Während sich die Linke jahrzehntelang darauf verlassen konnte, unter Gegenwartskünstlern und -literaten immer Ansprechpartner, wenn nicht sogar Mitstreiter zu finden, hat sich seit einigen Jahre der Wind gedreht. Die jungen Literaten kultivieren einen betont unpolitischen Stil: Wenn man sich ereifert, dann über Lifestylefragen aber sicher nicht über Politik.[1] Die Entfremdung ist dabei gegenseitig. Während sich die Linken schon seit langem kaum noch für Kunst oder Literatur interessieren, pflegt die junge Generation, spätestens seit Florian Illies sie zur Generation Golf gemacht hat, einen betont antipolitischen Habitus und setzt sich dezidiert von der engagierten Literatur der Vergangenheit ab. Die Schriftstellerin Tanja Dückers beschreibt dies folgendermaßen: „Da machen allerorts Musterschwiegersöhne vom Schlage eines Florian Illies von sich reden, da wird von einer neuen Generation gesprochen, die ganz unverkrampft ihren Patriotismus zelebriert und in schwarz-rot-goldenem Bikini am Spree-Strand liegt, da schimpfen überall junge Gutverdiener über die sozialen Errungenschaften der linken Regierungen, von denen sie selber nach Strich und Faden profitiert haben ... Ende der sechziger Jahre galt Kunst ohne Bekenntnis als moralisch anstößig ... Die Sprache war direkt, die Botschaft eindeutig. Seit den späten achtziger und den neunziger Jahren ist solch ein Ansatz verpönt ...“[2]
Die Abgrenzung von der Literatur der achtundsechziger Generation und deren „uncoolen“ politischen Themen findet sich manchmal weniger in den Texten der Autorinnen als in denen der Marketingstrategen, die dabei gelegentlich ihren eigenen Generationenkonflikt austragen. Da macht selbst der renommierte Reclamverlag keine Ausnahme, der die Schriftstellerin Sybille Berg folgendermaßen bewirbt: „Handzahm, saftlos, kopflastig – so sei sie, die deutsche Gegenwartsliteratur. Mag sein. Wenn ja, dann zählt Frau Berg nicht dazu. Sie nämlich schreibt schnörkellos, unverblümt, wie aus dem prallen Leben gegriffen ... Deutsche Gegenwartsliteratur? Wir wissen nicht, was andere Verlage empfehlen. Wir empfehlen: Frau Berg.“[3]
Dazu bekam der Leser ein Bild der Autorin Sybille Berg geliefert, die sich textilfrei im ungemachten Bett räkelt. Die eigene Haut zu Markte tragen, sich als gesamte Person vermarkten lassen, ist bei Generation der Fräuleinwunderschriftstellerinnen, wie die weibliche Branche der Generation-Golf-Literaten genannt wird, üblich.[4]
Generation Golf und Fräuleinwunderliteratur
Anfänglich konnte man den Eindruck haben, dass die Fräuleinwunderliteratur fast ausschließlich aus blonden gutaussehenden Frauen bestand. Bei der Vermarktung der Romane der Autorinnen der Fräuleinwundergeneration überbieten sich die Verlage mit den Adjektiven frech, frisch, frei. Rogner und Bernhard z.B. preisen die mittlerweile 34jährige Alexa Henning von Lange gern als rotzfrech an. Bei ihren öffentlichen Auftritten kultivierte sie das Medienimage des spätpubertären Mädels, das von einer Mischung aus Frechheit und kindlicher Ahnungslosigkeit charakterisiert wird. Ihre Fotos, die nicht nur die Produktinformationen der Verlage dominieren, sondern lange auch auf der Vorderseite ihrer Bücher anzutreffen waren, chargierten dementsprechend zwischen Göre und Botticelli-Mädchen mit wallender Lockenmähne.[5] Das seriöse Autorinnenporträt in Passbildgröße hat ausgedient, überdimensionierte Konterfeis von frischen Mädels schmücken stattdessen die Cover der modernen Frauenliteratur. Selbst Judith Hermann, die allgemein zu den ernsthafteren Autorinnen gezählt wird, muss es sich gefallen lassen, dass die gesamte Rückseite der Taschenbuchausgabe von Nichts als Gespenster nicht etwa eine Zusammenfassung, sondern einzig und allein ihr Photo präsentiert, auf dem sie so harmlos und unintellektuell aussieht, dass es trefflich mit ihrem Image von scheuer Innerlichkeit übereinstimmt.[6] Marketingstrategie und Roman gehen nicht nur hier bruchlos ineinander über. Damit unterscheidet sich diese Generation deutlich von ihren Vorgängern aus dem 20. Jahrhundert, als viele Jungautoren das erklärte Ziel hatten, sich nicht vom Establishment und den Älteren vereinnahmen zu lassen. Der Autor J. D. Salinger, der mit Der Fänger im Roggen das wohl berühmteste Jugendbuch des 20. Jahrhunderts schuf, verweigerte Marketing und Öffentlichkeit sogar sein Bild, auch die junge Ingeborg Bachmann verhielt sich sehr spröde gegenüber den findigen Werbestrategen mit ihren verkaufsfördernden Marketingsprüchen.[7]
Der Erfolg scheint ihnen recht zu geben, denn die Romane der jungen Literaten und Literatinnen verkaufen sich gut, sie scheinen wirklich das Lebensgefühl ihrer Generation zutreffend widerzuspiegeln.[8] Die allesamt hochprofessionellen Autorinnen, die mehrheitlich von der Literatur leben, porträtieren dabei meist eine ausgesprochen unpolitische und unprofessionelle Generation, die Heldinnen mögen den richtigen Mann oder den richtigen Maskara suchen, einen politischen Standpunkt oder Arbeit suchen sie nicht. Bei Sibylle Bergs, Alexa Henning von Langes, Tanja Dückers und Judith Hermanns Heldinnen bleibt weitgehend unklar, wovon sie eigentlich leben.
