[16] über die Werttheorie aufrechterhalten ließen. Dies betraf insbesondere die mit den Begriffen Mehrarbeit und Ausbeutung verbundenen konzeptionellen Vorstellungen. Seine theoretischen Bemerkungen zu Preisverschiebungen in Abhängigkeit von Variationen der Profitrate waren daher bei näherem Hinsehen von direkter Relevanz für die organisierte Arbeiterbewegung. Aus der theoretischen Herleitung ergab sich immanent, daß die Profitrate nach oben nicht unbegrenzt variierbar erschien und die fortschreitende Verschiebung des Gewinnanteils zu Lasten des Lohnanteils im Stückpreis eine Grenze in Bedingungen fand, die dem Preissystem von außen vorgegeben wurden. Um die Funktionsbedingungen des Systems aufrechtzuerhalten, mußten die Arbeiter mindestens ein zur Existenzsicherung hinreichendes Bedarfswarenquantum – nach Schmidt einerseits rein formal bedingt durch physiologische Gegebenheiten, andererseits historisch bestätigt durch die untergeordnete Machtstellung und die Lebensgewohnheiten der Arbeiterbewegung – erwerben können. Da gleichzeitig der Lohnbestandteil im Warenpreis in Korrelation zur Höhe der Profitrate steht (bezogen auf inkorporierte Arbeitsmengen führt die Notwendigkeit des Kapitalsgewinns zu der Konsequenz, daß alle Käufer von Waren einen im Preis pro Arbeitsstunde des gekauften Produkts größeren Geldbetrag leisten müssen als der in ihm enthaltene Arbeitsstundenlohn), darf die Profitrate (Konstanz der Technik ist hier unterstellt) ein bestimmtes Niveau im Verhältnis zur Höhe der Reallöhne nicht dauerhaft überschreiten. Über die weiteren Konsequenzen dieses Bedingungsgefüges und die Entwicklung der Lohnhöhe bei fortschreitender Technik sollte ein geplanter abschließender Artikel Aufschluß geben. Dieser versprach, von einer statischen Betrachtung zu den Bedingungen der Dynamik überzugehen. Schmidt gelangte zu der angekündigten Ausarbeitung des Systems der theoretischen Nationalökonomie nicht mehr. Doch zeigen diese wenigen Bemerkungen, daß er der Theoriediskussion seiner Zeit ein weiteres Mal weit vorausgeeilt war. Bereits im Jahr 1909 bewegte er sich auf einem Feld, das von einigen marxistischen Ökonomen erst nach dem Erscheinen des grundlegenden Werkes von Sraffa betreten wurde. Sraffa allerdings hatte sich in seiner Studie nicht auf die Theorie von Marx bezogen, sondern ausgehend von einer modernisierten Variante der Ricardoschen Theorie beabsichtigt, die Grundlage für eine Kritik der Neoklassik zu liefern. Doch ließ sich dessen neoricardianisches Modell auch zur Formalisierung der Marxschen Werttheorie nutzen, woraus – in der Konsequenz ähnlich wie bei Schmidt – bald deren Redundanz behauptet wurde.[17]

Owetschkin, dem das Verdienst gebührt, diese Schrift wiederausgegraben zu haben, erfaßt deren ökonomietheoretische wie theoriegeschichtliche Bedeutung nicht. Weder wird der Konnex zur Stellung der Marxschen Werttheorie vor und nach Sraffa erkannt, noch gelingt es ihm, Schmidts systematische Argumentation kohärent nachzuzeichnen. Vermeintliche Widersprüche und Inkonsequenzen der theoretischen Konzeption kann der Autor daher lediglich aus einer selektiven Kritik von Einzelaspekten ableiten. Dazu fällt er hinter die Intentionen des problemimmanenten Analysehorizonts zurück und argumentiert teilweise eigentümlich zirkulär: Etwa durch die Behauptung (S. 60), unternehmerische Investitionsentscheidungen für oder wider einzelne Produktionssphären folgten der Maxime der Profitmaximierung und nicht dem Prinzip einer „gleichmäßig lohnenden Ausübung der Veranstalterfunktion“. Obgleich diese Formulierung von Schmidt nur eine Umschreibung für den von Marx geschilderten Konkurrenzmechanismus (i.e. vollständige Konkurrenz, ergo Bestand einer allgemeinen Durchschnitts­profitrate) bildete. Oder auch durch die Feststellung (S. 61), die Bestimmung der Lohnhöhe unter Zuhilfenahme der Kategorie des Existenzminimums lege die Gültigkeit des Wertgesetzes für die Ware Arbeitskraft nahe. Die Problemstellung aber hatte gerade nicht in der qualitativen Analyse dessen bestanden, was naheliegend zu sein vermochte, sondern darin, daß die Transformation von Werten in Produktionspreise quantitativ entweder gar nicht oder nur unter für das Gesamtsystem unrealistischen Bedingungen durchzuführen war. Owetschkins Schlußfolgerungen sind aus ökonomietheoretischer Sicht nicht nachvollziehbar. Seine abschließenden Bewertungen, das System der theoretischen Nationalökonomie sei „nicht entwicklungsfähig“ (S. 61), liefere „keine neuen Erkenntnisse“ (S. 62) und scheitere letztlich an seiner „inneren Inkohärenz“ (S. 90), erweisen sich vor dem von Schmidt vollzogenen Paradigmenwechsel in der Behandlung der Werttheorie als voraussetzungsfrei.

