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Internationale Kräfteverhältnisse heute

Dezember 2003

Rückblick: Vom ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart*

Die politischen und ökonomischen Kräfteverhältnisse auf der Erde sind im Laufe des 20. Jahrhunderts so oft und so gründlich durcheinander gewirbelt worden wie niemals zuvor in einem ähnlichen Zeitraum. Im Verlauf dieses hinter uns liegenden Jahrhunderts hat es in den internationalen Kräfteverhältnissen drei grundlegende Veränderungen gegeben:

Die erste erfolgte im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg. Vor diesem Krieg gab es in der damals einheitlich kapitalistischen Welt auf der Erde sieben große Mächte (die USA, Großbritannien, Frankreich, Japan, Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland), die nicht nur militärisch und ökonomisch unterschiedlich stark waren, sondern auch ganz unterschiedlich von der territorialen Aufteilung der Welt im 19. Jahrhundert profitiert hatten.

Keine dieser Mächte hatte eine dominierende Position, so daß sie in den folgenden Jahren in Koalitionen Krieg gegeneinander führten. Nach dem Ende jenes Krieges war das auf kapitalistische Eigentums- und Produktionsverhältnisse gegründete System nicht mehr allein auf der Welt: Durch die Oktoberrevolution in Rußland wurde dieses System aufgebrochen. Rußland war das „schwächste Kettenglied“, erwies sich aber dann, wie wir wissen, auch in Gestalt der sich entwickelnden UdSSR auf die Dauer leider als ein zu schwaches Kettenglied. Doch es war der erste „Gegenentwurf“ zu dem weiterhin dominierenden Kapitalismus.

Nachdem im Zweiten Weltkrieg die Mächte der Achse „Berlin-Rom-Tokio“ geschlagen worden waren, fand in den Welt-Kräfteverhältnissen des 20. Jahrhunderts die zweite grundlegende Veränderung statt: Neben den USA ging auch die Sowjetunion aus diesem Krieg als Weltmacht hervor. Die USA hatten den Zweiten Weltkrieg – wie schon den Ersten – nicht nur unbeschadet überstanden, sie waren die Gewinner dieses Krieges. Dagegen waren die beiden anderen großen westlichen Mächte der Anti-Hitler-Koalition – Großbritannien und Frankreich – durch den Krieg erheblich geschwächt worden; sie hatten sich in der Nachkriegszeit auch noch mit den nationalen Befreiungsbewegungen in ihren Kolonialreichen auseinander zu setzen.

Es folgte die Zeit des „Kalten Krieges“ mit dem Bestreben der imperialistischen Hauptmächte, die mit dem sich formierenden „sozialistischen Lager“ begonnene Einwicklung „zurückzurollen“. In dieser Zeit entwickelten sich beide Systeme vor allem in den Grenzen ihrer Kerngebiete. Die NATO, die OECD und die sich in Westeuropa stufenweise vollziehende Integration einer wachsenden Zahl von Ländern bildeten den „Kitt“, der die kapitalistischen Industrieländer in der Systemauseinandersetzung zusammenhielt. Eine zunächst relativ zügige, wenngleich nicht störungs- und krisenfrei vor sich gehende Wirtschaftsentwicklung unterstützte diesen Prozeß. Hinzu kam, daß es den Hauptmächten des Kapitalismus gelang, nahezu alle nicht paktgebundenen Staaten mit Hilfe vor allem des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der „Weltbank“ (der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung), von sich abhängig zu machen.

Das ökonomische Kräfteverhältnis zwischen den beiden Blöcken veränderte sich zwar anfangs in der Tendenz zugunsten des Sozialismus, doch der Positionsgewinn der sozialistischen Länder erwies sich letzlich als nur vorübergehend. Zwar gelang es der UdSSR in den 80er Jahren, im Verhältnis zu ihren imperialistischen Rivalen ein annäherndes militärisch-strategisches Gleichgewicht zu erreichen, wenngleich um den Preis der Schwächung vieler für die perspektivische Entwicklung einer sozialistischen Gesellschaft entscheidender Bereiche.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts vollzog sich dann eine dritte grundlegende Veränderung der Kräfteverhältnisse im Weltmaßstab, die von den dreien als die wohl bedeutendste und in ihren Folgen für die gesamte Weltentwicklung als die mit ziemlicher Sicherheit weitreichendste anzusehen ist. Diese Veränderung bestand darin, daß der Realsozialismus sowjetischer Prägung wieder von der Weltkarte verschwand, so daß der Kapitalismus nun erneut, wie schon vor 1917, „unter sich“ ist. Ich möchte hier weder auf die Ursachen dafür noch auf die Frage eingehen, ob die Entwicklung im bevölkerungsreichsten Land der Erde, in China, noch sozialistisch zu nennen ist.