Heldinnen und Autorinnen befanden sich zu Anfang der Fräuleinwunderliteratur weitgehend in der erweiterten Jugendphase, die in Deutschland bis Anfang Dreißig dauern kann und aus der sie anscheinend ungern herauswachsen möchten. So bevölkern scheue Mädchen, freche Gören oder schrille Tussis die frühen Romane der Fräuleinwundergeneration. Das bedeutet nicht, dass die Romane wenig Neues enthalten, denn ihr Alltagsrealismus gibt den Blick frei auf Bereiche der Gesellschaft, die sonst von Literatur und Medien weitgehend ausgespart werden. Da ist zum einen wahlweise schrille oder melancholische, aber auf jeden Fall drogenversessene Jugendkultur, sei sie nun in der Technoszene wie in Alexa Hennigs Roman Relax oder in der Alternativszene beheimatet, wie in Tanja Dückers Erstling Spielzone. Die Leserin bekommt zum anderen einen ungeahnt tiefen Einblick in Bereiche weiblichen Lebens, die bislang in der Frauenliteratur so eher selten thematisiert wurden. Maskara und Nagellack, Selbstbefriedigung und wenig freundliche Alltagsgedanken über Männer sind literaturfähig geworden. Es ist alles da, was zum prallen Frauenleben gehört, was sich auch im Publikumserfolg der Autorinnen niederschlägt.
Jugend ist jedoch ein Zustand, der selbst in Deutschland, dem Land der unendlich ausgedehnten Adoleszenz, irgendwann einmal vergeht, was die Generation Golf in eine vorgezogene Midlifecrisis gestürzt hat. Der Lack ist ab und der Glamour dahin, zumindest für die Marketingstrategen. Der Literatur dagegen ist diese Krise gut bekommen, die mit ihr verbundene Reifung hat sich geradezu als literarisches Lebenselixier herausgestellt, hat neue Themen und Perspektiven erschlossen. Das gilt zumindest für die Schriftstellerinnen, bei denen sich erstaunliche Entwicklungen von der Popliteratur zur Politliteratur vollzogen haben.
Popliteratur und neues Biedermeier
In mittleren Jahren angekommen und des Jugendbonus ledig, wird gelegentlich sogar die Auseinandersetzung mit den älteren Kollegen gewagt. Darauf hat sich Tanja Dückers spezialisiert. In der Zeit, dem Zentralorgan des deutschen Bildungsbürgertums, wie in der gelegentlich etwas wilder auftretenden Linkspostille Jungle World plädierte die Autorin heftig dafür, weder die Politik noch die Auseinandersetzung mit der Nazizeit den Schriftstellern der Achtundsechziger-Generation zu überlassen, sondern auch die Stimmen der jüngeren Autoren und Autorinnen wahrzunehmen, denen manchmal zu Unrecht apolitisches Anpassertum vorgeworfen werde. Unter der Überschrift Abschied vom Faselland polemisiert sie gegen Walser und Grass, von ihr zu GW zusammengefasst, vor allem aber gegen die deutschen Feuilletons, deren Motto zu sein scheint: „Trau keinem unter 70“, zumindest nicht bei der Wahrnehmung von politischen Tendenzen in der Gegenwartsliteratur.[9] Zu deren Gunsten führt sie ins Feld, dass die Popliteratur mitten aus dem Leben kommt und einem unverbrauchten Realitäts- und Politikbegriff verpflichtet ist: „Der Vorwurf ‚Pop‘ ging sogleich einher mit dem Vorwurf ‚Wie unpolitisch!‘ – anstatt zu begreifen, dass eine andere, jüngere Generation politische Themen möglicherweise in einer anderen Sprache behandelt, dass politischer Text nicht Pamphlet bedeuten muss, und die sehr grob gestanzten Bilder der 68er auch literarisch keine Richtlinien mehr bieten.“[10]
Ob ihre Kolleginnen und Kollegen sich allesamt dieser sehr politischen Einschätzung ihres Wirkens anschließen würden, sei dahingestellt, aber auf Dückers selber trifft dies sicherlich zu. Sie ist zu so etwas wie zur intellektuellen Ausnahme ihrer Schriftstellerinnen-Generation geworden, die am 8. Mai 2005 in der Welt mit dem Essay Vom Kriegsende zum grellen Biedermeier und darüber hinaus auch eine Einschätzung von deren gesellschaftspolitischen Rolle versucht, die ein wenig wie ein Nachruf klingt. Neben der durchaus gewollten Utopielosigkeit hätte ihre Generation aber durchaus Gesellschaft verändert: „Was diese Generation gesellschaftspolitisch statuiert und hinterlassen hat, ist eine Art grelles Biedermeier: Ein Biedermeier, das selbstverständlich keine Schwulen, Lesben, Polygamen etc. ausgrenzt, also kein sexuelles Biedermeier wie in den Fünfziger Jahren, auch kein ethnisches, das Ausländerfeindlichkeit propagiert, aber dennoch – bei allen lärmenden, bunten und hedonistisch-experimentellen Aspekten – eines des enorm verengten Blickfeldes.“[11]
Was in seiner politischen Unbedarftheit gerade der nationalsozialistischen Vergangenheit gegenüber gelegentlich problematische Züge trägt. Dückers Rede vom grellen Biedermeier ist eine nette Beschreibung der Werke von manchen Romanen der Generation Golf, denn eine gewisse Neigung der Charaktere zur Eindimensionalität, gelegentlich sogar zur Spießigkeit lässt sich nicht leugnen.