Allerdings, und das ist ein Charakteristikum der Arbeit, zeigt sich der Autor an einer fachwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den positiven Ergebnissen von Schmidts nationalökonomischem Wirken wenig interessiert. Seine Aufmerksamkeit richtet sich im folgenden zunächst auf unterschiedlich begründete qualitative Interpretationen der Werttheorie. Deutlich wird dies in den Formulierungen: der Prozeß der Wertschöpfung sei ein „komplizierter qualitativer Umwandlungsprozeß“ (S 84), Produktionspreise stellten keine empirischen, sondern „analytische und abstrakte Kategorien“ (S. 86) dar und der Wertbegriff selbst müsse als „ein gesellschaftliches Verhältnis“ (S. 87) erfaßt werden. Den damit verbundenen Einschränkungen und Heterogenitäten in der Betrachtung des ökonomischen Elements im Marxschen Werk geht der Autor im einzelnen nicht nach. Seine Ausführungen fungieren als eine Summation von Einwänden, die quantitativ argumentierende Lesarten zu diskreditieren suchen, um im Anschluß daran zu einem genuin philosophisch inspirierten Rezeptionsversuch mit entsprechend restriktivem Aussagegehalt über das „Wesen“ der Arbeitswerttheorie überzugehen. Maßgebend sei es – so heißt es unter Berufung auf Leszek Kolakowskis „Die Hauptströmungen des Marxismus“ (1977–1979)[18] – „die Werttheorie im Sinne einer philosophischen Anthropologie, als Ausdruck der Entfremdung und der Enthumanisierung nicht nur des Objekts, sondern auch des Subjekts“ (S. 88) zu betrachten. Mit diesen Worten ist der Kritik der politischen Ökonomie hinfort jeglicher ökonomische Erklärungsanspruch entzogen. Ins Philosophische transponiert, erweist sie sich als eine bessere Sozialphilosophie. Ohne der Frage überhaupt Raum zu geben, ob Marx’ theoretische Intention einem solchen Programm tatsächlich entsprach, verwandelt sich auch die Frage nach der Redundanz der Werttheorie im Owetschkinschen Komparativ kurzerhand in ein Scheinproblem. Sie ist das Resultat einer theoretischen Fehlwahrnehmung, aufzufinden in ihren verkürzten, ökonomischen Grundannahmen. Der Konsequenz seines sozialphilosophischen Vergleichs stellt sich der Autor an dieser Stelle nicht: Eigentlich und strenggenommen hatte Schmidt das Thema verfehlt.

II.2. Conrad Schmidt und der Neukantianismus

Der zweite Themenkomplex „C. Schmidt und der Neukantianismus“ (S. 91–152) gilt einer Analyse der Entwicklung von Schmidts philosophischer Theorieposition. Sie stand ersichtlich unter dem Einfluß der Kantischen Philosophie, entwickelte sich gleichzeitig aber nicht unkritisch gegenüber dem Denkgebäude des Königsberger Philosophen. Schmidt verwarf dessen formalistisch zugespitzte Ethik als unhaltbar. Im Vordergrund seines Interesses stand Kants erfahrungswissenschaftlicher und am Modell der rationalen Wissenschaft geschulter Erkenntnisbegriff. Die grundsätzliche Problemstellung, in welcher Form Gegenstände sinnlicher Erfahrung zu einem Bild von der Gesetzmäßigkeit des Wirkens der Dinge zusammengeführt werden können, in das die erfahrenden Subjekte unauflöslich eingebettet sind, sah er bei Marx fortgeführt und um das Materielle entscheidend ergänzt. In dieser Form fand der Marxsche Materialismus einen sicheren Rückhalt im Rahmen der Kantischen Erkenntnistheorie. Ähnlich verfuhr seine Argumentation in der Darlegung der geschichtsphilosophischen Grundlagen. Kants Schrift „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ (1784) enthielt demnach eine aus der Betrachtung des Widerstreits egoistisch handelnder Individuen abgeleitete teleologische Kausalitätserklärung historischer Tatsachen, die sich bei Marx zu einer ökonomischen Erfassung des Geschichtsprozesses unter den Bedingungen des Antagonismus von Klassen fortentwickelt fand.