Während die beiden erstgenannten Veränderungen mehr oder minder „schlagartig“ (d.h. innerhalb weniger Jahre) erfolgten, erstreckte sich diese dritte Veränderung des internationalen Kräfteverhältnisses über einen längeren Zeitraum, der bis zum Krieg der USA gegen Irak im Jahre 2003 reichte, als sich das neue Welt-Kräfteverhältnis „in voller Entfaltung“ zeigte.

Die USA haben in den letzten Jahren aller Welt vorgeführt, wie sie sich das 21. Jahrhundert vorstellen. Sie können kraft ihrer militärischen Macht, der kein anderes Land der Erde etwas auf einem ähnlich hohen technologischen Niveau Stehendes entgegen zu setzen hat, überall intervenieren, wo sie es für richtig halten. Diese in der gesamten neueren Geschichte einzigartige Stellung eines Landes als Weltmacht ist, wie wir uns gerade gegenwärtig immer wieder bewußt machen sollten, nicht vom Himmel gefallen, sie ist eine „Hinterlassenschaft“ des Realsozialismus sowjetischer Prägung für die Menschheit:

Solange es in Gestalt dieses Sozialismus eine „Gegenkraft“ gab (wie schwach sie letztlich auch gewesen sein mag), konnte der Imperialismus gewissermaßen „eingedämmt“ werden. Nun kann er sich in jeder Beziehung wieder die Zügel schießen lassen. Würde die UdSSR mit ihren Verbündeten noch existieren, hätten es die USA zum Beispiel wohl kam gewagt, den Irak zu überfallen, noch hätten sie all die anderen Akte der Mißachtung des Völkerrechts, des Bruchs von Verträgen, von eingegangenen Verpflichtungen usw. derart hemdsärmelig begehen können, wie dies jüngst wiederholt geschehen ist; noch hätte, um auch dies hinzuzufügen, jene „liberalistische Offensive“ stattfinden können, die soziale Grundrechte und Standards zunehmend aushöhlt und alles dem „shareholder value“ unterordnet.

Im Vergleich mit dem, was wir in jüngster Zeit erlebt haben und womöglich künftig noch alles erleben werden, könnten einem die durchaus nicht spannungsfreien Jahre des „Kalten Krieges“ fast wie ein Zeitalter internationaler Stabilität erscheinen, weil sich die beiden Hauptkontrahenten jener Jahrzehnte, die USA und die UdSSR, stets als „berechenbar“ erwiesen – jedenfalls aus der Rückschau.

Heute dagegen haben wir es mit einer einzigen militärisch weit überlegenen, aber politisch nicht berechenbaren Weltmacht zu tun, die allein bestimmen will, wie die „neue Weltordnung“ auszusehen hat. Aus dieser Situation dürften sich viel weiter reichende Folgen für die gesamte Weltentwicklung ergeben, als sie alle anderen Ereignisse seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts hatten, auch als die beiden Weltkriege.

Ein kurzer Blick auf die derzeitigen Positionen der anderen bedeutenden Staaten in den internationalen Kräfteverhältnissen zeigt folgendes Bild:

Von dem einstigen Rivalen der USA, der UdSSR, ist das auf sein Kerngebiet reduzierte Rußland verblieben, das zwar einige militärische „Insignien der Macht“ behalten hat, dessen internationale Position jedoch zunächst durch die nach der Auflösung der UdSSR im Jahre 1991 entstandene politische Instabilität geschwächt wurde und das in seiner ökonomischen Entwicklung innerhalb weniger Jahre um Jahrzehnte zurückgefallen ist.

In Westeuropa hat sich mit der EU eine zwar immer größer werdende Staatengruppe formiert, doch mit der „Erweiterung“ treten auch stärker unterschiedliche Interessen hervor, so daß die zahlenmäßige Vergrößerung mit ziemlicher Sicherheit noch mehr Probleme mit sich bringen wird als die bisherigen, die schon mit weniger Mitgliedsländern nicht gelöst werden konnten, von den Differenzen hinsichtlich der Haltung gegenüber den USA ganz abgesehen. Es ist sehr zu bezweifeln, ob „Europa“ (die EU) jemals ein so einheitliches Gebilde wird, daß es willens und in der Lage sein könnte, gerade gegenüber den USA mit einer Stimme zu sprechen.

Japan wurde vor nicht langer Zeit als eines der drei imperialistischen Zentren genannt. Davon ist in der Realität nicht viel übrig geblieben. Es spielt in der internationalen Politik faktisch keine aktive Rolle, folgt im wesentlichen der Linie der USA. Außerdem ist es durch die Entwicklung seit Mitte der 90er Jahre ökonomisch geschwächt. Als ein „Stern erster Ordnung“ dürfte Japan auf längere Sicht aus dem Rennen sein.