Der Untergang - Dückers, Grass und die Wilhelm Gustloff
Das kann man Dückers kaum vorwerfen, nach ihrem Debüt mit Lyrikbänden und dem Roman Spielzone, der 1999 Popliteratur und Berliner Subkulturen zusammenbrachte, hat sich die gelernte Kunsthistorikerin und Germanistin nicht nur als Feuilletonistin sondern auch mit dem Roman Himmelskörper einen Namen gemacht, der ihr die Auseinandersetzung mit den älteren Kollegen fast aufgezwungen hat, denn durch Zufall arbeitete sie zur selben Zeit wie Günther Grass an einem Roman, der den Untergang des Flüchtlingsschiffs Wilhelm Gustloff thematisiert und zu ganz anderen Ergebnissen als der Nobelpreisträger in seiner umstrittenen Novelle Im Krebsgang kommt,[12] die sie interessierten Journalisten gegenüber in Interviews auch ohne falsche Schüchternheit verteidigt: „Meine Version ist die richtige“ sagt sie der Berliner Zeitung und fügt auch gleich noch hinzu, dass Grass die Geschichte einseitig in eine Opfergeschichte verfälscht hat.[13] Die Geschichte der Großeltern der Protagonistin Freia, ihrer Flucht aus dem Osten, macht aber nur einen interessanten Aspekt dieses ausgesprochen vielschichtigen Romans aus. Es ist gleichzeitig eine Geschichte über das Erwachsenwerden und das Ende der Jugend. Freia, die Icherzählerin ist das Gegenbild zu den Mädchengestalten der Fräuleinwunderliteratur, neugierig, gar nicht Girlie, und sehr interessiert an der Welt. Nachdem ihr Vater dem Zwillingsbruder gewaltsam die lange Haarmähne abgeschnitten hatte, trennt auch Freia sich von ihren Zöpfen und geht kahlgeschorenen Hauptes durch den Roman. Damit stellt Dückers ihre Heldin auch äußerlich als Ausnahme heraus, was vielleicht übertrieben ist, denn auch langhaarige Mädchen können kritisch und neugierig sein. Als schließlich Freias Großeltern sterben und sie schwanger wird, beginnt sie nach dem unterschlagenen Kapitel in der Familiengeschichte zu suchen, um herauszufinden, was die Großeltern in der Nazizeit eigentlich dachten und taten. Bei dieser Suche begegnet uns die Icherzählerin als Kind, Heranwachsende und junge Erwachsene. Trotz gelegentlichem Holperns schafft es Dückers sehr überzeugend, die verschiedenen Zeitebenen miteinander zu verbinden und zu einem ausgesprochen komplexen Roman zu verschmelzen. Als sie sich am Ende durch das Gestrüpp von Verschweigen, Verdrängen und Schönfärben gekämpft hat, findet sie die Bestätigung der Ahnung, dass Oma und Opa eben doch Nazis waren und die Familie deshalb nicht auf der Wilhelm Gustloff, sondern auf einem Minensuchboot den Osten verlassen konnte und sicher ans Ziel kam.
Damit literarisiert Dückers eine Variante der Gustloff-Geschichte, die der von Günther Grass’ narrativ diametral entgegensteht, sie rekontextualisiert die Tragödie und verweist auch auf die militärische Nutzung des Schiffes, welches immerhin über 1000 Soldaten an Bord hatte. Während bei Grass die Toten der Gustloff zu Opfern der Russen werden, erscheinen sie in Dückers Variante als Opfer der Nazis, die die Evakuierung Ostpreußens bis zur letzten Minute hinauszögerten.