Wie Owetschkin zeigt, blieb Schmidt auch auf dem Terrain der Philosophie ein selbständiger Denker. Ein sozialdemokratischer Neukantianer im eigentlichen Sinne war er nicht. Sein analytisches Interesse zielte daher auch nicht in Richtung einer Synthese von Kant und Marx, sondern galt vielmehr jenen Gemeinsamkeiten, die eine Kontinuität im Wissenschafts- und Erkenntnisverständnis bezeugten und so eine Verbindungslinie zwischen Kantischem Rationalismus und den vermeintlich positivistisch-naturalistischen Grundlagen im Marxismus schufen. Einen für das Marxsche Denken konstitutiven Einfluß der Hegelschen Philosophie wies Schmidt zurück. Er sprach von einem von Marx und Engels bei der Begründung des Materialismus vollzogenen „Bruch“ mit Hegel und betrachtete die im „Kapital“ angewandte „dialektische Methode“ als ein Synonym für das dort aufzufindende methodisch-systematische Verfahren.[19] Die hierin aufscheinende Ersetzung von Dialektik durch eine wissenschaftliche Philosophie stand durchaus in Übereinstimmung mit dem Wissenschaftlichkeitsanspruch marxistischer Theorie der II. Internationale insgesamt. Prägend für Schmidt und für die in der Vorkriegssozialdemokratie verbreiteten evolutionistischen, von den Erfolgen der Naturwissenschaften inspirierten Auffassungen über die Entwicklung von Natur und Geschichte wirkte nachgewiesenermaßen die Lektüre von Engels’ „Anti-Dühring“.

Owetschkins daran anschließende Kritik gilt daher nicht unmittelbar jenem, sondern primär den naturdialektischen Auffassungen von Engels selbst. Unter Berufung auf das genannte Werk von Kolakowski sowie Alfred Schmidts Dissertation „Der Begriff der Natur in der Lehre von Marx“ (1962)[20] konstatiert er eine Differenz in den Dialektikauffassungen von Marx und Engels: Im Gegensatz zur Naturdialektik von Engels, in der die menschliche Geschichte lediglich als Fortsetzung der Naturgeschichte erfaßt werde, habe Marx zeitlebens eine „anthropologische Dialektik“ (S. 104) vertreten. In ihr sei die Natur als ein Moment menschlicher Praxis einbegriffen, und ihr eigentlicher Erkenntnisgegenstand gelte der Erfassung dieser Praxis und nicht einer Natur an sich. Erstaunlich an diesem Befund aus den 1960/70er Jahren, der die philosophische Intention des frühen Marx im Spätwerk grundsätzlich fortgesetzt sah, ist, daß Owetschkin ihn umstandslos übernimmt und die seitdem erfolgte Ausweitung der Quellenlage sowie den mit ihr erreichten Stand editions- und quellengeschichtlicher Forschung unberücksichtigt läßt. Wie das sukzessive Voranschreiten der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) zeigt, verfolgte Marx die Entwicklung der Naturwissenschaften mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung in allen Phasen seines Schaffens, wenngleich seine nachhaltigste Beschäftigung mit ihnen erst nach 1870 einsetzte. Die enorme Intensität dieser späten Auseinandersetzung wird insbesondere in den 1999 publizierten naturwissenschaftlichen Exzerpten und Notizen aus den Jahren 1877–1888 (MEGA IV/31) deutlich.[21] In diesen treten auch Unterschiede in den Erkenntnisinteressen von Marx und Engels hervor: Die Herausgeber bemerken, daß sich bei Marx eine Hinwendung zu analytischen Denkmodellen anzudeuten scheint, während Engels seine dialektische Interpretation naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse beibehielt. Offensichtlich waren die Differenzen in dieser Phase nicht anthropologisch motiviert, womit auch der von Owetschkin nachgezeichnete Schematismus naturalistischer Evolutionismus bei Engels versus Anthropozentrismus bei Marx erneut zur Disposition gestellt ist.