Mit China sieht dies anders aus. China ist eine aufstrebende Macht, die im Laufe einer ziemlich langen Zeit eine Weltmacht werden könnte. Es hat alle potenziellen Voraussetzungen dafür, ist aber gegenwärtig noch zu schwach, um international eine einflußreiche Rolle spielen zu können, nicht nur wegen seiner sehr begrenzten militärischen Stärke und Aktionsfähigkeit, sondern vor allem wegen seines noch sehr niedrigen ökonomischen Entwicklungsniveaus und der zahlreichen inneren Probleme.

So ist, wie man es auch immer betrachtet, das politisch-militärische Kräfteverhältnis auf der Erde derzeit so deutlich wie niemals zuvor in der Neuzeit durch die Dominanz einer einzigen Macht gekennzeichnet, ohne daß die Aussicht besteht, daß den USA in absehbarer Zeit ein Rivale erwächst, von einer gesellschaftlichen Alternative zum Kapitalismus ganz zu schweigen.

Soweit ein kurzer Überblick. Die internationalen Kräfteverhältnisse, wie sie sich in der Gegenwart herausgebildet haben, erfordern aber doch noch eine etwas differenziertere Betrachtung. „Ausrechnen“ lassen sich die Positionen der einzelnen Mächte ohnehin nicht, denn sie sind (und bleiben dies auch in Zukunft) eine komplexe Bewegung, die sich aus dem Zusammenwirken zahlreicher Einflußgrößen ergibt.

Kräfteverhältnisse im Zeichen der Globalisierung

Vor hundert Jahren mag es noch genügt haben, die Größe der Armeen und ihre Bewaffnung, ferner die Kohleförderung, die Rohstahlerzeugung und wenige weitere Angaben zu vergleichen, um die jeweiligen Kräfteverhältnisse zu kennzeichnen. Auch heute ist eine der dabei zweifellos wichtigen Kennziffern die Summe aller erzeugten Waren und Dienstleistungen, ausgewiesen als Bruttoinlandsprodukt.

Doch in der Gegenwart gründet sich die Position eines Landes (oder die einer Gruppe von Ländern) noch auf andere Größen, darunter vor allem auf die Stellung, die sie in der wissenschaftlich-technischen Entwicklung einnehmen, und auf ihren Platz im Prozeß der Globalisierung, also in den vor allem vom großen Kapital dominierten internationalen Wirtschaftsbeziehungen.

Um eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie ungleich die Kräfteverhältnisse in der Weltwirtschaft derzeit sind, seien nachstehend (Tab. 1) zunächst einige Daten über die Entwicklung des „Weltprodukts“ und der Bruttoinlandsprodukte einiger Regionen und Länder im Zeitraum 1980-2000 genannt.[1]

Tab. 1: Weltwirtschaftliche Kräfteverhältnisse 1980 - 2000

Tabelle siehe Datei zum Download!

Weil sich die Bevölkerungzahl der Entwicklungsländer während der genannten Zeit wesentlich schneller vergrößert hat als die der Industrieländer (und noch immer wesentlich schneller wächst) – sie erhöhte sich von 1980 bis 2000 um 1,23 Milliarden Menschen (um 52,8 Prozent), während sie in den Industrieländern nur um 15,7 Prozent (um wenig mehr als 100 Millionen Menschen) zunahm – , ist der Abstand im ökonomischen Entwicklungsniveau (gemessen am Bruttoinlandsprodukt je Einwohner) zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern auch in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts weiter angewachsen, hat sich die „Kluft“ zwischen beiden Ländergruppen immer weiter geöffnet – im Durchschnitt, bei erheblichen Differenzierungen.

Die Angaben der Tabelle 1 weisen noch auf andere Entwicklungen hin, die sich auf die Kräfteverhältnisse in der Weltwirtschaft auswirken. Dies gilt vor allem für das außerordentlich schnelle Wirtschaftswachstum in China (auch wenn das dort erreichte ökonomische Entwicklungsniveau den Durchschnitt der Entwicklungsländer kaum überschritten hat und noch immer weit hinter dem der Industrieländer zurückbleibt), sowie für den „Einbruch“ in der Entwicklung der früher die UdSSR bildenden Staaten.

Was die wissenschaftlich-technische Entwicklung betrifft, so stehen auch auf diesem für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung und darüber hinaus auch für die militärische Macht entscheidenden Gebiet die USA eindeutig an der Spitze. Sie haben sämtliche Rivalen weit hinter sich gelassen. Ein Beispiel dafür ist die militärisch außerordentlich wichtige internationale Kommunikationstechnologie:

- Der USA-Konzern Microsoft hat auf diesem Gebiet mit seinem Betriebssystem „Windows“ und den damit verbundenen Anwenderprogrammen nahezu ein Weltmonopol.