Dückers Fragestellung insgesamt ist nicht untypisch für die Enkelkinder der Nazigeneration, die insgesamt, wie Aleida Assmann in ihrem Projekt Grenzen des Verstehens, Generationsidentitäten in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg hervorhebt, zumindest bereit sind, die Möglichkeit einer deutschen Opferidentität zu diskutieren.[14] Allerdings ist in Dückers Fall die Antwort eindeutig negativ, was ein wichtiger Kontrapunkt zur allgemeinen Tendenz des öffentlichen Diskurses und zu Grass’ Novelle Im Krebsgang ist, wie Lothar Baier betont: „Doch während Grass die Ereignisse an diesem Datum einschließlich Versenkung der ‚Gustloff’ in ideologischer Absicht zur deutschen Passionsgeschichte verrührt, wirft Tanja Dückers einen ebenso nüchternen wie durch Recherchen geschärften Blick auf die Umstände der Flucht aus dem Osten. Die bei Grass zum schwimmenden klassenlosen KdF-Paradies veredelte „Gustloff“ verwandelt sich bei Tanja Dückers in das zurück, was sie während der Kriegsjahre gewesen ist, nämlich ein Kriegsschiff, auf dem Marinesoldaten zu U-Boot-Besatzungen ausgebildet wurden.“[15]
Die Gustloff-Tragödie spielt auch eine Rolle in ihrem Beitrag zur Kurzgeschichtensammlung Stadt, Land, Krieg, der Beiträge junger AutorInnen vereint, die thematisieren, wie der lange Schatten des Krieges immer noch das zeitgenössische Leben beeinflusst. Der Band wurde von Tanja Dückers and Verena Carl 2004 herausgegeben und ist Teil des Versuches, deutlich zu machen, dass die junge Literatur nicht halb so geschichtsvergessen und politikfern ist, wie die Medienberichterstattung glauben macht.[16]
Wüste und Wirtschaftswunder
Tanja Dückers ist jedenfalls ausgesprochen geschichtsversessen, was in Himmelskörper ein interessantes und überzeugendes Resultat fand. In ihrem letzten Roman Der längste Tag des Jahres ist das Ergebnis weniger eindeutig. Das Werk liest sich in vielem wie ein Postskriptum zu Himmelskörper, nur dass es diesmal nicht um die vierziger, sondern um die fünfziger Jahre, um die Adenauer Ära und die Zeit des Wirtschaftswunders geht. Der Roman ist wieder ein Familienroman. Obwohl Dückers die Form des Familienromans gern benutzt, distanziert sie sich jedoch energisch von der derzeit modernen Verkitschung der Familie: „Die Familie oder Eltern und Großeltern sind nun mal Personen, mit denen man persönlich viel zu tun hat, also es ist für mich ein literarisch interessantes Thema. Das bedeutet für mich nicht, daß ich jetzt ein bestimmtes Weltbild affimiere, was bedeutet, man muß in einer Kleinfamilie leben oder daß jetzt wieder die Familie gefeiert wird. Ich möchte da nicht politisch vereinnahmt werden von neo-konservativen Leuten, die jetzt die Familie wieder hochhalten, das, finde ich, hat damit nichts zu tun.“[17]
In Der längste Tag des Jahres geht es weniger um die Grenze zwischen Jugend und mittleren Jahren, die im Vordergrund von Himmelskörper stand, als um das klassische Drama der mittleren Lebensphase, den Tod der Eltern. Paul Kadereit stirbt im legendären Sommer 2003, am längsten Tag des Jahres. Der Roman beschreibt die Reaktion seiner 5 Kinder in fünf Kurzgeschichten. Die Kinder erinnern ihren Vater recht unterschiedlich, aber die Rivalitäten und Eifersüchteleien, die Kindheit und Jugend prägten, bleiben auch nach dem Tod des Vaters sehr lebendig. Kadereit wird nicht nur als Vater porträtiert, sondern auch als Geschäftsmann, der immer von der Wüste und exotischen Gegenden träumte, aber nie dort hinkam. Stattdessen verwandelte er in den Fünfzigern diese Träume in eine erfolgreiche Geschäftidee und gründete eine Tierhandlung mit exotischem Flair. In den späten neunziger Jahren gerät das Geschäft wegen der Wirtschaftskrise in Turbulenzen und muss schließen, Kadereit verliert seinen Lebensinhalt und stirbt. Das besondere an Kadereit ist, dass er nichts Besonderes aufzuweisen hat, sondern sich immer mit der Arbeit und den unrealisierten Träumen zufrieden gab, bis es zu spät war. Seinen fünf Kindern jedenfalls begegnete er mit Kälte und ziemlichem Desinteresse, was die Jungen mehr als die Mädchen desorientierte. An der Durchschnittlichkeit und Kälte der Hauptfigur krankt auch der Roman, denn Dückers gelingt es nicht, dem Mann ohne Geheimnisse besondere oder faszinierende Züge abzugewinnen.
Der Roman ist ein interessantes Experiment, aber er schafft es nicht, die Ideen der Autorin narrativ überzeugend umzusetzen, das war das Urteil der meisten Kritiker.[18] Es ist aber auch schwer eine Story, die sich mit Gefühlskälte auseinandersetzt, lebendig werden zu lassen, zumal Dückers diesmal weder ihre Heimatstadt Berlin zum Schauplatz wählt, noch die weiblichen Charaktere in den Vordergrund stellt, was sich in den bisherigen Werken als Stärke erwiesen hat. Auch die Form der thematisch verbundenen Kurzgeschichten überzeugt nicht unbedingt, zumal diese recht unterschiedlich gestaltet sind. In der letzten Geschichte, die eigentlich nur eine geringe Verbindung mit den anderen aufweist, geht es um den jüngsten Sohn, Vaters Liebling, der es tatsächlich in die Traumwüsten seines Vaters geschafft hat und dort ein zielloses Hippyleben führt. Dieses letzte Kapitel gibt Dückers Gelegenheit in Wüstenbeschreibung zu schwelgen, was auch in ihrer jüngst veröffentlichten Essaysammlung Morgen nach Utopia eine Rolle spielt.