II.3. Theorie und Politik

Der dritte Themenkomplex schließlich steht unter dem Titel: „C. Schmidt, der Revisionismusstreit und der Entwicklungsprozeß der sozialdemokratischen Theorie“ (S. 153–203). Owetschkin versucht hier, den Wechselwirkungen zwischen theoretischen Fragestellungen und politischer Evidenz anhand von zentralen politischen Streitfragen vor 1914 nachzugehen. Bezogen auf die Debatte um die Zusammenbruchstheorie hatte auch Schmidt die Verbesserungen in der Lage der Arbeiterklasse gegen die ursprünglich geteilte Auffassung eines aus den ökonomischen Bedingungen unausweichlich entwachsenden Endes der kapitalistischen Produktionsweise ins Feld geführt. In diesem Punkt deckte sich seine Variante des Revisionismus im wesentlichen mit der Position von Eduard Bernstein. Ähnliches galt für ihn als Vertreter einer evolutionären Sozialisierungstheorie: Hier bewegte er sich kompatibel zum politisch-praktischen Primat der Mehrheitssozialdemokratie insgesamt. Im Unterschied zu Bernstein allerdings, der in der Bewegung alles und im Ziel nichts zu erblicken vermochte, hielt Schmidt begrifflich und konzeptionell am sozialistischen Endziel fest. Einerseits galt es ihm als eine Art Fixpunkt zur politischen Kursbestimmung in Richtung einer fortschreitenden Sozialisierung. Andererseits fanden allein regulierungs- und verteilungspolitische Einwirkungen dem eigenen Selbstverständnis zufolge eine Grenze im Fortbestehen des kapitalistischen Profitmotivs. Ohne dessen Überwindung waren nach Schmidt wiederkehrende ökonomische Krisen und das Problem der Arbeitslosigkeit in letzter Instanz nicht aufhebbar.

Trotz aller inhaltlich-politischen Nähe zum Revisionismus Bernsteins unterschied er sich von diesem grundlegend durch das Festhalten an einem kohärenten und widerspruchsfreien Erklärungsanspruch von Theorie. Auch unter veränderten realhistorischen Verhältnissen hatten die methodologischen Kernbestandteile der Marxschen Lehre ihre Gültigkeit bewahrt. Die darin aufscheinende Gemeinsamkeit zur Orthodoxie Kautskys und zum revolutionären Marxismus Rosa Luxemburgs, die je spezifisch ebenfalls am Konsistenzanspruch des Marxschen Paradigmas festhielten, blieb eine vordergründige. Weder teilte er deren nicht hinterfragten Zugang zur Werttheorie, noch – wie im Falle Luxemburgs – die damit verbundenen politischen Implikationen. Schmidt war daher im herrschenden Positionenspektrum der Vorkriegssozialdemokratie tatsächlich nicht eindeutig zu verorten: Mit seiner Konzentration auf die grundlegenden Fragestellungen marxistischer Theorie erschien er, wie Owetschkin unter Berufung auf eine treffende zeitgenössische Zuschreibung von Paul Kampffmeyer schreibt, theoriepolitisch in einer „glänzenden Isolierung“ (S. 185).

III. Kritik

Der Autor geht im folgenden aber noch über diese Bewertung hinaus. Er betrachtet Schmidt im Kontext einer Entwicklung stehend, in der sich die Sozialdemokratie seit der Jahrhundertwende insgesamt befunden habe: des Prozesses der „Emanzipation von der Theorie“. Dieser könne einerseits von seinen milieuspezifischen Bedingungen her beschrieben werden als eine Folge der fortschreitenden systemischen Integration der Arbeiterbewegung und des damit einhergehenden Bewußtseins- und Wertewandels, denen eine Pluralisierung von Kultur- und Wissenschaftsansprüchen und damit ein Verlust an Exklusivität marxistischer Theorie entsprachen. Andererseits sei jener zunehmend auch als eine immanente Konsequenz der theoriespezifischen Bezüge und Voraussetzungen des auf eine positive Wissenschaft verkürzten Marxismus zu Tage getreten. Indem sowohl der Revisionismus – eingeschlossen Schmidts „eigentümliche Variante des Revisionismus“ (S. 208) – als auch die marxistische Orthodoxie einem fortschrittsorientierten, dem Empirietypus der Naturwissenschaften folgenden Erkenntnismodell verhaftet blieben, vermochten beide Richtungen es nicht, die auftretenden Vermittlungsprobleme zwischen ökonomischer Theorie und kapitalistischer Empirie zu schließen, noch die theoretische Identität der Marxschen Konzeption selbst aufrechtzuerhalten. Verglichen mit der „Essenz des Ansatzes von Marx“ (S. 200) – der „sozialphilosophischen, anthropozentristischen Reflexion über Wesen und Existenz des Menschen, seine Entzweiung, Entfremdung und schließliche Versöhnung mit seiner Gattungsnatur und mit sich selbst“ (ebd.) – habe in der positivistisch evolutionären Ausrichtung eine technologische Instrumentalisierung vorgelegen. Diese sei den Bedingungen der Arbeiterbewegung in der Periode der Herausbildung zu einer Massenpartei in gewisser Weise adäquat entgegengetreten, da Marx’ philosophische Anthropologie die Praxisdimension theoretisch-immanent enthielt und sich unter den konkret-historischen Gegebenheiten die angezeigte Rolle des Proletariats als ein auf revolutionäre Veränderung drängendes Subjekt des Geschichtsprozesses nicht eingestellt hatte. Die Adäquanz war Owetschkin zufolge allerdings nur eine partielle, und sie war erkauft um den Preis eines fortgesetzten Dualismus von theoretischem Anspruch und Erfordernissen der praktischen Bewegung. Mit dem Bedeutungszuwachs des Politischen nach 1918 und einer jetzt in Regierungsverantwortung stehenden Sozialdemokratie sei die seit der Jahrhundertwende zu konstatierende Trennung der Theorie von der Bewegung selbst obsolet geworden und in das Stadium der Ablösung der Bewegung von ihren marxistischen Bezügen insgesamt eingetreten. Folglich habe sich die Evolution des theoretischen Marxismus seither, wie der Autor unter Rückgriff auf eine geschichtsphilosophische Äußerung Adornos schreibt, dauerhaft von jener verselbständigt.