- Der größte und geheimste aller USA-Geheimdienste, die National Security Agency (NSA) ist, wie man lesen kann, technisch in der Lage, bis in den letzten Winkel der Erde hineinzuhorchen, jeden Computer anzuzapfen, der sich im online-Betrieb befindet, und auch jedes „SMS“ auf jedem Mobilphone/Handy mitzulesen, wo immer es sich befinden möge.

- Wie groß die Überlegenheit der USA in der wissenschaftlichen Forschung ist, läßt sich auch an der Zahl der Nobelpreisträger ablesen: Von den etwa 300 Preisträgern der Jahre 1950-2000 in den drei naturwissenschaftlichen Disziplinen Physik, Chemie und Medizin werden fast 60 Prozent unter „USA“ bzw. auch unter „USA“ ausgewiesen.

In diesem Zusammenhang darf übrigens nicht vergessen werden, an die Vorteile zu denken, die sich die USA durch Abwerbung von wissenschaftlichen Spitzenkräften aus anderen kapitalistischen Ländern und mit dem „brain drain“ aus Entwicklungsländern verschafft haben.

Eine solche Dominanz eines einzelnen Landes auf einem für jegliche Entwicklung entscheidenden Gebiet hat es bisher noch niemals gegeben. Es scheint also, als seien die USA auch in der Weltwirtschaft deutlich in der „Vorhand“. Diese ist heute freilich eine völlig andere als zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, und damit kommt noch ein Problem hinzu, das inzwischen eine viel größere Bedeutung hat als in früheren Zeiten:

Die für solche Vergleiche verwendeten Statistiken sind nach Staaten gegliedert. Doch das Kapital internationalisiert sich immer mehr. So gibt es zwar noch die Wirtschaft in den Grenzen der einzelnen Staaten (insoweit diese Wirtschaft der Gesetzgebung des jeweiligen Staates unterliegt), aber es ist dann längst keine „deutsche“, „französische“ oder „USA“-Wirtschaft mehr, weil alle Länder der Erde durch Kapitalexport und -import weltweit mehr oder weniger eng verflochten sind, mit unzähligen Kreuz- und Querverbindungen, durch die ein kaum noch zu entwirrendes Netz von Beteiligungen entstanden ist, dessen wirklicher Umfang nur unvollkommen erschlossen werden kann.

In einer Zeit des weitgehend unbeschränkten Verkehrs von Waren, Dienstleistungen, Kapital, Profit und auch von Arbeitskräften im Weltmaßstab (mit nur relativ wenigen die Expansion des Kapitals hemmenden Grenzen) ist es daher immer weniger möglich, die ökonomische Entwicklung nur bestimmten Staaten zuzuordnen. Es wäre also eigentlich eine „zweite Landkarte“ notwendig, die neben der Darstellung der ökonomischen Kräfteverhältnisse nach Staaten auch diejenigen nach Konzernen bzw. Konzerngruppen sichtbar macht. Es bedarf keiner Erläuterung, daß dies allein aus Quellengründen kaum möglich ist. Also ist der Rückgriff auf die Darstellung von Kräfteverhältnissen nach Staaten allenfalls ein Notbehelf.

Das große Kapital hat inzwischen im Weltmaßstab ein Konzentrations- und Zentralisationsniveau und einen Grad von internationaler Verflechtung und Globalisierung erreicht wie niemals zuvor, ist Haupttriebkraft und Hauptnutznießer der sich mit hohem Tempo fortsetzenden wissenschaftlich-technischen Revolution und hat die Prinzipien des Neoliberalismus nahezu weltweit durchgesetzt.

Unter diesen Bedingungen hat die Globalisierung – als die bisher höchste Stufe der Internationalisierung der Wirtschaft – besonders durch die Entwicklung im letzten Teil des 20. Jahrhunderts ein bis dahin nicht gesehenes Niveau erreicht. Gegenüber der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zeigt sich bei einem Vergleich des Entwicklungstempos von „Weltprodukt“ und Welthandel, daß der Welthandel bis zum Jahre 2000 gegenüber 1913 doppelt so schnell angewachsen ist wie das „Weltprodukt“. In welchem Tempo die Globalisierung gegenwärtig fortschreitet, ist neueren Angaben der UNCTAD zu entnehmen.[2] Danach vergrößerte sich von 1982 bis zum Jahre 2001 (alles in jeweiligen Preisen) der Welthandel mit Waren und Dienstleistungen auf das 3,6-fache, das Bruttoprodukt ausländischer Tochtergesellschaften auf das 5,9-fache, der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland aber auf das 12-fache. Diese globalen Angaben verdecken jedoch, daß diese Globalisierung in der Tendenz zum Vorteil der ökonomisch stärksten Länder vor sich geht.