Morgen nach Utopia
Neben Wüstenmetaphysik enthält Morgen nach Utopia allerdings auch eine Vielzahl von bemerkenswerten Prosastücken, in denen Dückers ihre Fähigkeiten als Kulturkritikerin unter Beweis stellt. Gelegentlich scheint die Auswahl etwas beliebig; die interessierte Leserin mag es bedauern, dass Dückers statt weiterer Arbeiten zur zeitgenössischen Literatur und Politik lieber Reiseaufsätze aus Amerika, Japan und Korea präsentiert, die teilweise dem Motto keine Reise ohne Essay folgen, aber dafür entschädigen ihre Essays über Osteuropa. Wie im Roman Himmelskörper schafft sie es auch in ihren Aufsätzen über Städte dem Nachbarland das Besondere und Atmosphärische abzugewinnen. Der Umdeutung der Geschichte des zweiten Weltkriegs in eine durch Guido Knopp und andere geförderte Erzählung, in welchem die Deutschen zu Opfern und vor allem die Russen, aber auch die Polen, zu Tätern werden, wird von ihr vehement attackiert.[19]
Für politisch interessierte Leser sind Dückers Essays zu Politik, Literatur und Geschichte die spannendsten in Morgen nach Utopia. In ihren Ausführungen zur Gegenwartsliteratur widerspricht sie gern und energisch dem gängigen Vorurteil, dass die zeitgenössische Literatur unpolitisch sei, politisch sei sie schon, nur seien ihr die Utopie und die linken Visionen abhanden gekommen.[20] Wieder abgedruckt ist der Aufsatz Kinderliebe in Zeiten von „24/7“, Moderne Arbeitsverhältnisse fördern keine Tugend, den Dückers kurz vor der Bundestagswahl 2005 veröffentlichte. Hier setzt sie sich mit der Kinder- und Familienorientierung der wahlkämpfenden Parteien auseinander. Hier ist es besonders das konservative Weltbild, welches sie attackiert und an dem sie bemängelt, dass es in einem Zeitalter der Patchworkbiographien und prekären Arbeitsverhältnisse absurd ist, ein biedermeierliches Familienbild zum Ideal zu erheben und Kinderlose zum neuen Feindbild zu stilisieren.[21] In Zeiten, da 24/7 und die totale ArbeinehmerInnenflexibilität zum Ideal geworden sind, fungiert das biedermeierliche Familienideal di Fabios als gesellschaftliche Schuldzuweisung, nicht aber als Lösungsmöglichkeit, sagt Dückers.
Als gelernte Kunsthistorikerin kann Dückers in dem Aufsatz Merkels Bilder, Visionen der großen Koalition sogar aus den Bildern, die sich Merkel und Schröder über den Schreibtisch hängen, politische Schlüsse ziehen. Dückers sieht in Oskar Kokoschkas Porträt von Adenauer, das über Merkels Schreibtisch hängt, ein Bekenntnis zu Ruhe und Kontinuität. Das sei, anders als die Feuilleton beklagen, keineswegs ein Problem, sondern genau was die WählerInnen gewollt haben, denen das Grauen der vergangenen Jahre noch schwer im Magen liegt: „Die Wähler haben sich vor einem Jahr für den Status quo entschieden. Schelten kann man sie dafür nicht. ‚Vision’ ist in Deutschland zu oft synonym mit ‚Reform’ gebraucht worden, und diese bedeuteten in den vergangenen Jahren – sowohl unter Rot-Grün als auch unter Schwarz-Rot – nie etwas Gutes für den Bürger. Er wäre schön dumm, wenn er sich nach mehr Visionen verzehren würde: Die Visionen der vergangenen Jahre haben Hartz IV, einen gelockerten Kündigungsschutz, 1-Euro-Jobs, eine indiskutable Gesundheitsreform und andere Ungerechtigkeiten hervorgebracht. Otto und Emma Normalverbraucher tun gut daran, auf Visionen ihrer politischen Vertreter dankend zu verzichten und statt dessen mehr Realpolitik und mehr street knowledge einzufordern.“[22]
Generation Golf wird politisch?