Owetschkin vermeint daher, nicht nur das theoretische Scheitern Conrad Schmidts nachgewiesen zu haben, sondern auch eine Erklärung für den Bedeutungsverlust marxistischer Theorie innerhalb der deutschen Mehrheitssozialdemokratie nach 1918/19 liefern zu können. Sein Befund ist das Resultat eines vierfachen Dilemmas:

Erstens lag der Berufung auf einen genuin philosophischen Marx immer ein erpreßter Marx zugrunde. Die nicht zu leugnenden positiven ökonomischen Elemente insbesondere im späten Werk wurden von dieser Denkrichtung in ihrer theoretischen Verankerung und Genese nie systematisch reflektiert. Alfred Schmidts noch ganz dem Geiste der älteren Frankfurter Schule verpflichtete Darstellung des Naturbegriffs von Marx ist ein beredtes Beispiel für diese Rezeptionsvariante. Der Versuch, den praktisch-philosophischen Materialismus der Frühschriften intentional auch für das „Kapital“ zu behaupten, gelang hier nur unter der systematischen Ausblendung jeglicher ökonomietheoretischer Bezüge. In diesem Punkt unterschied sich Leszek Kolakowskis 1968–1976 entstandener Entwurf lediglich durch ein höheres Problembewußtsein. Auch er betrachtete das „Kapital“ als Fortsetzung der ursprünglichen Intention des frühen Marx, unterschied aber zwischen einer anthropologisch fundierten Werttheorie im ersten Band, der er keinerlei Aussagekraft zur Erklärung realer Funktionsmechanismen kapitalistischer Ökonomien zumaß, und vereinzelt anzutreffenden ökonomischen Bezügen mit empirischem Aussagewert. Letztere verortete er vor allem in den Reproduktionsschemata des zweiten Bandes und in der Theorie vom tendenziellen Fall der Profitrate im dritten Band, erklärte deren Gehalte allerdings zugleich als von der Werttheorie logisch unabhängig konstituiert. Hier verfuhr seine Argumentation in den entscheidenden Punkten voluntaristisch: Die behauptete gesamtgesellschaftliche Identität von Wert- und Preisgrößen werde von Marx theoretisch nicht hinreichend begründet, lautete sein Verdikt.[22] Auch in dieser Variante war die Hervorhebung des philosophischen Elements vorsätzlich durch die Negierung des Ökonomischen erkauft. Ließ sich ein solcher Marx in den 1960er und 70er Jahren aufgrund der unzureichenden editorischen Erschließung des literarischen Œuvres noch als denkmöglich behaupten, so ist ihm mit Fortschreiten der historisch-kritischen Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) zunehmend der Boden entzogen. Owetschkins Analyse verharrt demzufolge auf dem Erkenntnisstand eines Diskurses, wie er für den von den Frühschriften inspirierten humanistischen Marxismus bis Ende der 1970er Jahre kennzeichnend war.