USA – stark und schwach zugleich?

Die USA spielen auch bei dieser Entwicklung die führende Rolle, allein deshalb, weil sie für das internationale Kapital eine Art „Schutzmacht“ sind und mit ihrer Stellung als Weltmacht wesentlich dazu beitragen, den Bestand des gegenwärtigen Kapitalismus zu sichern. Doch dabei geraten sie gerade in letzter Zeit immer mehr in die „Bredouille“, und zwar sowohl im Innern als auch nach außen, denn auch die USA leben – wie viele andere Staaten – seit langem über ihre Verhältnisse. Und weil sie besonders groß und stark sind, leben sie besonders stark über ihre Verhältnisse:

Ihre innere Verschuldung wächst stetig an. Die öffentliche Schuld der USA hat sich von erst 908 Milliarden US-Dollar im Jahre 1980 auf 5.674 Milliarden US-Dollar im Jahre 2000 mehr als versechsfacht. Nachdem während der Amtszeit von Präsident Clinton eine Verbesserung der Salden des Staatshaushalts erreicht werden konnte, entsteht nun wieder – verursacht vor allem durch die Kosten für Militarisierung und die Kriegführung gegen Afghanistan und Irak – ein sich von Jahr zu Jahr vergrößerndes Defizit, das im Haushaltsjahr 2002/2003 nach ersten Schätzungen ca. 455 Milliarden US-Dollar erreichen könnte. Schon im Haushaltsjahr 1999/2000 mußten für die seinerzeit aufgelaufenen Staatsschulden nicht weniger als 362 Milliarden US-Dollar Zinsen gezahlt werden.[3] Es ist also keineswegs so, daß die USA den Krieg gegen Irak und seine Folgekosten „aus der Portokasse“ finanzieren können, wie vor einiger Zeit noch zu lesen war.[4]

Um die weltwirtschaftlichen Beziehungen der USA steht es noch ungünstiger: Auf den ersten Blick scheinen sie auch dabei überall Spitzenpositionen einzunehmen. Ihr Warenexport ist bedeutend größer als der aller Konkurrenten, das Gleiche gilt für ihre Kapitalanlagen im Ausland. Doch bei den internationalen Wirtschaftsbeziehungen sind nicht so sehr die absoluten Zahlen von Bedeutung als vielmehr die Salden, die sich aus der Entwicklung des Verhältnisses zwischen dem Export und dem Import von Waren, Kapital usw. ergeben. Und in dieser Beziehung ist die Situation für die USA alles andere als vorteilhaft (vgl. Tab. 2):

Im Außenhandel sind die USA zwar weniger als z.B. die BRD und andere EU-Länder vom Absatz auf den äußeren Märkten abhängig, denn das Verhältnis des Warenexports zum Bruttoinlandsprodukt betrug (nach Angaben für das Jahr 2000) für die USA nur 7,3 Prozent, für Japan 10,1 Prozent, für die BRD dagegen 29,5 Prozent. Doch die USA importieren im Vergleich mit dem Export immer mehr Waren, so daß sich ihre Außenhandelsbilanz in der Tendenz erheblich verschlechtert hat (Salden in Milliarden US-Dollar):[5]

Tab. 2: USA, Japan, BRD: Außenhandelsbilanz (Salden) 1981-2000 (Mrd. US-Dollar)

Tabelle siehe Datei zum Download!

In den ersten beiden Jahren dieses Jahrhunderts (2001 und 2002) hat das Außenhandelsdefizit der USA zusammen sogar bereits 794 Milliarden US-Dollar erreicht.[6]

Die Kapitalverflechtung mit der übrigen Welt hat sich für die USA ebenfalls ungünstig entwickelt. Zwar hatten die Direktinvestitionen der USA im Ausland Ende 2000 einen Anteil von 40 Prozent an diesen Kapitalanlagen aller Länder der Erde, doch aus dem Netto-Kapitalexportland USA früherer Jahrzehnte ist inzwischen ein Netto-Kapitalimportland geworden (Milliarden US-Dollar am Jahresende), wie Tabelle 3 zeigt.[7]

Zum Vergleich: Der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland betrug Ende 2000 für Großbritannien 901 Milliarden US-Dollar, für die BRD (1999) 422 Milliarden US-Dollar sowie für Japan 278 Milliarden US-Dollar. Für die USA hat sich der Saldo sogar bei den Direktinvestitionen umgekehrt, so daß es Ende 2000 mehr ausländische Direktinvestitionen in den USA als Direktinvestitionen der USA im Ausland gab.

Tab. 3: USA – Kapitalexport und -import 1980-2000 (Mrd. US-Dollar)

Tabelle siehe Datei zum Download!