Unter den politischen Essays in Morgen nach Utopia befindet sich auch Tanja Dückers Beitrag zur ersten politischen Kontroverse der Generation Golf. Die Politisierung der jüngeren Schriftstellerinnen-Generation hat im Wahlkampf des Spätsommers 2005 zu einem handfesten Streit über die Rolle von Schriftstellern und Schriftstellerinnen in der Politik geführt.[23] Anlass hierfür waren Günther Grass und sein Wahlaufruf für die SPD, dem zunächst nur wenige Kollegen folgen wollten.[24] Immerhin befanden sich aber namhafte Vertreterinnen der jüngeren Schriftstellerinnengeneration wie Julie Zeh, Eva Menasse, Katja Kullmann, Benjamin Lebert, Feridun Zaimoglu und Durs Grünbein unter den Unterzeichnern, was die Welt sogleich zu einem besorgten Artikel mit dem Titel Generation Golf wird politisch veranlasste.[25] Eva Menasse fand dies offensichtlich nicht, sie beklagte in der Süddeutschen Zeitung die politische Abstinenz der gleichaltrigen Kollegen und warf ihnen Opportunismus vor.[26] Dies mochte nun Tanja Dückers, einer der politisch versiertesten Autorinnen der jungen Generation nicht auf sich sitzen lassen und schickte den Vorwurf umgehend an die SPD-Unterstützer zurück. In Reih und Glied heißt ihr Artikel,[27] in dem sie ebenfalls in der Süddeutschen Zeitung Menasse und den anderen unterzeichnenden Schriftstellern vorwirft, sie hätten sich von einem autoritär agierenden Großschriftsteller in den Dienst eines Projektes stellen lassen, das vielleicht für älteren Kollegen irgendwann einmal emanzipativ gewesen sein mag, den Jungen aber nichts biete als biedere Realpolitik und Sozialabbau: „Nicht mal ein Hauch von Aufbegehren, von der Aufbruchstimmung, die die Leute früher in Scharen zu den Roten oder den Grünen trieb, hängt in der Luft. Kosovo-Krieg, Hartz IV, Sozialabbau – sie machen mit. Schriftsteller für Hartz IV! – das ist die junge Revolte von heute.“[28]
Alte Liturgie und neuer Feminismus
Unter jungen Schriftstellerinnen tut sich aber auch abgesehen von wahlkampfpolitischen Auseinandersetzungen einiges, während die männlichen Kollegen in letzter Zeit vor allem mit der Unterstützung von Papst Benedikts Vorschlag zu lateinischen Messen hervorgetan haben. Die Schriftsteller Robert Spaemann, Eckehardt Henscheid und Martin Mosebach gehörten zu den Befürwortern, den Leitartikel schrieb jedoch Durs Grünbein, auf den die Linke einst große Hoffnungen gesetzt hat. Der vielfach preisgekrönte Autor sprach sich im Namen des Feierlichen und Numinosen für die Rückkehr zum lateinischen Ritus aus.[29] Während die Männer so ins Reaktionäre driften, lässt sich bei den Schriftstellerinnen eine gegenläufige Tendenz beobachten. Die Zeit überraschte im Spätsommer 2006 ihre LeserInnen mit einem Appell für einen neuen Feminismus,[30] wobei das eigentlich Überraschende daran war, dass die Aufruferinnen mehrheitlich nicht die üblichen Verdächtigen, d.h. engagierte linke Frauen waren, sondern eher die braven angepassten Karrierefrauen wie Anne Will oder Katrin Göring-Eckart. Ausgerechnet die Schriftstellerin Alexa Henning von Lange, deren Romane und Äußerungen bislang vollkommen politikfrei waren, gehört auch zu den Unterzeichnerinnen, sie betont, dass anders als man es in seinem jugendlichen Leichtsinn gedacht hatte, dass Patriarchat immer noch mächtig sei, weshalb man einen neuen Feminismus entwickeln müsse, der die Männer einbezieht. Inhaltlich ist Henning von Langes Beitrag sicherlich nicht weltbewegend, aber wenn eine unpolitische Erfolgsschriftstellerinnen sich derart gegen den ideologischen Trend äußert, der stark von Udo di Fabios oder Frank Schirrmachers Entwürfen bestimmt wird, dann deutet das auf wirkliche ideologische Veränderungen des weiblichen Zeitgeists hin.
Die neue F-Klasse
Die hessische Schriftstellerin Thea Dorn war ihren Kolleginnen, ähnlich wie Tanja Dückers, immer schon voraus. Auch sie ist eine große Ausnahme unter den jungen SchriftstellerInnen, während den meisten Kollegen theoretische Kenntnisse und Intellektualität vollkommen abgehen, hat sie diese im Überfluss. Die studierte Philosophin kam über die Wissenschaft zur Literatur, beschränkt sich bei dieser allerdings auf Dramen und sehr erfolgreiche Kriminalromane. In ihrem preisgekrönter Erstling Berliner Aufklärung verarbeitet sie ihre Erfahrung als Wissenschaftlerin am Philosophischen Institut der FU Berlin zu einem ebenso intellektuellen wie skurrilen Krimi. In ihrem ironischen Thriller Ringkampf nimmt sie das Frankfurter Opernleben und die Wagnermanie aufs Korn und macht deutlich, dass im „geldgeilen“ Rhein-Main-Gebiet kulturell längst nicht mehr die Kunst, sondern inzwischen die Sponsoren regieren: Wenn Boss oder Armani die Ausstattung übernehmen, dann führt der Kommerz Regie.