Zweitens war auch die philosophisch generalisierende Marx-Interpretation in ihrem theoriepolitischen Reflexionsniveau einem realhistorischen Bedingungskontext unterworfen. Für sie konstitutiv, dafür stehen die Namen Karl Korsch und Georg Lukács, aber auch Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse, war die Erfahrung, daß die bürgerliche Gesellschaft die Krisen- und Zusammenbruchssituation von 1914–1919 überstanden hatte. Die Grenzen eines rein objektiven Marxismus wurden daher von dieser Denkrichtung des Marxismus in der mangelnden Erfassung der Subjektdimension verortet und ursächlich einem positivistisch verkürzten Philosophiebegriff zugeschrieben.[23] In Folge haben insbesondere die Vertreter der Frankfurter Schule eine konzeptionelle Neuausrichtung vorgenommen und das analytische Interesse vom Wirtschaftssystem auf den kulturellen Sektor verlagert. Letzteres erfolgte vor dem Hintergrund eines weiteren erfahrungsgeschichtlichen Bedingungsgefüges: Nach dem Ersten Weltkrieg hatten sich die Grenzen des ökonomischen Laissez faire immer deutlicher abgezeichnet; mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 erschien sein Ende ökonomisch besiegelt und der Marktmechanismus durch einen Primat der Politik ersetzt. Durch planwirtschaftliche Eingriffe und staatliches Steuerungshandeln erwies sich das Wirtschaftssystem als grundsätzlich regulierbar. Da das sowjetische Experiment als ein Beleg für diese generelle Tendenz angesehen wurde, erschien die Ökonomie sowohl in kapitalistischer als auch in sozialistischer Variation in technologisches Verwaltungshandeln aufgelöst. Ein Festhalten am Marxschen Kritikbegriff und seinen kategorialen Grundlagen konnte somit aus dieser Sicht nicht fachökonomisch erfolgen. Von dieser theoretischen Position zunächst unabhängig, in den analytischen Konsequenzen aber identisch, entstanden in mehreren Ländern des Realsozialismus in der nachstalinschen Ära separate Versuche zur Wiedergewinnung des philosophischen Elements im Marxismus. Die Rückbesinnung auf den frühen Marx und die hegelianischen Wurzeln erfolgte hier in Opposition zur dominierenden orthodoxen Marxismusinterpretation.[24] Sie vollzog sich in einer Phase der relativen Prosperität sozialistischer Ökonomien, so daß auch hier ein unmittelbarer Anlaß zu einer Operationalisierung ökonomischer Kategorien nicht bestand. Beide Richtungen trafen in den 1960/70er Jahren auf den von den Praxisphilosophen in Jugoslawien abgehaltenen Sommerschulen auch persönlich aufeinander. Im Falle Kolakowskis – er ging nach dem Verlust seines Warschauer Lehrstuhls 1968 in den Westen – zeigte sich die theoretische Verbundenheit zudem darin, daß Habermas ihn für die Nachfolge auf den Lehrstuhl des 1969 verstorbenen Theodor W. Adorno in Frankfurt durchzusetzen versuchte.[25] Indem Owetschkin die in beiden Richtungen vollzogene Auflösung des ökonomischen Paradigmas der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie unkritisch übernimmt, begibt er sich der Möglichkeit, Schmidts nationalökonomischer Analyse fachwissenschaftlich zu begegnen.

Drittens sind die wesentlichen ökonomischen Bedingungen für die Konstitution dieser Theorieposition des Marxismus seit 1973 einer Revision unterworfen. Mit der Aufgabe des Systems von Bretton Woods setzte in den kapitalistischen Zentren ein Prozeß ein, der die staatliche Durchdringung des Wirtschaftssystems grundlegend in Frage stellte. Zunächst nur partiell wahrgenommen, ist diese Entwicklung nach der Zäsur von 1989 gekennzeichnet von der Rückkehr zu einem Primat der Ökonomie und heute einer breiteren Öffentlichkeit unter den Konditionen der neoliberalen Globalisierung allgegenwärtig. Owetschkins Fortführung des anthropologisch-entfremdungstheoretischen Diskurses in der Theoriegeschichte der sozialen Bewegung erfolgt zu einem Zeitpunkt, in der dieser Ansatz des Marxismus durch das Ausscheiden des ökonomischen Elements auf seine selbstgesetzten Grenzen stößt.

Viertens hat die Nichtberücksichtigung des theoriepolitischen Entstehungskontextes zur Folge, daß die methodischen Bedingungen des vergleichenden Verfahrens selbst unreflektiert bleiben. Bezugspunkt in der Betrachtung des Revisionismus und der sozialdemokratischen Theorie ist nicht, wie behauptet, Conrad Schmidt, sondern die philosophische Anthropologie des frühen Marx. Sie fungiert als überzeitliche Konstante, vor deren Hintergrund die Entwicklung der theoretischen Position Schmidts und der Sozialdemokratie insgesamt bloß variiert werden. Der Aussagegehalt von Theoriegeschichte reduziert sich aus diesem Grund bei Owetschkin auf eine rein sozialphilosophische Komparatistik ohne realgeschichtliches Komplement.

Eine positive Auseinandersetzung mit dem Werk und Wirken von Conrad Schmidt steht daher weiterhin aus. Sozialgeschichtliche Anknüpfungspunkte dazu bestehen aus biographisch-werkgeschichtlicher Sicht zahlreiche. Auf dem Gebiet der ökonomischen Theorie allerdings hätte sich ein solches Unterfangen zunächst der Tragfähigkeit des erkannten Problemhorizonts immanent zu vergewissern. Erst danach könnten fundierte Aussagen zur theoretischen Bedeutung und zu einer möglichen Aktualität dieses vergessenen Theoretikers der Arbeiterbewegung getroffen werden. Die auf diesem Weg unvermeidlich zu Tage tretenden Ambivalenzen im Marxschen Theorieansatz sind dann allerdings nicht als ein Mangel, sondern als Herausforderung zu begreifen.