Nimmt man alles zusammen, so zeigt sich, daß selbst für ein so mächtiges Land wie die USA in der Weltwirtschaft „die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, auch wenn sie dort nach vielen Kriterien an der Spitze stehen. Die Außenwirtschaftsbeziehungen sind also eine Art „Achillesferse“ der Weltmacht USA, wie sich in den kommenden Jahren noch stärker zeigen wird, da sich an den genannten Tendenzen so schnell nichts ändern dürfte.

Eines der die USA betreffenden aktuellen Probleme ist bisher noch nicht einmal erwähnt worden: Ihre wachsende Abhängigkeit vom Energieimport, vor allem vom Erdölimport. Auf die USA entfielen im Jahre 2000 nicht weniger als 25,0 Prozent des Weltverbrauchs von Erdöl, aber nur 9,9 Prozent der Förderung, und die USA verfügen nur über ganze 2,1 Prozent der Weltreserven an Erdöl.[8] Der Anteil des Imports am Verbrauch von Erdöl ist von 1960 bis 2000 von 17,8 Prozent auf nicht weniger als 62,1 Prozent angestiegen.[9]

Dieser wachsenden Importabhängigkeit steht eine maßlose Verschwendung von Energie gegenüber: Im Jahre 2000 wurde in den USA mit 13 843 kWh je Einwohner mehr als doppelt soviel Elektroenergie verbraucht wie im Durchschnitt aller anderen OECD-Länder.[10] Durch den „großen Blackout“ am 14. August 2003 ist sichtbar geworden, wie es um die Infrastruktur der Energiewirtschaft in den USA steht. Das marode Stromnetz ist dabei nur ein Beispiel für den Widerspruch zwischen der höchstentwickelten Militärtechnologie dieses Landes und seiner anfälligen Alltagstechnik.

Wenn man sich also die verschiedenen Seiten der internationalen Kräfteverhältnisse ansieht, könnte man sogar auf den Gedanken kommen, als sei die militärische Macht der USA die einzige wirkliche Stütze ihrer Weltmachtposition, mit deren Hilfe allein sie anderen Staaten ihren Willen oktroyieren wollen, und die ihnen auch dazu dient, der Welt weiszumachen, daß angeblich alle übrige Welt von den USA abhänge, während sich das Welt-Karussell, jedenfalls was die Weltwirtschaft angeht, vielleicht doch anders herum dreht und andere Länder eher ohne die USA als die USA ohne die anderen Länder leben könnten.

Perspektiven

Dieser kurze Beitrag konnte die internationalen Kräfteverhältnisse nur so darstellen, wie sie sich gegenwärtig zeigen. Auch wenn der weitere Verlauf der Geschichte der Menschheit nicht vorhersagbar ist, erscheint es gerechtfertigt, von der Annahme auszugehen, daß die internationale Situation noch auf lange Zeit durch die Dominanz der USA gekennzeichnet sein wird. Sie werden die einzige Weltmacht bleiben, und allein deshalb muß die weitere Weltentwicklung mit Sorge betrachtet werden. Selbst wenn die USA nicht alle ihre Ziele erreichen können – weil auch die Kräfte der größten Macht nicht unerschöpflich sind und weil der „Rest der Welt“ sich nicht völlig willenlos den USA-Ambi­tionen fügen wird –, werden sie dem Weltgeschehen in den kommenden Jahrzehnten ihren Stempel aufdrücken bzw. alle Anstrengungen dazu unternehmen.

Die weitere Weltentwicklung wird sich jedoch künftig unter Bedingungen vollziehen, die sich von den in der jüngsten Vergangenheit bestehenden deutlich unterscheiden und die sie in der Tendenz beeinträchtigen, sie anfälliger und damit unsicherer machen werden. Ohne allzu sehr in die Details zu gehen, soll hier nur auf einige der sich verschärfenden Probleme hingewiesen werden:

Wachsende Kluft zwischen Industrie- und Entwicklungsländern

Die Kluft im ökonomischen Entwicklungsniveau zwischen Industrieländern und der Mehrzahl der Entwicklungsländer wird sich aus zwei Gründen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter vergrößern: Die Entwicklungsländer werden – von wenigen Ausnahmen abgesehen – aus eigener Kraft nicht in der Lage sein, ihr ökonomisches Entwicklungsniveau wesentlich zu steigern, weil ihr Wirtschaftswachstum auch weiterhin durch eine zu schnelle Vergrößerung der Bevölkerung „aufgezehrt“ werden wird. Nach der jüngsten UNO-Prognose wird im Zeitraum 2000-2025 die Bevölkerungszahl der Entwicklungsländer (ohne China) um nicht weniger als 44 Prozent (um mehr als anderthalb Milliarden Menschen!) anwachsen, die Bevölkerungszahl in den Industrieländern dagegen nur um 10 Prozent (um noch nicht einmal hundert Millionen Menschen).