In der Wahlkampfkontroverse bekannte sich Thea Dorn, obwohl sie eigentlich keinerlei konservative Neigungen hat, aus frauenpolitischen Gründen zur Unterstützung von Angela Merkel, weil Deutschland frauenpolitisch so zurückgeblieben sei, dass eine Bundeskanzlerin die Dinge vielleicht in Bewegung bringt: „Tapfere Feministinnen glaubten einmal an die ‚weibliche Vernunft‘. Tapfere Hegelianer glaubten an die ‚List der Vernunft‘. Beide Ideen haben sich durch den Hinterausgang in die Geschichte verabschiedet. Wenn man dieser Tage die Wahlkampf-Feuilletons liest, kommt man zu dem Ergebnis, daß so etwas wie eine ‚List der weiblichen Vernunft‘ am Werk sein muß. Zum ersten Mal kandidiert eine Frau fürs Kanzleramt. Zum ersten Mal sind 90 Prozent aller Schriftsteller, Schauspieler, Musiker, die sich wahlkämpferisch aus dem Elfenbeinfenster hängen, Frauen. Frauen, deren größte Angst es ist, daß Angela Merkel Kanzlerin wird... Wichtiger als Frauenpolitik ist eine Frau ganz vorn in der Politik. Es ist wahr, Deutschland liegt weit hinten, was etwa Ganztagsbetreuung für Kinder und damit die Entlastung von berufstätigen Müttern angeht. Aber Deutschland ist auch ein Neandertal, was die Beschreibungs-, Rezeptions- und Verhaltensmuster im Umgang mit Frauen in Führungspositionen angeht.“[31]
Gegen die Mutti-Romantiker, die die Frauen lieber heute als morgen zurück an den Herd schicken wollen, hat Thea Dorn schon trefflich zu polemisieren gewußt. Nun versucht sie mit dem Buch Die neue F-Klasse, Warum die Zukunft von Frauen gemacht wird nicht nur eine polemische Abrechnung mit Eva Hermann oder Udo di Fabio, es wird en passant auch noch versucht den Feminismus neu zu definieren, was ein paar Nummern zu groß für die Autorin ist. Immerhin ist Dorns Versuch, dem „uncool“ gewordenen Feminismus eine neues Label zu geben, lobens- und lohnenswert und dabei witzig geschrieben. Wie der Titel schon besagt, geht es um die aufstrebenden gut gebildeten Frauen, die handeln und nicht jammern, von denen auch einige zu Wort kommen. Alice Schwarzer und der Opferfeminismus sind Dorn ein Greuel, soviel Generationskonflikt muss sein, wo käme man denn hin, wenn man die Vorkämpferinnen von damals mit ein paar höflichen Worten verabschieden würde. Zumal man sich in den wesentlichen inhaltlichen Forderungen eher einig ist: gleiche Berufschancen, gleicher Lohn und mehr weibliches Selbstbewusstsein sind Forderungen die durchaus altmodisch und links-universell mehrheitsfähig sind. Die meiste Polemik bekommen sowieso die eigenen Generationsgenossinnen ab, denen die Illusionen der Generation Golf recht drastisch ausgetrieben werden: „Die Dornröschen, die glaubten, in einem Land zu leben, das die Geschlechterkämpfe lange hinter sich gelassen hatte, erwachen. Anders als ihre Märchenschwester werden sie jedoch nicht vom edlen Prinzen wach geküsst. Sondern vom Kollegen, der ihnen bei der Betriebsfeier vor versammelter Mannschaft ins Gesicht lallt: ‚Ich will dich demütigen!‘ - und vom Chef, der diesen Laller, obwohl er sich am Ende seiner Probezeit befand, eine Woche später anstandslos fest anstellt. Sie werden wach geküsst vom Feuilletonisten, der ihnen nicht mehr die freie Entscheidung für oder gegen Nachwuchs überlassen will, sondern nur noch die Wahl, ob sie ihr Mutterkreuz bei zwei, drei oder mehr Kindern machen. Good bye, Matrix. Willkommen in der Wirklichkeit.“[32]
Ob die Dornröschen-Literatinnen mit dieser Erkenntnis etwas anfangen werden, bleibt abzuwarten, die neusten Entwicklungen lassen aber immerhin auf eine etwas spannendere Gegenwartsliteratur hoffen.
[1] Vgl. Richard Herzinger, Jung schick und heiter. Im schönen Schein der Marktwirtschaft. Der Literaturbetrieb entwickelt sich zur neuen Sparte der Lifestyle-Industrie, in: Die Zeit, 13/1999, http://www.zeit.de/archiv/1999/13/199913.leipzig_.xml?page=all
[2] Tanja Dückers, Morgen nach Utopia, Berlin 2007, S. 158f.
[3] Vgl. Sibylle Berg, Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot, Leipzig 1997, S. 2.
[4] Florian Illies hat für die Post-68 Schriftsteller „Literaten der Generation Golf“ eingeführt, aber da Frauen normalerweise selten mit Automarken identifiziert werden, und Begriffe wie ‚post-feministische Frauenliteratur’ zu technisch klingen, hat sich der 1999 vom Spiegel geprägte Begriff „Fräuleinwunderliteratur” oder „Fräuleinwunderliteratinnen”, teilweise durchgesetzt, wenn es um junge Literatur von Frauen geht. Zur kritischen Bestandsaufnahme der „Fräuleinwunderliteratur“, vgl. Ilse Nagelschmidt et. al. (Hrsg.), Zwischen Inszenierung und Botschaft, Zur neuen Frauenliteratur, Leipzig 2006.