[1] Siehe Friedrich Engels an Karl Kautsky, 28. September 1891. In: MEW 38. S. 157.

[2] Siehe hierzu in Auswahl: Altpreußische Biographie. Herausgegeben im Auftrage der HistorischeKommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Marburg 1969–1995. Bd. II. S. 577. Bd. IV. S. 1151/1152 u. 1478. Engels, Friedrich: Briefe an Conrad Schmidt. In: Sozialistische Monatshefte. 26. Jg. 55. Bd. 1920 II. S. 662–667, 740–744, 794–797, 871–876, 948–951 u. 1000–1007; Kampffmeyer, Paul: Die Lebensarbeit Conrad Schmidts. In: ebd. 38. Jg. 76. Bd. 1932 II. S. 897–904; Kollwitz, Käthe: Die Tagebücher. Herausgegeben von Jutta Bohnke-Kollwitz. Berlin 1989; Osterroth, Franz: Biographisches Lexikon des Sozialismus. Bd. I: Verstorbene Persönlichkeiten. Hannover 1960. S. 267; Pierson, Stanley: Marxist Intellectuals and the Working-Class Mentality in Germany, 1887–1912. Cambridge (Mass.), London 1993; Schröder, Wilhelm Heinz (Bearb.): Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten. 1898–1918. Biographisch-statistisches Handbuch. Düsseldorf 1986. S. 199.

[3] Exemplarisch für das Gebiet der Nationalökonomie seien hier zwei seiner heute nahezu gänzlich vergessenen Aufsätze genannt: Schmidt, Conrad: Soziale Frage und Bodenverstaatlichung. Berlin: Verl. der Berliner Volkstribüne, 1890. (31 S.); ders.: Geld und ‚Schwundgeld’-Zauberei. Silvio Gesells Erlösungsbotschaft. Berlin: Dietz, 1924. (39 S.)

[4] Siehe Plechanow, G.: Bernstein und der Materialismus. In: Die Neue Zeit. XVI. Jg. II. Bd. 1897–98. S. 545–555; ders.: Konrad Schmidt gegen Karl Marx und Friedrich Engels. In: ebd. XVII. Jg. I. Bd. 1898–99. S. 133–145; Schmidt, Conrad: Einige Bemerkungen über Plechanows letzten Artikel in der „Neuen Zeit“. In: ebd. S. 324–334; Plechanow, G.: Materialismus oder Kantianismus? In: ebd. S. 589–596 u. 626–632; Schmidt, Conrad: Was ist Materialismus? In: ebd. S. 697/698.

[5] Dimitrij Owetschkin: Conrad Schmidt, der Revisionismus und die sozialdemokratische Theorie. Zur theoretischen Entwicklung der Sozialdemokratie vor 1914. Mit einem Vorwort von Helga Grebing. Veröffentlichungen des Instituts für Soziale Bewegungen. Schriftenreihe A: Darstellungen. Band 24. Essen 2003.

[6] Siehe hierzu: Loria-Siena, Achille: Die Durchschnittsprofitrate auf Grundlage des Marx’schen Wertgesetzes. (Rez.) In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Bd. 54. 1890. S. 272–274; Schmidt, Conrad: Ein Wort zur Abwehr. In: ebd. Bd. 55. 1890. S.49–51; Lexis, W.: Schmidt, Dr. Conrad: Die Durchschnittsprofitrate auf Grundlage des Marxschen Wertgesetzes. (Rez.) In: Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich. 15. Jg. 1891. S. 1298–1303; Wolf, Julius: Das Rätsel der Durchschnittsprofitrate bei Marx. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Bd. 57. 1891. S. 352–367; Schmidt, Conrad: Noch einmal das Rätsel der Durchschnittsprofitrate. In: ebd. S. 772–777; Wolf, Julius: Durchschnittsprofitrate bei Marx. In: ebd. S. 916; Landé, Hugo: Mehrwerth und Profit. Ein ökonomischer Versuch. In: Die Neue Zeit. XI. Jg. I. Bd. 1892–93. S. 588–594 u. 620–628; Schmidt, Conrad: Werth und Preis. Eine Antwort an Herrn Hugo Landé. In: ebd. XI. Jg. II. Bd. 1892–93. S. 132–138 u. 180–185; Fireman, P.: Kritik der Marx’schen Wertheorie. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. Bd. 58. 1892. S. 793–808; Schmidt, Conrad: Die Durchschnittsprofitrate und das Marx’sche Werthgesetz. In: Die Neue Zeit. XI. Jg. I. Bd. 1892–93. S. 68–75 u. 112–124.