Der zweite Grund dafür, von einer weiteren Vergrößerung der „Kluft“ zwischen beiden Ländergruppen auszugehen, ist der, daß die Industrieländer alles in ihrer überlegenen wirtschaftlichen und politischen Macht Liegende tun werden, um die Entwicklung der Weltwirtschaft ihren eigenen Interessen entsprechend zu gestalten. Die jüngste Tagung der Welthandelsorganisation (WTO) in Cancún/Mexiko hat dies erneut mit aller Deutlichkeit gezeigt. Die Folge wird sein, daß die allgemeinen Voraussetzungen für Entwicklung (wie z.B. das Bildungs- und Gesundheitswesen) in vielen Entwicklungsländern ungenügend bleiben.

Zunehmende Umweltprobleme

Eine weitere im Vergleich mit dem vorigen Jahrhundert zu konstatierende und weiter anhaltende Veränderung besteht darin, daß sich die allgemeinen Lebensbedingungen der Menschheit (ihre „Umwelt“ im weitesten Sinne) in der Tendenz verschlechtern und daß davon vor allem die ärmeren Länder (d.h. viele Entwicklungsländer) betroffen werden (z.B. durch zunehmende Verwüstung bzw. Versteppung, durch Knappheit von Trinkwasser, durch mit weiterhin verbreiteter Armut zusammenhängende unhygienische Verhältnisse usw.).

Die zu erwartende Verschlechterung der allgemeinen Entwicklungsbedingungen unterscheidet sich übrigens wesentlich von der Weltsituation, in der frühere Veränderungen der Kräfteverhältnisse vor sich gingen. Sie spielten seinerzeit noch keine oder keine wesentliche Rolle dafür bzw. waren, obwohl sie sich bereits andeuteten, über einen relativ engen Kreis von Fachleuten hinaus noch nicht in das Bewußtsein der Öffentlichkeit gedrungen, oft auch noch nicht einmal in das Bewußtsein der jeweiligen so genannten „politischen Klasse“. Seit wann gibt es den Begriff „Umwelt“, seit wann sind Armut und Hunger in weiten Teilen der Welt ein „Thema“ – um nur diese Beispiele zu nennen?

Ressourcenverbrauch und -konflikte

Und schließlich werden die der Menschheit für ihr Leben und ihre Entwicklung zur Verfügung stehenden materiellen Ressourcen in verschiedenen Bereichen zunehmend knapper, und zwar auch unter der Voraussetzung, daß dieser Tendenz durch Erfindergeist und Sparsamkeit entgegen gewirkt werden kann. Um eine Vorstellung von den Konsequenzen anhaltenden weltweiten Wirtschaftswachstums zu gewinnen: Wenn das „Weltprodukt“ im ersten Viertel dieses Jahrhunderts im gleichen Tempo wächst wie im Zeitraum 1980-2000 (im Jahresdurchschnitt um 2,8 Prozent – was aber eine ziemlich gewagte Annahme sein dürfte), dann ergäbe sich daraus bis zum Jahre 2025 eine Verdoppelung des „Weltprodukts“.

Und auch, wenn man annimmt, daß der Materialverbrauch und die Umweltbelastung je Einheit „Weltprodukt“ in der Tendenz abnehmen, stellt sich die Frage, ob die Erde eine solche Quantität des wirtschaftlichen Wachstums überhaupt noch tragen kann. Es gibt Wissenschaftler, die die ökologische Belastungsgrenze bereits für überschritten halten. Nach Angaben des „World Wide Fund for Nature“ (WWF) wurde allein zwischen 1970 und 2000 (also innerhalb von nur drei Jahrzehnten) ein Drittel aller auf der Erde verfügbaren Bodenschätze und Rohstoffe verbraucht.[11] Wenn man die in der gesamten bisherigen Menschheitsgeschichte bis 1970 und die jetzt vom Jahre 2000 an verbrauchten Ressourcen hinzurechnet, gewinnt man eine Vorstellung davon, daß es allmählich wirklich knapp werden könnte mit dem, was der Menschheit zur Verfügung steht.

Weiteres Wachstum der Weltwirtschaft in der genannten Größenordnung bedeutet übrigens nicht nur, daß ein immer größerer Teil von den noch auf der Erde zur Verfügung stehenden nicht erneuerbaren Ressourcen verbraucht wird. Es bedeutet auch, daß all die Übel, die die Welt schon heute plagen, weiter um sich greifen werden. Und wie schwierig künftig die ökonomische Situation des einen oder anderen Industrielandes auch sein oder werden mag (selbst die der Weltmacht USA), am schwierigsten ist und bleibt die Lage allemal für viele Entwicklungsländer.