[5] Zur Werbung für Hennig von Lange vgl. die Homepage von Rogner und Bernhard: http://www.zweitausendeins.de/jmp.cfm?dsplnr=1705 (15.1.2006); ähnlich gestaltet ist die Homepage der Schriftstellerin: http://www.alexahennigvonlange.de/index.html (2.4.2007).
[6] Judith Hermann, Nichts als Gespenster, 3.Auflage, Frankfurt 2004.
[7] Vgl. zu diesem Aspekt Walter Grasskamp, Das verborgene Gesicht. Über Literatur und Photographie, Merkur, 4, 2005, S. 303-317.
[8] Vgl. Irene Grüter, Man liest Deutsch, TAZ, 22.1.2007.
[9] Sie interpretiert sogar Grass Eingeständnis, Mitglied der Waffen SS gewesen zu sein, in diesem Kontext. In einem Programm, dass der RBB über diesen Skandal produziert hat, wird ihre Haltung folgendermaßen zusammengefasst: „Für Dückers ist Grass’ spätes Bekenntnis eine PR-Aktion – etwas, was nur den Alten mit ‚ihren‘ Kriegsthemen gelingt’. Sie selber sagt: ‚Welcher Autor kann denn schon in der Tagesschau promotet werden? Das schafft man nicht, wenn es nicht ein Thema berührt, das in Deutschland moralisch anrüchig ist. Und das hat mich mehr als die Tatsache schockiert, dass er kurzzeitig der Waffen-SS angehörte.’“ RBB, SS und Moral – Der Skandal um Günter Grass, Sondersendung Stilbruch 17.8.2006, http://www.rbb-online.de/_/stilbruch/beitrag_jsp/key=4640290.html 22.15-23.00.
[10] Tanja Dückers, Abschied vom Faselland, in: http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_ world/_2002/32/24a.htm (28.03.2007).
[11] Tanja Dückers, Vom Kriegsende zum grellen Biedermeier und darüber hinaus, in: Die Welt, 8.5.2005.
[12] Günter Grass, Im Krebsgang. Eine Novelle, Göttingen 2002.
[13] Meine Version ist die richtige, Tanja Dückers im Interview mit Tobias Haberl, Berliner Zeitung, 22.03.2003 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/ 0322/feuilleton/0018/index.html (17.11.2005).
[14] Vgl. http://www.uni-konstanz.de/FuF/sfb485/Arbeitsbereiche/Teilprojekt-C10.htm
[15] Lothar Baier, In der Luft, Über den Wolken – Tanja Dückers‘ neuer Roman Himmelskörper, Freitag, 22.8.2003.
[16] Tanja Dückers, Verena Carl (Hg.), Stadt Land Krieg, Autoren der Gegenwart erzählen von der deutschen Vergangenheit, Berlin 2004, Aufbau Verlag.
[17] Vgl. Eberhard Falcke, Sippenbilder. Die Familie in der neuen deutschsprachigen Literatur, SWR2 Literatur, 19. Dezember 2006, 21.03 Uhr (Radiomanuskript).
[18] Eine Zusammenfassung der Reaktionen der Literaturkritik findet sich auf der Perlentaucher-Internetseite: http://www.perlentaucher.de/buch/23803.html, 15.1.2007.
[19] Tanja Dückers, Morgen nach Utopia, a.a.O., S. 95ff.
[20] Ebenda,. S. 152ff.
[21] Tanja Dückers, Die Kinderliebe in Zeiten von „24/7“. Moderne Arbeitsverhältnisse fördern keine Tugend, FR, 17.9.2005, wieder in: Morgen nach Utopia, a.a.O., S. 108ff.
[22] Morgen nach Utopia, a.a.O., S113f.
[23] Zum Konflikt um Günther Grass’ Wahlinitiative vgl. Lars Langenau, „Ich kann es nun mal nicht lassen“, Spiegel Online – 09.September 2005, http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ 0,1518,373841,00.html (21.11.2005); Ingo Arend, Der wahre Hegemon. Schröder, die SPD und die Intellektuellen, in: Freitag, 2.9.2005.
[24] Zu den Wahlaufrufen der Schriftsteller und anderer Kulturschaffender vgl. http://kampagne.spd.de/servlet/PB/menu/1587926/ (27.11.2005).
[25] Eckhard Fuhr, Die Generation Golf wird politisch, in: Die Welt, 30.8.2005.
[26] Eva Menasse, Raus aus der Routine. Warum ich Wahlkampf für die SPD mache, in: Süddeutsche Zeitung, 27.8.2005.
[27] Tanja Dückers, In Reih und Glied. Eine Antwort auf Eva Menasse. In: Süddeutsche Zeitung, 1.9.2005, wieder in: Morgen nach Utopia, a.a.O., S. 163ff.
[28] In Reih und Glied, a.a.O.
[29] Süddeutsche Zeitung, 7.3.2007.
[30] Die Zeit, 24.08.2006, Nr. 35.
[31] Thea Dorn, Wieso sind die Schwarz-Gelben die Bösen? Die neue Eintracht der Einzelgänger:. Anmerkungen zu den aktuellen Schriftsteller-Auftritten im Wahlkampf, in: Die Welt, 6.9.2005.
[32] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,443728,00.html.