[7] Friedrich Engels: Ergänzung und Nachtrag zum III. Buche des „Kapital“. In: MEW 25. S. 895–919. Dort: S. 909. (Ursprünglich in: Die Neue Zeit. 1895–96.)

[8] Conrad Schmidts Briefwechsel mit Engels befindet sich im Bestand des Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis in Amsterdam und wird veröffentlicht in: MEGA III/28–35.

[9] Eine erste Würdigung unmittelbar nach Erscheinen fiel noch positiv aus. Doch bezeichnete er das Wertgesetz bereits hier als eine „Hypothese zur Erklärung der Wirklichkeit“: Schmidt, Conrad: Der dritte Band des „Kapital“. In: Sozialpolitisches Centralblatt. IV. Jg. Nr. 22. Berlin, den 25. Februar 1895. S. 255–258. Dort: S. 257.

[10] Friedrich Engels: Vorwort. In: MEW 25. S. 7–30. Dort: S. 18–21.

[11] Schmidt, Conrad: Die psychologische Richtung in der neueren National-Oekonomie. In: Die Neue Zeit. X. Jg. II. Bd. 1891–92. S. 421–429 u. 459–464.

[12] Schmidt, Conrad: Grundriss zu einem System der theoretischen Nationalökonomie. In: Sozialistische Monatshefte. 13. Jg. 3. Bd. 1909. S. 1197–1214 u. 1317–1335.

[13] Sraffa, Piero: Production of commodities by means of commodities. Prelude to a critique of economic theory. Cambridge 1960. Deutsch: Warenproduktion mittels Waren. Einleitung zu einer Kritik der ökonomischen Theorie. Frankfurt a.M. 1976.

[14] Schmidt, Conrad: Grundriss ..., a.a.O., S. 1197.

[15] Siehe hierzu auch: Schmidt, Conrad: Positive Kritik des Marxschen Wertgesetzes. In: Sozialistische Monatshefte. 14. Jg. 2. Bd. 1910. S. 604–618.

[16] Schmidt, Conrad: Grundriss ..., a.a.O., S. 1328.

[17] Besonders deutlich kam diese Position in der folgenden Schrift zum Ausdruck: Steedman, Ian: Marx after Sraffa. London 1977. Einen Überblick zum Diskussionsstand bieten: Howard, M.C., J.E. King: A History of Marxian Economics. Vol. II: 1929–1990. Basingstoke u.a. 1992. S. 227–308. Auf Deutsch liegt folgende Einführung in die Problematik vor: Heinrich, Michael: Was ist die Werttheorie noch wert? Zur neueren Debatte um das Transformationsproblem und die marxistische Werttheorie. In: PROKLA 72. 18. Jg. September 1988. S. 15–38.

[18] Kolakowski, Leszek: Die Hauptströmungen des Marxismus. Entstehung, Entwicklung, Zerfall. 3 Bde. München, Zürich 1977–1979.

[19] Siehe Schmidt, Conrad: Zu Friedrich Engels’ 100. Geburtstag. In: Sozialistische Monatshefte. 26. Jg. 55. Bd. 1920. II. S. 995–999. Dort: S. 998; ders.: Rückblick. In: Engels, Friedrich: Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft. Berlin 1928. S. XXI–XXVIII. Dort: S. XXVIII.

[20] Schmidt, Alfred: Der Begriff der Natur in der Lehre von Marx. 4., überarb. und verb. Aufl. Hamburg 1993. (Ursprünglich: Frankfurt a.M. 1962.)

[21] Karl Marx/Friedrich Engels: Gesamtausgabe (MEGA). Herausgegeben von der Internationalen Marx-Engels-Stiftung. Vierte Abteilung: Exzerpte, Notizen, Marginalien. Bd. 31: Karl Marx/Friedrich Engels: Naturwissenschaftliche Exzerpte und Notizen. Mitte 1877 bis Anfang 1883. Bearbeitet von Anneliese Griese, Friederun Fessen, Peter Jäckel und Gerd Pawelzig. Berlin 1999.

[22] Kolakowski, Leszek: Die Hauptströmungen .., Bd. 1. München, Zürich 1977. S. 371.

[23] Siehe hierzu auch: Deppe, Frank: Politisches Denken im 20. Jahrhundert. Bd. 2: Politisches Denken zwischen den Weltkriegen. Hamburg 2003. S. 323–365.

[24] Siehe hierzu die dem Marxismus in Polen, der Tschechoslowakei und Jugoslawien gewidmeten Kapitel in: Vranicki, Pedrag: Geschichte des Marxismus. Zweiter Band. Frankfurt a.M. 1983.

[25] Siehe Philosophie der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Von Adorno bis v. Wright. Hrsg. von Julian Nida-Rümelin. 2., aktualis. u. erw. Auflage. Stuttgart 1999. S. 362.