Je mehr Jahre in diesem neuen Jahrhundert vergehen, desto schärfer wird deshalb auch der Kampf um die Kontrolle der Ressourcen und ihre Verteilung werden, zumal das internationale politisch-militärische Kräfteverhältnis zunächst auf eine unabsehbare Zeit durch die Dominanz der USA gekennzeichnet sein wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß sie diese Position bei allen ihren Aktivitäten nutzen werden, um sich den Zugriff auf die Weltressourcen zu sichern, ob im Kongo oder im Irak. Wie werden es wohl die USA als der größte Ressourcenverschwender und Umweltverschmutzer (z.B. bei der Emission von Kohlendioxid) anstellen, zu den für ihre Wirtschaft notwendigen Roh- und Brennstoffen zu gelangen, wenn diese auf dem eigenen Territorium nicht mehr verfügbar sind? Wenn der weltweite Verteilungskampf an Schärfe zunimmt, wird dies auch die weitere Entwicklung der Kräfteverhältnisse beeinflussen – auf eine Weise, die sich weder im Großen und Ganzen noch im Detail prognostizieren läßt.

Fazit

Was stellt sich schon bei einer kurzen Betrachtung der jüngsten Weltentwicklung heraus? Die internationalen Kräfteverhältnisse mit den USA als einziger Weltmacht werden, soweit sich voraussehen läßt, wohl nie mehr so sein wie früher. Sie werden nicht mehr so sein wie vor 1990, als es noch einen sozialistischen „Gegenpol“ gab, für dessen baldige „Neuauflage“ keinerlei Anhaltspunkte bestehen. Und sie werden auch nicht mehr so sein wir vor 1917, als sich keine von mehreren imperialistischen Mächten in einer so herausragenden Position befand wie gegenwärtig die USA.

Wenn wir uns heute mit Kräfteverhältnissen beschäftigen, dann ergibt sich nach meiner Meinung noch eine weitere Schlußfolgerung: Das gegenwärtige weltumspannende kapitalistische System hat seine Entwicklungsmöglichkeiten offensichtlich noch immer nicht erschöpft, zumal ihm durch den Zusammenbruch des Realsozialismus sowjetischer Prägung sogar noch neuer Expansionsraum hinzugewachsen ist. Welche Konsequenzen dies für die künftige Entwicklung der Kräfteverhältnisse haben wird, läßt sich nicht vorhersagen. Als auch auf diesem Feld „gebrannte Kinder“ sollten wir jegliche Analyse der bestehenden Weltverhältnisse mit größter Sorgfalt betreiben, sie niemals wieder politischen Zweckmäßigkeiten unterordnen und dabei auch niemals den sprichwörtlichen Finger auf die Waage legen.

* Erweiterte Fassung eines Diskussionsbeitrags beim Kolloquium zum 75. Geburtstag von Horst Heininger. Vgl. auch den Bericht in Z 55 (September 2003), S. 178ff. (Anm. d. Red.)

[1] Eigene Berechnung nach UNO-Veröffentlichungen („Trends in International Distribution of Gross World Product“, New York 1989, sowie “World Population Prospects”, New York 1998 bzw. 2002). Die Entwicklung der Bruttoinlandsprodukte wurde mit Hilfe von Angaben des IWF und der OECD fortgeschrieben. – „Weltprodukt“ bzw. Bruttoinlandsprodukte in Milliarden US-Dollar in Preisen von 1980, je Einwohner in US-Dollar in Preisen von 1980; IL = Industrieländer (OECD-Länder, Mitgliedschaft in Jahre 1980); EL = Entwicklungsländer (ohne China); SU = UdSSR bzw. Summe der Nachfolgestaaten; JD = Jahresdurchschnitt in Prozent. Bei Westeuropa und der BRD wurde die jahresdurchschnittliche Veränderung für 1980-1990 (ohne DDR) und für 1990-2000 (einschl.DDR) zunächst getrennt berechnet und dann zusammengefügt.

[2] World Investment Report 2002, UNCTAD, Genf und New York, S. 114.

[3] The World Almanac and Book of Facts 2002, New York, S. 114.

[4] Der Tagesspiegel, Berlin, vom 30.3.2003.

[5] International Financial Statistics Yearbook 2001 (IMF), Washington.

[6] Wirtschaftswoche, Köln, vom 27.2.2003.

[7] International Financial Statistics Yearbook 2001 (IMF), Washington.

[8] Oeldorado 2000, Veröffentlichung von Exxon/Mobil.

[9] Energy Balances of OECD Countries, IEA, Paris 2002.

[10] Ebenda.

[11] Berliner Zeitung vom 2./3.10.1998.